Bei höherem E-Auto Anteil - kommt dann die allgemeine Straßenmaut?
Zur Zeit werden ja E-Autos noch staatlich heftigst subventioniert, da sie anders als die Verbrenner, die durch die immens hohen Abgaben auf Mineralöle ja stark zum Bundeshaushalt beitragen, keinen nennenswerten Beitrag zum Steueraufkommen leisten.
Wie muss man sich das vorstellen, wenn sagen wir mal 80% der Fahrzeuge E- Autos sind , davon ca,. 30..40% in Ihrem Eigenheim selber Strom erzeugen.
Somit wird es. selbst wenn der Strom für die Allgemeinheit höher besteuert würde und auch die km Zähler weiter beliebig manipulierbar sind und somit gar nicht zu einer km abhängigen Steuer herangezogen werden können m.E schwierig für den Staat, die nun fehlenden Einnahmen zu kompensieren bzw. keine Steuergerechtigkeit geben oder einfach nur alles teurer für alle weil man eben E-Auto fährt
Aber da arbeiten sicher ein paar Steuerbeamte bereits daran - wie könnte das Aussehen?
106 Antworten
Zitat:
@StrichAchtundSo schrieb am 29. August 2021 um 16:47:40 Uhr:
Ich denke das bleibt spannend und es ist nicht das erste mal das für den Staat etwas Neuland wäre.
Strom könnte auch eingefärbt werden, indem man eine Ladesperre in die Wagen einbaut, mit der nur ‚authorisierter Strom‘ geladen werden kann.
So eine Technik ist aber in den heutigen Autos nicht drin und daher wird das wohl noch eine Zeit lang ‚Neuland‘ bleiben.
Eine Abgabe auf die Kilometerleistung wäre leichter umzusetzen, das wäre dann so etwas wie die ‚allgemeine Strassenmaut‘, aber erstmal muss diese Antriebsart flächendeckend in die Füsse kommen und vor allem müssen die Fahrzeuge billiger werden.
Zitat:
Was wäre denn eine ‚allgemeine Strassenmaut‘? Wäre das eine Abgabe auf die Benutzung aller öffentlichen Strassen oder geht es um eine PKW-Abgabe auf Autobahnen?
Die Pkw-Abgabe war ja schon mal beschlossen. Wenn man keine Gegenkompensation in der Kfz-Steuer deutscher Halter gemacht hätte, wäre sie recht simpel gewesen.
"Pkw-Maut – Infrastrukturabgabe 2021"
https://www.bussgeldkatalog.org/pkw-maut/
Zitat:
@Grasoman schrieb am 30. August 2021 um 00:01:01 Uhr:
Zitat:
Was wäre denn eine ‚allgemeine Strassenmaut‘? Wäre das eine Abgabe auf die Benutzung aller öffentlichen Strassen oder geht es um eine PKW-Abgabe auf Autobahnen?
Die Pkw-Abgabe war ja schon mal beschlossen. Wenn man keine Gegenkompensation in der Kfz-Steuer deutscher Halter gemacht hätte, wäre sie recht simpel gewesen.
"Pkw-Maut – Infrastrukturabgabe 2021"
https://www.bussgeldkatalog.org/pkw-maut/
Wieviel Hubraum hat denn ein Tesla P90D ? 😉
Was (zum Teufel) hat eine Infrastrukturabgabe mit dem Hubraum des Motors zu tun? 😁
Da sieht man mal wieder, wie fixiert wir auf Kolbenmotoren sind. Das war schon damals beim Ro 80 lustig …
Der Ansatz "damals" hatte für BEV keine Pkw-Maut gefordert.
Und für alle Autos war es bewusst an der Kfz-Steuer-Berechnung orientiert, denn darüber sollte ja auch die Erstattung wieder stattfinden.
