Automatischer Notruf - belegt dieser Fall die Notwendigkeit oder zeigt er vielmehr die Grenzen auf?
Dieser Fall ist mit Sicherheit in jeder Hinsicht ein Drama. Dennoch stellt sich die Frage, ob er nicht geradezu exemplarisch geeignet gewesen wäre, die Leistungsfähigkeit des Automatischen Notrufes zu demonstrieren. Angeblich funktionierte die Handyortung aber „wegen eventueller Überreichweiten bei den Funkmasten" nicht. Kann mir das jemand erklären ?
Darüber hinaus finde ich es wenig vertrauenerweckend und auch beunruhigend, wenn die Polizei 2 Hinweisen auf eine mögliche, frische Unfallstelle nicht und erst dem 3. - dem eines Kollegen - genauer nachgeht. Zumal der Vermisstenfall seit Tagen in den Medien war. Dabei heißt es doch immer; Polizei & Rettungsdienst besser einmal zu viel als zu wenig alarmieren !
Ich möchte allerdings auch nicht in der Haut des betroffenen Polizisten in der Leitzentrale stecken.
Der Fahrer des Wagens könnte evtl. die Alleinschuld am Unfall mit den Folgen haben.
Beste Antwort im Thema
Der automatische Notruf hätte hier definitiv geholfen.
Ich kenne das ganze (leider) aus eigener Erfahrungen. Als mich ein Postauto abgeräumt hat, vergingen keine 5 Sekunden bis eine freundliche Stimme zu mir sprach (direkt mit Namen angesprochen) und fragte ob alles ok ist. Man hätte von meinem Wagen einen Unfall gemeldet bekommen. Als ich soweit geantwortet hatte sagt man mir gleich, dass meine genauen Positionsdaten direkt an die nächste Leitzentrale weitergeleitet wurde sind und ich nichts weiter unternehmen brauche.
Die Dame wusste auch sofort, dass ich vermutlich alleine im Auto sitze -wohl anhand der Sitzerkennung-, dass der Einschlag auf der rechten Seite statt gefunden haben muss und das alle Airbags aufgegangen sind. Im Zuge dessen wurde gleich ein RTW mit angefordert.
Und tatsächlich trafen Polizeit und RTW keine 10 Minuten später ein.
Man kann viel über -sinnlose- Technik im Auto diskutieren aber die find ich mehr als wichtig!
42 Antworten
Zitat:
@Knergy schrieb am 17. November 2014 um 18:14:43 Uhr:
Aber irgendwelche Rettungsmaßnahmen bei sonstigen wird das nur unwesentlich beschleunigen.
gerade im bereich von autobahnauffahrten könnte das system durchaus bei ortsunkundigen die rettungsmaßnahmen beschleunigen, da es hier oftmals auf jeden kilometer ankommt - ab wo welche feuerwehr bzw. rettungsdienst ausrückt...
Zitat:
In Ostdeutschland haben bspw. die Robur Ello und Ifa W50/L60 noch eine bedauernswert große Verbreitung.
warum bedauernswert?
denkst du die ersatzbeschaffungen wären besser/langlebiger?
Zitat:
@notting schrieb am 15. November 2014 um 20:15:49 Uhr:
... und bei einem auf dem Dach liegenden Auto vermutlich das Auto mind. das Signal zum Satellit abschirmt...
Da wird ja nicht erst geortet wenn ein Unfall erkannt wird, sondern die Position ist dem Steuergerät jederzeit bekannt.
Ich kennen einen Fall bei dem ein Mechaniker bei Mercedes das falsche Steuergerät ausgebaut und auf den "Kopf" gelegt hat, der hatte dann Besuch vom Rettungsdienst. 😉
Gruß Metalhead
Wie naiv muß man sein, um daran zu glauben Ecall würde für den Bürger eingeführt. Es ist ein Produkt der guten Lobby-Arbeit von Firmen wie Siemens und Bosch. Dazu werden auch noch staatliche Spezialinteressen bedient. Winwin 😉
ECall ist eine Initiative der EU im Rahmen der Anstrengungen die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren. Dabei hat man sich alle Stellschrauben zur Verringerung der Risiken angeschaut und als solches Risiko auch die Bergezeit nach einem Unfall identifiziert.
