Benötige Beratung
Tag zusammen,
ein Kollege von mir ist auf der Suche nach einem anderen Wagen und ich bin ihm dabei behilflich. Er sucht etwas Größeres und hat jedoch ein eher geringes Budget.
Folgende Wagen sind zumindest für mich Favoriten:
Kandidat 1
Kandidat 2
Kandidat 3
Kandidat 4
Hat hier jemand Erfahrung mit diesen Modellen und kann mir sagen, welcher Wagen davon tendenziell am zuverlässigsten ist?
Freue mich auf erste Antworten
MfG
Beste Antwort im Thema
Bei einem Renault Laguna II aus den Baujahren 2001 bis 2003 würde ich sehr aufpassen!
Ob Benziner oder Diesel, hängt maßgeblich von der benötigten Umweltplakette ab: Kommt nur die grüne Plakette in Frage, scheidet ein Diesel-Laguna aus. Alle Motoren sind so schlecht nicht; technisch ist so ein Laguna sehr langlebig, wer die Wartung einhält, wird motorseitig nie Kummer haben. Meiden sollte man jedoch die Automatikgetriebe. Beim Diesel sind Turboladerschäden gut bekannt und sehr teuer - die Benziner sind eigentlich robuster. Die Probleme der Fahrzeuge liegen aber im ganz anderen Bereich, über den ich nun ausführen möchte!
Zwischen Anfang 2001 und Mitte 2003 hatte die Marke mit den Typen Laguna II (Marktstart Dezember 2000) und Mégane II (Marktstart November 2002) erhebliche Qualitätsprobleme. Im Zentrum dieser stehen weniger Dinge wie Verarbeitungsqualität oder sonstige elementare Grundlagen, sondern schlicht und einfach wieder einmal alle Themen, die mit „Elektro“ in Verbindung stehen. Renault hatte damals diverse Schwierigkeiten bei der Einführung von Keyless-Go im Laguna einerseits, andererseits kann man gar keine einzelnen Probleme benennen: Schlicht alles, was in irgendeiner Weise mit der Bordelektrik zu tun hat oder auch die elektronischen Bauteile betrifft, ist bei Laguna II und Mégane II ein trauriges Kapitel.
Ich kann mich noch gut an etwa einen Kunden erinnern, der einen der ersten Laguna II fuhr und diesen wegen einem Garantiefall bei uns stehen hatte – und der gleichartige Laguna II, den er dann von uns als Leihwagen bekommen hatte, wurde wegen genau dem selben Problem außer Gefecht gesetzt. Derartige Probleme stellten die Kunden auf eine harte Probe, und nachdem die 90er-Jahre bei Renault wirklich standhaft solide Autos gebracht hatten, kehrten die Beschwerden über mangelhafte Qualität unrühmlich zurück.
Dennoch: Es gab eine denkbar sehr breite Serienstreuung, und manche Autos waren gut, manche indes schlecht. Was schlecht war, wurde entweder nachgebessert oder ist heute gar nicht mehr im Umlauf. Sicher wird sehr viel Negatives geschrieben, aber oft liegen den Problemen auch fehlende Pflege zugrunde; die Serienstreuung tat ihr Übriges. Lagunas der ersten Baureihe (1994-2001) waren/sind tendenziell solider, wenn auch gegen den "Neuen" recht altmodisch.
Von daher kann man einen Laguna II aus den Baujahren 2001 bis 2003 durchaus empfehlen, wenn die Vorgeschichte stimmt: Man sollte darauf achten, dass die Autos ausschließlich bei Renault-Vertragswerkstätten scheckheftgepflegt wurden, denn dann kann man davon ausgehen, dass auch diverse Serienfehler von damals abgestellt worden sind – teilweise wurde da auch vieles nachgebessert, wovon die Kunden wenig erfuhren, und das natürlich nicht in der freien Hinterhof-Stube. Von daher lautet mein Fazit: Frühe Exemplare können gekauft werden, aber nur dann, liegt eine komplette Servicehistorie vor, und diese Renaults sollten auch dann noch besonders stark geprüft werden. Ist alles okay, spricht nichts gegen einen Kauf – man erhält viel Auto für wenig Geld und eine grundsätzlich sehr robuste Technik, vor allem bei einem der sparsamen und pflegeleichten Benziner.
Aber ansonsten fährst du mit Ford-Autos besser. Ob Focus oder Mondeo, ist qualitativ im Großen und Ganzen mehr oder weniger egal und im Grunde eine Platz- und Komfort- sowie Geschmacksfrage. Der Mondeo ist im Innenraum wertiger. Der erste Focus gefällt mir nicht so gut und wirkt etwas unseriös (Plattenbau, Nachrüstradio etc.). Der zweite Focus (von 2005) hat indes einige untypische Rostschäden - und da das Scheckheft schon 2008 endet, kann man sich keine Hoffnung auf die zwölfjährige Rost- und Lackgarantie, die solche Schäden bei scheckheftgepflegten Autos regulieren würde, machen. Der silberne Mondeo Mk3 sieht am besten aus; ein typisches Stufenheckmodell von Opa Heinz mit moderater Laufleistung und gutem Zustand. Auf Kantenrost muss man aufpassen; so stark wie der 2005er Focus rostet kaum ein Mk3, und wenn doch, dann wurde er jahrelang schlecht behandelt.
Opel Astra? Eine sehr gute Option.
