Automatikgetriebe mag eine Straße nicht

Mercedes E-Klasse W210

Hallo zusammen,

ich hätte gleich mal eine Frage zum frisch erworbenen Getriebe:

Der Titel mag zwar komisch klingen, aber er entspricht den Tatsachen. Das Automatikgetriebe ist genau auf einer Straße auffällig. Allerdings ist das auch die Straße von meinem Wohnort weg, so dass es durchaus am kalten Getriebe auch liegen kann.

Also, das kalte Getriebe schaltet per se eigentlich recht gut, wenn auch noch etwas ruckhafter als das warme. Wobei da im Vergleich zu meinem alten W124 immer noch Welten dazwischen liegen. 1 -> 2 und 2 -> 3 machen einen kleinen Ruck, aber der Rest ist wie im warmen Zustand fast unmerklich.

So, jetzt fahre ich mit dem Apparat raus ausm Ort und danach etwa 8km mehr oder weniger geradeaus bei 60-80 km/h. Da merke ich dann spontan einen sanften Ruck, die Drehzahl schwankt leicht und es gibt einen kurzen brummenden Ton, den ich zuerst irgendwo hinten geortet hätte. Als ob man mit dem Rad über einen raue Fläche fährt. Es ist wie gesagt nur sehr kurz und hört dann sofort wieder auf. Die Automatik scheint da kurz schalten zu wollen, denn wenn ich den Wählhebel auf 4 stelle, tritt es nicht mehr auf.

Etwas weiter innerorts gehts dann leicht bergab durch eine Unterführung, wo ich ihn dann ohne Gas langsamer werden lasse. Auf einmal fängt die Drehzahl an zu schwanken, als ob er ständig ein- und wieder auskuppeln würde. Wenn dann etwa 40 auf der Uhr stehen ist alles wieder vorbei.

Bei anderen Straßen ist mir das eben noch nie aufgefallen, weder beim Geradeausfahren noch beim Schiebebetrieb. Ansonsten läuft er auch einwandfrei, die Automatik schaltet wunderbar weich, der Motor zieht gut und gleichmäßig, da passt alles.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@benedasbrot schrieb am 30. April 2018 um 17:08:13 Uhr:


Moin,

die Angabe stimmt ja auch. Der Wert wird (und kann auch nur) unter Last bestimmt, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Diese Last erreicht der Motor in den unteren ein bis zwei Gängen nicht, da kannst du soviel Menno und Basta sagen wie du willst ;-).

Ich weiß auch gerade nicht, wie ich es dir noch anders erklären soll, da du technisch den Turbolader wohl nicht ganz verstanden hast. Anders gesagt: dein Auto verbraucht auch unter bestimmten Umständen anders als im Prospekt steht und fährt auch nicht bergauf bei Gegenwind die Höchstgeschwindigkeit.

Wie sehr man die Anfahrschwäche merkt ist einem selbst überlassen. Fakt ist, dass auch ein cdi wie ein 3L Saugdiesel anfährt (logisch, woher soll der Ladedruck kommen).

Ein Hubraumgleicher Benziner ist verglichen mit einem Diesel pauschal meist stärker. Was du meinst ist Saugbenziner gegen Turbodiesel, aber das möchte man doch eigentlich nicht vergleichen? ;-)

MfG Bene

Ist Anfahren vielleicht keine Last ?

Den Lader habe ich sehr wohl verstanden. Aber vielleicht hast Du noch nichts von der variablen Schaufelgeometrie gehört. Die sorgt dafür, daß bereits bei geringer Drehzahl ein hoher Ladedruck aufgebaut wird. Von wegen Saugdiesel... Wir können ja mal einen direkten Vergleich fahren. Bis Du mit einem Saugdiesel in den 2. Gang geschaltet hast, bin ich längst über alle Berge...🙂

Da es in der Baureihe 210 keinen Ottomotor mit Turbolader gab, kann man auch nur das vergleichen, was verfügbar war. Natürlich ist es Quatsch, meinen alten 320er mit einem heutigen aufgeladenen Benziner zu vergleichen. Das habe ich aber auch nicht gemacht.

