Autogas Umrüstung ist nicht immer ohne Risiko

Bericht aus der heutigen FAZ:

Speziell der Absatz Motorschäden ist in diesem Zusammenhang interessant!

Was die Laufzeit der Steuerermäßigung angeht scheint der Autor nicht ganz auf dem aktuellsten Stand zu sein!

Gruß
Rolf

=========================

Flüssiggas boomt zur gesuchten Alternative
Viele Fragen zum Einsatz des Autogases bleiben/Umrüsten ist nicht immer ohne Risiko

Fast 28000 Autofahrer haben 2005 ihre persönlichen Konsequenzen aus steigenden Benzin- und Dieselpreisen gezogen und ihr Fahrzeug auf Flüssiggas umrüsten lassen. Der Deutsche Flüssiggas-Verband sieht die Branche vor einem Boom.

Das hatten wir schon mal: Anfang der achtziger Jahre - als die Benzinpreise erstmals über die magische Grenze von einer Mark stiegen - empfahl sich Flüssiggas als preiswerte, erprobte und umweltfreundliche Alternative. Immerhin belief sich der Bestand gasbetriebener Personenwagen im Nachbarland Niederlande auf 10 Prozent, und auch in Italien und Frankreich gehörten LPG-Fahrzeuge (Liquefied Petrol Gas) seit den siebziger Jahren zum Straßenbild. Tatsächlich wuchs auch in der Bundesrepublik ein hoffnungsvoller Bestand auf bis zu 20000 Fahrzeuge. Doch als die Benzin-Autos durch geregelte Katalysatoren plötzlich sauber wurden, schien es keinen Grund mehr für die staatliche Förderung alternativer Antriebe zu geben. Die steuerliche Gleichbehandlung mit Benzin bereitete dem Flüssiggasboom Mitte der achtziger Jahre ein jähes Ende.

Nach einer Änderung der Besteuerung im Jahr 1996 war Flüssiggas zwar theoretisch nicht mehr nur für Bewohner grenznaher Gebiete interessant. Das Mißtrauen gegenüber der Wankelmütigkeit politischer Rahmenbedingungen hatte sich festgesetzt: Angesichts des nicht mehr vorhandenen Tankstellennetzes fanden sich Anfang des Jahrtausends nicht mal 1000 Flüssiggasfahrzeuge auf Deutschlands Straßen. Erst die Zusage der rot-grünen Bundesregierung, die Steuervorteile bis 2009 aufrechtzuerhalten, motivierten die vorwiegend mittelständische Flüssiggas-Industrie, in den Bau von Tankstellen zu investieren. Mit Erfolg: Denn massive Preissteigerungen bei Benzin und Diesel haben den Bestand an Flüssiggasfahrzeugen im letzten Jahr um das Dreifache wachsen lassen. Umrüster und Zulieferer können sich derzeit vor Anfragen kaum retten, der Deutsche Flüssiggas-Verband präsentierte sich im Frühjahr auf der Automobilmesse in Leipzig und verwies auf eine Studie der Bundesregierung, die für 2020 eine Million Flüssiggasfahrzeuge in Deutschland prognostiziert.

Flüssiggas - auch als Autogas sowie eben LPG bezeichnet und nicht mit Erdgas (CNG) zu verwechseln - ist ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung. Die Mischung aus Propan und Butan gehört zu den Kohlenwasserstoffen und geht bei relativ geringem Druck in flüssigen Zustand über. Das Gas verbrennt umweltfreundlicher als Benzin: Stickoxyd-Emissionen werden um etwa 20, Kohlendioxyd-Emissionen um 15 und unverbrannte Kohlenwasserstoffe um 50 Prozent reduziert. Gegenüber dem Diesel liegen die Vorteile in der rußfreien Verbrennung und den geringeren Stickstoffdioxyd-Emissionen. Die Klopffestigkeit liegt bei 110 Oktan.

Die günstigen Eigenschaften als preiswerter, umweltfreundlicher und gut zu transportierender Kraftstoff haben den weltweiten Bestand auf etwa acht Millionen Fahrzeuge zunehmen lassen - mehr als 5,5 Millionen davon finden sich in Europa. Dementsprechend ist die Tankstellen-Infrastruktur in vielen Ländern sehr gut ausgebaut, vor allem auch in Osteuropa. In Deutschland verfügen derzeit ungefähr 1200 Tankstellen über eine Flüssiggas-Zapfsäule. Tendenz: stark steigend.