32 Antworten
Hallo Leute,
da melde ich mich noch mal wieder. Ich war heute auch noch mal mit meinem Kollegen ein paar Wagen suchen, und bei einem Händler hat er folgendes Fahrzeug gefunden, dass ihm gefällt:
2005 Renault Grand Scenic (Beispiel)
Ist das Modell zu empfehlen oder hat er einen ähnlichen Ruf, wie der Laguna den ich verlinkt habe. Ist der Grand Scenic ein gutes Fahrzeug oder sollte ich mich weiter eher nach Ford umsehen?
Dieser hier wirkt auch nett. Nur der Preis wundert mich, da er mir günstig vorkommt. Oder ist das ein Normalpreis?
Freue mich über weitere Antworten
Zitat:
Dieser hier wirkt auch nett. Nur der Preis wundert mich, da er mir günstig vorkommt. Oder ist das ein Normalpreis?
Stufenheck, Basisausstattung (sogar mit Kassettenradio), durchschnittlicher Zustand, dazu der ungefragte SCi-Benzindirekteinspritzer - das ist fast ein Normalpreis. So einen Mondeo will eigentlich keiner haben. Grundsätzlich aber ein gutes Angebot - warum nicht?
Der Grand Scénic von 2005 wirkt auch nicht schlecht; diese Modelle waren schon deutlich besser als die früheren Fahrzeuge dieser Reihe. Dennoch würde ich im direkten Vergleich den Ford bevorzugen.
Zitat:
Original geschrieben von italeri1947
Stufenheck, Basisausstattung (sogar mit Kassettenradio), durchschnittlicher Zustand, dazu der ungefragte SCi-Benzindirekteinspritzer - das ist fast ein Normalpreis. So einen Mondeo will eigentlich keiner haben. Grundsätzlich aber ein gutes Angebot - warum nicht?Zitat:
Dieser hier wirkt auch nett. Nur der Preis wundert mich, da er mir günstig vorkommt. Oder ist das ein Normalpreis?
Der Grand Scénic von 2005 wirkt auch nicht schlecht; diese Modelle waren schon deutlich besser als die früheren Fahrzeuge dieser Reihe. Dennoch würde ich im direkten Vergleich den Ford bevorzugen.
Besten Dank für die Antwort. Bei einem kleinen Budget muss man eben auch Abstriche machen, da ist ein Kasettenradio beispielsweise kein Weltuntergang.
Gibt es einen Grund warum der Motor ungefragt ist? Besonders durstig oder etwas anderes?
MfG
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Der 1.8 SCi hat zwar auf dem Papier 130 PS, aber im Fahrbetrieb merkt man davon nicht sehr viel. Es ist ein Benzindirekteinspritzer, welcher im Juli 2003 zum Facelifting des Mondeo auf den Markt gekommen ist. Er konnte sich im Mondeo-Programm nie durchsetzen.
Der Duratec SCi (Smart Charge injection) wurde als etwas sehr zahm beschrieben; galt nicht unbedingt als Temperamentsbündel - und auch nicht unbedingt als wirklich sparsam. Er legte im Grunde genau die selben Wesenszüge wie der GDI von Mitsubishi oder der HPi von Citroen an den Tag: Der Einspareffekt war vorhanden, aber geringer als die Werksangabe, und die Spitze von 210 Stundenkilometern ist eher ein theoretischer Wert - somit verkam der Mondeo 1.8 SCi im Grunde zum "Papiertiger". Ende Juni 2003 testete die Autobild den Neuling aus Köln und kam zum Ergebnis, dass das Auto harmonisch sei, aber die hohen Erwartungen an den SCi eigentlich nicht erfüllt wurden. Auch in einer polnischen Zeitschrift, die mir übersetzt wurde, hieß es folglich, es handele sich um "ein völlig misslungenes Experiment eines Benzin-Direkteinspritzers". Das betrifft nur die Fahrwerte; technisch ist der Benziner robust und zuverlässig. Er ist eben nichts für Raser, und nennenswerte Spareffekte weist er auch nicht auf.
Ich kenne zufällig sogar zwei Herren, die solche Autos fahren. Einer sagte mir vor einiger Zeit, dass das Auto gut sei, nur der Motor weder sparsam noch schnell wäre, auch zum Charakter des Ford nicht unbedingt passen würde. Der andere ist recht zufrieden, fährt aber auch sehr gemütlich und ist mit seinem Mondeo nur gelegentlich unterwegs (40.000 Kilometer in neun Jahren).
Ich würde aber im Vergleich doch den 125-PS-Motor (Duratec HE 1.8) bevorzugen, weil der sich sehr angenehm fährt und sehr gut zum Charakter des Mk3 passt - ein entspannter, flotter Motor mit humanen Verbrauchswerten. 110 PS sind mir fast zu wenig für den Mk3, 145 PS sind meiner Ansicht nach fast schon wieder zu viel.
Zitat:
Original geschrieben von italeri1947
Der 1.8 SCi hat zwar auf dem Papier 130 PS, aber im Fahrbetrieb merkt man davon nicht sehr viel. Es ist ein Benzindirekteinspritzer, welcher im Juli 2003 zum Facelifting des Mondeo auf den Markt gekommen ist. Er konnte sich im Mondeo-Programm nie durchsetzen.Der Duratec SCi (Smart Charge injection) wurde als etwas sehr zahm beschrieben; galt nicht unbedingt als Temperamentsbündel - und auch nicht unbedingt als wirklich sparsam. Er legte im Grunde genau die selben Wesenszüge wie der GDI von Mitsubishi oder der HPi von Citroen an den Tag: Der Einspareffekt war vorhanden, aber geringer als die Werksangabe, und die Spitze von 210 Stundenkilometern ist eher ein theoretischer Wert - somit verkam der Mondeo 1.8 SCi im Grunde zum "Papiertiger". Ende Juni 2003 testete die Autobild den Neuling aus Köln und kam zum Ergebnis, dass das Auto harmonisch sei, aber die hohen Erwartungen an den SCi eigentlich nicht erfüllt wurden. Auch in einer polnischen Zeitschrift, die mir übersetzt wurde, hieß es folglich, es handele sich um "ein völlig misslungenes Experiment eines Benzin-Direkteinspritzers". Das betrifft nur die Fahrwerte; technisch ist der Benziner robust und zuverlässig. Er ist eben nichts für Raser, und nennenswerte Spareffekte weist er auch nicht auf.
