Auto springt nicht mehr an, Anlasser läuft aber - Benzinpumpe?

Mercedes C-Klasse W202

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit meinem C240, BJ 1999, 360.000+ km.
Vor ein paar Wochen sprang er schon mal nur nach mehreren Versuchen an, fuhr dann aber ganz normal und machte auch auf der Rückfahrt keine Zicken beim Anlassen.
Vorgestern wollte ich ihn mal wieder benutzen (ich fahre tatsächlich kaum noch, seit ich in der Stadt arbeite, in der ich wohne) und es war wieder das gleiche: Der Anlasser läuft, aber der Motor springt ums Verrecken nicht an. Ich habe es bestimmt zehn Mal probiert.
Also am folgenden Tag rein ins Forum und mal sehen, was es da so gibt. Ich bin auch fündig geworden und habe schon einiges geprüft und zwar folgendes:
Da ich kein Summen in Zündung 2 rechts hinten hören konnte, hatte ich gleich mal die Benzinpumpe im Verdacht. Als erstes habe ich also das Relais ausgebaut und getestet. Es handelt sich dabei um das schwarze, nicht wie in den meisten Beiträgen zu sehende grüne Relais, aber die Anschlüsse haben die gleichen Nummern.

Beim Relais habe ich geprüft, ob es schaltet, wenn Spannung anliegt (tut es, man hört deutlich das Klackern, sobald an 85 und 86 Spannung anliegt und der Widerstand zwischen 30 und 87 geht dann auch gegen Null).

Als nächstes habe ich mir die Leitungen zum Relais vorgenommen. Wenn ich das richtig erfasst habe, muss zwischen Pin 30 und Masse 12V anliegen, beim Verbinden von 87 mit Masse dagegen nichts, weil 87 zur Pumpe geht. Beides habe ich per Multimeter bestätigt.

Beim Verbinden von 86 mit Masse (Minuspol der Batterie) messe ich nichts, wenn die Zündung auf 2 steht, beim Einschalten der Zündung dann 12V.

Jetzt kommt es:
Beim Verbinden von Batterie Plus mit 85 müssten es, nachdem was ich gelesen habe, auch 12 Volt sein. Hier messe ich aber nur 0,03V also praktisch nichts. (Ich habe wieder ohne Zündung gemessen).

Meine Frage: Habe ich aus Eurer Sicht alles richtig verstanden und gemacht? Falls ja, hat jemand eine Ahnung, was es damit auf sich haben könnte, dass zwischen Plus und 85 keine Spannung anliegt, ob das die Ursache für das Problem sein kann und wie ich an der Stelle weitermachen sollte?

Noch zwei kleine Anmerkungen, damit auch alles vollständig ist:
1. Mein Auto ist auf Gas umgerüstet
2. Das Multimeter zeigt eine Batteriespannung (und auch bei den anderen gemessenen 12 Volt Spannungen) rund 18V an. Die Batterie ist zwar eine mit höherer Kapazität, aber das sollte ja eigentlich nichts mit der Spannung zu tun haben.

Falls Ihr noch weitere Infos braucht, lasst es mich gerne wissen. Ansonsten schon mal vielen Dank und einen schönen Sonntag Euch allen.

109 Antworten

auch bei Wackelkontakt bringt die Messung des Kraftstoffdrucks Klarheit über die Funktion der Pumpe...

https://sicherungskastendiagramm.de/.../#engine-111

Zitat:

@db-alt schrieb am 3. November 2024 um 19:06:31 Uhr:


Da, wo bei anderen das grüne Relais ist, ist bei mir ein schwarzes
Das zeig mir mal

Hier - das ist das Relais und wo ich es ausgebaut habe

Kraftstoffpumpenrelais
Relais Unterseite

Zitat:

@Lobmati schrieb am 3. November 2024 um 21:04:41 Uhr:


Ach das wirft meine Traumaerfahrung nochmal hoch.
Tatsächlich wirft ein defekter Kurbelwellensensor nicht zwangsweise eine MKL.
Jedoch was bei mir damals das Problem war, war ein Wackelkontakt zwischen Benzinpumpe und Relais.
Genauer gesagt der Stecker der Benzinpumpe.
Symptomatisch war es sehr ähnlich zu dir.

