Benziner oder Diesel
Bei einer Fahrleistung von etwa 15000km im Jahr lohnt sich der Diesel nicht wirklich,das ist soweit schon klar.
Aber wie gut ist man unterwegs mit dem E200, dem bisher einzig lieferbarem Benziner?
Ist der nicht etwas zu schwach?
Kann da einer was dazu berichten?
In der Kombination mit dem neuen 9G Automaticgetriebe gibt es auch keine Erfahrungen bisher,logisch.
Wie sieht es mit dem Wiederverkauf,ist der Markt für Benziner überhaupt vorhanden,es werden wahrscheinlich alle den neuen 220d haben wollen.?
Wie ist eure Meinung dazu?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@-jj- schrieb am 24. Februar 2016 um 20:10:47 Uhr:
Und selbst der gediegene V8 in der Garage fühlt sich in regulärem Fahrbetrieb nicht kräftiger an als der E220D / Baureihe 212.
Weiss nicht, was Du in der Garage stehen hast. Aber selbst ein zwölfjähriger V8 E-Klasse ist in jeder Hinsicht besser als ein heutiger 220D (selbstverständlich mit Ausnahme des Verbrauchs). Es ist immer wieder schockierend, beim jährlichen Werkstatttermin einen Ersatzwagen zu bekommen, der gefährlich lange zögert, wenn er an einer Kreuzung losfahren soll. Laut, unharmonisch, gefährlich.
51 Antworten
Ich finde, die Sach- und Fachinformation wichtig, weil zum Thema Übersetzung und Motor viel Halbwissen unterwegs ist. Einiges, wie die Mär vom in Wirklichkeit höheren Drehmoment des Benzinmotors stimmte seit langer Zeit nicht, das konnte ich, denke ich, zeigen. Ein Beitragsduell in typischer Forumsmanier, wo der faktenmäßig unterlegene gerne seine Behauptungen im Sinne von "moving targets" modifiziert, um Recht zu behalten, lehne ich ab. Du hast gewonnen. ;-)
Zusätzlich zu den "alten Wahrheiten" gibt es aktuell spannende Entwicklungen, die uns auf das Thread-Thema zurückführen. Dazu gehört der aktuelle Umgang mit Übersetzungen. Man passt Übersetzungen nicht mehr so exakt an. Warum? Weil, erstens, neue Benzinmotoren dieselartiges Drehmoment im Übermaß aus dem Keller bereitstellen. Und, zweitens, Getriebe indessen Gangspreizungen realisieren, die gar nicht mehr gefahren werden können. Und, drittens, weil man als Entwickler mit Rücksicht auf Gewicht und Kompaktheit von Getrieben bei vielen Fahrstufen die Gangabstufung jeden Ganges gar nicht mehr unabhängig festlegen kann.
Mercedes ist Vorreiter, weil sie aktuell die höchste Gangspreizung anbieten. Der 350d ist mit diesem 9-Gang-Automatikgetriebe ein gutes Beispiel, weil er ein echtes Bärendrehmoment aufweist. Im T-Modell des 212 hat man die Übersetzung auf die Spitze getrieben: 0,60 in der höchsten Fahrstufe, dazu einen Achsantrieb von 2,24 (!). Damit ist es auf der Landstraße legal quasi unmöglich, den 9. Gang zu nutzen. Was macht Mercedes? Sie kürzen beim Diesel wieder die Übersetzung auf 2,47. Gut, einen Teil kompensiert der größere Abrollumfang der neuen Räder. Aber wenn die leichtere und windschlüpfigere Limousine eine etwas kürzere Übersetzung als der schwere, unaerodynamische Kombi (cw 0,30) bekommt, ist das ein erster Schritt zurück.
Ich kann mir vorstellen, dass man später noch einen Schritt zurück geht, vielleicht auf 2,65. Denn es macht einfach keinen Sinn, Autos auf dem Markt zu haben, die im Zweifel noch nie im 9. Gang gefahren worden sind. Das Wettrennen der Gangzahlen ist sinnlos geworden. Das bezieht sich wohlgemerkt nicht auf Diesel, sondern auf alle Motoren. Man bedenke, ein S500 Coupe dreht bei 100 km/h weniger als Omnibus.
