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Auto privat verkaufen - kein Zauberwerk, oder doch ?

Themenstarteram 10. Juni 2016 um 16:41

Hallo,

ich habe mir einen neuen Skoda Octavia bestellt, diesen bekomme ich Anfang Juli. Nun wollte ich mein altes Fahrzeug, einen Honda Civic verkaufen. Mein "alter" Händler hat mir für den Civic 5500€ geboten. Der "neue" Händler bei dem ich den Skoda gekauft hatte, würde ihn für 6000€ mit in Zahlung nehmen, der freundliche Händler von "wirkaufendeinAuto.de" würde mir sogar 6500€ geben. Ich denke privat kann ich doch noch paar € mehr raushandeln.

Mein 6 Jahre alter Civic ist ein 1. Handfahrzeug, Scheckheftgepflegt und die HU/AU sind auch neu, bis auf einen Ölwechsel sind vorerst keine Investitionen in Sicht. Nun habe ich das Auto bei Ebay Kleinanzeigen und Mobile inseriert und habe wenige Minuten nach dem das Auto online war, mehrere fragwürdige Mails oder Anrufe aus dem Ausland (Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn) beommen. Bei den Anrufen aus dem Ausland bin ich erst gar nicht rangegangen, in den Mails wurde auch deutlich das der Anfragen aus dem Ausland kamen, hier wurde gleich versucht ein Deal festzumachen "Ich zahlen 6200 und komme morgen sofort zum abholen und Geld geben in Bar" :). Insgesamt habe ich 12 derartige Nachrichten bekommen, bisher hat sich kein seriöser Interessent gezeigt.

Wie sind denn eure Erfahrungen mit den Privaten verkaufen von Fahrzeugen. Einige Freunde haben mich gewarnt, ich soll mir den Ärger ersparen und das Fahrzeug lieber (mit Verlust) bei einem Händler in Zahlung geben.

Ich hatte eigentlich gehofft einen seriösen "Privatmann" zu finden der Interesse an meinem Auto hat.

Beste Antwort im Thema

auto von privat verkaufen ist kein zauberwerk.

bilder:

- vernünftige bilder bei vernünftigem licht von innen und von aussen

- kennzeichen nicht vorher ab. dein fahrzeug ist ja keine abgemeldete händlerreuse sondern ein regelmäßig und bis zuletzt von privat gefahrenes fahrzeug. wenn das kennzeichen nicht zu sehen sein soll dann halt nachträglich auf dem bild schwärzen oder halt beim knipsen nen lappen über die zahlen hängen oder so

text

- hard facts wie: ez, leistung, kilometerstand, abgasnorm, hubraum, farbe, austattungslinie, anzahl der besitzer, gültigkeit von hu/au

- additional facts wie: unfallfrei, scheckheftgepflegt, nichtraucher, garagenwagen

- details: diverse austattungsmerkmale

- zubehör: winterräder, dachträger

- wenn irgendwas nicht zutrifft dann weglassen. sprich nicht schreiben scheckheft fehlt. sondern dieses eben nicht erwähnen. beim tüv das gleiche. wobei frischer tüv immer ein gutes verkaufsargument ist und wenn jemand 1500€ und mehr für ein auto ausgibt sollte der eigentlich immer neu sein. kost ja nicht die welt.

- ob du mängel erwähnst must du abwägen (die meisten machen es nicht und geben bestimmte mängel halt erst an, wenn der potentielle käufer vor ort ist und sie sowieso sieht. das kann natürlich bei weiter anreise böse sprüche geben also sei zu leuten die aus der ferne kommen am telefon ehrlich, während du welche aus der nähe halt einfach schauen läßt.

- spar dir überflüssigen text

->gründe warum du das auto verkaufst gehören nicht in die anzeige.

->ebenso gehört deine persönliche einstellung gegenüber teppichhändlern und kameltreibern nicht in die anzeige. das ist politisch unkorrekt wer möchte denn von so jmd ein auto kaufen....

schreib klar rein:

"bei interesse anrufen" , "wer sich das fahrzeug anschauen möchte bitte anrufen".

->wenn jmd ernsthaftes interesse am auto hat wird er ohnehin anrufen und hoffen dass das auto noch da ist. eben nicht nur 5 stunden warten wollen bis du deine emails beantwortest.

