Azubi mit Lebenstraum
Hallo,
ich bin zur Zeit 18 Jahre alt und beginne dieses Jahr meine Ausbildung. Mein Lebenstraum ist es, später ein Auto zu fahren, das mir mehr als gefällt. Es soll kein Statussymbol sein, aber ich will mich einfach wohlfühlen. Viele denken jetzt wahrscheinlich ich wäre noch jung und unerfahren und man kann nie wissen, was noch auf einen zukommt. Mag sein, aber ich möchte dennoch ein bisschen Geld zur Seite legen um mir später vielleicht meinen Traum erfüllen zu können. Aktuell wäre dies ein Mercedes-Benz CLA Shooting Brake. Ist jetzt vielleicht ziemlich hoch angesetzt, aber träumen darf man ja bekanntlich 😉
Nun zur meiner Frage: Wie würdet ihr das Geld sparen? Von meinem Ausbildungsgehalt würde ich gern jeden Monat ein bisschen was zurück legen. Würdet ihr dafür ein Konto eröffnen? Ein Tagesgeldkonto wird oft empfohlen... aber rechnet sich das wirklich oder sollte ich doch lieber alles zu Hause bunkern?
Ich hoffe auf euer Verständnis und freue mich auf eure Antworten und wünsche allen noch eine angenehme Nacht! 🙂
Gruß
Kümmel
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@t-nigs schrieb am 7. Juli 2015 um 12:23:15 Uhr:
Jup, schwäbische Hausfrau muss man sein. Interessant das immer wieder Leute Finanzierungen gleichsetzen mit "über den Verhältnissen leben". Alle das Haus und die Wohnung bar bezahlt 😉.Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 7. Juli 2015 um 09:44:19 Uhr:
Erstmal Respekt an die TE, dass er nicht fragt, wie er seinen Traum finanzieren soll, sondern sparen will!!!
Ob Du Deine Dinge bar bezahlst oder finanzierst ist mir schnurzegal, ich hab da kein Problem damit, aber offensichtlich Du selbst, sonst würdest Du Dich durch ein Posting, das lediglich meinen Respekt für den TE ausdrücken wollte, nicht angegriffen fühlen und hier den großen Lobgesang auf Finanzierung anstimmen, obwohl es hier gar nicht darum geht.
Ich stimme Dir zu, dass wohl die meisten, die finanzieren sich das auch leisten können.
Aber wie hieß es früher "Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not". Da heute mit Ausnahme von Beamten die wenigsten sagen können, ob sie ihren Job in 5 oder 10 Jahren noch haben ist dieser Spruch aktueller denn je. Aber selbst wenn der Job sicher ist, können noch viel andere Dinge, wie ein Schicksalsschlag, eine Scheidung oder sonstwas kommen, die alle Planungen über den Haufen werfen.
Es gab in meinem Leben eine Zeit, da habe ich sehr viel Geld verdient. Heute ist es auch noch recht gut, aber um Welten weniger.
Hätte ich mir damals alles geleistet, was ich mir hätte leisten können, dann hätte ich heute (mit noch 3 Kiddis in der Ausbildung, einer teuren Scheidung und einer unterhaltsberechtigen Ex-Frau) ein finanzielles Problem ... so ging mir das alles am Allerwertesten vorbei und ich bin schuldenfrei und habe eine beruhigende Altersvorsorge, die mir auch in Zukunft ermöglichen wird, das Leben zu leben, das ich leben möchte.
Mit jeder Finanzierung geht man eine Verpflichtung ein und jede Verpflichtung macht ein Stück weit "unfrei". Wofür man ein Stück seiner Freiheit aufgibt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein Auto gehört und gehörte nie in meinem Leben dazu.
70 Antworten
Nun, ich bin mittlerweile rund 20 Jahre in der Thematik drin. Dabei lasse ich 2/3 meiner physischen Bestände als Absicherung und Altersvorsorge unangetastet. Das letzte Drittel wird spekulativ eingesetzt. Sei es, dass man verkauft, wenn man glaubt, dass der Kurs übertreibt, oder sei es dass man zwischen den Metallen nach Ratio umschichtet.
Gold sehe ich persönlich derzeit als "zum Kaufen zu teuer und zum Verkaufen zu billig". Silber kommt langsam wieder in die Kaufpreisregion.
Was mich zu dieser Einschätzung veranlaßt? Die Gold/Silberratio, also Goldpreis geteilt durch den Silberpreis, dadurch erhält man den Wert, wie viele Unzen Silber eine Unze Gold wert ist.