Der geringe Betriebsdruck (etwa 8 bar) erlaubt Tanks, die nicht zylindrisch sein müssen und in einer Größe von 50 bis 70 Litern in der Reserveradmulde untergebracht werden können. Kofferraum und serienmäßiger Benzintank bleiben erhalten, es kann zwischen beiden Betriebsarten umgeschaltet werden. Die relativ hohe Energiedichte (im Vergleich zu Erdgas) sorgt für beachtliche Reichweiten. Weil Flüssiggas gegenüber Benzin eine geringere Energiedichte aufweist, muß zwar ein Mehrverbrauch von etwa 15 bis 20 Prozent angesetzt werden. Angesichts des niedrigen Preises von durchschnittlich 62 Cent je Liter ergeben sich jedoch erhebliche Einsparungsmöglichkeiten.

Im direkten Vergleich lassen sich die Betriebskosten um rund 40 Prozent senken. Der Fahrer eines umgerüsteten BMW 520i spart etwa 5 Euro auf 100 Kilometer, was sich bei einer Jahresfahrleistung von 20000 Kilometern auf 1000 Euro addiert. Die Einbaukosten von etwa 2000 Euro (erheblich weniger als bei Erdgas) sind somit nach zirka zwei Jahren amortisiert. Angenehmer Nebeneffekt: Die Gesamtreichweite steigt auf mehr als 1200 Kilometer.

Ist Flüssiggas also uneingeschränkt zu empfehlen? Als Neuwagen-Interessent wird man bei Chevrolet, Subaru und Lada fündig. Für die Umrüstung haben sich seit dem 1. April 2006 die Zulassungsbestimmungen erheblich erschwert. Seither dürfen nur noch Gasanlagen nachgerüstet werden, die eine Genehmigung nach ECE-R 115 besitzen. Liegt diese Genehmigung nicht vor (und sind etwa nur deren einzelne Bauteile nach der bisher gültigen ECE-R 67 geprüft), erlischt die Betriebserlaubnis, und das Fahrzeug muß im Rahmen einer Einzel-Betriebserlaubnis nach Paragraph 21 StVZO neu zugelassen werden. Hierbei sind Probleme durch fehlende Unterlagen (Abgasgutachten) nicht auszuschließen. Weil erhebliche Mehrkosten entstehen können, sollten grundsätzlich nur Gasanlagen nachgerüstet werden, die eine ECE-R 115 aufweisen.

Davon unabhängig erlischt in jedem Fall die Herstellergarantie. Unangenehme Streitigkeiten sind zu erwarten - insbesondere, wenn es zu Motorschäden kommt. Und die sind leider nicht ganz unwahrscheinlich. Denn Autogas ist ein absolut trockener Treibstoff, der im Gegensatz zu Benzin oder Diesel keine Schmierfähigkeit besitzt. Gerade bei modernen, hochverdichteten Motoren muß aber die Schmierung der Ventilsitze gewährleistet sein, um erhöhtem Verschleiß vorzubeugen. Für den ausschließlichen Betrieb mit Flüssiggas sehen die Automobilhersteller mit nicht entsprechend modifizierten Motoren schon bei Laufleistungen ab 40000 Kilometer akute Gefahren für den Zylinderkopf. Die Probleme sind auch den Umrüstern nicht ganz unbekannt. So wird mitunter empfohlen, unter besonderen Lastbedingungen (Anhängerbetrieb, Bergfahrten) manuell auf Benzin umzuschalten.

Zum Knackpunkt aber könnte die steuerliche Behandlung werden: Nach aktueller Gesetzeslage würde sich der Steuersatz für einen Liter Autogas ab 2010 von 9,7 auf 22 Cent erhöhen. Weniger als der absolute Betrag könnte der psychologische Faktor dieses Subventionsabbaus dem Flüssiggas-Boom einen empfindlichen Dämpfer versetzen. Erst vor drei Monaten war eine Verlängerung der Steuerbegünstigung über 2009 hinaus abgelehnt worden. Darüber wird nun abermals diskutiert. In einer Presseerklärung vom 12. Juni 2006 fordert die AG Finanzen der SPD-Bundestagsfraktion, die für Erdgas geltende Steuerbefreiung auch auf Flüssiggas auszuweiten - und für beide bis 2018 zu befristen (für Erdgas wären das zwei Jahre weniger als bisher). Was den Genossen aber entgangen war: Erdgas ist gar nicht steuerbefreit, sondern lediglich steuerbegünstigt.