Wenn die Steuerausfälle durch einen hohen Anteil BEV zu hoch würden (Fadenthema): es gibt ja auch eine Kfz-Steuerberechnung für die Zeit nach der Befreiung, und die orientiert sich am zulässigen Gesamtgewicht. Eine pauschale Berechnung einer denkbaren Pkw-Maut nach zGG für BEV könnte man problemlos nehmen.
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Zitat:
@Grasoman schrieb am 30. August 2021 um 07:58:35 Uhr:
Wenn die Steuerausfälle durch einen hohen Anteil BEV zu hoch würden (Fadenthema): es gibt ja auch eine Kfz-Steuerberechnung für die Zeit nach der Befreiung, und die orientiert sich am zulässigen Gesamtgewicht. .
Gesamtgewicht hätte durchaus Sinn, da die Strassenabnutzung genau davon abhängt. Es müsste aber einen sinnvollen Freibetrag geben, ein Gewicht, ab dem es erst losgeht mit zusätzlicher Besteuerung.
Zitat:
@SETRAundMACAN schrieb am 29. August 2021 um 12:35:47 Uhr:
Mein Fazit: Abgaben auf den Betrieb von E-Autos: Ja natürlich!
Allgemeine Streckenmaut für alle öffentlichen Strassen: Nein, hoffentlich nicht. Sowas wäre viel zu kompliziert und aufwändig.
Aufwändig? Mein VIMCar-Stecker macht doch nichts anderes? Mein Finanzamt bekommt also jetzt schon jährlich eine Aufstellung der gefahrenen Kilometer, ohne dass es bei den Privatfahrten die Ziele mitgeteilt bekommt. Da ist nichts kompliziert und aufwändig.
Zitat:
@StrichAchtundSo schrieb am 28. August 2021 um 12:26:29 Uhr:
Zur Zeit werden ja E-Autos noch staatlich heftigst subventioniert, da sie anders als die Verbrenner, die durch die immens hohen Abgaben auf Mineralöle ja stark zum Bundeshaushalt beitragen, keinen nennenswerten Beitrag zum Steueraufkommen leisten.
Ich hatte anderswo schonmal dazu geschrieben:
Deine Annahme ist nicht richtig.
Die immens hohen Abgaben auf Mineralöl ergeben etwa 65-70 Prozent. Die Abgaben auf Strom liegen bei 55 Prozent.
Relativ gesehen gibt es also den gewaltigen Einnahmen-Gap nicht. Lediglich bei selbst produzierten Strom entgehen dem Staat relevante Steuereinnahmen. Dafür leistet der Selbstversorger aber auch einen erheblichen Beitrag zur Energiewende und entlastet damit die Allgemeinheit.
Momentan sind BEV von der KFZ-Steuer befreit. Betrifft derzeit also 500.000 BEV in Deutschland, mithin etwa 0,5 Prozent des Gesamtbestandes.
Wenn der Anteil an BEV signifikant steigt, wird die Steuerbefreiung für Neufahrzeuge abschmelzen.
Der Haushaltskollaps droht wegen der BEV keineswegs.
Ob eine Maut kommt? Irgendwann bestimmt. Aber nicht tatsächlich wegen der BEV.
Zitat:
@StrichAchtundSo schrieb am 28. August 2021 um 14:09:15 Uhr:
Und Schäden deutlich geringer ist relativ: 100Tkm mit dem E AUto und 10Tkm mit dem Verbrenner. Das E Auto trägt da wohl mehr zur Umweltverschmutzung bei , wird aber begünstigt .
Eine Zigarrette rauchen ist auch weniger schädlich als eine Tonne Blumenkohl auf den Kopf zu bekommen. Ist also Blumenkohl in Wahrheit gefährlicher als Tabak?
Zitat:
@StrichAchtundSo schrieb am 28. August 2021 um 14:44:52 Uhr:
Es geht nicht darum um besser sondern darum ob man seinen Anteil zahlt, und das tut das E-Auto eben nicht
Der E-Auto-Halter zahlt keine Steuern weil der Kauf eines BEV derzeit subventioniert wird. Die Regierung ist also der Meinung, dass der Kauf eines BEV wünschenswert ist und daher der höhere Anschaffungspreis durch Steuererleichterungen zu kompensieren ist.