Ich verwahre mich nur gegen die Behauptung von Fahrzeugfan99
"Beim Diesel ist Wandlerschlupf aber einfach nur nervtötend und unangenehm. Es gibt imo beim Fahren kaum was lästigeres, wie einen Diesel fahren zu müssen, der aufgrund von Anfahrschwäche und Wandlerschlupf nicht in die Pötte kommt."
Dies ist und bleibt eine unqualifizierte Aussage. Nochmals Basta ! 😁

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Zitat:

@eddibaer schrieb am 30. April 2018 um 09:46:25 Uhr:



Sobald man Gas gibt, geht die Maschine auf ~ 2000 U/min und überträgt durch den Wandler direkt 470 Nm

Moin,

nix für ungut, aber technisch ist das nicht haltbar.

Aus dem Leerlauf ist der Volumenstrom des Abgases viel zu gering um den Turbolader dazu zu bringen genug Luft für 470NM reinzupumpen. Schraub dir mal eine Ladedruckanzeige ins Cockpit und schau dir an, wie lange es aus dem Leerlauf bei Vollgas braucht bis voller Ladedruck anliegt - vorher ist nix mit maximalen Drehmoment.

Genau dieser Vorgang ist fühlbar, wenn man genau darauf achtet und ein Gefühl dafür hat.

Es geht nicht um die Drehzahl, sondern um die fehlende Last. Im 1. Oder 2. Gang wird der Motor niemals bei der Drehzahl 470NM haben. Höchstens mit einem Anhänger am Berg.

MfG Bene

Zitat:

@benedasbrot schrieb am 30. April 2018 um 12:50:07 Uhr:



Zitat:

@eddibaer schrieb am 30. April 2018 um 09:46:25 Uhr:



Sobald man Gas gibt, geht die Maschine auf ~ 2000 U/min und überträgt durch den Wandler direkt 470 Nm

Moin,

nix für ungut, aber technisch ist das nicht haltbar.

Aus dem Leerlauf ist der Volumenstrom des Abgases viel zu gering um den Turbolader dazu zu bringen genug Luft für 470NM reinzupumpen. Schraub dir mal eine Ladedruckanzeige ins Cockpit und schau dir an, wie lange es aus dem Leerlauf bei Vollgas braucht bis voller Ladedruck anliegt - vorher ist nix mit maximalen Drehmoment.

Genau dieser Vorgang ist fühlbar, wenn man genau darauf achtet und ein Gefühl dafür hat.

Es geht nicht um die Drehzahl, sondern um die fehlende Last. Im 1. Oder 2. Gang wird der Motor niemals bei der Drehzahl 470NM haben. Höchstens mit einem Anhänger am Berg.

MfG Bene

Das wird ja immer lustiger hier. Ich hole mir jetzt eine Tüte Chips und lehne mich genüsslich zurück...

Erstaunlich, daß es hier jeder noch besser weiß...
Ich habe soeben mal den Verkaufsprospekt (Stand 1.12. 2000) herausgesucht.
Darin wird bescheinigt, daß der 320 CDI sein Nenndrehmoment von 470 Nm im Bereich von 1800.2600 U entfaltet.

Da gibt es keine Anfahrschwäche und das kann auch kein hubraumgleicher Benziner bieten. Basta !

Insofern liegt auch eddibaer völlig richtig. Besser hätte man es nicht sagen können.

Moin,

die Angabe stimmt ja auch. Der Wert wird (und kann auch nur) unter Last bestimmt, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Diese Last erreicht der Motor in den unteren ein bis zwei Gängen nicht, da kannst du soviel Menno und Basta sagen wie du willst ;-).