->sätze wie 'sms oder emails werde ich nicht beantworten' sind zwar eigentlich sehr klare ansagen aber sie klingen unfreundlich. lass das einfach weg.

->wer halbherzige rangeht und unfähig ist deine kurz aber präzise formulierte anzeige zu lesen schickt dir vielleicht trotzdem 'ne email. da kannst dir dann gleich anhand des textes in der email überlegen ob du antwortest oder nicht (wenn du antwortest dann freundlich um anruf bitten, bemüh dich nicht einen langen fragenkatalog abzuarbeiten).

rufnummer:

es nervt unheimlich, wenn die anrufe auf deine festnetznummer oder handynummer gehen. es nervt noch mehr, wenn die anzeige noch irgendwo im internet hängt und du selbst jahre später noch anrufe bekommst ob das auto noch da ist

->daher nimm entweder eine ausrangierte aber noch funktionierende handykarte (sowas hat ja fast jeder noch in seinem haushalt) oder kauf die im supermarkt halt schnell ne neue (prepaid. 10€ oder was das kostetet). ein altes handy was du für die zeit des autoverkaufs halt aufgeladen mit dir rumträgst wirst du oder irgend ein kumpel sicherlich auch übrig haben (falls nicht eben rufumleitung auf deins. ist aber blöd weil sms kriegst dann zb nicht)

besichtigung:

wenn du einen besichtigungstermin ausmachst, dann

-> frag den interessenten von wo er angefahren kommt und auch nach seinen namen (speicherst du beides nach dem telefonat in dein handy. dann weißt du wer da vor dir steht. das kann bei 10 anrufern in 5 stunden sonst unübersichtlich werden und prägt sich auf diese weise gut ein)

->adresse schickst du ihm möglichst per sms. dann gibt es keine verständigungsprobleme, du mußt nicht mühsam diktieren, hängst nicht unnötig lange am telefon um festzustellen dass er kurz vor dem losfahren seinen zettel verloren hat und dich nochmals fragt.

->und verlange von ihm, dass er sich meldet 'sobald er losfährt' , oder 'ne stunde vor eine kurze nachricht an dich'. es nervt nämlich unheimlich, wenn du deine freizeit nach einem besichtigungstermin planst und derjenige dann gar nicht erscheint. dann fängst du an ne halbe oder ganze stunde später (also sicherlich 2 stunden verschenkt) noch leuten hinterherzutelefonieren die nicht erschienen sind und noch schlimmer nichtmal abgesagt haben, solche leute gibt es leider zu hauf.

sag ihm auch er soll bitte absagen, falls er nicht erscheint.

probefahrt:

->lass dir nen führerschein zeigen!

->am besten ist du fährst erst ein paar meter und dann umsteigen und er macht den rückweg. dann gibts hoffentlich keine fahrfehler durch ortsunkenntnis

->hab am besten selbst eine zweite person dabei (aus sicherheitsgründen)(wenn die zu zweit sind sowieso dann sitzt ihr eben notfalls zu viert drin)

->sollte der potentielle käufer kein bargeld mithaben dann sollte ihr bei ner bank vorbei (die frage ob er welches dabeihat oder vor hat zu holen kannst du also vor der probefahrt mal stellen. dann erfährst du gleich ob er denn tatsächlich vor hat das auto heute mitzunehmen oder ob preisverhandlungen müßig sind weil er heute zwar fahren und verhandeln möchte aber vielleicht erst morgen oder in drei wochen mit bargeld erscheinen möchte)

verhandlungsspielraum:

schwieriges thema.

->lass dich nach möglichkeit am telefon nicht auf preisverhandlungen ein. wer am telefon schon über was verhandeln möchte was er noch gar nicht live gesehen hat der möchte vor ort natürlich nochmal handeln

->von leuten die aus der nähe kommen überhaupt nicht. die sollen gucken kommen und wenn sie dafür schon zu faul sind dann kann ihr interesse nicht groß sein oder sie betreiben handel und sind gar nicht wirklich konkret an deinem auto interessiert sondern an einem schnäppchen was für sie gewinn abwirft

->wenn natürlich jmd 200km oder mehr anreißt und zwingend deine schmerzgrenze wissen möchte dann kannst sie demjenigen auch nennen. solltest dann bei erscheinen dieser person aber nach möglichkeit auch hart bleiben (versuchen wird ers ja meist trotzdem nochmal das ist menschlich. aber dein trumpf ist ja nun dass er sicherlich nicht mit leeren händen nach hause möchte)

