Bedienung / Ablenkung
Hallo zusammen,
ich möchte einmal eine Diskussion über die Bedienung der Fahrzeuge mit Blick auf die Sicherheit anzetteln.
I-Drive oder einzelne Tasten soll nicht mal die Hauptfrage sein, denn auch, wenn ich persönlich das Hangeln durch Menüs nicht mag, so steht es doch ausser Frage, dass die vielen Funktionen, die geboten werden, den Fahrer ablenken.
War es früher nur der Wechsel der Cassette, so ist heute schon die Bedienung der Heizung/Klima nicht blind möglich und Radio, Navi etc. tun ihr übriges. Die Lenkradtasten wären ein erster Schritt, wenn sie nicht auch diese Menüstruktur hätten. Läßt man sich z.B. im Kombi die Navidaten anzeigen, so muss man, um den Radiosender zu wechseln durch Menüs, oder an die Mittelkonsole greifen. Beides mit der entsprechenden (zu langen) Ablenkung vom Straßenverkehr.
Letztlich bin ich in einem Toyota gefahren, dessen Navi sich während der Fahrt nicht bedienen ließ. Sollte man dies nicht grundsätzlich einführen, ebenso wie Sitzverstellung und Spiegelverstellung, Abruf und Einstellung diverser Servicefunktionen, Eingabe von Telefonnummern (außer über Sprache).....nur im Stand?
Viele Dinge, die in modernen Autos angeboten werden, dienen der Sicherheit; zu viele aber lenken vom Wesentlichen, dem Straßenverkehr ab.
Statistiken belegen, dass die kleinen Unfälle innerhalb der Stadt um 30-40% zugenommen haben, weil die Fahrer sich von Funktionen im Auto ablenken lassen. Wenn es nur Blech ist...ok...wenn aber Menschen verletzt werden, dann ist Schluss mit lustig.
Die umfangreiche, serienmäßige Sprachsteuerung muss her!
Wie seht Ihr das?
Gruss
Billy
10 Antworten
naja...als wirklich ablenkung sehe ich es wenn man während der fahrt aufs comand guck bzw. da was eingibt. aber was die lenkradtastet angeht. die bedien ich blind. wenn ich mit z.b. gerad das navi im KI hab, weiß ich wie oft ich weiterschalten muss um z.b. mit den tasten den nächsten track von der CD auszuwählen. wobei auch der blick aufs KI durchaus ablenkdend ist. und die klima steht bei mir immer auf 22° da hab ich noch nie was verstellt.
ich hatte vor kurzem mal die möglichkeit das head up display von BMW zu testen und das hat mich echt überzeugt. hoffe mal, dass DC sowas auch (sehr) bald ins programm nimmt.
Hey Bunny,
du fährst doch Benz, oder? Da sind doch keine versteckten Menüs analog zum BMW oder wie verstehe ich dein Posting.
Auf der anderen Seite:
[Ironie]
Saß gerade im BMW der vor einer Garage stand. Gedankenverloren habe ich die D-Fahrstufe eingelegt und war schon dabei, den Fuß von der Bremse zu nehmen. Bis ich dachte, dass irgendwas nicht stimmt und legte dann den Rückwärtsgang ein...
Ich werde mich bei BMW und beim ADAC beschweren, dass es heutzutage immer noch möglich ist, den falschen Gang einzulegen.
[/Ironie]
Was ich damit sagen will ist, dass es eine Krankheit unserer Zeit ist, Alles und Jeden für sein eigenes Fehlverhalten (aus welchen Gründen auch immer) verantwortlich zu machen. Das ist eine Vollkasko-Mentalität.
Beim Japaner geht das Navi nicht mehr während der Fahrt? Toll! Dann halte ich eben auf dem Standstreifen der Autobahn an - mal sehen, was dann passiert. (Schaut mal ins E60-Forum, da ist genau so ein Thread gerade geschlossen worden) Was soll der Scheiß?
Sitzverstellung deaktivieren? Alles über Sprache? Wer soll sich die gesamten Befehle merken können? Raumschiff Enterprise-Kommandos und die dazugehörgen intelligenten Rechner mit dem berühmten Kommando "Computer..." gibt's ja wohl noch nicht in der Art.
Und wenn ich dann nichts mehr bedienen kann, wer stellt meinen quasselnden Beifahrer ab? Wo kann ich kleine Kinder abgeben, damit ich beim Autofahren nicht mehr abgelenkt werde? Welche Elektronik registriert frische Tageszeitungen und verweigert den Motorstart - ich könnte die Blätter ja lesen?
Jeder ist verdammt nochmal verpflichtet, sich eben nicht ablenken zu lassen, wenn es denn doch passiert, gehört das eben zum LEBENSRISIKO!
Und das Totschlagargument, dass man ja jede Menge Unfälle vermeiden könnte, lasse ich nicht gelten. Da wäre das Beste, wir fahren alle nur noch 50 - aber nicht in den 30er Zonen.
Selbstverantwortung nenne ich das und Selbstverpflichtung der Autohersteller, logische Bedienungen zu entwickeln. Im Benz habe ich fast blind alles einstellen können - im BMW bin ich 3 Mal länger beschäftigt, egal mit was!
Gruß,
Frank
Ich kann diese Diskussion auch nicht so ganz nachvollziehen. Die heutigen Automobile haben sicher wesentlich mehr Funktionen als Autos vor 30 Jahren. Aber wann benutzt man all diese Funktionen wirklich mal? Durch den technischen Fortschritt sind viele Dinge einfacher geworden, siehe Klimaautomatik, automatisch ablendende Spiegel. Diese Sachen laufen im Hintergrund und man kann sich voll auf das Fahren konzentrieren. Die Außenspiegel früher manuell einzustellen, war sicher auch nicht einfacher als heute die elektrische Lösung. Das gleieche gilt für die Sitzverstellung, wobei eine elektrische Lösung sicher vorhersehbarer reagiert als eine manuelle. Die Bedienung des Navigationssystemes ist eigentlich nicht schwerer als die Bedienung eines Radios, sofern man nicht gerade ein neues Ziel einprogrammieren will. Dafür sollte man schon an einem dafür vorgesehenen Ort anhalten.