Traumaerfahrung hört sich nicht so toll an...
Meinst Du mit Stecker den, der sich unter dem Relais im Kofferraum befindet? Und wie hast Du den Fehler dann behoben?

Viele Grüße und einen guten Wochenstart

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Zitat:

@Pendlerrad schrieb am 3. November 2024 um 21:12:04 Uhr:


auch bei Wackelkontakt bringt die Messung des Kraftstoffdrucks Klarheit über die Funktion der Pumpe...

Moin,

wäre das ein passendes Manometer und kann ich das anschließend noch benutzen oder geht das durch Benzin beim Testen kaputt?
https://...der-druckluft-fachhandel.de/...et-sieger-preis-leistung?...

Danke und viele Grüße

Zitat:

Traumaerfahrung hört sich nicht so toll an...
Meinst Du mit Stecker den, der sich unter dem Relais im Kofferraum befindet? Und wie hast Du den Fehler dann behoben?

Viele Grüße und einen guten Wochenstart

Gefunden hab ich den Fehler damals als ich aus Frust den Werkzeugkoffer in den Kofferraum geworfen hab und daraufhin der Wagen im Leerlauf abgesoffen ist😁.
Hab dann die ganze Kofferraumverkleidung auseinandergebaut und gesucht (Rumknicken von Kabeln etc).
Fündig wurde ich dann direkt beim Steckeranschluss der Benzinpumpe.
Diese besteht beidseitig aus zwei hohlen Metallhülsen innerhalb eines Plastikclips.
Eine Seite war anscheinend schon „ausgeleiert“, geholfen hat dann die andere Seite mit nem Schraubenzieher ebenfalls auszubreiten, damit der Stecker wieder gut sitzt.
Seitdem keine Probleme gehabt😁

Muss aber nicht zwangsläufig auch der Stecker sein bei dir, ist aber empfehlenswert mal die Kabel unter der Verkleidung zu überprüfen

.jpg

Was man ja immer gut machen kann ist, die Pumpe direkt zu bestromen. Wenn dann die Pumpe läuft, kann man sich ja ohne weiteres weiter nach vorn in der Kette arbeiten. das Relais Brücken, Strom messen, etc. Das geht ja alles noch mit einfachsten Mitteln.

Zitat:

@scribator schrieb am 4. November 2024 um 08:42:26 Uhr:



...wäre das ein passendes Manometer und kann ich das anschließend noch benutzen oder geht das durch Benzin beim Testen kaputt?
...

ein Reifenfüllset ist ein Provisorium, die Raste bietet am Ventilgewinde keinen sicheren Halt und es gibt an der Armatur Füll- und Ablassventil, die gehen bei unbedachter, auch unbeabsichtigter Betätigung auf!
Mit 4 bar verstäubter Kraftstoff ist zumindest bei laufendem Motor oder anderen Zündquellen in der Nähe eine echte Explosionsquelle.
Ich würde mit verschraubtem Anschluss am Verteilerrohr und Gewebeschlauch mit passenden Schlauchschellen und Manometer ohne zusätzliche Ventile arbeiten.
Eine verschraubte Ventilverlängerung sieht z. B. so aus eBay-Artikelnr.:335392330693
Nach dem Absägen des unbenutzten Endes könnte ein Schlauch draufgeschoben, noch besser wäre eine Ausführung mit Schlauchtülle, da kann der mit eibner Schelle gesicherte Schlauch nicht abrutschen.

Ein Manometer mit passenderem Anzeigeberich 6 bar wäre besser, der größere geht natürlich auch.
Hier kann man sich einige Möglichkeiten ansehen, auch zu den Gewinden gibt es Infos: eBay-Artikelnr.:266874171012
Das Manometer hat meist ein Außengewinde, für dem Schlauchanschluss wird dann ein zum Gewinde und Schlauch passender Adapter benötigt, sieht z. B. so aus: eBay-Artikelnr.:221534788015

Gruß
Pendlerrad

Zitat:

@db-alt schrieb am 3. November 2024 um 21:19:36 Uhr:


https://sicherungskastendiagramm.de/.../#engine-111

Moin,
ab 1.6.97 wurde mit der großen Modellpflege u. A. die Elektrik stark verändert.
Ein Überspannungsschutzrelais gibt es z. B. nicht mehr.
Bilder und Darstellungen zu älteren Fahrzzeugen können unzutreffend sein, das verwirrt dann eher als das es hilft, denn es geht hier um ein Fahrzeug aus späterem Modelljahr.