Insofern zahlt der BEV-Käufer "seinen Anteil" eben bereits mit dem Kaufpreis.
Zitat:
@StrichAchtundSo schrieb am 28. August 2021 um 14:44:52 Uhr:
Der Verbrauch von neuen Verbrennern wird ja auch geringer das wird ja auch besser.
Selbst die deutschen Automobilhersteller haben meines Wissens eingeräumt, dass weitere Verbesserungen hinsichtlich des Verbrauchs und des Schadstoffausstoßes nur noch marginal sein werden und zudem immer höheren technischen Aufwand bedeuten.
Sprich: Will man den Verbrenner überhaupt noch signifikant weniger umweltschädlich bauen, ist er ohnehin preislich nicht mehr wettbewerbsfähig.
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 30. August 2021 um 14:41:47 Uhr:
Aufwändig? Mein VIMCar-Stecker macht doch nichts anderes? Mein Finanzamt bekommt also jetzt schon jährlich eine Aufstellung der gefahrenen Kilometer, ohne dass es bei den Privatfahrten die Ziele mitgeteilt bekommt. Da ist nichts kompliziert und aufwändig.
Hab mich falsch ausgedrückt, sorry.
Ich meinte eine Strassenmaut mit externen Überwachungsgeräten (siehe Mautbrücke)
Dein VIMCar-Stecker ist da die richtige Lösung, so ähnlich müsste das aussehen.
Zitat:
@ballex schrieb am 29. August 2021 um 11:27:07 Uhr:
Die Moderation kann schon ganz gut abschätzen, was zum Thema gehört und was nicht und in welche Richtung sich eine Diskussion entwickelt und kann ggf. frühzeitig eingreifen - Grundsatzdiskussionen zu CO2-Emissionen und Dashcams gehören jedenfalls nicht zum Thema
"Die Moderation" übersieht hier m.E., dass die Eingangsfrage von zwei Prämissen ausgeht.
Die Prämissen sind: Es gibt Einnahmeverluste durch BEV und diese müssen kompensiert werden.
Zum einen ist daher zu fragen, wie groß die Einnahmeverluste tatsächlich sind. Zum anderen ist zu beantworten, ob den Einnahmeverluste nicht bereits durch andere Effekte kompensiert werden.
Das sind nunmal zwingende Fragen, die dir Richtigkeit der Prämisse betreffen.
Ein zu enges Diskussionsfenster führt dazu, dass - auch vollkommen falsche - Prämissen nicht hinterfragt werden und Diskussionen damit maximal unterkomplex ablaufen. Die Folge wäre ein Qualitätsverlust des Forums oder eine Themenschwemme, weil jeder mit Sendungsbewusstsein natürlich die Prämissen in "seinem" Thread bestimmen möchte.
Beides keine guten Aussichten für einen sachlichen und zielführenden Diskussionsstil.
Mach Dir keinen Kopf. Steuern und Abgaben werden immer kommen und gehen. Ignoriere einfach die Begründung und nimm sie hin, oder zettle eine Revolution an - aber Versuch bitte Steuern oder Abgaben nicht in Zusammenhang mit anderen Ereignissen zu bringen. :-)
Zitat:
@ixtra schrieb am 30. August 2021 um 15:04:35 Uhr:
Ein zu enges Diskussionsfenster führt dazu, dass - auch vollkommen falsche - Prämissen nicht hinterfragt werden und Diskussionen damit maximal unterkomplex ablaufen.
