Auto vom Lackierer als Lehrlingsobjekt mißbraucht
Ich hatte mein 15 Jahre altes Auto zu einer Meisterlackiererei gebracht, da die Hecklappe komplett, eine A-Säule und Dachkante, lackiert werden sollte. Mein Auftrag wurde detailliert besprochen. Details wie, Embleme weglassen wurden notiert, Leiste über Kennzeichen sollte mitlackiert werden, Heckscheibe muss nicht rausgenommen werden, etc.. Ich sagte noch dazu, ich möchte, dass der wieder 1A da steht, da er jetzt frisch Tüv hat und sonst in einem wirklich guten Zustand ist. Vereinbart wurden 3-4 Tage.
Erst am Tag 5 konnte ich das Auto dann erst abholen. Ganzes Auto, inkl. der lackierten Stellen dreckig, somit eine Begutachtung nicht zu 100% möglich. A-Säule 3 Dreckeinschlüsse, 2 Risse und sieht aus wie gepinselt und eine Einritzung zur Markierung, die offensichtlich falsch gesetzt war. Kotflügel hinten zwei große Kratzer verkratzt. Auf der Heckklappe ist wieder ein Emblem, sollte ja nicht sein, Leiste über Kennzeichen wurde nicht lackiert. Heckscheibe wurde doch entnommen, damit der Lehrling das auch mal gemacht hat, vermutte ich mal. Scheibe absolut mieserabel eingeklebt, sieht man von außen schon, innen quillt der Kleber raus. Kofferraum verdreckt, auch die Seitenwände innen. Schwarze Kleberreste an Stoßstange und Dachspoiler. Dachspoiler Macken von der Glasscheibe, vermutlich beim Reinheben. Dachkante wurde ebenfalls nicht lackiert. Die Hecklappe ansich wurde auf den ersten Blick gut lackiert, außer an Kante links unten sieht man, dass da deutlich weniger Material drauf ist. 11 km wurde das Auto bewegt, obwohl es vom Parkplatz in die Halle 5 Meter sind. Am besten war dann noch, dass das im Nachhinein ohne Rechnung gehen sollte.
Es sieht ganz danach aus, als dachte sich der Laden, da ist ein 15 Jahre altes Auto, da kann sich unser neuer Lehrling mal probieren. Ist ja egal bei so einem alten Auto.
Darauf in freundlichem Ton mit dem Mitarbeiter gesprochen, ich glaube das war der Bruder, Chef war im Urlaub, der versucht hat, das alles schönzureden. Er meinte, die A-Säule würde er polieren (da ist noch nicht mal genug Material drauf), den Kratzer würde er rausmachen, den hat er noch nicht mal abgestritten, aber sonst bleibt alles so. Ich hab ihm gesagt, ich melde mich am Montag wieder. Hab ihm nichts bezahlt. Ich habs ehrlich gesagt auch nicht vor. Bin stink sauer. Will gar nicht wissen, wie die mit meinem Auto gefahren sind.
Was würdet ihr tun?
32 Antworten
Ja, ich hab da gar nichts gemacht. Er meinte noch, bei der A-Säule würde der Lack nicht gut halten, dazu müsste die Scheibe raus. Für mich sieht das so aus, als ob die Vorarbeit mieserabel war. Der Lack sieht auch nicht deckend aus. Und woher kommen die Dreckeinschlüsse, wenn das in einer Lackierkabine lackiert wurde?
Zitat:
@Loewe_207 schrieb am 2. August 2022 um 13:28:29 Uhr:
Und woher kommen die Dreckeinschlüsse, wenn das in einer Lackierkabine lackiert wurde?
Das ist eben das Problem wenn vieles eingebaut bleibt.
Man klebt also die Frontscheibe ab und lackiert so gut es geht in den Spalt zwischen Blech und Scheibe, das eben dann trotz intensiver Reinigung vorher doch noch Dreck herausgepustet wird sollte eigentlich nicht verwundern.
Hättest Du für eine fehlerlose Reparatur auch 1.200 Euro ausgegeben?
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Zitat:
@Harig58 schrieb am 2. August 2022 um 20:48:04 Uhr:
Hättest Du für eine fehlerlose Reparatur auch 1.200 Euro ausgegeben?
😁😁
Und dann auch einen mündlichen Auftrag geben?
Zitat:
@Harig58 schrieb am 2. August 2022 um 20:48:04 Uhr:
Hättest Du für eine fehlerlose Reparatur auch 1.200 Euro ausgegeben?
Natürlich nicht. Das wäre ja ein Wucher für eine Heckklappe und zwei kleine Leisten. Meine Anfrage war ja, diese Sachen sauber zu lackieren. Er machte das Angebot zu diesem Preis. Er hätte entweder das Angebot teurer machen müssen oder sagen, dass er keine 1A Qualität liefern kann.
Zitat:
@DXO schrieb am 2. August 2022 um 21:04:34 Uhr:
😁😁Zitat:
@Harig58 schrieb am 2. August 2022 um 20:48:04 Uhr:
Hättest Du für eine fehlerlose Reparatur auch 1.200 Euro ausgegeben?
Und dann auch einen mündlichen Auftrag geben?
Das war leider ein Versehen von mir :-/ allerdings hat der mündliche Vertrag genauso Bestand. Wenn alles super gelaufen wäre, wär ich in Zukunft auch wieder dort hin gefahren und hätte diesen Lackierer natürlich auch weiter empfohlen. Und wenn mir das Ergebnis relativ egal wäre, dann hätt ich das auch meine Werkstatt lackieren lassen können. Die machen das auch eben mal im Hinterhof für ein paar Kröten. Sieht dann auch nicht viel schlimmer aus.
Zitat:
Am besten war dann noch, dass das im Nachhinein ohne Rechnung gehen sollte.
So als Grundregel, unter ~~1000€ ist es eigentlich immer ohne Rechnung, zumindest ohne Versicherung und im Münchner Raum.
Rechnung, Abrechnung, Gewährleistung etc. macht darunter keinen Sinn.
Ihr habt euch da einfach "nicht verstanden" würde ich sagen. Für 500€ gibts einen warmen Händedruck und 2 Jahre TÜV, das hat er wohl vorausgesetzt.
Zitat:
@themanta schrieb am 6. August 2022 um 18:04:54 Uhr:
Zitat:
Am besten war dann noch, dass das im Nachhinein ohne Rechnung gehen sollte.
So als Grundregel, unter ~~1000€ ist es eigentlich immer ohne Rechnung, zumindest ohne Versicherung und im Münchner Raum.
Rechnung, Abrechnung, Gewährleistung etc. macht darunter keinen Sinn.
Sehe ich auch so. Mein Lackierer in MUC macht für einen 1000er maximal ein Bauteil und das nur „schwarz“. Ansonsten bleibt da nix über für ihn. Dafür ist es auch nicht hingerotzt. Für 500 kannst nix erwarten. Bei einer Heckklappe gehen auch für einen Profi locker 3h für Vorbereitung und nochmal 1h fürs lackieren drauf. Material is jetzt nicht der mörder Anteil aber auch nicht gratis.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 11. August 2022 um 19:59:54 Uhr:
Über Schwarzarbeit könnt ihr euch aber auch woanders austoben. Siehe NUB. 😉
Ich habe auch ohne Rechnung gemacht, doch direkt danach Probleme bei Reklamationen bekommen, die Lackiererei sagte, Sie wisse von nichts und mich weggeschickt, seitdem mache ich reparaturen nur mit rechnung, das lohnt sich auch bei reklamaitonen!