Fazit: Der technische Fortschritt erleichtert in höherem Maße das Leben, als dass er zur Gefahr wird.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von boofoode
Fazit: Der technische Fortschritt erleichtert in höherem Maße das Leben, als dass er zur Gefahr wird.
Gruß
Uhi,
versteht mich nicht falsch; ich bin seit ich denken kann ein absoluter Technikfan und somit neuer Technik gegenüber aufgeschlossen, hab Maschinenbau studiert und bin in der Medizintechnik selbständig, d.h. ich habe durchaus auch mit lebens-erleichtender und/oder rettender Technik zu tun.
Aber, ich stehe Irrwegen, und als solche bezeichne ich manches techn Detail (auch in autos) kritisch gegenüber.
Ist jetzt etwas abwegig, aber eine Statistik aus dem Jahr 2002 besagt, dass in den USA (je nachdem wie kritisch man die Bewertungmaßstäbe setzt) jährlich zwischen 45000 und 90000 Menschen sterben, weil die medizin. Geräte, die ihnen eigentlich helfen sollen, falsch bedient werden!
D.h. Ingeneure entwickeln des Entwickelns wegen, ohne den Faktor Mensch und sein Unzulänglichkeiten zu beachten.
Natürlich ist jeder selbstverantwortlich für sein Tun, aber ist es euch das wert, wenn eines Eurer Kinder überfahren wird, weil der Fahrer des Wagens gerade am Navi spielt oder im Boardcomputer nach den aktuellen Verbrauchswerten sucht?
Die Grenze zu finden was das Fahrzeug zulassen soll und was nicht (... frische Zeitung auf dem Beifahrersitz etc.....) ist schwer. Und genau darüber wollte ich diskutieren. So etwas interessiert mich mehr, als die Frage ob die 30 " mit 385er Reifen auch ohne Einbau einer Domstrebe .....
Sorry, war wohl hier fehl am Platze.
Also bitte schließen
Gruss
Billy 🙂
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Nö warum schließen? Es sei denn, der Thread rutscht wirklich durch. Ist mal was Anderes.
Aber back to Topic: gehen denn 30" felgen ohne Domstrebe? 😁 😁
Gruß,
Frank
Zitat:
Original geschrieben von Billy_bunny
...dass in den USA (je nachdem wie kritisch man die Bewertungmaßstäbe setzt) jährlich zwischen 45000 und 90000 Menschen sterben, weil die medizin. Geräte, die ihnen eigentlich helfen sollen, falsch bedient werden!
Das schliesst aber nicht aus, dass immer noch mehr Patienten bei denen richtig bedient wird von den Geräten profitieren. Das lässt sich aber aus dieser Statistik nicht erkennen. Für einen Vergleich benötigt man immer zwei Seiten.
mfg roschue
Zitat:
Original geschrieben von roschue
Das schliesst aber nicht aus, dass immer noch mehr Patienten bei denen richtig bedient wird von den Geräten profitieren. Das lässt sich aber aus dieser Statistik nicht erkennen. Für einen Vergleich benötigt man immer zwei Seiten.
mfg roschue
Absolut, aber hier ist es, wie überall. Ingeneure entwickeln und sind so engstirnig, dass sie sich gar nicht vorstellen können, dass der normale Anwender die Bedienung nicht genau so logisch und einfach findet wie sie selbst.
Beim Auto wird dadurch niemand sterben (höchstens indirekt durch die Ablenkung des Fahrers).
Wer von Euch kann denn ernsthaft behaupten er kenne alle Funktionen (und könne sie nutzen) seines Handys, seines Videorekorders, seines DVD-Player(Rekorders), seines PDA, seiner Software......bestes Beispiel ist die Diskussion um die A/C Taste der Klima in unseren Schätzchen. Die Entwickler finden ihre Lösung garantiert besonders logisch.
Ein weiters Bespiel ist das Nokia 6230. Wer das nicht kennt und es notfallmäßig gebrauchen soll, der findet garantiert nicht mal den Knopf zum Einschalten.
Neulich hatte ich eine Diskussion mit einem Kollegen, einem strikten Verweigerer des SMS Dienstes. Zitat: "Wenn ich die Teenies auf Bänken sitzen sehe, wie sie sich gegenseitig SMS schicken, mit Photo, was weiß ich wie das heißt, dann könnte ich den Entwicklern in de A.....treten. Gäbe es SMS nicht, würde es niemand vermissen, aber unsere Kinder würden noch miteinander reden."
Das ist nicht meine Meinung. Würde diese Auswüchse nie der Technik ansich vorwerfen. Trotzdem hat er nicht völlig unrecht.
(Ich weiß: gäbe es kein auto = keine Verkehrstoten; Gäbe es kein.....=.....;.....= säßen wir noch auf den Bäumen!....UND WIR WÜRDEN NICHT VIA INTERNET SO EINEN QUATSCH VERZAPFEN!!!!!
Billy 🙂😉😉😉
Ich bin stets voll konzentriert und schaue auschließlich auf die Straße. (written via SMS APS50 @200km/h) 🙂
Zumindest eine gut funktionierende Navigation ist ein Segen für die Verkehrssicherheit. Man kann sich selbst im schlimmsten Stadtdschungel noch auf den Verkehr konzentrieren und muß nicht nach dem Weg auf der Karte suchen.