Diese Ratio hat sich in den letzten 20 Jahren zwischen Werten von 30 (Gold war im Verhältnis zu Silber sehr günstig) und 85 (Gold war im Verhältnis zu Silber sehr teuer) bewegt. Aktuell liegt sie bei 77, also eher am oberen Ende. Daher ist mittelfristig damit zu rechnen, dass die Ratio wieder sinkt, also Silber sich wertmäßig besser entwickelt als Gold.
Die Ratio hat meist die Eigenschaft bei steigenden Kursen zu schrumpfen, weil Silber stärker steigt als Gold und bei sinkenden Kursen zu steigen, weil Silber stärker fällt als Gold.
Und gerade darin liegt die Chance, wenn man ein paar Jahre Zeit hat.Als ich im April 2009 meinen CarreraS verkauft und in Silber umgewandelt habe, hatte ich für den kg-Barren beim Händler 398 € pro Stück bezahlt. Dieselben Barren habe ich genau 2 Jahre später im April 2011 für 1.000 € das Stück verkauft. Macht gut 150% Gewinn und das steuerfrei, weil Edelmetallgewinne nach 1 Jahr Haltedauer steuerfrei sind.
Gut, dass es so schnell ging, war Glück, es hätte auch ein paar Jahre länger dauern können. Aber Kurse verlaufen in Wellen und nach jedem Abwärtstrend kommt auch wieder ein Aufwärtstrend. Da Silber von seinem Hoch 2011 schon gut 60% abgebeben hat, erscheint mir mittelfristig die Chance größer als das Risiko.
Schwierig wird es bei Edelmetallen nur, wenn man das Geld zu einem fixen Datum braucht und dann verkaufen muss, egal ob der Kurs gut oder schlecht ist.
Und man muss damit umgehen können, dass man nie den günstigsten Kurs zum Kaufen und nie den höchsten Kurs zum Verkaufen erwischt. War bei mir auch immer so. Als ich 2003 einen größeren Posten Gold für 335,80 € pro Unze gekauft hatte, ging es erstmal noch über 1 Jahr Richtung Süden, aber danach ist es explodiert und heute mehr als das Dreifache wert.
Aber unabhängig davon, ob die Kurse fallen oder Steigen. Für Gold oder Silber bekommt man immer etwas, was bei Währungen so nicht ist. Ich habe hier noch ein paar 20-Markstücke aus Gold aus dem Kaiserreich (Erbstücke von meinem Vater). So ein 20-Mark-Stück hat einen Goldwert von gut 240 €. Ein Schein aus dieser Zeit ist nichts mehr wert.
Aber das war jetzt sehr weit off topic sorry!
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 7. Juli 2015 um 20:34:43 Uhr:
Aber das war jetzt sehr weit off topic sorry!
Würde ich nicht sagen, da es mir sehr weiter geholfen hat. Habe mir eben mal dein Profil angeguckt und kann nur sagen, dass es eine Vorbildfunktion für mich hat! Wenn meine Garage später so aussieht wie deine, habe ich glaube alles richtig gemacht! Danke nochmals für die Aufklärung! 🙂
... Autos sind "nett" aber daran hängt das Lebensglück nicht. Ich habe in den letzten Jahren den Bestand schon um drei Fahrzeuge reduziert und werde die nächsten Jahre wohl noch weiter reduzieren. Denn lieber habe ich mehr Zeit, um mit wenigen Autos zu fahren als keine Zeit um mit vielen Autos zu fahren 😉
Aber das sind so Entwicklungen, die man im Laufe eines Lebens durchmacht.
@ XF
Alles richtig!
Trotzdem sicher das Falsche aktuell für den TE (sollte dazu gesagt sein).
Ergänzend sollte man noch klar sagen, physisches Silber unterliegt der Mehrwertsteuer. Da sind beim Kauf direkt 7% bzw. 19% weg.
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Ich denke auch, dass sich daran noch was in Laufe meines Lebens ändern wird. Aber aktuell bist du in meinen Augen ein Vorbild.
Wegen der Mehrwertsteuer habe ich noch einiges vor 2014 gekauft und es dient mir als krisensichere Währung. Aber das hilft ja jetzt nicht weiter.
@TE, auch wenn die Garage von XF noch so beeindruckend sein sollte, zählt in erster Linie das Immaterielle. Wenn später noch materielle Werte hinzukommen, um so besser.