Gruß
Pendlerrad

So, ich habe nach Feierabend noch ein bisschen herumprobiert. Als erstes habe ich mal das Relais erneut entfernt und wie von JoeDreck vorgeschlagen am Stecker die Buchsen (oder wie immer man die nennt) 30 und 87 überbrückt um zu sehen bzw. zu hören, ob die Pumpe einen Mucks macht. Komplette Fehlanzeige. Dass das mit dem Überbrücken geklappt hat, habe ich an den Funken beim Einstecken des Drahts gesehen, der auch ein bisschen warm wurde. Außerdem habe ich vor und nach dem Überbrücken gemessen, ob Spannung anliegt, was der Fall war.

Danach habe ich die komplette Innenraumabdeckung entfernt und auch die Plastikabdeckung mit den drei Schrauben. Darunter kam dann unter anderem der Stecker zum Vorschein, von dem aus, wenn ich das richtig sehe, die Kabel zur Pumpe führen sollten. Den habe ich gelöst und an der Buchse (also der Teil, der vom Relais kommt) die Kontakte gemessen, während ich nochmal 30 und 87 überbrückt habe. Da lagen dann auch 16V an (dass mein Multimeter direkt an der Batterie komischerweise 18V angezeigt hat, hatte ich ja schon geschrieben).

Anschließend habe ich noch den Widerstand an den beiden Kontakten des Kabels, das zur Pumpe führt, gemessen. Der Widerstand war hier mehr oder weniger 0 Ohm. Ich dachte, dass zumindest ein gewisser Widerstand vorhanden sein sollte und habe die Messung wiederholt, aber es blieb dabei.
Ein Kurzschluss kann es aber eigentlich nicht sein, weil sonst spätestens beim Überbrücken die entsprechende Sicherung hätte rausspringen müssen, oder?

Ich tippe also immer mehr auf Verkabelung zur Pumpe bzw. Pumpe selbst. Stimmt Ihr mir soweit zu oder habe ich einen Denkfehler?

Falls aus Eurer Sicht nichts dagegen spricht, würde ich mal versuchen, 12 Volt direkt an den Stecker des Kabels anzulegen. Dafür werde ich aber ein altes PC-Netzteil verwenden, damit im Zweifel da die Sicherung springt.

Was meint Ihr als Experten zu dem Ganzen?

Euch allen einen schönen Feierabend und schon mal Danke für jede Antwort.

Frage sieht man da einen Gastank?

Zitat:

@db-alt schrieb am 4. November 2024 um 18:10:44 Uhr:


Frage sieht man da einen Gastank?

Ja genau

Zitat:

@scribator schrieb am 3. November 2024 um 15:16:55 Uhr:


.....
Beim Verbinden von 86 mit Masse (Minuspol der Batterie) messe ich nichts, wenn die Zündung auf 2 steht, beim Einschalten der Zündung dann 12V.
Jetzt kommt es:
Beim Verbinden von Batterie Plus mit 85 müssten es, nachdem was ich gelesen habe, auch 12 Volt sein. Hier messe ich aber nur 0,03V also praktisch nichts. (Ich habe wieder ohne Zündung gemessen).

Moin,
ich beziehe mich wieder auf das Symbolbild des Relais in der Anlage.
Das Relais muss gesteckt sein, Du musst mit dünnen Drähten seitlich an die Steckkontakte oder von unten messen.
Du hast erfahren, dass vom MSG beim Einschalten der Zündung "86" mit plus 12V versorgt wird.
Das scheint bei Dir zu funktionieren
Dann sind über den Innenwiderstand der Relaisspule an "85" zunächst auch 12 V messbar, wenn das Relais nicht anzieht.
Sollte das MSG wie vorgesehen zunächst zumindest für eine kurze Zeit hier Masse anlegen hörst (oder fühlst) Du das Schalten des Relais und an "85" ist bei angezogenem Relais Masse = Null Volt.

Da es beim Überbrücken des Arbeitskontaktes funkt, aber die Sicherung nicht durchbrennt würde ich annehmen, dass die Pumpe angeschlossen ist.