Ich kenne zufällig sogar zwei Herren, die solche Autos fahren. Einer sagte mir vor einiger Zeit, dass das Auto gut sei, nur der Motor weder sparsam noch schnell wäre, auch zum Charakter des Ford nicht unbedingt passen würde. Der andere ist recht zufrieden, fährt aber auch sehr gemütlich und ist mit seinem Mondeo nur gelegentlich unterwegs (40.000 Kilometer in neun Jahren).
Ich würde aber im Vergleich doch den 125-PS-Motor (Duratec HE 1.8) bevorzugen, weil der sich sehr angenehm fährt und sehr gut zum Charakter des Mk3 passt - ein entspannter, flotter Motor mit humanen Verbrauchswerten. 110 PS sind mir fast zu wenig für den Mk3, 145 PS sind meiner Ansicht nach fast schon wieder zu viel.
Sehr hilfreich, besten Dank. Ich werds im Hinterkopf behalten obwohl das Auto sowieso nicht zum "rasen" gedacht ist.
Sehr gern. Grundsätzlich würde ich persönlich eher den Mondeo 1.8 Duratec-HE mit 125 PS kaufen, der etwas mehr "Pfeffer" hat als der SCi und trotz geringerer Leistung mehr Freude macht, zudem ein absolut unauffälliger Motor ist. Den sollte man als Stufenheck bis 3.000 Euro auch schon finden. Ein Baujahr 2004 wäre sicher auch drin, wenn man gezielt danach Ausschau hält.
Zitat:
Original geschrieben von italeri1947
Sehr gern. Grundsätzlich würde ich persönlich eher den Mondeo 1.8 Duratec-HE mit 125 PS kaufen, der etwas mehr "Pfeffer" hat als der SCi und trotz geringerer Leistung mehr Freude macht, zudem ein absolut unauffälliger Motor ist. Den sollte man als Stufenheck bis 3.000 Euro auch schon finden. Ein Baujahr 2004 wäre sicher auch drin, wenn man gezielt danach Ausschau hält.
Wäre auch meine Wahl, nur manchmal muss man etwas Glück haben ob zufällig in der Gegend das passende Auto zu finden ist.
Mein Kollege hat mich aber gestern Abend noch angerufen und fast angedeutet, seinen Kauf zu überdenken da sein Budget einfach sehr gering ist. Wie früher erwähnt fährt er einen 97 Vectra B und hat keinen Tüv mehr.
Ich habe ihm dringend davon abgeraten, nochmals etwa 1300€ wegen neuem Tüv in den Wagen zu investieren.
Ich bin sogar runtergegangen auf ein Budget von 2000€. Welche ältere Wagen sind in diesem Bereich zu empfehlen? Autokauf ist echt stressig.
BMW 3er 1999?
Mercedes A-Klasse?
Opel Omega?
VW Passat oder doch andere Wagen?
Gibts es irgendwelche Geheimtipps, vorallem in Sachen Zuverlässigkeit?
MfG
Zitat:
Ich bin sogar runtergegangen auf ein Budget von 2000€. Welche ältere Wagen sind in diesem Bereich zu empfehlen? Autokauf ist echt stressig.
Nur keine Hektik; wir helfen dir.
Zitat:
BMW 3er 1999?
Ordentliche Autos, aber mindestens 2.500 Euro solltest du einkalkulieren. Wichtig ist bei einem gebrauchten 3er-BMW immer der originale Zustand wie auch der Vorbesitzer. An sich ist bis auf die Hinterachsgeschichte (in der Regel nachgebessert) wenig zu befürchten. Es überwiegen 316i und 318i aus den Jahren 1998 und 1999. Sicher gibt es auch Sechszylinder, aber diese Low-Budget-Offerten sind dann oftmals unseriös, während gute Vierzylinder machbar sind. An sich gibt es da keine großen Probleme; die Autos sind auch sehr zuverlässig - für 2.500 Euro muss man aber Kompromisse eingehen. Das heißt: Fehlfarben, Ausstattungs-Rückschritte, automatische Getriebe und weitere Dinge, die nicht jeder BMW-Kunde akzeptiert, wirken sich positiv aus und sind meist an gut gepflegte Autos verknüpft.
Da fällt mir auch noch was aus meinem privaten Umfeld ein: Ein Bekannter kaufte sich 2010 einen BMW 318iA E46 in Meergrün-Metallic mit schrägem hellgrünem Innenraum, Automatik, Kassettenradio, Radkappen und elektrischem Glas-Schiebedach, aber ohne Klimaanlage. Dieses sauber gepflegte, unfallfreie 1999er Zweit-Hand-Rentner-Auto vom 1936 geborenen Herrn mit originalen 118.000 km und Servicemappe komplett kostete 2700 Euro. Silbern lackiert, mit Klimaanlage, Alufelgen und Schaltgetriebe hätte der selbe BMW mindestens 4000 Euro gekostet. Bisher war mein Bekannter damit zufrieden und hatte außer den Wartungsdiensten, die er wie die Vorbesitzer bei BMW erledigen lässt, keinen Ärger damit. Den letzten TÜV im Mai 2012 hat der 318er anstandslos bestanden, er kratzt nun an der 150.000-Kilometer-Marke. Fährt gut, schönes Auto, und preiswert.