Da verwundert nicht, daß sich angesichts einer derartig wankelmütigen Beschlußlage kaum Hersteller auf die Entwicklung und Produktion von serienmäßigen Flüssiggasfahrzeugen einlassen. Zumal dem derzeit so beliebten Kraftstoff auch die Zukunftsperspektive fehlt: Denn als Nebenprodukt der Erdölverarbeitung bleibt Flüssiggas eng mit der Produktion von Benzin und Diesel verknüpft. Das macht die mittelfristige Verwendung zwar sinnvoll - als wirklich langfristige Lösung für Energieprobleme scheidet Flüssiggas jedoch aus. Stefan Schrahe

Text: F.A.Z., 11.07.2006, Nr. 158 / Seite T3

90 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von CNG-Fan


Nicht persönlich werden!!

...und die rosa lpg-brille abnehmen.

Zitat:

Original geschrieben von CNG-Fan


An einen voreingenommenen eindeutigen LPG Fan also die Bitte:

Nicht persönlich werden!!

Wieder so ein "unauffälliger Spruch" von Dir:

Erst der Tusch von Dir von wegen voreingenommener FAN,
dann die Aufforderung nicht persönlich zu werden.

FAN kommt von fanatisch und das hast Du Dir selbst als Nick gewählt.

Ich habe hier zur vertiefenden sachlichen Diskussion beigetragen,
diese auch eingefordert,
und Problemzonen von LPG angesprochen und Links hierzu gepostet.

Als fanatischer LPGler bin ich also wahrlich nicht zu bezeichnen.

Zitat:

Original geschrieben von CyberTim


...und die rosa lpg-brille abnehmen.

schon recht, cyber yaris.

Mit Fakten braucht Dir ohnehin keiner zu kommen.
Sinn- und fruchtlos. 😉

Zitat:

Original geschrieben von fsi-entwickler


Nein, ich finde LPG eine interessante Sache und wie mein Vorredner zeigt kann es auch gut gehen. Ich spreche deswegen auch immer von "REST-RISIKO", das man halt vor Augen haben sollte!

Die ganze Diskussion fing ursprünglich mal damit an, dass manche Hersteller (eigentlich fast alle ;-) keine Garantie auf LPG-Umrüstungen geben wollen.

Subaru, Lada, Chevrolet machen es vor und geben die Garantie auf die Gasanlagen. Fiat bietet den Umrüstsatz mittlerweile auch an..in England kann man den Vectra ab Werk mit einer Gasanlage kaufen etc...

Zitat:

Mal nochmal ein einfachs Beispiel (Beispiel, d.h. die Zahlen sind erfunden): Von einem Motor X gehen über die Laufzeit beim Hersteller XYZ 50ppm Garantie-Fälle pro Jahr ein, dann ist das normal und mit in der Kalkulation. Würde man jetzt LPG "frei geben" und viele Kunden würden sich zu einer Umrüstung entschließen, könnte die Schadensrade evtl. auf 5000ppm oder noch höher hoch gehen. D.h die übergroße Mehrheit hätte immer noch keine Probleme, der Hersteller aber dafür ein Gigantisches!!!

Die Zahlen sind wirklich erfunden und ziemlich schlecht meiner Meinung nach. Kein Anbieter von Gasanlagen und kein Umrüster (der ja für den Einbau und die Folgeschäden für 2 Jahre haftet) würde überleben, wenn LPG so eine Anzahl von Garantiefällen verursachen würde.
Die Hersteller jammern doch immer wenn es um die Einführung einer "anderen" Technologie geht (siehe Einbau von Katalysatoren- heute ja kein Thema mehr, Freigabe von Biodiesel für Dieselfahrzeuge, Einbau von Rußfiltern, etc.)
Da heisst es erst immer von den Herstellern es geht nicht und dann geht es doch.
Wurde nicht Ford, als sie den Rußfilter einbauen wollten, von den anderen Herstellern zurückgepfiffen?