Zitat:
@Goify schrieb am 7. Juli 2015 um 22:35:01 Uhr:
@TE, auch wenn die Garage von XF noch so beeindruckend sein sollte, zählt in erster Linie das Immaterielle. Wenn später noch materielle Werte hinzukommen, um so besser.
Also ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, reich sein macht nicht glücklich, arm sein kann aber durchaus unglücklich machen.
Die zufriedensten Menschen die ich kenne sind die, die maßvoll arbeiten müssen und dafür passabel bezahlt werden.
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 7. Juli 2015 um 21:18:19 Uhr:
@ XF
Ergänzend sollte man noch klar sagen, physisches Silber unterliegt der Mehrwertsteuer. Da sind beim Kauf direkt 7% bzw. 19% weg.
@Jupp: ein klassisches Vorurteil von Leuten, die sich nicht mit der Materie beschäftigen. Denn das Geld ist nicht weg, sondern kommt beim Wiederverkauf wieder zurück.
Denn man will es ja irgendwann wieder verkaufen, somit zählt die Differenz zwischen Verkaufs- und Ankaufspreis, der sogenannte Spread.
Seit einem Weilchen wenden die Händler die Differenzbesteuerung an, was den Spread beim Silber deutlich verringert hat.
Viele Händler bieten nicht nur Verkauf, sondern auch Ankauf an und da läßt sich das schön vergleichen.
Bild 1: Verkaufspreis 1 Oz Silber 16,50 € - Ankaufspreis 15,98 €, also wenn ich das Silber dem Händler sofort wieder verkaufen würde, hätte ich einen Verlust von 52 Cent, was 3,15% entspricht.
Bild 2: Verkaufspreis 1 Oz Gold 1.085,86 € - Ankaufspreis 1.061,44 €, also wenn ich das Gold dem Händler sofort wieder verkaufen würde, hätte ich einen Verlust von 24,42 € = 2,25% gemacht.
Bild 3: (kleinere Stückelung) Verkaufspreis 1/10 Oz Gold 117,83 € - Ankaufspreis 113,05 €, also wenn ich das Gold sofort wieder verkaufen würde, hätte ich einen Verlust von 4,78 € = 4,05% gemacht.
Wer als nicht immer gleich über 1.000 € oder mehr investieren will, hat bei Silber sogar eine prozentual niedrigere Ankaufs-/Verkaufsdifferenz als bei Gold, wo keine MWSt. anfällt.
Auch Deine Einstellung, dass das sicher das Falsche für den TE ist, teile ich nicht. Würde der TE in ein oder zwei Jahren ein Auto kaufen wollen, gäbe ich Dir Recht. Aber er will ja den Kaufpreis eines 40 - 50 k€-Autos ansparen. Da sprechen wir von einem Zeitraum von etlichen Jahren und innerhalb dieses Zeitraums wird es auch wieder Übertreibungen bei den Edelmetallen geben, die er dann nutzen muss.
Wobei ja auch Geld, in diesem Fall der Euro nicht risikolos ist. Ein Blick auf das Währungspaar Euro/Dollar oder Euro/CHF zeigt den Verlust des Euro recht eindrucksvoll. Hätte sich nicht gleichzeitig der Ölpreis halbiert, würden wir an der Tanke ganz schön doof schauen.
Zudem würde ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass es den Euro in seiner derzeitigen Form in 10 Jahren noch gibt.
Und Edelmetalle sind eben auch ein Hedge auf den Euro. Obwohl die Gold- und Silberkurse in $ seit dem 1. Januar 2015 deutlich gesunken sind, ist in diesem Zeitraum der Goldpreis in € um über 7% und der Silberpreis in € um 6% gestiegen. Das war auch schon deutlich mehr dieses Jahr, aber ist wieder zurückgekommen.
Hier Edelmetalle zu empfehlen,
auch noch als Baren/Münzen...
Das ist eine Art Versicherung (dann Baren/Münzen)
oder eine schwankungsintensives Investment (dann ETC oder Hebelprodukte),
aber mit Sicherheit keine geeignete Anlageform zum Ansparen eines
mobilen Lebenstraumes.
P.S.: Spare nicht alles für dein Auto,
sondern spare auch etwas für deine Altersvorsorge etc.
(dann auch ruhig ein paar % in Edelmetalle von mir aus...)
