Batterie abklemmen - Gefahr für Steuergeräte?

Mercedes CLK 208 Coupé

Hallo,

um vermeintliche Entladung durch heimliche Stromverbraucher zu vermeiden , habe ich in der Vergangenheit die Batterie während der Winterzeit über Wochen und Monate abgeklemmt -ohne Probleme.😁
Normal oder nur Schwein gehabt?😕

Bin nämlich jetzt durch einen Thread zum Thema Batterie etwas verunsichert.

Zitat:

"Trotzdem niemals für längere Zeit die Batterie abklemmen, kann böse Überraschungen geben. Steuergeräte, die länger Zeit keinen Strom haben, gehen gerne kaputt. Liegt auch an leerlaufenden Kondensatoren."

Kann das jemand hier bestätigen oder ist das etwas, was in 1000 Fällen eimal vorkommt/kommen kann?

Gruß

Beste Antwort im Thema

Hallo,

ich bin Elektroingenieur und kann Euch versichern, dass es tatsächlich so ist, dass ein Gerät, welches sonst immer (auch im ausgeschalteten Zustand) unter Leerlaufspannung stand, tatsächlich "kaputtgehen" kann, wenn man dieses dann solange von der Stromzuführung trennt, dass das Gerät komplett stromlos ist und auch die Betriebstemperatur demzufolge gesunken ist. Das Problem ist nämlich folgendes, dass zum "Starten" von elektronischen Geräten meistens Kondensatoren verwendet werden, welche nur ein einziges mal beim Starten geladen werden und danach (solange Spannung da ist ... manchmal über Jahre hinweg) auch geladen bleiben. Dies kann dazu führen, dass diese Kondensatoren "leerlaufen", d.h. sie haben nicht mehr genügend Kapazität. Wenn man solche Kondensatoren dann von der Spannung trennt, haben Sie beim Wiedereinschalten nicht mehr genügend Kapazität ("Power"😉 um das dahinterliegende Gerät sauber einzuschalten. Das Gerät (z.B. Steuergerät) selbst, ist natürlich nicht im eigentlichen Sinne kaputt, sondern der vorgelagerte "Einschaltkondensator" ist einfach nicht mehr in der Lage das Gerät ausreichend mit Spannung zu versorgen, damit es startet. Diese "Fehler" treten, wie schon gesagt, sehr gehäuft, bei Geräten (z.B. Videorekorder, DSL-Splitter, Stereoanlage, etc.) auf, welche über Jahre an Dauerspannung hängen, wodurch die Einschaltkondensatoren ihre Kapazität einbüssen.

Sicherlich hat der ein- oder andere hier im Forum es auch schon mal erlebt, dass der Videorekorder oder der DSL-Splitter (z.B. nach einem Umzug oder nach einem längeren ungewollten Stromausfall) von jetzt auf gleich einfach nicht mehr einzuschalten ginng, sprich defekt, war.
Einen kleinen "Trick" gibt es allerdings bei diesem "Kondensator"-Problem. Oftmals kann man das entsprechende Gerät z.B. den DSL-Splitter, wieder zum Leben erwecken, wenn man das Gerät (da wo die Kondensatoren sitzen) durch die Lüftungsschlitze mit einem Fön erhitzt. Durch das Erhitzen steigt die Kapazität der Einschaltkondensatoren kurzfristig an und wenn man Glück hat, dann kann man das Gerät dann auch wieder einschalten. Man sollte danach nur darauf achten, dass man das Gerät danach keinesfalls wieder von der Stromversorgung trennt, denn dann geht das "Spielchen" wieder von vorne los.

Und dasselbe ist hier wohl auch gemeint, dass man beim längeren Abklemmen der Batterie vorsichtig sein soll, da dann womöglicherweise die diversen Steuergeräte, wegen "alter" Kondensatoren nicht mehr wieder "anspringen". Wobei ich kein Autoexperte bin und nicht weiss, ob z.B. dass Steuergerät (auch bei ausgeschalteter Zündung) noch immer an Spannung (der Batterie) hängt !? Wenn ja, dann könnte das Abklemmen der Batterie tatsächlich Probleme machen ... vor allem bei älteren Autos, wo die Steuergeräte sehr lange dauerhaft an Batteriespannung "gehangen" haben.

