Autokauf vor TÜV bezahlen?

Hallo,

ich wollte morgen meinen ersten Gebrauchtwagen kaufen.
?Bei dem Auto soll TÜV neu gemacht werden etc.

Nun will der Käufer aber jetzt schon das Geld haben, dann den TÜV machen lassen und dann bekomme ich erst das Auto.

Er meint, er will halt nicht TÜV machen, wenn ich doch nicht bezahle! ist das normal? Ich will eigentlich erst bezahlen, wenn ich den Wagen und die Papiere direkt erhalte.

Beste Antwort im Thema

...ne HU kostet um die 100,-€... gibt ihm 200,- € als Anzahlung, den Rest gibts Zug um Zug, wenn er dir die Schlüssel und das Auto über den Tresen reicht.

Gibst du ihm den kompletten Kaufpreis bevor du das Auto ausgehändigt bekommst und der Händler meldet zwischenzeitlich Insolvenz an, dann passiert es sehr leicht, dass du am Ende ohne Geld und auch ohne Auto da stehst... das Geld landet in der Insolvenzmasse, du kannst dich in der langen Schlange der Gläubiger einreihen und bekommst am Ende gemäß der Verteilungsquote vielleicht, wenn überhaupt einen ganz ganz kleinen Bruchteil davon vom Insolvenzverwalter zurück.

Das Auto gehört dem Händler, der es dir verkaufen will womöglich noch nicht einmal und er braucht dein Geld um den Lieferanten / die Bank zu bezahlen, damit er überhaupt an die Papiere kommt... also Eigentum daran erwirbt um es anschließend dir zu übereignen.

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Vielen Dank an euch alle! Ich werde morgen einfach sagen 200 eur anzahlung, mehr nicht! Rest gibt es bei der Übergabe. Und er nicht damit Einverstanden ist, dann eben gar nicht! 🙂

Gute Entscheidung 🙂

Und was ist wenn das Auto kein TÜV bekommt oder Mângel hat, was passiert dann mit deiner Anzahlung?
Sorry aber das Vorgehen ist für einen seriösen Händler nicht tragbar.

Ich wiederhole mich: Finger weg!

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Zitat:

@gizmondorio schrieb am 26. Juni 2020 um 21:32:24 Uhr:


alles klar, Vielen Dank für eure Antworten.

Es handelt sich um einen Händler, der mehrere Filialen in ganz Deutschland hat. Das Auto kostet rund 10.000 EUR und ist gebraucht. (https://www.kruell.com/gruppe/historie.html)

Er meinte, morgen sei Bilanzwoche, daher benötigt er das Geld sofort.

Ich werde morgen hingehen. Habe nur Angst, dass er dann sagt: entweder jetzt das komplette Geld, oder gar nichts und dann auch kein Auto!

Er würde mir aber einen Kaufvertrag geben, reicht das nicht im Falle einer Insolvenz?

Einfache 0Antwort: Finger weg!!!

Bei Autokauf gilt immer Zug um Zug. Da giebt es maximal eine Anzahlung und der Rest erst bei Übergabe. Egal ob du von Privat oder beim Händler kaufst.

Und eine Bilanzwoche ist absoluter Quatsch. Ob er das Geld sofort hat oder als Forderung bucht ist völlig egal.

Ob du einen Kaufvertrag hast oder nicht ist auch einem Insolvenzverwalter erstmal egal. Autos die auf dem Hof stehen fließen erstmal in die Konkursmasse. Auch größe schützt nicht vor Insolvenz und es kann wirklich innerhalb kurzer Zeit dazu kommen.

Für dich gilt: nimm dir auf jeden Fall jemand mit etwas Sachverstand mit und Fahre das Auto zur Probe nicht nur einmal um den Block sondern auch ein paar km und schau möglichst ob alles funktioniert und auch wie du dich in dem Auto fühlst, ob es halt paßt. Du willst die nächsten zig tausend km damit fahren und dich auch sicher fühlen, egal was der Händler sagt.

Und bezahlt wird erst bei Übergabe. Das heißt du hast Schlüssel und Papiere in der Hsnd. Vorab giebt es höchstens eine Anzahlung. Den schriftlichen Kaufverzrag macht man in der Regel vorab. Dann wird dss Auto abholbereit gemacht, auch ggf. TÜV und ein paar Tage später holst du es ab und bezahlst dann.

Zitat:

@StephanRE schrieb am 27. Juni 2020 um 08:36:11 Uhr:


...Autos die auf dem Hof stehen fließen erstmal in die Konkursmasse.
...