->in deinem preisbereich sind 500€ üblich. (mehr eigentlich nicht, es wäre dumm das inserat zu teuer zu gestallten dann meldet sich ja kaum wer).

zum preis an sich:

die karre ist noch halbwegs jung. da kann mach durchaus mal den dat händlereinkaufswert nachschlagen.

das geld solltest eigentlich in jedem fall beim verkauf an privat erzielen können. händler die so ein fahrzeug stehen haben müssen es ja 10-20% teurer verkaufen um irgendwie ihre kostet zu decken und noch etwas gewinn zu machen.

ob du von privat nun sogar 500 oder gar 1000€ über dat bekommst hängt sehr stark davon ab wie gesucht das fahrzeug ist.

natürlich kannst du dir auch bei mobile ein bild davon machen, was man dann ungefähr so verlangen kann. du solltest dich dort eher am unteren ende der preisskala bewegen als am oberen (die teuren ruft nämlich keiner an. da kann man gleich zum händler gehen und mit gewährleistung kaufen)

kaufvertrag:

->such dir im netz einen ordentlichen kaufvertag. adac website. mobile.de hat glaub auch einen. der schreibwarenladen um die ecke hat sowas manchmal auch.

wichtig für dich als privatperson ist ein vertrag von privat an privat. oder auch von privat an gewerblich. in jedem fall sollte ein vernünftiger gewährleistungsausschluss vorhanden sein

->von käufern aus dem ausland nach möglichkeit den perso abfotografieren. von käufern ausserhalb der eu erst recht. aber auch von deutschen käufer kann das nicht schaden

->wenn mängel da sind die ihr besprochen habt dann liste sie penibel im kaufvertrag. eben damit es nicht ne stunde oder auch zwei tage später heißt du hättest arglistig verschwiegen

abwicklung:

die möglichkeit bargeld zu prüfen hast du nicht.

->gut ist zb gemeinsam an den bankschalter und direkt bei dir einzahlen

->was sicherlich auch geht (sonntags hat die bank zb zu) ist in eine tankstelle und mal drum bitten dass sie die scheine prüfen. tankstellen sind videoüberwacht.

du kannst ein fahrzeug angemeldet übergeben.

->solltest dann aber eine vernünftige 'veräußerungsanzeige' unterschrieben bekommen und diese ans kba und an deine versicherung schicken (direkt per fax und dann auch nochmal in den briefkasten)

->besser ist es immer abgemeldet zu übergeben (bei leuten aus dem ausland quasi pflicht) oder wenigstens die schilder einzubehalten und selbst abzumelden

->wenn der käufer auf deinen schildern heimfahren möchte aber du diesen nicht für sehr vertrauenswürdig einstufst, dann biete ihm an die karre selbst zu ihm nach hause zu fahren und eben deine schilder mitzunehmen (das ist eigentlich eh der beste weg). ist immernoch besser als wenn der typ mit deinen schildern schindluder treibt oder du zwar deine schilder abgemacht hast aber er ganz dreist mit irgend ner fremden nummer (geklaut oder einfach altes ungültiges kennzeichen ) heimfährt (das auto ist ja dann nach wievor trotzdem noch auf dich angemeldet, daher auch möglichst schnell fax und brief abschicken und am nächsten werktag abmelden)

-----------

->mit irgendwelchen anzahlungen würd ich überhaupt nichts verkaufen - du steckst dann in einem vertrag (der irgendwo fernmündlich oder per email geschlossen wurde und nichtmal den gewährleistungsausschluss beinhaltet sondern nur den inhalt deines inserats) und weißt nicht wann die zweiten 90% deines geldes denn kommen. kommt aber wenn sie nicht kommen auch nicht so einfach aus dem vertrag

->überweisung gilt zwar als halbwegs sicher aber selbst da wäre ich sekptisch erst recht wenns von ausserhalb der eu kommt.

ausländische käufer:

->grundsätzlich halt ich aber russen, weißrussen, ukrainer, aber auch osteuropäer wie polen usw für sehr zuverlässige (erscheinen, sind pünktlich), korrekte (sind nicht frech oder dreist was preisverhandlung angeht sondern realistisch und vernünftig) und angenehme käufer.

->grundsätzlich ausländische käufer abzulehnen ist hochgradig dumm.