Ich weiß auch gerade nicht, wie ich es dir noch anders erklären soll, da du technisch den Turbolader wohl nicht ganz verstanden hast. Anders gesagt: dein Auto verbraucht auch unter bestimmten Umständen anders als im Prospekt steht und fährt auch nicht bergauf bei Gegenwind die Höchstgeschwindigkeit.

Wie sehr man die Anfahrschwäche merkt ist einem selbst überlassen. Fakt ist, dass auch ein cdi wie ein 3L Saugdiesel anfährt (logisch, woher soll der Ladedruck kommen).

Ein Hubraumgleicher Benziner ist verglichen mit einem Diesel pauschal meist stärker. Was du meinst ist Saugbenziner gegen Turbodiesel, aber das möchte man doch eigentlich nicht vergleichen? ;-)

MfG Bene

Zitat:

@benedasbrot schrieb am 30. April 2018 um 17:08:13 Uhr:


Moin,

die Angabe stimmt ja auch. Der Wert wird (und kann auch nur) unter Last bestimmt, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Diese Last erreicht der Motor in den unteren ein bis zwei Gängen nicht, da kannst du soviel Menno und Basta sagen wie du willst ;-).

Ich weiß auch gerade nicht, wie ich es dir noch anders erklären soll, da du technisch den Turbolader wohl nicht ganz verstanden hast. Anders gesagt: dein Auto verbraucht auch unter bestimmten Umständen anders als im Prospekt steht und fährt auch nicht bergauf bei Gegenwind die Höchstgeschwindigkeit.

Wie sehr man die Anfahrschwäche merkt ist einem selbst überlassen. Fakt ist, dass auch ein cdi wie ein 3L Saugdiesel anfährt (logisch, woher soll der Ladedruck kommen).

Ein Hubraumgleicher Benziner ist verglichen mit einem Diesel pauschal meist stärker. Was du meinst ist Saugbenziner gegen Turbodiesel, aber das möchte man doch eigentlich nicht vergleichen? ;-)

MfG Bene

Ist Anfahren vielleicht keine Last ?

Den Lader habe ich sehr wohl verstanden. Aber vielleicht hast Du noch nichts von der variablen Schaufelgeometrie gehört. Die sorgt dafür, daß bereits bei geringer Drehzahl ein hoher Ladedruck aufgebaut wird. Von wegen Saugdiesel... Wir können ja mal einen direkten Vergleich fahren. Bis Du mit einem Saugdiesel in den 2. Gang geschaltet hast, bin ich längst über alle Berge...🙂

Da es in der Baureihe 210 keinen Ottomotor mit Turbolader gab, kann man auch nur das vergleichen, was verfügbar war. Natürlich ist es Quatsch, meinen alten 320er mit einem heutigen aufgeladenen Benziner zu vergleichen. Das habe ich aber auch nicht gemacht.

Ich verwahre mich nur gegen die Behauptung von Fahrzeugfan99
"Beim Diesel ist Wandlerschlupf aber einfach nur nervtötend und unangenehm. Es gibt imo beim Fahren kaum was lästigeres, wie einen Diesel fahren zu müssen, der aufgrund von Anfahrschwäche und Wandlerschlupf nicht in die Pötte kommt."
Dies ist und bleibt eine unqualifizierte Aussage. Nochmals Basta ! 😁