Zitat:
@sestiphatis schrieb am 20. April 2016 um 12:04:47 Uhr:
Zusätzlich zu den "alten Wahrheiten" gibt es aktuell spannende Entwicklungen, die uns auf das Thread-Thema zurückführen. Dazu gehört der aktuelle Umgang mit Übersetzungen. Man passt Übersetzungen nicht mehr so exakt an. Warum? Weil, erstens, neue Benzinmotoren dieselartiges Drehmoment im Übermaß aus dem Keller bereitstellen. Und, zweitens, Getriebe indessen Gangspreizungen realisieren, die gar nicht mehr gefahren werden können. Und, drittens, weil man als Entwickler mit Rücksicht auf Gewicht und Kompaktheit von Getrieben bei vielen Fahrstufen die Gangabstufung jeden Ganges gar nicht mehr unabhängig festlegen kann.
Und viertens, die Auslegung eines Getriebes ist weitaus mehr als nur eine technisch gestützte Entscheidung. Gerade, wenn sehr viele Schaltstufen vorhanden sind, hat man quasi freie Auswahl, welchen Gang man als Fahrgang auslegt. Der Bezugspunkt ist immer die Nenndrehzahl, diese liegt beim Dieselmotor selten höher als 4000 U/min., beim Saugbenziner eher im Bereich 5000 bis 6000, Turbobenziner schaffen auch Werte darunter, wenn die Literleistung niedrig ist. In einem Gang sollte die Nenndrehzahl mit der maximal erreichbaren Geschwindigkeit zumindest ungefähr übereinstimmen, nun liegt es am Marketing, ob man den 6., den 7., den 8. oder den 9. Gang als Fahrgang auslegt.
Zitat:
Der 350d ist mit diesem 9-Gang-Automatikgetriebe ein gutes Beispiel, weil er ein echtes Bärendrehmoment aufweist. Im T-Modell des 212 hat man die Übersetzung auf die Spitze getrieben: 0,60 in der höchsten Fahrstufe, dazu einen Achsantrieb von 2,24 (!). Damit ist es auf der Landstraße legal quasi unmöglich, den 9. Gang zu nutzen. Was macht Mercedes? Sie kürzen beim Diesel wieder die Übersetzung auf 2,47. Gut, einen Teil kompensiert der größere Abrollumfang der neuen Räder.
Den 350d gibt es noch gar nicht als W213. Der 220d ist beim 213 er im Vergleich zum 212 er nochmals länger übersetzt worden, weil beide die exakt gleichen Übersetzungsdaten haben, der 213 er jedoch, wie Du bereits angemerkt hast, die größeren Räder besitzt.
Den 350d gibt es noch gar nicht als W213
Stimmt nicht,kann meinen nächste Woche holen!
Zitat:
@sestiphatis schrieb am 20. April 2016 um 12:04:47 Uhr:
Damit ist es auf der Landstraße legal quasi unmöglich, den 9. Gang zu nutzen.
Das ist ja auch sinnvoll. Früher konnte ich mein 125 Moped schon ab 50 im höchsten Gang fahren, mit der Folge unnötig hoher Drehzahlen bei 80 bis 100.
Bei meinen beiden alten Benzinern war ich ab 30 in 5ten Gang unterwegs und hatte immer den Drang weiter hochzuschalten.
Und diese Motoren hatten lange nicht Kraft wie ein moderner Diesel.
Auch bei meiner 7G wünsche ich mir immer noch mindestens einen Gang hintendran und selbst der 7. Gang könnte noch etwas mehr "Abstand" zum 6. haben.
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Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 20. April 2016 um 16:07:27 Uhr:
... In einem Gang sollte die Nenndrehzahl mit der maximal erreichbaren Geschwindigkeit zumindest ungefähr übereinstimmen, nun liegt es am Marketing, ob man den 6., den 7., den 8. oder den 9. Gang als Fahrgang auslegt.
also, das Marketing legt das bestimmt nicht fest. Immerhin hat das ganze auf den CO2-Wert im NEFZ großen Einfluß.
Zitat:
@Der Novize schrieb am 20. April 2016 um 20:52:31 Uhr:
lso, das Marketing legt das bestimmt nicht fest. Immerhin hat das ganze auf den CO2-Wert im NEFZ großen Einfluß.
Doch, zwar nicht nur, aber auch. Sieht man gut z.B. am C 300, der ist viel kürzer übersetzt als ein C 250, obwohl er mehr Leistung hat. Beide mit 7G - Tronic. Grund: Man möchte per Getriebe die Agilität zusätzlich steigern.
Und: Es stimmt, der 350d ist nun erhältlich, noch vor kurzem war er nicht im Konfigurator. Und er hat tatsächlich die 2,47 er Achse, aufgrund der größeren Reifen ist er aber kaum kürzer übersetzt als der Vorgänger im W212.
Der 350d war von Anfang an im Konfigurator und im Katalog.