ForumMercedes
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. Ba-studium

Ba-studium

Themenstarteram 23. März 2004 um 14:10

Hallo Leute,

 

Ich würde gerne ein BA-Studium machen, dabei würde ich gerne in der Automobilindustrie arbeiten.

Habt ihr eine Idee wie man hier im Raum(Süddeutschland, Schweiz) einen Ausbildungsplatz bekommt und vorallem wo? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

gruß

S0unT

37 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von JerryCLK

Das Uni-Studium ist in Deutschland so schlecht geworden, dass es nur noch für eine Promotion bedenkenlos empfohlen werden kann. Praxisfremd und viel zu lang - dann lieber gleich ins Ausland.

Das kannst Du so allgemein nicht sagen. Es gibt in Deutschland genug hochkarätige Universitäten, die einen guten Ruf genießen.

Ein Universitätsstudium geht natürlich weiter ins Details als es bei einer FH möglich ist. Nicht umsonst heißt die FH in Hamburg (oder sogar deutschlandweit?) seit kurzer Zeit HAW - Hochschule für angewandte Wissenschaften. Dabei werden natürlich die gebräuchlichsten Dinge vermittelt. Sobald es dann aber um Spezialfälle geht, deren Lösung nicht einfach der DIN XXX zu entnehmen ist, stößt eine FH bzw. HAW wohl an ihre Grenzen.

Jede Hochschulform hat ihre Daseinsberechtigung.

M.f.G. Bernd

Zitat:

Original geschrieben von JerryCLK

Das Uni-Studium ist in Deutschland so schlecht geworden, dass es nur noch für eine Promotion bedenkenlos empfohlen werden kann. Praxisfremd und viel zu lang - dann lieber gleich ins Ausland.

Boah, megapauschal, mag bestimmt für "Lehramt Altgriechisch an der TU Ilmenau" oder "Industriedesign in Greifswald" gelten;)

 

Zitat:

Zusammen mit einem 3-semestrigen Wirtschaftsaufbau nagelt man danach jeden Uni-Theoretiker an die Wand.

Naja, es soll ja sogar moderne Disziplinen geben, in denen ein "Theoretiker" sehr gefragt ist. Aber Achtung beim Heimwerken: Wenn der "Theoretiker" den Hammer herausholt, ist dieser ungleich grösser und nach einem Schlag hängen zehn der sog. "Praktiker" an der Wand;):D

Zitat:

Karriereunterschiede FH-Uni sehe ich nicht mehr. Die BA gilt noch nicht als ganz "vollwertig", was sich aber nur bei einem Wechsel bemerkbar macht.

Branchenabhängig: Bank/Financial ist der Univ. oft ( meist grundlos) mehr "wert", wichtig ist allerdings auch WO, und da gibts in D für FH und Univ. gleichermassen sehr gute Adressen...

 

Viele Grüsse

wnd

am 30. März 2004 um 18:03

Zitat:

Original geschrieben von wnd

Boah, megapauschal, mag bestimmt für "Lehramt Altgriechisch an der TU Ilmenau" oder "Industriedesign in Greifswald" gelten;)

Und deutsche Universitäten sind leider (megapauschal) im internationalen Vergleich unter aller Sau. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ich rede übrigens von Elektrotechnik. Und das kenne ich an der Uni Stuttgart, an der FHT Esslingen und an der UC (University of California) Berkeley.

Und in über 10 Jahren Berufspraxis hat mir fast jeder Ingenieur meine Erfahrungen bestätigt.

Zitat:

Naja, es soll ja sogar moderne Disziplinen geben, in denen ein "Theoretiker" sehr gefragt ist. Aber Achtung beim Heimwerken: Wenn der "Theoretiker" den Hammer herausholt, ist dieser ungleich grösser und nach einem Schlag hängen zehn der sog. "Praktiker" an der Wand.

Das ist genau das Problem, an dem das deutsche Bildungswesen gerade scheitert.

Hochschulen können heute nur noch Grundlagen lehren. Die Technik verändert sich so schnell, dass bei einem 6-jährigen Studium viel zu viel veraltetes Spezialwissen gelehrt wird.

Für spezifisches Know-How ist lebenslange Weiterbildung in den Unternehmen gefragt, nicht ein einmaliges Monsterstudium an einer deutschen Uni.