Das Problem von den Herstellern ist doch eher, daß die Motoren mit Gas länger laufen als im Benzinbetrieb und daß daduch mittelfristig weniger Fahrzeuge abgesetzt werden.

In Randmärkten wie Italien, Polen, Holland, Türkei etc. wo schon Millionen von LPG-Fahrzeugen fahren ist das natürlich nicht so schlimm wie am wichtigen Absatzmarkt Deutschland.

Ähnliche Themen

Restrisiko LPG

Hallo zusammen,

ich finde die Deutschen haben die Tendenz sich viel zu wichtig zu nehmen. Siehe Fussball - 3. Platz und die Endlos-Berichterstattung mit ZDF-Spezial zum Trainerwechsel.

Wenn ich mir anschaue welch riesige Zahl an LPG-Fahrzeugen weltweit herumfahren, dann kann das "Restrisiko" meiner Meinung nach nur verschwindend gering sein.

Typisch deutsch wäre jetzt eine groß angelegte möglichst staatlich geförderte "Studie" staatlicher Stellen zum Thema "Restrisiko" bei LPG-Umrüstung... . Am besten mit "Experten" aus der Erdgas-/ Automobil- Lobby.

Ironiemodus aus.

Habe fertig.

Grüße!

a6_Fan

P.S.:

Wo sind die Bilder / Leidtragenden zu den eingangs beschriebenen (oder befürchteten) Motorschäden???

Warum versuchen sich die Hersteller ausgerechnet an CNG-Fahrzeugen wo doch gerade hier die Probleme mit den Ventilsitzringen am größten sind???

OK, ich sehe schon. Ich habe hier nix zu melden.
In meinem Bekanntenkreis gab es einen BMW 520i auf LPG, der musste alle 6 Monate das Ventilspiel nachstellen...bis nichts mehr zum Nachstellen gab.
Vor kurzer Zeit berichtete hier jemand mit einem rel. neuen Ford auf LPG, der nach wenn ich mich recht erinnere ~15.000km einen kapitalen Motorschaden hatte.
Und beruflich habe ich einige Schadensfälle auf'em Tisch, die sich eindeutig auf LPG rückführen lassen.

Wenn man manche Beiträge hier so liest gewinnt man den Eindruck, es gäbe eine Verschörung seitens der Auto-Industire gegen LPG. Dem ist aber mit Sicherheit nicht so.
LPG ist eine interessante Alternative, bedarf aber für eine OEM bzw. Serien-Lösung gewisse Anpassungen - nicht mehr und nicht weniger!! Lasst uns doch einfach mal überraschen was die Zukunft bringt!

Gruß,
M.

Zitat:

Original geschrieben von fsi-entwickler


OK, ich sehe schon. Ich habe hier nix zu melden.

Das sehe ich anders, wenn das stimmt was du schreibst und woran du arbeitest. Finde ich deine Beiträge sehr interessant.

In solch einem Forum sollte man jedoch immer eine gesunde Skepsis allen Meinungen gegenüber beibehalten, da es genug Wichtigtuer gibt die einfach irgend etwas erzählen um Ihren langweiligen Alltag rumzukriegen.

Ich hoffe es kommen noch weitere Beiträge von dir die auf ein gewisses FachWissen hinweisen.

MfG.

Fakten ./. Skepsis

Tach gesagt,

Zitat: " In solch einem Forum sollte man jedoch immer eine gesunde Skepsis allen Meinungen gegenüber beibehalten, da es genug Wichtigtuer gibt die einfach irgend etwas erzählen um Ihren langweiligen Alltag rumzukriegen."

Es kommt nicht nur darauf an, deratige Beiträge die zugegeben sehr fachlich klingen zu posten, sondern den kritischen Lesern auch Material an die Hand zu geben, an denen er die Aussagen unabhängig überprüfen kann.

Es wurde bereits die Veröffentlichung von Fotos reklamiert.

Wo bleiben die Studien der Hersteller, die sich mit gewissen Änderungen an der Serienausstattung befassen ?