...insofern diese Autos überhaupt dem Autohaus gehören, in der Regel gehören die noch dem Lieferanten bzw. dem Hersteller oder der Bank und sind dort nur ausgestellt.

D.h. findet sich ein Interessent, wird so ein Vorvertrag / verbindliche Bestellung / etc. gemacht und das entsprechende Fahrzeug vom Autohaus erst angekauft um es an den Kunden weiterzuverkaufen.

Wobei man den Ankauf am liebsten mit dem vom Kunden per Vorauskasse abkassierten Kaufpreis macht, weil man entweder selbst nicht genügend Geld aufm Konto hat und/oder man so mit diesem zinslosen Kredit vom Kunden selbst absolut kein Risiko eingeht - wenn man sich das so auf der Zunge zergehen läßt... eigentlich pervers, da will dir einer ein Auto verkaufen, der nichtmal so potent ist, dass ihm die Ware Auto, die da in seinem Laden steht gehört.

In der Regel ist so ein Autohaus nur eine leere Hülle, wo lauter Sachen rumstehen -Grundstück, Gebäude, Werkstatt, Werkzeug, Büromöbel, Ausstellungsfahrzeuge, usw.- die nicht dem Autohaus, also nicht der Firma gehören mit der du als Käufer einen Vertrag machst.

Das bedeutet du hast einen (für dich wertlosen) Vertrag mit einem Vertragspartner, der praktisch keine Substanz / keine Rücklagen / kein wirkliche Liquidität hat.
Der Vertrag wirkt praktisch nur gegen dich als Kunden... du kannst zwar Klagen und einen Gerichtsprozess sogar gewinnen, aber weil dein Vertragpartner nix hat ist im Zweifel keine Substanz da in die du reinpfänden kannst.

Einzige Sicherheit die du hast ist, dass deine läppische Forderung wegen der du geklagt hast so gering ist, dass es für deinen Schuldner (also dem Autohaus) eine so geringe Sache ist, wegen der es sich noch nicht lohnt den Laden in die Insolvenz zu schießen.

Ok, danke nochmal für die Antworten.

Der Verkäufer sagt:

- Anzahlung jetzt und dann bekomme ich Kaufvertrag, Dann macht er TÜV, dann bezahle ich den Rest und erhalte den Schlüssel und ALLE Papiere vom Auto.

Das Auto dann selbst erst, wenn ich es angemeldet habe (einen Tag später habe ich erst einen Termin leider)

Bin ich da trotzdem auf der sicheren Seite mit Schlüssel und allen Papieren etc? Oder nicht?

Ja bist du, vor allem durch den Kaufvertrag.

Verstehe nicht, wieso man wegen 100€ an TÜV Gebühren son Theater macht.

Der Verkäufer macht den TÜV, wenn er sicher ist, dass du oder jemand anderes den Wagen auch sicherlich kauft.
Sonst "verliert" er die 100€ und der Wagen steht weitere 20 Monate, zB rum.
Ergo, wieder neuer TÜV

Klar sind 100€ nicht viel, aber wozu machen, wenn man es nicht notwendig ist?

...der Kaufvertrag ist im Ernstfall das Papier nicht wert auf das er gedruckt ist.

Mit der Anzahlung ist man im Risiko, dass man diese im Ernstfall verliert... aber besser 1 oder 200,-€ als den kompletten Kaufpreis von 10.000,-€.

Anders rum hat der Verkäufer auch bei einer Anzahlung von wenigen hundert Euro die Sicherheit, dass es sich um eine ernsthafte Kaufabsicht handelt... und sollte der Käufer zicken machen sind mit einer Anzahlung die Kosten für eine HU gedeckt - und er hat den Vorteil ein Auto mit frischem TÜV aufm Hof stehen zu haben.

PS:... bei der heutigen Käuferschaft kann ich es andererseits schon verstehen, dass einer keine Lust hat bei irgendwelchen Autos HU´s ins Blaue zu machen - wenn sich die anfänglichen Kaufabsichten wieder einmal als Verarsche -ala will ich jetzt doch nicht kaufen / ala hab was besseres gefunden / oder ala läßt sich einfach nicht mehr blicken- raustellen.

Es gab da mal einen Griechen, der hat vorab zwar keine HUs gemacht... aber alte Militär-LKWs auf blau umlackiert - https://www.youtube.com/watch?v=kRJLWbV54jE 😁

Zitat:

@gast356 schrieb am 27. Juni 2020 um 11:18:20 Uhr:


...der Kaufvertrag ist im Ernstfall das Papier nicht wert auf das er gedruckt ist.