Das ist für den Bereich der Forschung sicher sinnvoll, aber dann auch gleich mit Promotion.

Für die Industrie sind 30 jährige Absolventen völlig witzlos. In den USA machen sie mit 22 ihren Abschluss. Und von genau dort kommen trotz des kurzen Studiums auch die Nobelpreisträger, und leider nicht aus Deutschland...

PS: Erzähl mir bitte nichts über die "tolle Theorie" an einer deutschen Uni. Ich habe sie selbst genossen. Inklusive der Klausur, in der der Name des Profs gefragt wird - weil man in einem Jahr nur seine Assistenten gesehen hat. Und die auch nur auf dem Bildschirm, weil die Vorlesung von 600 Leuten besucht war, aber der Saal leider nur 300 fasst...

Zitat:

Branchenabhängig: Bank/Financial ist der Univ. oft ( meist grundlos) mehr "wert"

Kann sein. Ich kenne technische und wirtschaftliche Disziplinen in 4 Unternehmen von der New Economy Klitsche bis zu Siemens. Und nach 2 Jahren im Beruf spielen dort nur noch Leistung und Cleverness eine Rolle, aber nicht mehr die Art des Diploms...

Hi JerryCLK

...uff, soviel Text, nur für mich *rotwerd*

 

Zitat:

Für spezifisches Know-How ist lebenslange Weiterbildung in den Unternehmen gefragt, nicht ein einmaliges Monsterstudium an einer deutschen Uni.

Stimmt, deswegen habe ich mein Gehirn nach der Uni auch abgeschaltet;)

Zitat:

Für die Industrie sind 30 jährige Absolventen völlig witzlos.

Populismus, ein 30jähriger Student ist ein Lamer;)

Zitat:

Kann sein. Ich kenne technische und wirtschaftliche Disziplinen in 4 Unternehmen von der New Economy Klitsche bis zu Siemens.

Kontere mit 7 Companies in 12 Jahren ;) Siemens war auch dabei (..da muss wohl jeder mal durch ;))

 

Im Wesentlichen ist es der grundsätzliche Wille zur straffen Ausbildung in Verbindung mit der passenden Hochschulform hinsichtlich der späteren Berufswahl, der einen in die FH, Uni oder BA führt. Daher ist die BA für de Threaderöffner sicher die erste Wahl. Aber zehn Postings "deutsche Unis sind scheisse" und die Abgänger sind ohnehin "linkische,theoretische industrieuntaugliche Forschungsheinis" sind tiefgelegter Stammtisch...

 

Viele Grüsse, wnd

Zitat:

Original geschrieben von Lord_Cisie

Ja, wir sind (hell-)blau...

Müssen die Anforderungen massivst zurückgeschraubt haben (sonst wär ich ja nicht hier:D )

Hm, Du hast Recht: Ob die den Begriff "Mädels" verdient haben, ist ne ganz gute Frage... Für mich wärs zumindest nix :D

Ich sags nochmal: Mit Lernen bzw. Stoff verstehen hab ich kein Problem, aber es ist keine besonders hohe akademische Leistung, dass in der Klausuer dann 1:1 hinzuschreiben... Transfer gibbet bei mir nicht.

Oder ist das an der FH etwa genauso schlimm?

pffft, legger arsch lecken, transfer fragen hatten wir ja schon am WG. Ich meine ich gebs zu, der Stoff im BWL Bereich ist extrem viel wenn man alles dazurechnet, BWL, VWL, Rechnungswesen blah blah blah, wie das noch mit transfer kommen wird weiß ich nicht, aber bisher find ichs eigentlich ok. Nur an der Uni fand ichs halt behämmert, da gabs weder transfer, noch anwendungs noch auswendig lern fragen, da kam entweder was ganz anderes in der prüfung oder sonst irgendein spaß ;-)

@ JerryCLK

Aber hola, Berkely is aber mal richtig bekannt :-O

am 31. März 2004 um 17:28

Zitat:

Original geschrieben von Fump

@ JerryCLK

Aber hola, Berkely is aber mal richtig bekannt :-O

Wenn man mal live erlebt hat, mit wieviel Spass, Qualität, Unterstützung und Erfolg die Kids da drüben studieren, wird man als Deutscher nur noch neidisch...