Ansonsten frage ich dich: Was hat der E46 dem Vorgänger E36 voraus?
Vielleicht wird es für dich bis 2.000 Euronen sinnvoller sein, den "Alten" zu kaufen; aus den Baujahren 1996/1997 gibt es teils sehr schön erhaltene Vierzylinder-Limousinen, und das Beste ist: Für 2.000 Euro ist schon mal eine Komplettausstattung mit "Comfort Paket", Klimaautomatik und gutem Radio drin - so wie mitunter auch fünfstellige Laufleistungen aus erstem Besitz mit Serviceheft (316i und 318i).
Zitat:
Mercedes A-Klasse?
Schlecht ist die erste A-Klasse wirklich nicht; sie ist ein zuverlässiges Gemüt und voller guter Sicherheitstechnik sowie intelligenten Detaillösungen. Man merkt daran nicht, dass die Fahrzeuge 1997 herauskamen und im Grunde schon 1993 serienreif waren - ich erinnere an das "Concept A" von Mercedes. Gegen die A-Klasse spricht nur ihre mitunter verbaute Technik, aber dafür ist sie wenigstens robust und von der technischen Qualität her ein echter Mercedes - aber bis 2.000 Euro kann es auch hier knapp werden. Irgendeine Ranzkiste von 1998er A140 muss nicht sein - da ist ein 3er-BMW E36 deutlich besser. Zudem kann die verbaute Technik bei Reparaturfällen aberwitzige Rechnungen erzeugen, ohne dass man zum Mercedes-Händler fährt!
Zitat:
Opel Omega?
Wenn man von den Baujahren 1994 bis 1997 absieht, eine sehr gute Wahl, die nah am Geheimtipp rangiert. Den großen Opel gibt es preiswert, denn der Fehler des Omega als Limousine ist schlicht sein Senioren-Image, gepaart mit dem allgemein eher schlechten Ruf älterer Fahrzeuge Marke und dem Omega B.
Viele sehen in der Omega-Limousine einen Rentner mit Hut, der beim Fahren Volksmusiksender oder -kassetten hört. Nicht jeder will einen Wagen haben, der einen solchen Ruf hat. Doch das hat einen Vorteil für die Käufer einer solchen Limousine: Gut erhaltene, wenig gefahrene und viel gepflegte Erste-Hand-Rentnerautos von freundlichen Leuten, die dicke Brillen tragen und Schlagersender hören und den Fahrzeugbrief mit angeheftetem "Opel CarPass" im Tresor lagern "damit ihn niemand an sich nimmt", gibt es immer noch, und die Preise sind meistens sehr fair.
Das "Problem" mit dem Rentner im Omega Stufenheck ist gewiss böses Klischee, aber es ist was dran. Meist wurde die Limousine als Neuwagen von älteren Herrschaften gekauft, die ihren Opel relativ wenig fuhren, bei Nichtbenutzung in der Garage abstellten, aber viel Geld in Service und Reparatur beim Opel-Händler "um die Ecke, wo wir schon den Omega A, den Rekord und in den 60ern den Kadett gekauft haben" investierten und, wenn es sein musste, auch bei 10-15 Jahre alten Omegas noch Rechnungen des Autohauses im vierstelligen Bereich anstandslos überwiesen, "weil die schon wissen, was sie machen und sich gut auskennen". Ich weiß, das ist ein wirklich böses Klischee, aber schaut euch die typischen Omega-Neuwagenkunden der 90er-Jahre an, dann wisst ihr: Das ist näher an der Realität, als man zunächst denkt!🙂
Den heutigen Käufer (Kenner) erfreut es, denn er erhält eine tolle Limousine mit oft sehr guter Vorgeschichter für relativ kleines Geld. Als einzige Benziner empfehle ich den 2.0 mit 115 PS sowie den technisch verwandten 2.0-16V mit 136 PS, die bei manierlichen Verbrauchswerten Fahrwerte abliefern, die im Alltag ausreichend sind. Der 136-PS-Motor ist flotter unterwegs und fast sparsamer, da der kleine Zweiliter sich mit dem schweren Omega sehr anstrengen muss. Steht ein Automatikgetriebe zur Debatte, ist der 2.0-16V die deutlich bessere Wahl und oft auch mit der robusten Automatik zu finden - nicht ohne Grund stammen ältere Automatik-Autos am besten von Opel, Mercedes oder Herstellern mit ZF-Getrieben (BMW, Peugeot, Citroen).
Aber der Opel hat auch seine Schattenseiten: Im Interesse einer ehrlichen Beratung will ich diese nicht unterschlagen, auch wenn ich großer Omega-Liebhaber bin und zeitweise einen Omega (Omega A allerdings) mit Freude und Herzblut gefahren bin. Man muss aufpassen, denn beim Omega B sind die Baujahre 1994 bis 1997 qualitativ im Ganzen teilweise erheblich schlechter als die zwischen 1989 und 1993 gebauten, ausgereiften späteren Modelle des Vorgängermodells!