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Genau, alles nur zu unserem besten 🙂
Zitat:
@Knergy schrieb am 17. November 2014 um 18:14:43 Uhr:
Ihr überschätzt die Funktion eines E-Call maßlos. Die wenigen Fälle, wo Unfälle unentdeckt blieben, wird das lösen. Das ist aber verschwindend geringe Anzahl bezeogen auf die Gesamtunfälle. Aber irgendwelche Rettungsmaßnahmen bei sonstigen wird das nur unwesentlich beschleunigen.
Ich kenne aus eigener Einsatzerfahrung mehrere Verkehrsunfälle, bei denen der Notruf erst nach 10 Minuten oder länger abgesetzt wurde weil jeder meinte, dass schon irgend einer der anderen Umstehenden den Notruf abgesetzt hat. Bis dann mal einer fragte, ob denn schon jemand angerufen habe...
Und auch die unentdeckten Unfälle sind gar nicht so selten. Aus meiner Einsatzpraxis kenne ich 2 Unfälle, bei denen von der Straße aus nichts vom Unfallgeschehen zu sehen gewesen ist. Hätte es nicht beide male Zeugen gegeben, hätte es schlecht ausgesehen.
Zitat:
Wenn das System kommt, freundet euch schon mal mit der Pflichtfeuerwehr an. Anders ist das vom Aufwand her nicht zu händeln. Denn bei jedem automatisch abgesetzten Notruf bei einem Unfall müsste die sofort ausrücken, damit das überhaupt sinnvoll ist. Wenn da bspw. die Polizei nachschaut, was passiert ist und dann erst reagiert ist das genausogut/-schlecht wie bisher. Nur das eben hin und wieder so ein unentdeckter Unfall mit lokalisiert wird. Aber wie schon eingängs erwähnt gibts da ganz selten mal einen, der groß öffentlich hochsterilisiert wird.
Mit Verlaub: Schwachsinn! Natürlich wird
nichtwegen jedem eCall sofort das ganz große Besteck losgeschickt. Vermutlich wird erst einmal versucht, mit dem Fahrer Kontakt aufzunehmen (wurde hier ja auch schon geschildert). Erst wenn das nicht gelingt, werden weitere Maßnahmen ergriffen. Wie die aussehen weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber ich glaube kaum, dass dann jedes mal Rüstzug, RTW und NEF in Marsch gesetzt werden.
Zitat:
Statt Geld in so etwas zu verschwenden, würden Investionen ins Rettungswesen viel mehr helfen. Ich glaubt nicht, mit was für alten Karren teilweise die Feuerwehr noch unterwegs ist. In Ostdeutschland haben bspw. die Robur Ello und Ifa W50/L60 noch eine bedauernswert große Verbreitung.
Du weißt schon, wer in D was zu finanzieren hat?
Kleiner Hinweis:
- eCall in den Fahrzeugen: der Fahrzeugkäufer
- Leitstellentechnik (sprich: dort wo die eCalls eingehen sollen): die Landkreise
- Feuerwehrfahrzeuge: die Kommunen (Städte und Gemeinden)
Du siehst also: Gelder, die nicht für eCall ausgegeben werden, werden noch lange nicht in die Feuerwehren investiert.
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 18. November 2014 um 17:25:20 Uhr:
.... Wie die aussehen weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber ich glaube kaum, dass dann jedes mal Rüstzug, RTW und NEF in Marsch gesetzt werden.