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@Schneggabeisser : Ok, bei den CDI‘s von Mercedes mag mein „Standpunkt“ nicht zutreffen. Sehr wohl trifft mein Standpunkt aber für die PD-Diesel von VW und für die Diesel bei BMW bis zur Einführung von den 3 Liter-Dieseln mit CR3 zu. Klar, durch zahlreiche Softwareupdates schalten auch 530d‘s mit älterer Common-Rail Technik sauber, aber als diese neu waren, gab es sehr wohl viele Probleme mit Anfahrschwäche etc. Und das war 2004/5. Ich finde es ok, dass du da eine andere Meinung hast(jedem das seine😉), aber bei allem wenn und aber musst du auch vernünftig und praxisbezogen denken: Würde dir ein PD-TDI von VW/Audi Spaß machen, der erst im Tiefschlaf ist, dann plötzlich und für kurze Zeit wie ein von der Leine gelassener Rottweiler loszieht, um dann wieder „lahmer“ zu werden? Oder ein BMW 530d, der Nicht sofort von der Ampel wegkommt, weil der Motor/das Getriebe nicht reagiert?-Sicher nicht. Das sind jetzt markenfremde Beispiele, aber anders kann ich es nicht erklären.

Moin,

Nein, Anfahren ist keine große Last für das Fahrzeug. Beim Anfahren im 1. Gang und anschließendem Ausdrehen dürfte der Motor aufgrund der geringen Last nichtmal auf seinen Soll Ladedruck kommen (selbst bis zum Erreichen der Abregeldrehzahl nicht).

Variable Turbinengeometrie ist eine Möglichkeit einem "Turboloch" entgegen zu wirken, bzw. eine andere Art der Ladedruckregelung (ohne Wastegate).

Auch ein Turbolader mit variabler Turbinengeometrie braucht zum Aufbauen von Ladedruck Abgasvolumen und das entsteht nunmal durch Last. So ist nunmal die Funktionsweise eines Turboladers...

Es gibt aber eine Möglichkeit aus dem Stand weg Last und damit Ladedruck zu generieren: Im Stand voll auf die Bremse steigen und das Fahrpedal durchlatschen. Dann dreht der Motor bis zur Festbremsdrehzahl und der Wandler schafft einen Widerstand - Last. Sollte man nicht dauernd machen, geht ein wenig aufs Material.

Vergleiche mal normales Anfahren mit Vollgas mit der o.g. Methode.

Turbolader sind ne super Sache, aber haben konstruktionsbedingte Schwächen. Da hilft auch die modernere Technik (variable Turbinengeometrie, Biturbo, Twinturbo, Turbo/Kompressor) nur begrenzt. Das Funktionsprinzip bleibt, ohne Abgasvolumen kein Ladedruck und damit keine Power.

Änderung bringt in Zukunft erst der E-Turbolader, der den Abgasturbolader unterstützen kann.

MfG Bene

Hallo,

....noch mehr Kino - Zeit für Chips und Cola 😁

Zitat:

@Fahrzeugfan99 schrieb am 30. April 2018 um 20:16:07 Uhr:


..... Würde dir ein PD-TDI von VW/Audi Spaß machen, der erst im Tiefschlaf ist, dann plötzlich und für kurze Zeit wie ein von der Leine gelassener Rottweiler loszieht, um dann wieder „lahmer“ zu werden? Oder ein BMW 530d, der Nicht sofort von der Ampel wegkommt, weil der Motor/das Getriebe nicht reagiert?-Sicher nicht. Das sind jetzt markenfremde Beispiele, aber anders kann ich es nicht erklären.

.....genau deswegen bin ich persönlich beim 320 CDI Mercedes hängen geblieben! Der kann das alles meistern (mit seinen Möglichkeiten).
Die besagte "Anfahrverzögerung" durch den noch nicht aufgeladenen/hochgefahrenen Turbo kann man nicht wegdiskutieren - dieser dauert bei mir aber maximal 1 Sekunde (von Bremse auf Gas wechseln) und dann ist der Turbo mit Leistung da. In dem Augenblick ist aber auch das Getriebe schon bereit und gibt die Kraft weiter.