Ich hab nicht selbst drüben studiert. Meine erste Company hatte eine Partnerfirma im Silicon Valley, deswegen war ich drüben. Und da dort Economy und University eng verzahnt sind, durfte ich mit den Cracks von Berkeley zusammenarbeiten. Unfassbar, wieviel man mit 20 in der Birne haben kann. :eek: Und man kann viel gegen die Amis sagen, aber "geht nicht" gibts dort nicht...

Ansonsten will ich niemandem sein Unistudium schlecht machen. Ich habe nur am eigenen Leib erlebt, wie schlecht eine deutsche Uni sein kann, wie gut eine deutsche FH und wie überirdisch eine amerikanische Elite-Uni.

Ursprünglich gings ja im Thread um die BA - und ich behaupte einfach, dass die Qualitäts-Abstände von BA/FH zum Vollstudium an der Uni immer kleiner werden und einige FHs bereits einige Unis überholt haben...

Zitat:

und ich behaupte einfach, dass die Qualitäts-Abstände von BA/FH zum Vollstudium an der Uni immer kleiner werden und einige FHs bereits einige Unis überholt haben...

Da einige FH's mittlerweile kooperative Master-Studiengänge anbieten befinden sie sich zumindest auf dem Papier auf Uni-Level. Wobei ich nach dem ersten Auslands-Semester die Qualität unserer kleinen FH in einem ganz anderen Licht sehe (im positiven Sinne).

Das kooperative Studienmodell Ausbildung/Studium hat zumindest bei uns nicht so wirklich toll funktioniert, die Firmen hatten Noten-Ansprüche in den Größenordnungen 1,8 oder besser. Angesichts von Durchfallquoten oberhalb 70% kann man bei einer 3.0 schon sagen :"Wow, ich hab's verstanden!", die Firmen haben daraus folgend natürlich niemanden übernommen.

Bei den amerikanischen Elite-Unis sollte man allerdings nicht vergessen, daß die dortige Qualität auch ihren Preis hat. Derartige Studiengebühren an deutschen Unis, und die Studierendenzahlen wären schlagartig im Keller...

Gruß

Derk

am 31. März 2004 um 21:25

ich bin BA - Student bei Mercedes (Wirtschaftsinformatik). Für mich eigentlich ideal, ich bereue meine Entscheidung absolut nicht!

Bin Oktober 2004 fertig (schreibe gerade DA), meine Übernahme ist eigentlich auch schon in trockenen Tüchern (klarer Vorteil gegenüber externen Bewerbern).

Ich fahre gerade einen R170 (Firmenleasing) und bekomme ab Mai einen R171 (neuer SLK). Ich werde wie ein fest angestellter Mitarbeiter behandelt.

Letzten Sommer war ich 4 Monate in den USA, alles wurde bezahlt! Von den Spesen konnte ich 1 Woche Las Vegas geniessen :-)

Im ersten Jahr gibt es etwa 800 € Brutto, im zweiten ca. 900 und gegenwärtig bekommen ich 1200 €, kann mich also nicht beklagen.

Bin mir auch ziemlich sicher, dass ich bei ziemlich allen Automobilherstellern sehr gute Chancen hätte. In den 3 Jahren hat sich schon sehr viel Know - How gebildet...

Außerdem gibt es im Konzern einige Professoren, die durchaus den Doktorvater spielen :-)

Gegenüber einem Uni - Absolvent steigt man zwar 3 Gehaltrangstufen tiefer ein, der Vorsprung ist im Normalfall aber schnell aufgeholt (welcher Uni - Student ist mit schon mit 23 fertig?)

natürlich gibts auch paar Schattenseiten (im Bezug auf Studium, nicht DB!), von denen erzähl ich euch vielleicht ein anderes mal ;-)

noch zur Bewerbung: jedes Werk bzw die Zentrale sind vollkommen unabhängig... kannst dich also unabhängig bewerben.. kann also durchaus sein, dass du in Stuttgart eine Absage und in Rastatt eine Zusage bekommst :-)

Zitat:

Original geschrieben von JerryCLK

Wenn man mal live erlebt hat, mit wieviel Spass, Qualität, Unterstützung und Erfolg die Kids da drüben studieren, wird man als Deutscher nur noch neidisch...