Zum verbesserungsbedürftigen Rostschutz kamen erstmals Elektroprobleme hinzu, die der Omega A nie gekannt hat - außerdem rostet der Omega B der ersten Baujahre noch aggressiver und gefährlicher als sein Vorgänger. Die Motoren sind auch nicht mehr so robust wie beim Omega A, wo die Technik keine Rätsel aufgibt; einzig die beiden Zweiliter-Benziner und mit Abstrichen (rote Plakette, geringe Verfügbarkeit guter Exemplare) auch den BMW-Dieselmotor mit 130 PS kann man reinen Gewissens empfehlen, den Rest spart man lieber aus (ich meine die "Ecotec"-Sechszylinder namens 2.5 V6 und MV6). Wichtig: Den Zahnriemen sollte man beim Opel Omega strikt alle 60.000 Kilometer wechseln. Das kostet je nach Betrieb zwischen 200 und 300 Euro, ein begabter Bastler sollte das aber auch selber hinkriegen.
Auch die im Grunde sehr robusten Automatikgetriebe sind zwar absolut standfest, aber dennoch bei Bedarf wartungsintensiv: Opel schaffte 1994 den Getriebeölwechsel ab, was sich als Trugschluss erwies. Hier muss man das Öl regelmäßig wechseln. Zahlreiche Händler haben diesen Unsinn damals auch nicht mitgemacht, indem sie die Kunden von Automatik-Omegas weiterhin auf die Wichtigkeit des ATF-Wechsels hingewiesen haben.
Auch unschön: Die bekannten Lackabplatzer; schon kleine Steinschläge sorgen für großflächige Lackschäden. Mangelhafte Lackqualität am Omega B betraf vor allem Metallic- oder Mineraleffekt-Lackierungen (ausgerechnet die waren aufpreispflichtig!). Stinkende oder ganz defekte Klimaanlagen, gestörte Zentralverriegelungen, Wegfahrsperren, Radios und Displays sind auch gut bekannt! Es gab reihenweise Probleme mit frühen Omegas, an die ich mich gut erinnere. Ständige Rückrufaktionen waren bei Opel damals im Grunde üblich: Stand der Technik!
Zudem noch etwas; ich hatte vor langen Jahren einmal einen Caravan gesehen, der nach sechs Jahren schon mehrfach durchgerostet war, wobei dies auch ein ungepflegtes "Arbeitstier" eines Landwirts war, der den Opel nicht schonte und erst recht nicht pflegte.
Die gute Pflege durch viele ältere Omega-Limousinen-Fahrer konnte zwar vieles im Zaum halten, aber eben auch nicht alles. Es mag noch absolut rostfreie 1994er Omega B geben, sicher - aber dafür sind umso mehr bereits vor Jahren entsorgt worden, und das in einem Alter, in dem andere gehobene Mittelklassen jener Jahre (Audi A6 C4, BMW E34, Mercedes W124/W210) erst so richtig in Fahrt kamen, gehobene Gebrauchtwagenpreise erzielten und gut verkauft wurden - und sogar der geschmähte Scorpio überlebte viele frühe Omegas. Gemessen am Gesamtbestand, dürfte es fast mehr alte Scorpios als gleich alte Omegas noch geben. Das ist für ein Auto, das mit "wir haben verstanden" beworben wurde und als Richtung der Oberklasse galt, eigentlich sehr schwach, so schade das auch ist!
Dennoch ein gutes Auto, das man unbedingt auf der Rechnung haben sollte. Aber bitte nur als Limousine mit Zweiliter-Benziner aus Rentnerbesitz mit Scheckheft, idealerweise mit einer Erstzulassung ab April-Juni 1997. Da wurde die Qualität besser. Im Sommer '98 wurde der Omega noch besser - wenn du so einen findest, was kein Hexenwerk sein sollte, kannst du den kaufen. Das sind zuverlässige Autos.
Die Modelle ab 1999 sind noch besser, aber teurer. Mit einem gut gepflegten, regelmäßig gewarteten Opel Omega von 1997/98 mit seriöser Vorgeschichte wirst du noch jahrelang fahren können. Die Ersatzteile sind indes oft so günstig, dass man vergisst, ein Auto der oberen Mittelklasse zu fahren.
Zitat:
VW Passat oder doch andere Wagen?
VW Passat? Als Limousine ist der Wolfsburger oft ein verhältnismäßig guter Griff; der 3B (Längsmotor) ab 1996 entspricht qualitativ im weitesten Sinne dem Opel Omega: Einige kleine Fehler, aber im Großen und Ganzen nichts Kriminelles. Das scheinbar so biedere "Opa Heinz"-Benziner-Stufenheck aus erster Rentnerhand mit kaum 150.000 Kilometern und vollem Scheckheft ist für 1.700 bis 2.500 Euro ein ernstes Thema, noch ernster als in den gehobeneren Preisklassen, und immer einen ernsthaften Blick wert. Wer dann noch unbeliebte Farben, fehlende Klimaanlagen, Automatikgetriebe, kleinere Benziner oder hier und da ein paar Kratzspuren am Lack akzeptiert, kann manches scheckheftgepflegte, wirklich tolle Schnäppchen machen und zahlt für ein im Kern sehr gutes Auto deutlich weniger Geld.
Beim Passat empfiehlt sich daher zwingend der Blick über den Tellerrand, denn der ist bares Geld wert und sorgt unter Garantie für weniger Stress: Denn der Variant ist durch seine enorme Beliebtheit auch im Alter und relativ "abgegammelt" nicht eben billig, wohingegen so ein "Opa Heinz"-Stufenheck niemand haben will. Aber es hat faktisch unbestreitbare Vorteile: Das Stufenheck mit lückenlosem VW-Scheckheft aus erster Hand mit pflegeleichtem Benziner ist vom Zustand her, aber auch was die Zuverlässigkeit angeht, in der Regel immer besser als der TDI-Variant aus dritter Hand, der schon seit einiger Zeit keinen echten Service mehr gesehen hat - selten kann Sparen so attraktiv sein!