So isses. 🙂
Der Einnahmen Gap existiert alleine bereits daraus das eben 65-70% mehr als 55% sind. Zumal die E -Autos ja auch noch effizienter sein sollen ...zumindest wenn es darum geht E- gegen Verbrenner zu vergleichen , Wenn E-Auto in Bezug auf Steuer vergleichen wird ist das auf einmal anders ? Zumal ja auch der Anteil privat erzeugtem Strom steigen wird
Daß das Ganze zur Zeit noch subventioniert ist ist klar (auch die Herstellungskosten durch den CO2 Zertifikate Handel der eben noch möglich ist), es soll ja angeschoben werden , deswegen die Frage wie es in Zukunft geht , da braucht ja keiner mehr Co2 Zertificate bzw. die Autobauer erheblich weniger?
Zitat:
@ixtra schrieb am 30. August 2021 um 15:04:35 Uhr:
Zitat:
@ballex schrieb am 29. August 2021 um 11:27:07 Uhr:
Die Moderation kann schon ganz gut abschätzen, was zum Thema gehört und was nicht und in welche Richtung sich eine Diskussion entwickelt und kann ggf. frühzeitig eingreifen - Grundsatzdiskussionen zu CO2-Emissionen und Dashcams gehören jedenfalls nicht zum ThemaEin zu enges Diskussionsfenster führt dazu, dass - auch vollkommen falsche - Prämissen nicht hinterfragt werden und Diskussionen damit maximal unterkomplex ablaufen. Die Folge wäre ein Qualitätsverlust des Forums oder eine Themenschwemme, weil jeder mit Sendungsbewusstsein natürlich die Prämissen in "seinem" Thread bestimmen möchte.
Beides keine guten Aussichten für einen sachlichen und zielführenden Diskussionsstil.
Genau, wenn man keine Argumente hat, dann war die Fragestellung schlecht.
Zitat:
@xis schrieb am 30. August 2021 um 15:09:32 Uhr:
Mach Dir keinen Kopf. Steuern und Abgaben werden immer kommen und gehen. Ignoriere einfach die Begründung und nimm sie hin, oder zettle eine Revolution an - aber Versuch bitte Steuern oder Abgaben nicht in Zusammenhang mit anderen Ereignissen zu bringen. :-)
Naja, ganz so zufällig kommen Abgaben nicht. Wenn Einnahmequellen wegbrechen werden neue geschaffen und das wird auch bei der Umstellung auf E-Mobilität so sein. Die Begründung ist dabei sehr wichtig, weil sie ggf. eine Angriffsfläche biete, dagegen vorzugehen. Manchmal gelingt so etwas und Abgaben werden gekippt.
Aber du hast insofern Recht, als dass ein gewisser Humor hilft, Abgaben zu akzeptieren. 🙂
Doppelt 🙁
Zitat:
@StrichAchtundSo schrieb am 30. August 2021 um 15:14:07 Uhr:
Der Einnahmen Gap existiert alleine bereits daraus das eben 65-70% mehr als 55% sind.
Ernsthaft? Die 10-15 Prozent sind also der Riesenverlust, der hier ständig propagiert wird?
Zitat:
@StrichAchtundSo schrieb am 30. August 2021 um 15:14:07 Uhr:
Zumal die E -Autos ja auch noch effizienter sein sollen ...zumindest wenn es darum geht E- gegen Verbrenner zu vergleichen , Wenn E-Auto in Bezug auf Steuer vergleichne wird ist das auf eienmal anders ?
Ja, E-Autos sind effizienter.
Was Du aber übersiehst : Strom ist deutlich teurer als der vergleichbare Energiegehalt als Treibstoff.
Ein Liter Diesel hat einen Energiegehalt von 9,8 KW und kostet gerade ca. 1,40 €. Macht also Abgaben von 91 cent, mithin etwas über 9 cent/kwh.
Strom kostet im Durchschnitt ca. 30 cent /pro KWH. Davon sind 16 cent Abgaben und Steuern.
Der BEV-Fahrer zahlt also relativ gesehen sogar deutlich mehr Steuern (fast doppelt so viel) wie der Verbrenner-Fahrer.
Dadurch, dass er deutlich effizienter fährt, zahlt er unterm Strich etwas weniger Steuern. Er spart aber auch gewaltige Allgemeinkosten ein.