Warum gibt es auf der einen Seite die jahrzehntelangen Erfahrungen in so vielen Ländern, mit so vielen unterschiedlichen Fahrzeugen, ohne das massenhaft die Fahrzeuge über den Jordan gejuckelt wurden ?

Aber auf der anderen Seite, bei den skeptischen Blickweisen auf die LPG-Technik (die ja durchaus berechtigt sein kann) werden gern wohl sehr fachlich klingende Ausführungen gemacht, nur nachvollziehbare Details werden nicht preisgegeben. Das schafft nicht wirklich Vertrauen.

Und wenn dann...

Zitat: "OK, ich sehe schon. Ich habe hier nix zu melden."

am Schluß übrig bleibt, wird mein gesundes Mißtrauen den selbsternannten Fachleuten gegenüber nicht ausgeräumt.

PS: Auch das Namenskürzel "M." bringt dem geneigtem Leser nicht wirklich einen Mehrwert.
Entweder man steht zu seinem kompletten Namen oder Vornamen oder beläßt es bei dem gewählten Nicknamen. Finde ich jeweils - hat aber mit der Materie sonst nix zu tun.

Zitat:

Original geschrieben von fsi-entwickler


In meinem Bekanntenkreis gab es einen BMW 520i auf LPG, der musste alle 6 Monate das Ventilspiel nachstellen...bis nichts mehr zum Nachstellen gab.
Vor kurzer Zeit berichtete hier jemand mit einem rel. neuen Ford auf LPG, der nach wenn ich mich recht erinnere ~15.000km einen kapitalen Motorschaden hatte.
Und beruflich habe ich einige Schadensfälle auf'em Tisch, die sich eindeutig auf LPG rückführen lassen.

Ja aber das sind ja im Gegensatz zu den über 70 000 LPG-Fahrzeugen die in Deutschland zugelassen sind nur ein paar Einzelfälle.

Man kann ja alles schlecht reden und ein Schaden bei einem Gasauto ist immer sofort etwas besonderes.

Zitat:

Wenn man manche Beiträge hier so liest gewinnt man den Eindruck, es gäbe eine Verschörung seitens der Auto-Industire gegen LPG. Dem ist aber mit Sicherheit nicht so.

LPG ist eine interessante Alternative, bedarf aber für eine OEM bzw. Serien-Lösung gewisse Anpassungen - nicht mehr und nicht weniger!! Lasst uns doch einfach mal überraschen was die Zukunft bringt!

Naja das ist schon ziemlich schwach, wenn das der Standpunkt der Autoindustrie ist- abwarten und vielleicht das Thema totschweigen.

Ich hatte schon mal einen Thread eröffnet bei den ich die Hersteller um ihre Meinung zu LPG gefragt habe (Audi hatte sogar zwei mal bei der Antwort Autogas mit Erdgas verwechselt🙂- wenn ich Zeit habe mach ich das bei Gelegenheit nochmal.

Sicher haben die meisten erstmal das wichtige 2018-Versprechen abgewartet aber jetzt würden konkrete Pläne wie z.B. die Einführung bestimmter LPG- OEM-Modelle in den nächsten Jahren schon Sinn machen damit die Verbraucher ihren nächsten Autokauf besser planen können.

Die Pläne sind ja sicher schon fertig und müssen jetzt nur noch von den Vorständen abgenickt werden.
Du hast ja selbst geschrieben, daß die Anpassungen nur mit geringem Aufwand durchgeführt werden können.

@fsi-entwickler,

insbesondere die deutsch Autoindustrie setzt eben auf den Diesel.
Der hat in den letzten 20 Jahren Quantensprünge gemacht.

Es gibt also keine Verschwörung gegen LPG, sondern schlicht und einfach mangelndes Interesse.

Wer sieht wieviel Aufwand in den Diesel gesteckt wurde,
welche Probleme dabei auftauchten und gemeistert wurden,
der ahnt wie problemlos LPG vergleichsweise ist.

Das thermische Problem existiert und man sollte es auch ansprechen.
Ich hatte einen Link gepostet, dort waren "gefährdete Motoren" aufgeführt.
Liste eingeschränkt gastauglicher Motoren - unten finden sich technische Hinweise und Erklärungen
Ist auch ein VW-Motor dabei.