--->sehr viele gebrauchte fahrzeuge landen im export. im ausland ist die auswahl an jungen gebrauchten deutlich geringer als hier. die fahrzeuge sind dort teurer. mit etwas glück zahlt dir ein exporteur also ein richtig guten preis für dein auto. einen preis den dir ein deutscher nicht zahlen wird, weil er lieber 500€ mehr beim fähnchenhändler läßt (und sich dort ne unfall oder kilometerschummelgurke) andrehen läßt oder meint dein auto von privat müsse ja 2000€ günstiger sein als das gleiche beim hondahändler nebenan.

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am 19. Juni 2016 um 13:35

Ich glaube man redet sich gerne froh und lässt sich von Gefühlen leiten.

Wenn ein Auto zu teuer ist und das merkt man daran, dass keine Leute anrufen dann bleibt das Auto in der Garage stehen.

Der Markt wird sicherlich von den Aufkäufern die jeden anrufen und verbindlich die Hälfte bieten verwässert.

Doch kommen die auch zum zug.

Sonst würden die nicht anrufen.

Ich persl. möchte den Endpreis vorab wissen und fahre sicherlich keine 200 km um mir ein Fahrzeug anzuschauen. (Oft sind die nicht wie beschrieben)

Das musste ich vor 14 Tagen wieder mal feststellen. Da mein geliebter Megane unheilbar kaputt ist und ein NEUES herbei musste.

 

Zitat:

@Handschweiß schrieb am 19. Juni 2016 um 08:58:30 Uhr:

Habe gestern meinen 1er an ein solides Ehepaar verkauft. Freundliche, angenehme Leute, ...

Zu früh gefreut. Wir hatten Preis, Zahlung und Übergabe für heute schriftlich vereinbart. Vorhin rief er an und will den Preis nachverhandeln, weil er angeblich doch irgendwelche Mängel gesehen hat und ihm das übers Wochenende eingefallen ist. Was soll das? Kann man denn mit niemand mehr normal zusammenarbeiten? Grrrr!

Weiss genau wie du dich fühlst !

Gestern meinen W201 , 190 D , Oldtimer verkauft . An einen ersteinmal angenehm daher kommenden Studenten der Fahrzeugtechnik . Vater hat einen Taxibetrieb und der Mann wuchs also mit diesen Autos auf und hat meinen dann auch akribisch unter die Lupe genommen , logisch ist ja auch alles gut und schön .

Habe dann alle mir bekannten " Mängel " genannt . Er war zufieden , sonst hätte er eine Woche später sicher nicht das Geld gebracht um den Wagen mitzunehmen .

Ich lasse ihm den auch noch angemeldet um es einfacher zu machen , gebe noch Teile im Wert von ca. 400.-€ mit und denke , nun sind beide Seiten zufrieden .

Falsch , denn heute morgen kommt um 5.00 eine SMS , der Wagen wäre auf der Fahrt immer ruckliger gelaufen und bei ihm vor der Türe dann abgestorben . . .

Was soll ich dazu sagen ? Der Benz ist in meiner Zeit perfekt und rund gelaufen - niemals abgestorben.

Allerdinhs hatte ich den Kaufpreis recht niedrig angesetzt und habe ihm lediglich 100 .-€ nachgelassen , er wollte 10 % Nachlass , einfach so , ohne wirkliche Verhandlungsbasis .

Vlt . ist sein Verhalten nun so , um nachzuverhandeln ... wer weiss , abwarten .

Aber ich stelle mir diese Frage auch gerade ....

Servus,

ich habe meinen 5er Bmw für 6700€ an einen Polen verkauft. Erst war ich natürlich auch skeptisch und die verständigung ist auch nicht so leicht. Aber wenn man Bargeld bekommt und einen Kaufvertrag macht, dann ist doch alles geritzt! Der Pole wollte gerne einen niedrigeren Wert von 5000€ im Kaufvertrag eintragen, da er dann weniger Zoll/steuer zahlen muss. Das war für mcih kein Problem. Er hat auch nur 100€ runtergehandelt.

Mittlerweile habe ich ihn sogar besucht, da ich gerne Urlaub in Polen mache :) Er pflegt den Wagen viel besser als ich und das hat mich gefreut :)

Wann war der Verkauf an den Polen? Der muss seit 2004 keinen Zoll mehr bezahlen ;-)

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