Ich hab nicht selbst drüben studiert. Meine erste Company hatte eine Partnerfirma im Silicon Valley, deswegen war ich drüben. Und da dort Economy und University eng verzahnt sind, durfte ich mit den Cracks von Berkeley zusammenarbeiten. Unfassbar, wieviel man mit 20 in der Birne haben kann. :eek: Und man kann viel gegen die Amis sagen, aber "geht nicht" gibts dort nicht...

Ansonsten will ich niemandem sein Unistudium schlecht machen. Ich habe nur am eigenen Leib erlebt, wie schlecht eine deutsche Uni sein kann, wie gut eine deutsche FH und wie überirdisch eine amerikanische Elite-Uni.

Ursprünglich gings ja im Thread um die BA - und ich behaupte einfach, dass die Qualitäts-Abstände von BA/FH zum Vollstudium an der Uni immer kleiner werden und einige FHs bereits einige Unis überholt haben...

jup da geb ich dir Recht. Der Punkt ist eben das man mit ziemlicher Sicherheit enthusiastischer ans Studium geht wenn die Eltern 30tsd Euro im Jahr dafür löhnen, andererseits kannst du das hier nicht bringen wenn Mama und Papa die Hälfte ihres Einkommens an den Staat fließen lassen während in den USA oder Japan nur 15-25% an den Staat gehen, und in den USA sogar die Häuser so günstig wie ein Wagen der Oberklasse sind. Ganz abgesehen davon das Autos dort ohnehin nur die Hälfte vom Kaufpreis hier kosten :-( Is klar das Eltern sich dort das dann auch leisten können :-/

JerryCLK :

Zitat:

Wenn man mal live erlebt hat, mit wieviel Spass, Qualität, Unterstützung und Erfolg die Kids da drüben studieren, wird man als Deutscher nur noch neidisch...

Ich glaube, dass wir solche Kids hier in Deutschland genauso haben. Nur versammeln die sich eben nicht an wenigen Elite-Universitäten, sondern verstreuen sich über alle Universitäten im Lande, während es in den USA eine Konzentration dieser Kids auf den Top-Universitäten gibt. Man darf halt nicht nur Ivy League, Stanford, Berkeley, etc. sehen, sondern sollte sich auch die vielen unterdurchschnittlichen öffentlichen Universitäten anschauen, deren Niveau kaum über dem eines durchschnittlichen Gymnasiums liegt.

Fump :

Zitat:

Der Punkt ist eben das man mit ziemlicher Sicherheit enthusiastischer ans Studium geht wenn die Eltern 30tsd Euro im Jahr dafür löhnen, andererseits kannst du das hier nicht bringen wenn Mama und Papa die Hälfte ihres Einkommens an den Staat fließen lassen während in den USA oder Japan nur 15-25% an den Staat gehen, und in den USA sogar die Häuser so günstig wie ein Wagen der Oberklasse sind.

Nein, da steckt noch mehr dahinter. In USA fängt man entweder von vornherein an, für das Studium zu sparen, oder läßt es komplett sein. Viele normalsterbliche Amerikaner fangen bei der Geburt ihres Kindes an, sich über die Finanzierung der Ausbildung Gedanken zu machen, da sind Studiengebühren gesellschaftlich ganz anders etabliert, ebenso wie sich die Alumni später mit Spenden bei ihren Universitäten bedanken und etwas zur Sicherung der Top-Ausbildung für zukünftige Generationen beitragen.

Andererseits werden an den Top-Universitäten aber auch nur sehr wenige Bewerber angenommen, unabhängig vom Geld. Der Sohn eines Kollegen hat in Rice und Stanford studiert, da wurde bei dem Auswahlverfahren nur 1 von 11 Bewerbern angenommen. Dadurch konnten aber auch 95% der Studenten ihr Studium abschließen, an einer durchschnittlichen amerikanischen Universität sehen die Zahlen aber auch eher wie in Deutschland aus.

am 1. April 2004 um 11:04

Driftet jetzt zwar etwas vom BA-Thema weg, aber das US-System hat für mich einen wesentlichen Vorteil:

Alle Unis liegen in Konkurrenz zueinander und buhlen um begabte Studenten, um den Ruf der Uni zu erhalten. Und für Hochbegabte gibt es Stipendien en masse. Von den Cracks, mit denen ich im Netzwerkbereich gearbietet habe, hat keiner für sein Studium bezahlt...

