Autoreifentests: Welche Reifen-Parameter sind für die Vergleichbarkeit mit getesteten Reifen wichtig
Hallo Ihr,
Mein Audi A2 hat in der Zulassungsbescheinigung neben der Standard-Bereifung auch eine Eintragung für 195/45R16 77T
Diese Reifengröße wird von ADAC und anderen nie getestet. Ich frage mich nun, welcher getestete Reifen diesem am ehesten vergleichbar ist, bzw. welcher Parameter für die Vergleichbarkeit am wichtigsten ist, welche weniger, bzw. vielleicht sogar gänzlich unerheblich.
Ich vermute ja, dass die Reifenbreite am relevantesten ist, weil sie die Profilausformung und den Druck auf die Fahrbahn direkt beeinflusst, aber spielt die Felgenbreite eine Rolle oder der Reifenquerschnitt?
Aber das sond nur Spekulationen.
Wer weiß wirklich was oder hat Erfahrungen mitzuteilen!
Über "sachdienliche Hinweise " wäre ich sehr erfreut!
Danke im Voraus
Gorch
13 Antworten
Hi @Gorch4,
mittlerweile dürfen auch weitere Reifenkombinationen gefahren werden, die über die explizit in der
Zulassungsbescheinigung hinaus gehen. Dazu ist der folgende Artikel ganz zielführend: https://wiki.a2-freun.de/wiki/index.php/Reifenkombinationen
In Deinem Fall fährst Du auf dem 16-Zoll-Felgen bereits eine etwas größere Reifenvariante, aber alles völlig im Rahmen des Erlaubten. Wichtig könnte insb. bei Sommerrädern der Geschwindigkeitsindex sein, sprich der letzte Buchstabe bei der Kennzeichnung (in Deinem Fall ein T = 190 km/h). Falls Du vor hast mit der Knutschkugel > 200 km/h bergab über längere Zeit zu fahren, dann sollte dort H = 210km/h oder sogar V = 240 km/h stehen, sonst könnten die Reifen durch die Reibung zu heiß werden und im schlimmsten Fall während der Fahrt zerstört werden. Bei Winterrädern erübrigt sich diese Betrachtung meist auf Grund der vorherrschenden Witterung während ihres Einsatzes.
Für die Auswahl passender Reifen sind mehrere Faktoren noch von Bedeutung, z.B. Geräuschpegel, Spritverbrauch, Bremsfestigkeit, Abrieb, nicht zuletzt Preis. Diese kann man aber auch ganz gut bei den genannten Reifentests bei gleichem Modell anderer Größe ablesen.
PS: Ich habe beispielsweise 15-Zollräder im Einsatz mit 175/60 Sommer- und 155/65 Winterbereifung.
Meine Erfahrung mit dieser Größe:
Sehr unkomfortabel!
Warum?
Der Querschnitt zwischen Straße und Felge ist sehr gering. Dadurch leidet der Komfort massiv. Er wird dadurch "gefühlt härter".
Also wenn du die Möglichkeit hast andere Felgen mit normaleren Reifen Größen zu beziehen, dann mach das lieber.
Ist aber jetzt nur meine Meinung.
Meine Frau hat Barum bravuris 5 drauf.
Sie sind gut. Profil langlebig, gut bei Nässe und allen sonstigen Bedingungen. Außer Winter. Logisch.
(Barum bezieht sich auf deine genannte Größe)
Ich habe schon Reifen von kumho, conti, kleber, fulda, hankook und semperit gefahren.
Er wird nicht nur gefühlt härter, er MUSS härter werden. Genau gesagt wird die Reifenflanke sehr viel steifer, weil du weniger Deformationsweg hast. Wenn du in ein Schlagloch fährst, muss der Schlag mit dem Reifen auf einer sehr viel kürzeren Strecke abgefangen werden, damit du nicht bis zur Felge durchschlägst. Deshalb hast du viel steifere Flanken und fährst normalerweise auch mehr Reifendruck.
Das geht aber alles an der eigentlichen Frage des TE vorbei:
Welcher Parameter bei Reifendimension Test vs. tatsächlich verbaute Reifen lässt sich am besten vergleichen.
Oder anders gefragt:
Der TE fährt 195/45 R16 77T. Er hat drei Tests mit Winterreifen gefunden: 225/45 R18 84V, 195/65 R15 91V und 165/75 R14 77T.
Welcher Test ist für seine Reifengröße eher aussagekräftig? Der erste, weil er das gleiche Breite/Höhen-Verhältnis hat, der zweite, weil er dieselbe Reifenbreite hat oder der dritte, weil er dieselbe Traglast und denselben Geschwindigkeitsindex hat?