Wichtig ist beim Passat - wie beim Omega - der Zahnriemen. Rost ist zwar am Passat seltener zu sehen als etwa beim Opel Vectra B, gegen den er seinerzeit konkurrierte, aber dafür gibt es insgesamt etliche technische Defekte: Ganz oben stehen Zuverlässigkeitsprobleme der sehr gefragten, bullig antretenden und sparsamen TDI-Dieselmotoren aller Art (Zahnriemen, Luftmassenmesser), die Vorderachse bei beiden Modellphasen quer durch alle Baujahre, Turboladerschäden und allgemeine Verarbeitungsschwächen. Dafür sind Elektroprobleme – die waren bis 1999 ein sehr ernstes Thema beim Opel Vectra B – praktisch nicht vorhanden. Fakt ist jedenfalls: Der 3B/3BG erforderte seinerzeit einige Rückrufe und war qualitativ als Neuwagen kein Ruhmesblatt, reizte oft die Gewährleistung bis zur Grenze des Umfangs aus und strapazierte die Nerven der Kunden; günstigere Autos wie der Ford Mondeo Mk2, der Mitsubishi Carisma oder der Peugeot 406 erwiesen sich als problemloser.
Grundsätzlich ist der geräumige Passat aber doch ein Guter – „gewusst wie“, heißt jedoch wie so oft das Motto: Wer geschickt einkauft und die typischen, inzwischen weithin bekannten Problemzonen vermeidet, der kann mit einem Passat, den er heute erwirbt, noch bestimmt eine lange Zeit sorgenfrei fahren. Zunächst gilt es, einen der Benziner zu wählen, die ungefragter sind und deswegen immer preiswerter (der anfälligere TDI hat sowieso je nach Baujahr allenfalls entweder die rote oder die gelbe Plakette – muss das sein?), und dann muss man überlegen: Brauche ich den Platz vom oft gewerblich oder von Familien genutzten und entsprechend meist eher durchschnittlich erhaltenen Variant wirklich, oder tut es auch schon das klassische Stufenheck? Bitte zweimal überlegen und über die Limousine nachdenken: Das Stufenheck hat nämlich den für Gebrauchtwagenkäufer den großen Vorteil, dass es in der Regel aus langjähriger Rentnerhand stammt, besser gepflegt wurde, meist zumindest für den selben oder oft einen geringeren Preis deutlich weniger Kilometer hinter sich hat als der Variant, und vom Gesamtzustand her daher erheblich besser dasteht. Einen Benziner empfehle ich nicht nur wegen der niedrigeren Preise, sondern auch, weil sie robuster und pflegeleichter sind als die TDI-Diesel. Gut zum Charakter des Passat passen die Motoren mit 115 oder 125 PS; die kleineren Benziner mit 101/102 PS sind eher etwas für Gemütsmenschen und auch durch das hohe Gewicht des großen VW nicht unbedingt wirtschaftlich/effizient zu betreiben.
Eine schöne "Opa Heinz"-Limousine mit Scheckheft sollte für 2.000 Euro zu finden sein und ist in der Regel ein faires Geschäft. Da den Passat als Limousine keiner groß will, kann man immer verhandeln. Die Autos sind sehr geräumig!
Zitat:
Gibts es irgendwelche Geheimtipps, vorallem in Sachen Zuverlässigkeit?
Wenn du einen Mitsubishi-Händler hast, könntest du über den Carisma nachdenken; ein Außenseiter, gebaut zwischen 1995 und 2004. Der im ehemaligen DAF-Werk in Born/Holland gebaute Mittelklassewagen macht zwar durch keinerlei Spitzenwerte auf sich aufmerksam und liefert eigentlich in allen Disziplinen faden Durchschnitt, aber er ist sehr zuverlässig, komplett ausgestattet und geräumig, bietet gute Fahreigenschaften und solide Triebwerke, außerdem ist Rost im Ganzen kein Thema. Wer gern leidenschaftlich fährt, ist hier an der falschen Adresse, aber ich glaube, darum geht es hier auch gar nicht; der Mitsubishi ist eher ein Familienfreund und Alltagsheld. Der Carisma fährt sich unspektakulär und langweilig; am ehesten passen die braven Vierzylinder-Benziner mit 103, 115 und 122/125 PS zu diesem Wagen, auch die Diesel sind nicht schlecht. Die GDI-Benzindirekteinspritzer, oft gescholten, sind auch besser als ihr Image, wenn auch der von Mitsubishi versprochene Verbrauchsvorteil in der Praxis kaum zu erreichen ist. Automatikgetriebe sind selten. Dafür geriet die Verarbeitung solide; der aus diversen Volvo-, Renault- und Mitsubishi-Komponenten zusammengebaute Carisma ist ein solides Auto, die ideale Familienlimousine für den wenig autobegeisterten Mittvierziger, der werktags zur Arbeit pendelt, am Wochenende seine Lieben mit in den Verbrauchermarkt nimmt und sonntags spazieren fährt, die Werkstatt nur zur Inspektion aufsuchen möchte und für wenig Geld einfach nur ein gutes Auto haben will. Gepflegte Autos konservativer älterer Herren sind eigentlich eher die Regel. Besonders brauchbar sind die ausgereiften Typen ab 1999, erkennbar an Klarglasscheinwerfern und frischen Lackierungen – für 2.000 Euro ist ein später Carisma von etwa 1999/2000/201 zu haben.