Wenn sie es zu etwas bringen (und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch) spenden sie meist nachträglich für ihre Uni und halten die Connections.

Selbst wenn man weniger begabt ist, gibt es viele Möglichkeiten, auf Kredit zu studieren und nachträglich abzubezahlen. Unterscheidet sich prinzipiell gar nicht so sehr von unserem Bafög.

Der Unterschied ist vielmehr, dass aufgrund der Konkurrenz Begabte stark gefördert werden, Professoren bewertet und schlechte Lehrkräfte gnadenlos gefeuert werden.

Sowas ist bei dem deutschen Beamtenapparat, in dem viele Profs Vorlesungen für unter ihrer Würde halten, gar nicht vorstellbar. :rolleyes:

am 1. April 2004 um 11:18

Wenn man sich zwischen BA, FH und Uni entscheiden muß, spielt auch die gestaltung des Studienalltags eine wichtige Rolle. BA und FH sind sich da ähnlich: der Stundenplan ist festgelegt, das ganze Studiensystem gleicht eher dem der Schule. Der Organisationsaufwand ist hier ungleich geringer. Was die Organisation der Lehre angeht stimme ich mit JerryCLK vollständig überein. Wer hier an die Uni geht, muß damit rechnen in einen Saustall zu kommen, wo es erstmal nur darum geht, in der Masse zu überleben. Organisatorisches Chaos gepaart mit totaler Unfähigkeit der Verantwortlichen sind an der Tagesordnung. Dazu kommen Bürokratie und geradezu schwachsinnige Studienordnungen, die auch noch für jeden Studiengang grund verschieden sind (sogar im gleichen Fach). Die Uni versucht erstmal einem Steine in den Weg zu legen, wo es nur geht. Daran muß man sich erst einmal gewöhnen und den Prozeß des Siebens überstehen. Lange studienzeiten sind zu einem gewissen Anteil vorprogrammiert - es geht einfach nicht anders, unter diesen Bedingungen. Selbstmotivation und zielorientiertes Handeln kann man hier zu genüge üben, das wissen auch die Arbeitgeber. Wenn einem so ein "durchwurschteln" nicht liegt, sollte man gleich die Möglichkeiten der FH nutzen, dort läuft das Studium "planmäßiger".

Was die Lehre angeht sehe ich das anders (spreche hier für ein MB Studium). Das Wissen ist hier auf dem neuesten Stand und keinesfalls geringer als in den USA. Die vielen Nobelpreisträger in den USA nutzen die hervorragenden Forschungsbedingungen, die ihnen dort geboten werden, stammen aber zu hohen Anteilen von woanders (auch ausbildungsmäßig). Geforscht wird auch in D und der gesamten EU, aber die Erbegnisse sind nicht so spektakulär, um für einen Nobelpreis zu reichen. Viele Innovationen stammen von hier forschenden Unternehmen, ohne daß man viel davon mitbekommt. Die Amerikaner haben auch durchaus Respekt vor der EU, was unser Know-how angeht. Nur der Weg, wie wir da hinkommen ist zu lang, und zwar sinnlos zu lang. Da ließe sich viel optimieren, aber nicht soviel, daß Uni und BA auf gleiche Studienzeiten kämen. Es kann mir niemand erzählen, die Inhalte hier wären gleich. Das größte Wissen vermittelt immernoch die Uni, nur leider auf zu vielen Umwegen.

@ nerdbitch

naja, ich meinte eigentlich auch nix anderes, ist mir klar das die meisten Familien bei der Geburt ihrer Kinder mit der Bank Finanzierungspläne fürs College starten. Ich meinte ja nur das durch die geringeren Steuern sie sich das auch leisten können, selbst wenn meine Eltern einen Finanzierungsplan für alle ihre Kinder starten wollen würden (war das deutsch? :-)), hätten sie es sich nie leisten können 30tsd Euro pro Jahr, für 4 Jahre auszugeben (und das auch noch pro Kind). Aber wie gesagt, Begabte bekommen ja Stipendien (nicht nur in den USA, gibts hier genauso, in Bayern gibt es für Hochbegabte Stipendien die nach einem bayrischen König benannt sind, leider hab ich den Namen der Stiftung vergessen, sorry). Aber selbst wenn nicht gibt es in den USA ja auch noch "student loans", aber die wohl eher für normale Unis, ich glaube die Elite Unis kosten da schon zu viel.

