Befestigung Injektor vor erreichen des Drehmoment Gewindebolzen abgrissen

Peugeot 406 1

Hallo Zusammen,
habe einen Injektor ausbauen müssen Peugeot HDI 2,2 (133PS) weil der untere Dichtungsring undicht war, alles soweit kein Problem
die Dichtung gewechselt und den Injektor eingebaut. Der injektor wir auf zwei gewindebolzen die im Ansaugkanal eingedreht sind befestigt das wurde auch so alles nach Vorschrift gemacht. Bei Peugeot nachgefragt mit welchem Drehmoment angezogen wird wurde mir mit 30Nm gesagt was ich auch noch von einer anderen Werkstatt bestätigen lies, okay ich den Drehmoment auf 30Nm eingestellt und mit Drehmimentschlüssel Mutter auf Gewindebolzen festgezogen, der Drehmomentschlüssel noch nicht auf Drehmoment aber den Gewindebolzen in der Hand (abgerissen) prima was jetzt.
Frage, kann man Stahl auf Guss schweissen?
LG
Markus 

38 Antworten

Noch ein kleiner Nachtrag.
Wir benutzen diese Gewindeeinsätze (Helicoil) in der Luftfahrt nahezu immer. Damit kann man dafür sorgen, dass wesentlich mehr Gewindegänge tragen und so die Festigkeit wesentlich erhöhen. Nebenbeit dienen sie häufig als Schraubensicherung, aber dass dürfte hier nicht so wichtig sein.

Richard

Zitat:

Original geschrieben von rtrede


Hallo,

wenn der neue Stehbolzen drinne ist, solltest du den Injektor mit 4 Nm (0,4 daNm) und 45° Winkelanzug anziehen (Citroen Wert). Ich kann mir kaum vorstellen, dass das dann 30 Nm sind. Die sind für eine M6 Schraube deutlich zu hoch. Die Überwurfmuttern des Common-Rail Anschlusses werden mit 25 Nm angezogen, vielleicht meinten die Werkstätten ja diese Momente.
Die Stehbolzen sind übrigends nur mit 10 Nm angezogen, die Chancen mit einem Rausdrehsatz zu Erfolg zu kommen stehen da wohl noch recht gut, größer aufbohren kann man dann ja immer noch.

Gruß Richard

Hallo Richard,

danke für deinen Beitrag, ich habe die Nm Werte direkt von einem Peugeot Vertragshändler bekommen und habe die Werte selbst gesehen, da steht der Wert für den Stehbolzen auf 7,5 Nm,

die Überwurfmuttern des Common-Rail Anschlusses mit 20 Nm und die Befestigung des Injektors auf dem Stehbolzen mit 30Nm, wobei der Bolzen zwei verschiedene Stärken hat der untere Teil der im Leichtmetall steckt hat die Stärke M6 und der obere Teil auf dem der Inkjektor befestigt wird hat die Stärke M7. Warum hier 2 unterschiedliche Maße genommen wurde k.A.Werde auf jeden Fall nicht auf den Wert von 30Nm beim Anzug der Drehmoment gehen.

LG
Markus

Zitat:

Original geschrieben von rtrede


Noch ein kleiner Nachtrag.
Wir benutzen diese Gewindeeinsätze (Helicoil) in der Luftfahrt nahezu immer. Damit kann man dafür sorgen, dass wesentlich mehr Gewindegänge tragen und so die Festigkeit wesentlich erhöhen. Nebenbeit dienen sie häufig als Schraubensicherung, aber dass dürfte hier nicht so wichtig sein.

Richard

Ja das Helicoil finde ich ist ein gutes Verfahren, gerade bei solch einer Rep. auf ein gutes Ergebnis zu kommen. 

LG
Markus

so hier noch einer zum Drehmoment:

laut Servicebox sind es 4Nm und dann 45°, wie schon vorher geschrieben.

In welchen Unterlagen hast du denn die 20/30Nm gelesen?

Zitat:

Original geschrieben von terr


so hier noch einer zum Drehmoment:

laut Servicebox sind es 4Nm und dann 45°, wie schon vorher geschrieben.

In welchen Unterlagen hast du denn die 20/30Nm gelesen?

Auf dem Werkstattprogramm das die Peugeotwerkstätten auf ihre PC's haben, wie es heißt kann ich dir nicht sagen.

Frage wie soll ich das verstehen 4Nm und dann 45°?

Ich gehe mit dem Drehmont auf die anzuziehende Befestigungsmutter des Injektors mit 25 Nm, der Drehmomentschlüssel befindet sich während des Anzuges in rechten Winkel zur Befestigungmutter bis er den Drehmoment erreicht hat, ich verstehe nicht "und dann 45°", was meinst du damit?