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 8. Juli 2015 um 02:12:20 Uhr:
Doch ich bin weiter der Meinung.Zitat:
Auch Deine Einstellung, dass das sicher das Falsche für den TE ist, teile ich nicht. Würde der TE in ein oder zwei Jahren ein Auto kaufen wollen, gäbe ich Dir Recht. Aber er will ja den Kaufpreis eines 40 - 50 k€-Autos ansparen. Da sprechen wir von einem Zeitraum von etlichen Jahren und innerhalb dieses Zeitraums wird es auch wieder Übertreibungen bei den Edelmetallen geben, die er dann nutzen muss.
Geld, welches für ein Fahrzeug angespart wird, welches irgendwann in den nächsten Jahren gekauft werden soll, da sollte das Geld nicht spekulativ angelegt werden.
Klar kannst du dich auf den Standpunkt zurückziehen, dass er 40-50t€ frühestens in zehn Jahren angespart hat und das ist so auch richtig, aber wollen wir wetten, dass der TE am Ende nicht so lange spart und der Lebenstraum an der Stelle nicht voll wahr wird?
Und dann wird Gold, Silber oder was auch immer verkauft, egal wie der Kurs grade steht.Neben reiner Mathematik, sollte man auch ein wenig Menschenkenntnis an den Tag legen.
Habt ihr auch bedacht, dass sein Wunschauto mit der Zeit deutlich günstiger wird?
In 4-5 Jahren sollte man das Ding für 20.000 € in gutem Zustand mit wenig Km bekommen. Und in dieser Zeit kann man es auch als Azubi schaffen dies anzusparen. Einfach einen Nebenjob suchen und sparsam leben 😉
Sparsam leben tue ich schon wie gesagt ;-)
Also Thema ist erledigt, habe mir ein Tagesgeldkonto angelegt und werde vielleicht später in Edelmetalle investieren :-)
Gruß und schönen Abend noch
kuemmel
Wo hast du dir denn ein Tagesgeldkonto eröffnet, wenn ich fragen darf?
Gibt ja aktuell nur noch max. 1,11 % Zinsen für 4 Monate wie ich gesehen habe. Die Mühe lohnt sich fast gar nicht dafür.
Edelmetalle beobachte ich schon ewig und hab den Zeitpunkt verpasst, als es mal vor geschätzt 1,5 Jahren 100 Gr. Gold für unter 3000 € gab. Ich dachte er fiele noch etwas weiter.
Habe es auch verpasst rechtzeitig sehr viel Schweizer Franken zu holen, bevor der Kurs kippte. Da hab ich dann nur 300€ dran verdient, aber besser als nichts.
Gleich haben alle diese Sachen aber: Man muss Glück und genug Kohle auf der hohen Kante haben. Vorher weiß man nie, wie es sich entwickeln wird. Daher ist es besser erstmal auf "sichere Hafen" zu setzen 😉
Wünsche dir gutes Gelingen bei deinem Plan.
btw: Ich hatte auch den Wunsch nach einem Traumwagen und einen Sparplan erstellt. Nun hab ich die Kohle und fahr den Traumwagen trotzdem nicht. Grund ist relativ einfach: Es ist auch nur ein Auto und weiter ansparen als Eigenkapital für eine Immobilie finde ich aktuell sinnvoller. Da könnte sich bei dir also auch noch etwas ändern, aber ein Vorteil ist es auf jedenfall, wenn man ein schönes finanzielles Polster hat 🙂
Eben. Mir geht es hier ja hauptsächlich um ein finanzielles Polster für schlechte Zeiten 😉
Tagesgeldkonto habe ich bei der Consorsbank eröffnet, gibt zwar nur 1,00% in den ersten 12 Monaten, aber besser als nichts 😉
Ein kreditfinanziertes Fahrzeug gefällt nicht mehr, bevor es abgezahlt ist.
Da rate ich doch erst einmal zu einem bezahlbaren Kompromiß.
Es gibt natürlich Völker und Mentalitäten, die wohl aufgrund persönlicher Mängel mit überdimensionierten Fahrzeugen ihre Mitmenschen zu "beeindrucken" versuchen.
Ich habe da andere Vorstellungen, bin Rentner und fahre Opel Signum.
Und wir haben auch noch einen äußerst praktischen Polo Kombi im Bestand.
Alles natürlich mit alten, preiswerten Verträgen.
Für den Fall eines Lottogewinnes existiert auch ein Plan B.
Und suchen Sie mich bitte nicht an einem mediterranen Strand.
Die "Fahrkünste" meiner Mitmenschen haben mir bereits vier Einschläge beschert- so macht mir das Autofahren auch kaum noch Spaß.
Ob es wichtig ist, einen möglichst üppigen Neuwagen zu besitzen, muß jeder für sich entscheiden.