Fazit: Sehr empfehlenswert, wenn man einen Händler in der Nähe hat, denn die Ersatzteilversorgung findet ausschließlich über die (in Deutschland seltenen) Mitsubishi-Vertragshändler statt. Teilweise gibt es pro Landkreis nur ein MMC-Autohaus. Für einen Alltagswagen wären mir lange Fahrten zu einer qualifizierten Werkstätte und so teure Ersatzteile die Mühe nicht wert, außerdem kann es gut sein, dass auch relativ harmlose Dinge, die etwa beim Opel Vectra schnell und günstig repariert werden, beim Carisma rasch am Restwert kratzen!Der Peugeot 406, auf den man sicher treffen wird, ist ebenfalls ein gutes und solides Auto; für 2.000 Euro ein gutes Fahrzeug. Ich würde die bereits als Basismodell sehr komplette, sogar Holzeinlagen, Klimaanlage und Audiosystem umfassende "Esplanade"-Ausstattung empfehlen, dazu einen Benziner mit 115 PS - ausreichend kräftig, und noch einigermaßen sparsam. Die späten Baujahre sind sehr ausgereift, wobei auch schon frühe Modelle (ab 1995/96) alles andere als übel waren; Qualitätsprobleme jedweder Art sind dem gemütlichen Franzosen nahezu unbekannt. Auch einen Automatikwagen kann man kaufen, die Getriebe stammen von ZF und sind haltbar. Das ist ein gutes Auto; ein Geheimtipp, den nicht jeder auf der Rechnung hat. Die Limousine ist ein Preis-Leistungs-Sieger.
Jede Menge an nützlichen und hilfreichen Informationen, hilft echt weiter. Werde das an meinen Kollegen weitergeben.
Mal ehrlich 1300€ für neuen Tüv in einen 97 Vectra B zu investieren ist keine gute Idee. Zumal muss er nächstes Jahr auch noch den Zahnriemen erneuern, also nochmal 300+€ nehme ich mal an.
Zitat:
Mal ehrlich 1300€ für neuen Tüv in einen 97 Vectra B zu investieren ist keine gute Idee. Zumal muss er nächstes Jahr auch noch den Zahnriemen erneuern, also nochmal 300+€ nehme ich mal an.
Wenn der Grundzustand des Vectra so gut ist, dass er ansonsten noch jahrelang dienen kann und er keine Elektromacken und/oder enorme Gammelstellen hat - warum nicht. Das muss ein jeder selber wissen.
Wer wirklich wenig Kohle hat, könnte den Opel auch, wenn es hart auf hart kommt, primitiv und einfach von einem Freund oder Kollegen, der das kann, reparieren lassen: Die Teile sind billig, der Aufwand bei einem älteren Opel ist technisch zumindest meistens überschaubar. Was mich noch interessiert: Wie kommen diese 1.300 Euro eigentlich zustande, was muss konkret gemacht werden; hat den Preis der Opel-Händler genannt? Wäre für so ein Auto sowieso die falsche Adresse.
Speziell beim fälligen und beim Vectra unabdingbaren Zahnriemenwechsel kann jedoch relativ einfach bares Geld gespart werden: Das Contitech-Kit im freien Handel kaufen, privat den Wechsel vornehmen - Kostenpunkt: 100 Euro, wenn denn. Und immer so weiter, auch bei den anderen Arbeiten gibt es immer Luft nach unten: Gewusst wie!
Nahe liegt beim Vectra B, der eigentlich leicht zu reparieren ist, ist er nicht völlig durchgerostet - was bei einem 1997er durchaus drin ist - diese nicht ganz ernst gemeinte, aber eigentlich zutreffende Aufstellung:
Du hast einen OPEL VECTRA B; es tritt ein Defekt auf.
1. Du gehst zu Fuß zum örtlichen Opel-Händler an den Teiletresen - oder ins Internet und bestellt - oder zum freien Zubehörhändler.
2. Du bezahlst.
3. Du rufst deinen Kumpel an, der gern an Autos bastelt und sich auskennt.
4. Du kaufst einen Kasten Cola und richtest die Werkzeuge.
5. Dein Kumpel kommt zu dir gefahren.
6. Ihr fangt an zu arbeiten.
7. Ihr trinkt eine Flasche Cola und noch eine, und nochmals eine🙂.
8. Dein Kumpel überprüft die Arbeit.
9. Ihr dreht eine Proberunde.
10. Du gibst deinem Kumpel 50 Euro mit für seine Mühen.
11. Der Vectra fährt wieder tadellos.
Machbar sollte alles sein, sofern der Wagen nicht völlig verschimmelt ist. Die 1.300 Euronen sollten nicht das letzte Wort sein. Wenn dein Kollege wenig Geld hat, kriegt er seinen Opel, sofern der restliche Zustand sonst passt, sicher für die Hälfte auch schon durch den TÜV, dass er die HU eben provisorisch schafft. Zu retten ist jedes alte Auto, wenn es nicht absolut fertig ist!
Aber aus meiner Sicht, wenn er sich etwas Neues leisten kann - und man kann für 500 Euronen schon passabel motorisiert sein, wenn man es darauf anlegt - würde ich diesen Opel für 200 Euronen ab Platz direkt ins Ausland verkaufen, ohne jegliche weitere Handgriffe zu erledigen. Vermutlich rostet der Wagen auch ordentlich und wird, wenn nicht jetzt, in zwei Jahren ein Fall für Ali Export oder den Schrottplatz sein.