Naja, zumindest wohl die POL und ein RTW. Sonst macht es ja eher wenig Sinn. Wenn dann erst mal "nur" die POL geschickt wird um mal "zu kucken" und sich dann vor Ort tatsächlich ein entsprechender VU mit Verletzten darstellt und dann erst die POL die weitere Rettungskette in Gang setzen muss hast Du hier auch mal wieder bestimmt 20-30 Minuten der golden hour verbraten.
Das wäre dann ungefähr so als wenn die Leitstelle bei einem einlaufenden Melder einer BMZ erstmal telefonisch den Kommandanten versucht zu erreichen mit dem Auftrag er soll erst mal kucken ob die Auslösung nicht doch ein techn. defekt oder sonstiger Fehlalarm ist. Da geht man doch auch davon aus das der der Alarm begründet ist und rückt gemäß AAO vollständig aus bis das Gegenteil bewiesen ist.
Moin,
das waere wohl ein Fall gewesen, wo der automatische Notruf geholfen haette. Wobei das Fz bei aller Dramatik noch einen Behinderten-Aufkleber auf der Heckklappe hat.
Zitat:
@Manitoba Star schrieb am 30. Dezember 2022 um 14:34:23 Uhr:
das waere wohl ein Fall gewesen, wo der automatische Notruf geholfen haette. Wobei das Fz bei aller Dramatik noch einen Behinderten-Aufkleber auf der Heckklappe hat.
Wie kommst du darauf, dass der Fahrer definitiv nicht schon durch den 5m-Fall auf das Dach so verletzt wurde, dass sein Tod unabwendbar war? Bzw. dass dadurch die nötige Technik definitiv unbeschadet geblieben wäre und dort der Lage und Position des Fahrzeugs dort sicher eine Verbindung bekommen hätte?
Und wieso ziehst du für sowas so eine Thread-Leiche aus dem Keller?
notting
Und warum holst du das Stöckchen? Gut erzogen. 😁
Zitat:
@notting schrieb am 30. Dezember 2022 um 14:59:48 Uhr:
...
Wie kommst du darauf, dass der Fahrer definitiv nicht schon durch den 5m-Fall auf das Dach so verletzt wurde, dass sein Tod unabwendbar war? Bzw. dass dadurch die nötige Technik definitiv unbeschadet geblieben wäre und dort der Lage und Position des Fahrzeugs dort sicher eine Verbindung bekommen hätte?
...
Das weiss keiner, ich auch nicht. Aber es waere ein Versuch der Rettung gewesen, Und es gilt nicht nur, Leben zu retten, sondern zur menschlichen Wuerde gehoert es auch, ggf. eine Leiche nicht stunden- oder gar tagelang in einem Autowrack liegen zu lassen.
Zitat:
@notting schrieb am 30. Dezember 2022 um 14:59:48 Uhr:
...
Und wieso ziehst du für sowas so eine Thread-Leiche aus dem Keller?
...
Weil es ein auch ueber Jahre zeitlos aktuelles Thema ist. "Thread-Leichen" sind laengst erledigte, aber dennoch nicht geschlossene Threads, wo sich z.B. der TE nie wieder gemeldet oder inzwischen ganz abgemeldet hat.
Ich dachte, Du bist schon eine ganze Weile bei MT ... 🙄
Zitat:
@notting schrieb am 30. Dezember 2022 um 14:59:48 Uhr:
Und wieso ziehst du für sowas so eine Thread-Leiche aus dem Keller?
Liegt einfach daran, dass in der Webansicht des Forums unter den Beiträgen solche Vorschläge mit ähnlichen Themen unterbreitet werden. Egal wie alt sie sind.
Solche Fälle gibt es reichlich. https://www.sueddeutsche.de/.../...t-bei-unfall-auf-der-b-11-1.2403498
Das ist eine viel befahrene Bundesstrasse und dass der hinter ein paar Bäumen verdeckte "Strassengraben" an der Stelle ganze Autos verschlucken kann, weiss ich auch erst seit dem Fall, obwohl ich da täglich dran vorbeifahre.
Also Ja, das Ecall rettet Leben.