Zu diesem Zeitpunkt kann ich gar nicht sagen, ob das Motormanagement nicht der Schuldige ist und noch keine Leistung frei gibt. Wenn man nämlich z.B. an der Ampel schon von der Bremse geht und 1 oder 2 Sekunden wartet (Auto rollt ein wenig) und dann Gas gibt, schiebt der 1,8 Tonnen-Wagen SOFORT los - da gibt es keine (wirklich spürbare) Verzögerung mehr.
In dem Augenblick sollte der Vordermann schon weg sein, sonst schiebt man den weg 😁

Viele Grüße

Von einer richtigen Anfahrschwäche kann man bei großvolumigen Dieselmotoren eigtl. nie sprechen.
Selbst der gute alte 2-Ventil Saugdiesel OM603 hat bei 1000 U/Min schon 160 NM anliegen.
Mehr als einfache 1.6 Liter Benziner überhaupt maximal liefern.
Es kommt einem sicher so vor, weil der Turboschub einfach nochmal so viel drauflegt.
Aber eine echte Anfahrschwäche bezweifle ich mal.

Der Wandler verstärkt das Anfahrdrehmoment. Mit meinem 190E 2.3 war ich ohne viel Gas zu geben mit Leichtigkeit immer der erste auf den ersten Metern, so gut zog der weg an Start - und das in der zweiten Fahrstufe.

Zitat:

@Fahrzeugfan99 schrieb am 30. April 2018 um 20:16:07 Uhr:


@Schneggabeisser : Ok, bei den CDI‘s von Mercedes mag mein „Standpunkt“ nicht zutreffen. Sehr wohl trifft mein Standpunkt aber für die PD-Diesel von VW und für die Diesel bei BMW bis zur Einführung von den 3 Liter-Dieseln mit CR3 zu. Klar, durch zahlreiche Softwareupdates schalten auch 530d‘s mit älterer Common-Rail Technik sauber, aber als diese neu waren, gab es sehr wohl viele Probleme mit Anfahrschwäche etc. Und das war 2004/5. Ich finde es ok, dass du da eine andere Meinung hast(jedem das seine😉), aber bei allem wenn und aber musst du auch vernünftig und praxisbezogen denken: Würde dir ein PD-TDI von VW/Audi Spaß machen, der erst im Tiefschlaf ist, dann plötzlich und für kurze Zeit wie ein von der Leine gelassener Rottweiler loszieht, um dann wieder „lahmer“ zu werden? Oder ein BMW 530d, der Nicht sofort von der Ampel wegkommt, weil der Motor/das Getriebe nicht reagiert?-Sicher nicht. Das sind jetzt markenfremde Beispiele, aber anders kann ich es nicht erklären.

Nein, mit den von Dir genannten Konkurrenzprodukten möchte ich wirklich nicht fahren...😁

Aber ich wiederhole mich: Wir sind hier im Forum des W/S 210. Und da interessiert mich VW ebenso wenig wie BMW. Deren Fahrer sollen zusehen wie sie glücklich werden.

Mit meinem 320 CDI bin ich in Bezug auf die Leistung hoch zufrieden und werde ihn behalten solange es nur geht. Dadurch, daß bei meinem der Rost kaum eine Rolle spielt wird das noch eine sehr lange Zeit sein.
Zum Glück, denn ich kenne noch kein neues Modell, welches mir in Sachen Qualität besser zusagen würde.

PS: Ich denke immer vernünftig und praxisbezogen...🙂

Zitat:

@benedasbrot schrieb am 30. April 2018 um 21:11:44 Uhr:


Moin,

Nein, Anfahren ist keine große Last für das Fahrzeug. Beim Anfahren im 1. Gang und anschließendem Ausdrehen dürfte der Motor aufgrund der geringen Last nichtmal auf seinen Soll Ladedruck kommen (selbst bis zum Erreichen der Abregeldrehzahl nicht).

Variable Turbinengeometrie ist eine Möglichkeit einem "Turboloch" entgegen zu wirken, bzw. eine andere Art der Ladedruckregelung (ohne Wastegate).

Auch ein Turbolader mit variabler Turbinengeometrie braucht zum Aufbauen von Ladedruck Abgasvolumen und das entsteht nunmal durch Last. So ist nunmal die Funktionsweise eines Turboladers...