Allerdings halte ich Dich nicht für einen ausgewiesenen LPG-Spezialisten.
Einerseits hast Du angeblich LPG-geschädigte Motoren auf dem Tisch,
andererseits kannst Du keine Aussage, sondern nur Mutmassungen zu den eyternen LPG-Umbauten Deines Brötchengebers treffen.

Bei den von Dir aufgeführten Beispielschäden ist stets auch zu fragen:
LPG-typischer Fehler oder mangelhafte Umrüstung durch zu magere fette Einstellung?
Oder genügt es Dir das Werk freizuhalten und den Fehler bei der Umrüstung abladen zu können?

Nun gibt es genug Beispiele bei MT, bei denen sich nagelneue Benzin- oder Dieselmotoren sehr früh verabschiedet haben und der Kunde auch schon unter 10.000 km auf Garantie eine neue Maschine bekam.
Passiert nicht nur bei LPG. 🙂

Gaser haben auch positive Effekte:
weichere Verbrennung (weniger Belastung von Kolben und Kurbelwelle)
weniger Ablagerungen und Verbennungsrückstände (die führen bekanntlich auch zu Kat- und Motorschäden)

Ob es unter dem Strich als Restrisiko oder aber als Großchance auf längere Lebensdauer zu bezeichnen ist,
wissen wir immer noch nicht gesichert.

Zitat:

Original geschrieben von Ralfo1704


Ja aber das sind ja im Gegensatz zu den über 70 000 LPG-Fahrzeugen die in Deutschland zugelassen sind nur ein paar Einzelfälle.
Man kann ja alles schlecht reden und ein Schaden bei einem Gasauto ist immer sofort etwas besonderes.

Naja das ist schon ziemlich schwach, wenn das der Standpunkt der Autoindustrie ist- abwarten und vielleicht das Thema totschweigen.
Ich hatte schon mal einen Thread eröffnet bei den ich die Hersteller um ihre Meinung zu LPG gefragt habe (Audi hatte sogar zwei mal bei der Antwort Autogas mit Erdgas verwechselt🙂- wenn ich Zeit habe mach ich das bei Gelegenheit nochmal.

Sicher haben die meisten erstmal das wichtige 2018-Versprechen abgewartet aber jetzt würden konkrete Pläne wie z.B. die Einführung bestimmter LPG- OEM-Modelle in den nächsten Jahren schon Sinn machen damit die Verbraucher ihren nächsten Autokauf besser planen können.

Die Pläne sind ja sicher schon fertig und müssen jetzt nur noch von den Vorständen abgenickt werden.
Du hast ja selbst geschrieben, daß die Anpassungen nur mit geringem Aufwand durchgeführt werden können.

Ich verstehe Euch nicht. Ich rede LPG doch nicht schlecht, sonder bin doch Pro-LPG eingestellt! Ich habe mir lediglich erlaubt auf gewisse Probleme hinzuweisen, wie das auch seriöse Umrüster machen. Fragt doch mal z.B. Vialle/NL an, ob sie den VW 2.0l-2V umrüsten. Ihr werdet eine interessante Antwort bekommen.

Wie stellt Ihr Euch das vor? Ich kann natürlich nicht hier irgendwelche Bilder oder Berichte postren, die Teil meiner Arbeit sind. Die liegen - wie bei jedem Industriebetrieb- der Geheimhaltung und mein Job ist mir im Zweifel immer noch wichtiger als hier 100% der Leser zu überzeugen!

Bis dato war LPG in D eben ein Nischenmarkt der von fast allen Volumenhersteller leider ignoriert wurde. Dafür kann ich auch nix! Mit der nun neuen Rechtslage könnte sich das evtl. ändern...das wäre doch schön, oder nicht?

Gruß,
FSI-Entwickler!

LPG oder Ethanol - wer war es? ich weiss es nicht, es werden beide gewesen sein.
Rote Auslassventile und zu wenig Ventil-Spiel - trotz Hydros...

Die neuen Kegel schlugen mit 660€ zu Buche - alles incl. 2 Tage Werkstatt... die Ventile sind weiterhin rot...

Eines ist aber sicher, es war der Magerbetrieb, besonders im oberen Drehzahlbereich, das waren zu viele Tkm mager...