Wozu dann einen abschließen? 🙄

Das mit der ganzen Liquidität stimmt ja so auch nicht. Die Autos die auf dem Hof stehen hat das Autohaus auch in der Regel gekauft. Sie sind oft nicht bezahlt wegen des Zahlungsziel von oft 30 Tagen oder mehr gegenüber dem Hersteller. Wenn das Auto nach 2 Wochen einen Käufer findet ist das auch so. Wenn der Wagen aber ein halbes Jahr als Vorführer genutzt wird ist das was anderes.

Ein Kaufvertrag für ein Auto muss nicht zwingend schriftlich sein. Es ist bis für die Beweisbarkeit irgendwelcher Zusicherungen oder Gewährleisrungsansansprüche besser.
Wenn du das Auto bezahlt hast und auch die Papiere hast ist es Dir. Das muss der Insolvenzverwalter aber erst mal prüfen und das kann dauern.

...da mußte dich mal informieren. Die Autos stehen dort in Kommission und bei ersten Zahlungsschwierigkeiten, wenn auch nur ein Hauch von Insolvenz in der Luft liegt, dann sind die ganz schnell verschwunden... genau so wie alles anderes, das nur gemietet, gepachtet, etc. ist.

Da bleibt vom großen Brimborium ala Glaspalast nicht viel über, wenn die richtigen Eigentümer ihr Zeug über Nacht abziehen.

Es ist gerade der Sinn hinter einer GmbH, GmbH & Co.KG, etc. das Haftungsrisiko im laufenden Geschäftsverkehr weitgehend zu minimieren d.h. die Gesellschaft besitzt so gut wie nix, mit dem sie haften kann... d.h. im Falle einer Insolvenz ist da nix großartig da -bis auf die Zahlungseingänge leichtgläubiger naiver Kunden, die ihre Autos im vorraus gezahlt haben- das in die Insolvenzmasse einfließen kann und mit dem anschließend die Forderungen der Gläubiger bedient werden können.

Wenn die Autos noch nicht bezahlt sind, werden wohl 99,99% aller Lieferanten die Autos nur mit einem Eigentumsvorbehalt (bis zur endgültigen Zahlung der kompletten Summe) ausliefern/überlassen...
Insofern stehen diese dann (noch) nicht im Eigentum des Händlers.

Zitat:

Wozu dann einen abschließen? 🙄

gemeint ist doch ganz klar, das der vertrag aus verkäufersicht wenig wert hat, wenn der käufer die karre nun doch nicht nimmt. bei ner finanzierung ist meistens beides gekoppelt und somit 14tage widerruf, ansonsten irgendwelche ausreden und/oder sowieso nichts zu holen. es ist fürn händler nicht lukrativ, jemanden die karre hinterherzutragen.
fürn händler macht neu tüv halt nur sinn, wenn das auto auch weg geht. bei fahrzeugen für 10k ist das aber sowieso immer mit drin und ansonsten gibts das auto nächsten monat sowieso wieder für rund 300€ weniger, je nach modell.
ein händler der jetzt geld will und dafür kein auto rausgibt, ist unseriös, ggf. unmittelbar vor der pleite.

geld gegen papiere ist steinalt und auch heute noch immer zu beherzigen. von rechtsseite schimpft sich das "übergabe der sache", wo das fahrzeug erheblich insolvenzsicherer wird.
ein fahrzeug gilt zb als übergeben, wenn du die papiere und schlüssel bekommst. ob das auto dann noch auf dem hof stehen bleibt oder nicht ist eigentlich egal. könnte dort ja auch einfach nur geparkt sein. am besten kurz 1x 5meter mit fahren, dann ist das auto einfach nur geparkt...
der staat ist da eigentlich in der bringschuld, eine vernünftige zahlungsmethode zu ermöglichen, insolvenzsicher zu bezahlen. es gibt zwar auf rechnung, doch ist das auch nachteilig für den verkäufer.

...gerade umgekehrt... im Insolvenzfall ist der Kaufvertrag aus Käufersicht nichts wert - wo nix ist gibts nix zu holen und gegen einen Pleitier brauchste auch nicht zu klagen... da wirfste gutem Geld nur noch mehr Geld hinterher.

Und nein, nicht der Staat ist in irgendwelcher Schuld... wir leben in einer Marktwirtschaft und nicht im Sozialismus.

Es ist deine Aufgabe als Markteilnehmer, der geschäftsfähig sein will nicht naiv jedem ohne irgendwelche Sicherheiten (z.B. eine Bankbürgschaften, Sicherheitsübereignung von Wertgegenständen, etc.) dein Geld hinzuschmeißen.

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