Es gibt aber eine Möglichkeit aus dem Stand weg Last und damit Ladedruck zu generieren: Im Stand voll auf die Bremse steigen und das Fahrpedal durchlatschen. Dann dreht der Motor bis zur Festbremsdrehzahl und der Wandler schafft einen Widerstand - Last. Sollte man nicht dauernd machen, geht ein wenig aufs Material.

Vergleiche mal normales Anfahren mit Vollgas mit der o.g. Methode.

Turbolader sind ne super Sache, aber haben konstruktionsbedingte Schwächen. Da hilft auch die modernere Technik (variable Turbinengeometrie, Biturbo, Twinturbo, Turbo/Kompressor) nur begrenzt. Das Funktionsprinzip bleibt, ohne Abgasvolumen kein Ladedruck und damit keine Power.

Änderung bringt in Zukunft erst der E-Turbolader, der den Abgasturbolader unterstützen kann.

MfG Bene

Ich bin kein Ingenieur und in der Theorie hast Du bestimmt Recht.
Im Alltag sieht es jedoch so aus, daß ich von einer Anfahrschwäche oder gar einem Turboloch absolut nichts spüre. Wie auch von anderen Mitgliedern bereits bemerkt, muß man höllisch aufpassen, daß man beim Anfahren nicht zu schnell ist, sonst wird der Vordermann brachial weggeschoben.

Vielleicht sind andere Motoren meiner Baureihe schon durch Schwächen aufgefallen weil evtl. die Abgasrückführung versifft und verkokt war, die Injektoren nicht mehr präzise arbeiten, die Drallklappen festhängen, der Ladedruckschlauch einen Riss hat, oder sonst was. Möglichkeiten für Defekte gibt es viele.

Aber vermutlich bist Du noch nie in einem 100% einwandfreien 320 CDI gefahren, sonst würdest Du Deine ganze Theorie an den Nagel hängen...🙂

Moin,

probiere einfach mal mein oben genanntes Experiment aus, Praxis magst du doch ;-).

Theorie ist das eine, Physik das andere. Vielleicht bist du schon immer Turbodiesel gefahren, oder fährst sie schon zu lange und hast dich daran gewöhnt.

Selbst der OM642 aus der Nachfolgerbaureihe kann das nur mäßig kaschieren, ist halt das Funktionsprinzip eines Turbodiesels.

Ich bin schon einige (intakte) CDI gefahren, durch alle möglichen Baureihen - 202/210/211/212/213/638/639 mit allen möglichen Motoren 4/5/6 Zylinder. Bei manchem ist das Phänomen mehr ausgeprägt, bei manchen weniger. Der OM651 als 250cdi zum Beispiel kaschiert es recht gut, aber auch nicht perfekt.

Wirklich Auffallen wird es wohl nur im direkten Vergleich mit einem Hubraumstarken Benziner, ein Verkehrshindernis ist man ja nun bei weitem nicht.

MfG Bene

Zitat:

@eddibaer schrieb am 30. Apr. 2018 um 09:46:25 Uhr:


Geb mal mit einem 320-er V6-Benziner beim Anfahren Gas bis auf 4300 U/min, dann geht auch die Post ab

Wenn ich mit meinem 320er V6 mache, schiebe ich den Vordermann an.

Oh, wie oft muss ich bei grün den Gasfuß lupfen, weil der Vorausfahrende wieder manuell schalten muss.

Hallo Bene,

ich muss mich da noch einmal dazu äußern:

Zitat:

@benedasbrot schrieb am 1. Mai 2018 um 11:22:21 Uhr:


...probiere einfach mal mein oben genanntes Experiment aus, .....
Theorie ist das eine, Physik das andere. ...... und hast dich daran gewöhnt.
...