LG
Markus

Dass bedeutet, dass man die beide Schrauben mit 4.5 Nm anzieht und später um 45° noch einmal zusätzlich verdreht. Man kann sich da einen kleinen Zeiger besorgen den man zwischen die Steckaufsätze baut, aber sicher auch gut mit einem Provisorium arbeiten. Das Ganze ist genauer, beim Drehmoment ca 90% in verschiedenen Reibeffekten steckt und nur die verbleibenden 10% in die Vorspannung wandern.
Bei Dehnschrauben wie Zylinderkopfschrauben ist das auch üblich, die werden beim Anziehen sogar zum Fließen (Dehngrenze) gebracht.

Gruß Richard

Zitat:

Original geschrieben von rtrede



Bei Dehnschrauben wie Zylinderkopfschrauben ist das auch üblich, die werden beim Anziehen sogar zum Fließen (Dehngrenze) gebracht.

Gruß Richard

warum sollte man die Schrauben denn ueber den Hook'schen Bereich dehnen?

Gruebel?

Die Dehnschrauben erfüllen meiner Meinung nach nicht mehr voll das Hook'sche Gesetz sondern haben eine relativ große Dehnung und werden nach Einsatz etwas länger. Das hat den Vorteil dass die Vorspannkraft bei Setzungen und thermischen Veränderung nahezu konstant bleibt. Bei Citroen muss man zumindestens die Länge der Zylinderkopfschrauben kontrollieren, wenn man sie wieder verwenden will.

Richard

ist zwar etwas OT, aber trotzdem:

Mein Verständnis: Schraube wird elastisch, nicht plastisch, vorgespannt. Idee hinter der Dehnschraube
ist die, das die Schraube so als eine Art Zugfeder arbeitet,
also im Hookschen Bereich. Hiermit können dann
thermische Dehnungen und Schwingungen aufgefangen werden.

Sind denn die Stehbolzen überhaupt Dehnschrauben? Haben die unten ein Linksgewinde?

Klar werden die Dehnschrauben weitgehends im elastischen Bereich betrieben, aber offenbar ist das reelle Materiel nicht so einfach zwischen elastische und plastische Verformung aufteilbar. Die Bolzen für die Einspritzstöcke sind vermutlich keine Dehnbolzen, also absichtlich verjüngt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Reibeffekte bei kleineren Momenten (4.5 Nm) nicht so zum Tragen kommen. Und dann durch weiteres Verdrehen 45° und damit Dehnen (1/8 der Steigung des Gewindes) eine definiertere Vorspannkraft eingestellt werden kann.

Richard

Zitat:

Original geschrieben von mausespeck007


Ja das Helicoil finde ich ist ein gutes Verfahren, gerade bei solch einer Rep. auf ein gutes Ergebnis zu kommen. 

LG
Markus

Ich bevorzuge Time Sert (Würth).

"Time Sert" macht finde ich auch einen guten Eindruck. Erst sollte man jedoch versuchen ein kleineres Loch in den Bolzenstummel zu bohren, evtl. die obere Verdickung im Bolzen wegfräsen, damit die Vorspannung elimiert wird und mit einem Tool wie "Drill-Out" den Stummel entfernen. Dann wäre das alte Gewinde vielleicht noch nutzbar.

Richard

Ich glaube nun zu wissen woher die 30 Nm Anzugsdrehmoment kommen. Bei der 2.0 Liter Maschine (DW10ATED) werden die Injektoren durch eine Art Gabelwippe gehalten und der alleinige Bolzen wird tatsächlich mit 30 Nm angezogen. Wenn ich das richtig verstanden hast, besitzt du jedoch die 2.2 Liter Machine mit 16 Ventilen (DW12TED) und dort wird der Injektor direkt über zwei Bolzen und Laschen an dem Injektor mit 4.5 Nm und 45° angezogen.
Richard

Zitat:

Original geschrieben von rtrede


Ich glaube nun zu wissen woher die 30 Nm Anzugsdrehmoment kommen. Bei der 2.0 Liter Maschine (DW10ATED) werden die Injektoren durch eine Art Gabelwippe gehalten und der alleinige Bolzen wird tatsächlich mit 30 Nm angezogen. Wenn ich das richtig verstanden hast, besitzt du jedoch die 2.2 Liter Machine mit 16 Ventilen (DW12TED) und dort wird der Injektor direkt über zwei Bolzen und Laschen an dem Injektor mit 4.5 Nm und 45° angezogen.
Richard

Hi Richard,

ich habe mal in der Bedienungsanleitung nach geschaut, was für einen ich habe nach den Peugeot spezifischen technischen Daten.
Also unter der Rubrik meiner Spezifikation stehen 3 Varianten zur Auswahl 8B4HX, 8E4HX, 8F4HX.

Wie kann man(n) diese Codes's unterscheiden?

Ja ich habe den Diesel 16V 133PS 2,2 Liter

Wenn man googled sieht man den Motorcode DW12TED4/FAP im Zusammenhang mit dem Motorcode 4HX. Eine besser Quelle habe ich leider nicht.
Richard

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