Es kann sein, dass sie festgegangen ist oder eine schlechte Masseverbindung den Strom begrenzt, kann aber auch sein, dass Du das Pumpgeräusch im Wagen nur nicht hörst.
An der Überbrückungsstelle "30" zu "87" könntest Du bei gezogenenm Relais den Strom der Pumpe messen, das Messgerät sollte avber 10Ampere vertragen.

Du kannst den Verschlussdeckel am Kraftstoffverteilerrohr bei ausgeschalteter Zündung abschrauben, darunter ist vermutlich ein "Schrader"-Ventil. Nimm einen Lappen zur Hand und decke das Ventil so ab, dass Du nicht angespritzt wirst. Dann drückst Du kurz auf den Ventilstift, wenn Druck auf dem System ist tritt entsprechend Kraftstoff aus. Wenn nicht, weist Du das die Pumpe nichts gefördert hat oder die Druckregelung nicht funktioniert.
Wenn der Kraftstoff drucklos zum Tank zurück laufen sollte würde die Pumpe aber frei drehend mit hoher Drehzahl (meist gut hörbar) laufen.
Wenn dann die Spritzer weggewischt sind und gut durchgelüftet wurde kannst Du weitermachen...

Der Druck wird direkt im Kraftstoffpumpenpaket geregelt, der Regler ist Teil des Kraftstofffilters. Falls Du nicht weißt, wie alt der Filter ist könntest Du den erneuern.
Gruß
Pendlerrad

Arbeitsstromrelais mit Löschwiderstand

Zitat:

Sollte das MSG wie vorgesehen zunächst zumindest für eine kurze Zeit hier Masse anlegen hörst (oder fühlst) Du das Schalten des Relais und an "85" ist bei angezogenem Relais Masse = Null Volt.

Seit ich die Abdeckung abgenommen habe, höre ich das Klacken des Relais wenn ich die Zündung auf 2 stelle.

Zitat:

Es kann sein, dass sie festgegangen ist oder eine schlechte Masseverbindung den Strom begrenzt, kann aber auch sein, dass Du das Pumpgeräusch im Wagen nur nicht hörst.
An der Überbrückungsstelle "30" zu "87" könntest Du bei gezogenenm Relais den Strom der Pumpe messen, das Messgerät sollte avber 10Ampere vertragen.

Das Multimeter hat eine Einstellung für 10 Ampere, aber mehr darf dann auch nicht fließen.

Zitat:

Du kannst den Verschlussdeckel am Kraftstoffverteilerrohr bei ausgeschalteter Zündung abschrauben, darunter ist vermutlich ein "Schrader"-Ventil. Nimm einen Lappen zur Hand und decke das Ventil so ab, dass Du nicht angespritzt wirst. Dann drückst Du kurz auf den Ventilstift, wenn Druck auf dem System ist tritt entsprechend Kraftstoff aus. Wenn nicht, weist Du das die Pumpe nichts gefördert hat oder die Druckregelung nicht funktioniert.

Das werde ich mal probieren. Ich hoffe, ich finde das Ventil.

Zitat:

Wenn der Kraftstoff drucklos zum Tank zurück laufen sollte würde die Pumpe aber frei drehend mit hoher Drehzahl (meist gut hörbar) laufen.
Wenn dann die Spritzer weggewischt sind und gut durchgelüftet wurde kannst Du weitermachen...

Der Druck wird direkt im Kraftstoffpumpenpaket geregelt, der Regler ist Teil des Kraftstofffilters. Falls Du nicht weißt, wie alt der Filter ist könntest Du den erneuern.
Gruß
Pendlerrad

Vielen Dank für die Tips und einen schönen Abend

Dein Multimeter taugt vermutlich nicht viel, aber wenn es einen gesonderten Bereich für 10A hat ist die mögliche Belastung durch die entstehende Wärme am Messwiderstand begrenzt,
In der Anlage ein Bild von einem solchen Shunt, kurzzeitige Überlast verträgt der auch.
Die Messleitungen und die ggf. verwendeten Prüfspitzen müssen das dann aber auch aushalten. Keine schwachen Klemmen benutzen, die verglühen bei 10A

Shunt im Multimeter
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