Ich tendiere ja zu "hängt davon ab..." 😁
Gehts um Komfort, Abrollgeräusch oder sportliche Fahrleistungen? Und wie verhält sich das Gewicht der Testfahrzeuge zu deinem Fahrzeuggewicht? Denn wenn der Testwagen 50% mehr wiegt als dein A2, braucht der Reifen auch 50% mehr Auflagefläche, damit sich eine identische Flächenlast einstellt...
Die Straßen werden täglich schlechter, die Reifenquerschnitte dafür immer flacher - heißt abrüsten, wenn man nicht auf einer Rüttelplatte unterwegs sein will.
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Stimme ich dir prinzipiell zu. Ist aber hier nicht Gegenstand der Diskussion 🙂
@ TE
Bei dem leichten Fahrzeug würde ich auf die dicken Dinger im Winter verzichten und eine gemäßigte Reifengröße montieren.
Leider wurden auf dem Fahrzeug nur Spezialgrößen geprüft, welche es nur in geringer Auswahl, überteuert oder gar nicht mehr gibt.
Dass Du dir hinsichtlich der Rolleigenschaften/Komfort damit keinen Gefallen tust, ist Dir bekannt?
Interessanterweise gab es nur eine einzige Antwort, die sich mit der tatsächlichen Frage des TE beschäftigt.
Diese lautete nämlich NICHT: welche Reifengröße ist für meinen A2 passend und sinnvoll?
Folgerichtig ist diese Frage auch nicht im Audi-, sondern im Reifenforum gestellt worden.
@TE: mein Bauchgefühl sagt, vergleiche möglichst identische Aufstandsflächen bei identischer Aufstandskraft.
Soll heißen: Reifenbreite und -durchmesser bei ähnlichem Fahrzeuggewicht.
Flankensteifigkeit usw. sind vielleicht für das Handling auf der Rundstrecke relevant, für die sicherheitstechnische Bewertung (Bremsweg, Aquaplaning, etc.) m.E. aber weniger.
Es gab dazu mal einen Test auf tyrereview, wo unterschiedliche Reifendimensionen der identischen Reifenmodelle auf demselben Fahrzeug verglichen wurden.
Na, dann möchte ich der Erste sein, der zu Deiner Analyse, nach der niemand fragte, gratuliert. ;-)
Zitat:
@Gummihoeker schrieb am 18. November 2023 um 14:42:44 Uhr:
Na, dann möchte ich der Erste sein, der zu Deiner Analyse, nach der niemand fragte, gratuliert. ;-)
Schade, gerade von Dir hätte ich hier etwas fundierteres er
hofft.
Vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten. Eigentlich möchte ich mir keine neuen Felgen kaufen und bei meinem vor 6 Jahren gebraucht erstandenen A2 1.4 waren halt Sommer- und Winterreifen auf 16-Zoll-Felgen dabei. (Mit dem mäßigen Komfort kann ich gut leben. Grip und Sicherheit sind mir wichtig und die Antworten von Tank-Like und Mike Hope noch am ehesten hilfreich.
Mein Schluss daraus ergo: Orientierung an ähnlicher Reifenbreite, möglichst am Kleinwagen getestet. Ok?
Alles Gute Euch und seid nett zueinander !
Bezogen auf die Dimension 195/45 R16 würde ich mich an Tests von Reifengrößen orientieren, die nicht all zu sehr in Bezug auf Breite, Durchmesser und Flankenhöhe abweichen, z. B. 185/60 R15, 195/55 R16 und evtl. noch 205/55 R16.
Ob es deinen Wunschreifen dann auch in deiner Größe gibt ist die andere Frage.
@Der Autoversteher
Deine Aussage ist in sich widersprüchlich.
Alle drei genannten Beispiele sind bezüglich der Flankenhöhe weit weg von einem 195/45 R16.
@Gorch4
Ich würde mich bei Reifentests an niedrigen Querschnittsverhältnissen und vorzugsweise niedrigen Fahrzeuggewichten orientieren.
Aber ganz grundsätzlich ist die Auswahl bescheiden - und teuer, wenn es denn ein brauchbarer Reifen werden soll.
Ich habe drei Parameter genannt (Reifenbreite, Durchmesser und Flankenhöhe) in denen sich andere Reifen, ausgehend von der gesuchten Reifengröße 195/45 R16, in möglichst geringem Maße unterscheiden und vor allem auch Reifentests existieren.