Ciao...hoffe ich konnte hiermit etwas helfen !?

16 weitere Antworten
16 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von mibalisa


Sorry, aber das ist, mit Verlaub gesagt, Quatsch !!! Denn die Kondensatoren, welche hier von Ihnen beschrieben werden sind HF-Kondensatoren bzw. Kondensatoren, welche direkt an 50 Hz Netzspannung liegen würden. Im Auto haben wir aber 12V Gleichspannung ... da wird nix umgepolt und schon gar nicht mit 50 Hz (= 50 mal pro Sekunde) ! Ausserdem sitzen selbst bei 50 Hz Netzspannung die besagten Kondensatoren im Netzteil HINTER dem Gleichrichter und glätten die GLEICH-Spannung. Auch hierbei wird nichts umgepolt, sondern "nur" die entstehenden Spitzen geglättet !

Das ist mir natürlich bekannt.

Mir ging es nur darum, einem " Laien" bildlich zu veranschaulichen, das ein Kondensator nicht durch häufiges Ein Aus schalten "kaputt" geht.

So long

Michael

GENAU so ist es ! Dass häufiges Ein-Aus-Schalten von Kondensatoren ein Problem wäre, hat (glaube ich) auch niemand behauptet, sondern eher das Gegenteil, nämlich, dass durch regelmässiges Ein-Aus-Schalten der Kondensator eben eher länger am "Leben" bleibt, denn wenn ein Elektrolytkondensator längere Zeit nicht in Gebrauch ist, verliert er definitiv an Kapazität, sei es wegen sich verflüchtigendem oder aushärtendem Elektrolyt !

KB

Zitat:

Original geschrieben von kandesbunzler



Zitat:

Original geschrieben von mibalisa


Sorry, aber das ist, mit Verlaub gesagt, Quatsch !!! Denn die Kondensatoren, welche hier von Ihnen beschrieben werden sind HF-Kondensatoren bzw. Kondensatoren, welche direkt an 50 Hz Netzspannung liegen würden. Im Auto haben wir aber 12V Gleichspannung ... da wird nix umgepolt und schon gar nicht mit 50 Hz (= 50 mal pro Sekunde) ! Ausserdem sitzen selbst bei 50 Hz Netzspannung die besagten Kondensatoren im Netzteil HINTER dem Gleichrichter und glätten die GLEICH-Spannung. Auch hierbei wird nichts umgepolt, sondern "nur" die entstehenden Spitzen geglättet !

Das ist mir natürlich bekannt.

Mir ging es nur darum, einem " Laien" bildlich zu veranschaulichen, das ein Kondensator nicht durch häufiges Ein Aus schalten "kaputt" geht.

So long

Michael

GENAU so ist es ! Dass häufiges Ein-Aus-Schalten von Kondensatoren ein Problem wäre, hat (glaube ich) auch niemand behauptet, sondern eher das Gegenteil, nämlich, dass durch regelmässiges Ein-Aus-Schalten der Kondensator eben eher länger am "Leben" bleibt, denn wenn ein Elektrolytkondensator längere Zeit nicht in Gebrauch ist, verliert er definitiv an Kapazität, sei es wegen sich verflüchtigendem oder aushärtendem Elektrolyt !

KB

Die Kondensatoren gehen so oder so im Alter kaputt. Ob ein oder ausgeschaltet ist ziemlich egal. Als Beispiel kann man da die Uhr des W124ers anbringen. Die sitzt im Kombiinstrument und ist vernünftigerweise dauernd mit Spannung versorgt (sonst müsste man selbige jeden Morgen neu einstellen). Obwohl der Wagen seit ca. 20 Jahren mit Strom versorgt wird ist die Uhr doch tatsächlich letztes Jahr stehen geblieben (besser der Zeiger zuckt nur noch vorsichtig). Eine Möglichkeit diese zu reparieren, wäre der Austausch der Elkos...

Andere "gebrauchte" Steuergeräte habe ich im ausgebauten Zustand und ohne Spannung herumliegen. Wenn diese benötigt werden funktionieren sie einwandfrei. Ob dort überhaupt Elkos zum Einsatz kommen ist ja auch fraglich und wenn dann könnte man selbige auch austauschen, anstatt die Teile neu zu kaufen.

Gruß Markus

Deine Antwort
Ähnliche Themen