@ JerryCLK

da stimme ich dir voll zu, Wettbewerb eben, wäre nicht schlecht einfach alle deutsche Hochschulen nach einem ranking System zu fördern ;-) Vielleicht wäre dann mal Schluß damit das die Unis erstmal jeden reinlassen, die gelder kassieren und dann sollen die Studenten halt mal sehen wies läuft (wie du sagtest, nach dem Motto der Prof hat was besseres zu tun als Vorlesungen zu halten ...). An meiner alten Uni hatte ich einen ausländischen Prof dem ich eins zugute halte was fast keiner der anderen hatte, er hat wirklich noch versucht uns was beizubringen (Im Gegensatz zu den anderen, bei denen liefs nach dem Motto "mach mal, wenns nicht kannst dein Problem"). Er war übrigens Japaner, sprach kein gutes deutsch, war mir aber alles egal, englisch wär ja kein Problem, aber so einer bringt mir eben mehr als all die anderen Profs die ihre Tasche tragenden Assis alles machen lassen :-)

@ Juppomat

Du sprichst von hier forschenden Unternehmen, zu dumm das ich die Grafik jetzt nicht finde, zwar schon von 98 aber ich habe sie noch irgendwo auf dem PC liegen. Eine Top 20 Grafik der verschiedensten innovativsten Unternehmen, in einem ranking der durchschnittlichen Patentanmeldungen dieser Unternehmen pro Jahr. Ich glaube Deutschland hat da schon die ersten 3 Plätze bevor das erste ausländische Unternehmen kommt, im großen und ganzen belegen die Europäer aber mit Leichtigkeit die Hälfte des kompletten Rankings (auch dank solcher EU Firmen wie z.B. Phillips aus Holland). Eigentlich ist es so ziemlich das who is who der großen Firmen weltweit, Japan ist mit Mitsubishi und Matsushita genauso vertreten wie die USA mit Procter&Gamble.

Worauf ich eigentlich hinaus will ist, die EU muß sich ganz bestzimmt nicht verstecken, weder wirtschaftlich noch mit ihren Hochschulen, auch wenn die bekannteren hier eher aus Frankreich und dem Vereinigten Königreich kommen, und nur vereinzelt aus Deutschland (keine Ahnung warum Göttingen in einer Reihe mit Harvard genannt wird???)

Fump :

Zitat:

Ich meinte ja nur das durch die geringeren Steuern sie sich das auch leisten können, selbst wenn meine Eltern einen Finanzierungsplan für alle ihre Kinder starten wollen würden (war das deutsch? :-)), hätten sie es sich nie leisten können 30tsd Euro pro Jahr, für 4 Jahre auszugeben (und das auch noch pro Kind).

Auch in USA ist das nur eine Minderheit, die die Möglichkeiten hätte, so viel Geld für ihre 4 Kinder beiseite zu legen. Natürlich spielen die geringeren Steuern und Lebenshaltungskosten da eine große Rolle, aber sehr eng wird es auch dort. Wobei ich auch denke, dass 30.000 € pro Jahr zu hoch gestochen ist, 20.000 € sollten wohl realistischer sein.

Zitat:

(keine Ahnung warum Göttingen in einer Reihe mit Harvard genannt wird???)

Hier in Kiel liest man in den Zeitungen auch immer, dass die Kieler Universität dank des Instituts für Weltwirtschaft einen ach so hervorragenden Ruf in puncto Volkswirtschaftslehre hätte und international in einem Atemzug mit Harvard oder Berkeley genannt würde. Ist natürlich totaler Quatsch, aber man scheint sich halt so profilieren zu wollen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Göttingen noch immer international vom Ruf vergangener Tage lebt, denn z.B. gerade viele große Namen unter den Physikern und Chemikern, die es während und nach dem zweiten Weltkrieg gen USA gezogen hat, haben vorher in Göttingen geforscht. Da fallen mir spontan so interessante Namen wie Julius Robert Oppenheimer, Edward Teller, Enrico Fermi, die ja doch einen sehr großen Beitrag zum Erfolg der USA geleistet haben.

Deine Antwort