Die Miesekatze schnurrt wieder, das 'klingeln' ist weg und die Ventilspielprüfung gehört jetzt zum Standardprogramm der Inspi...

No Risk, no Fun 😁😁😁

Danke

Also erst einmal Danke an einen Kompetenten Profi der aus dem Nähkästchen plaudert, auch wenn dies nicht umbedingt mehr Vertrauen in LPG weckt, doch kritisch durch das Leben zu gehen ist wohl eh besser, oder?

Ich gebe doch zu bedenken das es in vielen Ländern , ich lebe in Italien schon lange LPG gibt, und kein Massensterben der fahrzeuge beobachtet wurde. Sicher ist das es zum einen Fahrzeuge gibt, die sich besser und weniger gut für den Umbau eignen, darüber hinaus ist leider der Spahrwille häufig zu groß und der Kunde möchte vom Umbauer einen Verbrauch in Gas der dem des Benzins entspricht, und die fahrzeuge werde zu mager eingestellt!

Schade ist auch das es noch wenige Motoren gibt, die wirklich mit einem Auge auch aufs Gas (110 Oktan)konzipiert wurden.

Was den Dieselboom angeht, da muß ich gestehen da hab ich (einer der ersten mit einem getunten Turbodiesel) und viele andere (hersteller Staat) voll gepennt! Feinstaub (der leider mit Filter noch feiner wird) ist eine folge davon und als Lungenfacharzt werde ich damit wohl noch lange zu tun haben! Sinnvoll ist hier LPG und CNG sicher, schöner wäre es natürlich ab Werk!

Ich gebe noch zu bedenken, als man auf Bleifrei umstellte schon alle hersteller gejammert hatten, daß das wohl Probleme geben würde, doch ich hab auch selbst meine Oldtimer immer Bleifrei betrieben, ohne Probleme zu bekommen!

Die nähere Zukunft sollte dem Gas gehören und nicht dem Diesel und das sage ich mal so als Arzt. Falls diesbezüglich jemand etwas wissen wollte, werde ich mich gerne darüber ausbreiten.

Grüße Pagodino

Mercedes 500 E W124 E-Gas

Re: Danke

Zitat:

Original geschrieben von blauabano


Die nähere Zukunft sollte dem Gas gehören und nicht dem Diesel und das sage ich mal so als Arzt. Falls diesbezüglich jemand etwas wissen wollte, werde ich mich gerne darüber ausbreiten.

Ja, da bin ich voll bei Dir!

Iatlien hat in der Tat eine lange LPG-Tradition. Aktuell gibt es sogar wieder eine lohnende Förderung vom Staat glaube ich? Die Tatsache, dass in Italien ein Tempolimit gilt, macht die Sache auch etwas einfacher für LPG und die Motorhaltbarkeit! Vor allem hohe Drehzahlen ("deutlich mehr Ventilaufschläge pro Zeiteinheit"😉 sind für den Ventiltrieb von Motoren die höchste Belastung und damit naütlich besonders für nachgerüstete LPG-Motoren!

Nur noch mal ein Beispiel: Ein Fzg, dass typischerweise überwiegend nur im Stadt- und Landstraßenverkehr betrieben wird hat auf LPG eine deutlich höhere Standzeit bzgl. Ventilsitz/Ventil als das identische Fzg, dass dauerend bei höheren Geschwindigkeiten über die BAB getrieben wird.

FSI-Entwickler

Zitat:

Vor allem hohe Drehzahlen ("deutlich mehr Ventilaufschläge pro Zeiteinheit"😉 sind für den Ventiltrieb von Motoren die höchste Belastung und damit naütlich besonders für nachgerüstete LPG-Motoren!

Ja fein,..... welch neue Erkenntnis. Verfolgt man diesen Denkansatz weiter, wird auch schnell klar warum großvolumige Motoren typischerweise die höheren Laufleistungen erreichen als kleinvolumige Turbo und Kompressorgeqälte Aggregate! Zieht man die Drehmomentverläufe und überhaupt mal das nutzbare Drehmoment hinzu wird schnell klar, das Motoren mit einem gewissen "Mehr" an Hubraum durchaus ihre Vorteile haben. Auch in Hinsicht auf LPG Umrüstung.

Deine Antwort
Ähnliche Themen