Diese Methode "Motor bis zur Festbremsdrehzahl bei getretener Bremse" anzuwenden, ist für einen bewussten 210-er Fahrer definitiv keine Alternative, um solche Experimente zu beweisen! Es gibt andere Baustellen am 210-er, wo man effektiver sein Geld versenken kann 😉.

Nichts desto trotz hast Du in Teilen Recht. Der Turbo ist bei der Anfahrt noch nicht auf maximalen Ladedruck und das Drehmoment evtl. auch noch nicht bei 470 Nm.

Aber:
Der vorhandene Ladedruck und die Drehmoment-Überhöhung von ca. ~1,8 (theoretisch... ) sind mehr als ausreichend um den Wagen in den ersten 2-3 Sekunden ordentlich vorwärts zu schieben. Danach beginnt bei anhaltendem Vollgas der Turbolader mit maximalen Druck zu arbeiten und das Drehmoment macht dem Fahrer bei ungünstigem Fahrbahnbelag ohne ESB echt zu schaffen.
Ich bekomme bei solchen Manövern aus z.B. Ampelkreuzungen heraus regelmäßig das ESB-Blinken zu sehen - spätestens dann, wenn bei Vollgas der Automat in den 2-ten Gang schaltet 😰. Und das alles, obwohl die Ausfahrt aus der Ampelkreuzung gerade aus geht (nicht um die Kurve).

Ich will nicht angeben, aber ich vermute, Du bist doch noch keinen echten 320-CDI (210) gefahren, der auch technisch in Höchstform/Bestform war 😉. Das Verhalten in einem Satz mit anderen wie 211, 212, etc. zu vergleichen, geht nicht! Ein Apfel ist keine Birne.....

Das von Dir zitierte Turbo-Verzögerungsverhalten ist real - was die anderen da kaschieren, ist dem 210-er ziemlich egal. Der Drehmomentwandler ist gut auf die Maschine abgestimmt und überbrückt dieses Zeitfenster unmerklich.

Viele Grüße

Moin,

ich wollte damit auch lediglich ausdrücken, dass ich schon deutlich potentere und ausgereiftere (gerade in Hinsicht auf das Turboloch/Ansprechverhalten wurde ständig weiterentwickelt) CDI gefahren bin als die aus dem 210er.

Das "Experiment" sollte ein 210er in Höchstform doch abkönnen, gerade weil außer Öl im Prinzip nichts in Bewegung ist.

Ich glaube aber verstanden zu haben, dass der 320cdi die höchste Ausbaustufe des 210ers darstellen muss, so wie ihr ihn anpreist. Ein solches Verhalten kenne ich weder von meinem 430er, noch vom 500er SL oder gar dem 320cdi (211er) meiner Eltern. Offenbar hat Mercedes da massiv zurückgerüstet, um die Käufer vor dem sicheren Tod zu bewahren. Oder sind es vielleicht die alten Reifen?.... Alles nicht so ernst nehmen.

MfG Bene

Zitat:

@benedasbrot schrieb am 1. Mai 2018 um 11:22:21 Uhr:



probiere einfach mal mein oben genanntes Experiment aus, Praxis magst du doch ;-).

Spaßhalber habe ich das natürlich auch schon gemacht. Ist aber schon einige Jahre her.
Nützt in der Praxis aber nichts, weil auch so schon genügend Vorschub da ist. Daher haben wir mit diesem Motor solche Aktionen gar nicht nötig.

Sechs Zylinder mit über 3 Litern Hubraum erziehen einen im Alltag (Turboloch hin oder her) so zu fahren, als hätte man ein rohes Ei unter dem Gasfuß. Wäre ich der einzige auf den Straßen, würde ich jedes Jahr einen Satz Reifen abrubbeln...😁

PS:
Warum gibt es diesen Motor nicht mit einem Schaltgetriebe ?
Das hohe Drehmoment würde die in dieser Baureihe üblicherweise eingesetzten Schaltgetriebe auf Dauer zerstören !

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