1.600 Euro, die inklusive Zahnriemenwechsel am Ende fällig werden (wenn das alles war - da kann man nie wissen), dürften den Restwert dieses Wagens um ein Vielfaches übertreffen; so viel erbringt noch nicht einmal ein bestens gepflegter, scheckheftgewarteter, 60.000 gelaufener Erste-Hand-Sechszylinder-Vectra mit Automatik, der edlen CDX-Vollausstattung (inklusive Timbalex-Holzeinlagen) und allen Papieren ab Neuwagenprospekt in der Inzahlungnahme!
Zitat:
Original geschrieben von italeri1947
Wenn der Grundzustand des Vectra so gut ist, dass er ansonsten noch jahrelang dienen kann - warum nicht. Das muss jeder selber wissen.Zitat:
Mal ehrlich 1300€ für neuen Tüv in einen 97 Vectra B zu investieren ist keine gute Idee. Zumal muss er nächstes Jahr auch noch den Zahnriemen erneuern, also nochmal 300+€ nehme ich mal an.
Aber eigentlich würde ich diesen Opel für 200 Euronen ab Platz direkt ins Ausland verkaufen, ohne jegliche weitere Handgriffe zu erledigen. Vermutlich rostet der Wagen auch ordentlich und wird, wenn nicht jetzt, in zwei Jahren ein Fall für Ali Export oder den Schrottplatz sein.
1.600 Euro, die inklusive Zahnriemenwechsel am Ende fällig werden (wenn das alles war - da kann man nie wissen), dürften den Restwert dieses Wagens um ein Vielfaches übertreffen; so viel erbringt noch nicht einmal ein bestens gepflegter, scheckheftgewarteter, 60.000 gelaufener Erste-Hand-Sechszylinder-Vectra mit Automatik, der edlen CDX-Vollausstattung (inklusive Timbalex-Holzeinlagen) und allen Papieren ab Neuwagenprospekt in der Inzahlungnahme!
Naja der Grundzustand ist vermutlich durchschnittlich, nur die Ausstattung ist glaube ich ordentlich. Ist glaube ich ein CD und voll ausgestattet. War damals beim Kauf vor 12 Jahren ein Rentnerwagen mit relativ wenigen Kilometern.
Gern helfe ich weiterhin; danke auch für die netten Worte!
Auch das hilft mir schon.
Zitat:
Naja der Grundzustand ist vermutlich durchschnittlich, nur die Ausstattung ist glaube ich ordentlich. Ist glaube ich ein CD und voll ausgestattet. War damals beim Kauf vor 12 Jahren ein Rentnerwagen mit relativ wenigen Kilometern.
Danke! Ich würde sagen, dass man dieses Auto bestimmt wieder über den TÜV bringt, wenn der Rost nicht ganze Arbeit geleistet hat. Es würde mir noch sehr weiterhelfen, wenn du in Erfahrung bringst, was konkret zu machen wäre und wer diese 1.300 Euro genannt hat.
Wenn er schon zwölf Jahre dieses Auto hat, dann zeigt das eigentlich, dass er mit dem Vectra nicht unzufrieden war/ist und der Opel nicht aus der schlechten Fertigungsserie kommt, da niemand sich wissentlich zwölf Jahre lang einen unzuverlässigen Wagen antun würde. Eigentlich ein gutes Zeichen.
Danke im Voraus für weitere Erklärungen - ich helfe euch!
Wie die 1300 Euro zustande kommen? Soweit ich mich erinnern kann, ist die Handbremse kaputt. Zudem sind einige Teile an den Achsen (kenne die genaue Bezeichnung nicht) vom Rost beschädigt. Weiterhin ist auch mit dem Auspuff etwas nicht OK (ein Schlauch glaube ich).
Bin aber kein Experte.
Zitat:
Original geschrieben von eXe777
Wie die 1300 Euro zustande kommen? Soweit ich mich erinnern kann, ist die Handbremse kaputt. Zudem sind einige Teile an den Achsen (kenne die genaue Bezeichnung nicht) vom Rost beschädigt. Weiterhin ist auch mit dem Auspuff etwas nicht OK (ein Schlauch glaube ich).Bin aber kein Experte.
Zumindest den Auspuff sollte man privat auch irgendwie improvisieren können, aber Rost ist eigentlich ein K.O.-Thema. Man könnte den Opel dennoch sicher preiswert richten, dass er halt gerade noch so den TÜV schafft, aber auch das ist im Grunde ein Tod auf Raten, da der Vectra wenn nicht jetzt, dann sicher in zwei Jahren ein Fall für den Schrotthändler ist.
Andererseits: Für 2.000 Euro kann man auch trotz allen guten Fahrzeugen, die es für dieses Geld gibt, im Regelfalle (was nicht heißt, so was gäbe es nicht) eben keine Top-Klasse, oder besser gesagt keinen Neuwagen erwarten, der 20 Jahre hält. Selbst ein rostresistenter Peugeot 406 oder der schöne VW Passat von Opa Heinz können in zwei Jahren üble Pflegefälle sein.
Wenn man den Vectra für kleines Geld (600-700 Euronen im Höchstfalle!) wieder über den TÜV retten kann und das Geld sowieso nicht gerade locker sitzt, würde ich es wagen, den Vectra zu richten (wenn sonst nichts dran ist). Dass dein Kollege diesen Wagen schon zwölf Jahre lang fährt, spricht für sich - das scheint einer der "Guten" zu sein, sonst hätte er ihn nicht schon so lang. Technisch wird der Kamerad noch ganz gut in Schuss sein.