Auto finanzieren und Geld anderweitig anlegen?

Hallo zusammen,
ich habe von einer leider kürzlich verstorbenen Tante etwas Geld geerbt.
Da ich unbedingt ein neues Auto benötige, würde ich einen Teil des Geldes gerne dafür ausgeben.
Ein Bekannter hat mir erzählt, dass es unterm Strich mehr Sinn macht, dass Auto zu finanzieren und das Geld gewinnbringend anzulegen.
Da ich mich damit nicht auskenne, habe ich auf dieser Seite schon mal nach einem Finanzberater geschaut.
Wie seht ihr das? Hat mein Bekannter Recht und sollte ich mich dahingehend mal beraten lassen?
Danke schon mal für einen Tipp, VG und bis bald.

Beste Antwort im Thema

Eine allgemeine Aussage kannst du sowieso nicht treffen, irgendwie muss jeder seinen eigenen Weg finden. Mir persönlich ist es lieber jederzeit mein Geld verfügbar zu haben, als es langfristig zu binden und unter Umständen eine höhere Rendite zu erzielen.

Auf die ganzen Finanzmarktprodukte gebe ich genau so wenig wie auf Berufsunfähigkeitsversicherungen und irgendwelche Vorsorge für Rentenversicherungen.
Wenn ich rein aus Geld noch mehr Geld mache, dann ist es entweder weniger Wert, oder einer der es sich vielleicht gar nicht leisten kann, muss dafür zahlen.
Man kann alles immer mehr verkomplizieren, aber am Ende muss man den Tatsachen einfach in die Augen blicken.

Keiner arbeitet umsonst und nirgendwo bekommst du was geschenkt. Deswegen sind für mich ein Eigenheim + genügend große Rücklage auf dem Tagesgeldkonto der richtige Weg. Der Rest wird verkonsumiert und sollte sich an meinen Lebensbedingungen irgendwann mal drastisch etwas ändern, dann muss ich flexibel genug sein um dem Wechsel entgegen zu wirken. Da bringt es mir nichts wenn ich in 50 Jahren vielleicht garantiert 300 Euro pro Monat bekomme 😁

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Zitat:

Original geschrieben von heltino


der wertverlust eines neuwagens ist so hoch, dass man mit einem jungen gebrauchten immer besser fährt (zumindest als privatmann)

Das stimmt so pauschal nicht.Es kommt immer auf die Details an. Wenn man flexibel ist, dann kann man auch einen Neuwagen mit so hohem Nachlass kaufen, dass der Wertverlust nicht höher ist als bei einem zwei Jahre alten Wagen. Hinzu kommt, dass wegen der Wartungsintervalle/Verschleißteile die ersten 2 Jahre meist deutlich günstiger zu fahren sind als die nächsten zwei (Beim Neuen fällt vlt. mal ein Ölwechsel an, während der zwei Jahre alte dann in den folgenden zwei Jahren, die Große Inspektion will, neue Reifen, ggf. Bremsbeläge, die Gewährleistung ist abgelaufen und je nach KM-Stand muss man auch trotz Anschlussgarantie bei Reparaturen einen Eigenanteil leisten usw.). Und letztlich gibt es bei Neuwagen häufig günstige Vollkasko-Versicherungen zur Verkaufsförderung - je nach SFR kann man da auch nochmal erheblich sparen. Man muss es eben durch rechnen...

Zitat:

- den rest sofort (!) als EK in eine immobilie hauen, günstigere zinsen wird es künftig kaum geben, im idealfall bleiben sie so, aber wer weiß das schon (im zweifelsfall das restgeld, sofern man noch nicht weiß wie man wo wohnen will, in einen bausparer hauen und damit die günstigen zinsen in die zukunft retten.)

Eine Immobilie macht Arbeit und ein eventueller Gewinn ist spekulativer Natur und wenn überhaupt nur nach längerer Haltedauer zu realisieren (Die Nebenkosten vom Kauf müssen erstmal wieder wett gemacht werden). Wer glaubt, dass Immobilienpreise grundsätzlich nur nach oben gehen, hat sich nicht richtig informiert. Und die Kunst eine Immobilie günstig zu kaufen und für mehr zu verkaufen ist in der Breite genauso vorhanden, wie die Kunst einen Gebrauchtwagen zu kaufen, 1 Jahr zu fahren, nichts reinzustecken und für ein paar Euro mehr zu verkaufen... Nur in übertriebenen Boomphasen (=Blasen) machen alle Gewinn, das gilt dann aber für Immobilien genauso wie für Aktien, Fonds, Anleihen usw. usw.

Ich empfehle die Kolumne Vermögensfrage in der FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/vermoegensfragen/
Herr Loomann rechnet nüchtern und gibt einfache & realistische Hinweise für die Geldanlage und v.a. betreibt er realistisches Erwartungsmanagement. Und plappert nicht die ewig gleichen Stammtisch-Tipps nach.

Wer meint jetzt bei niedrigen Zinsen noch eine Wohnung kaufen zu müssen hat den richtigen Zeitpunkt verschlafen.

Vor etwa 1,5 Jahren wäre der richtige Zeitpunkt dafür gewesen (zumindest in Dresden). Momentan sind Preise im Immobiliensektor so hoch wie schon lange nicht mehr...
Meine vor 1,5 Jahren gekaufte Eigentumswohnung könnte ich heute schon mit 50-80% Gewinn wieder verkaufen.

Wer allerdings eh schon ein bebaubares Grundstück hat: Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt ein Häuschen drauf zu bauen...

Jetzt sind wir bei Wohnungen o. Immobilien!!!
Wer jetzt für 2.19% 10Jahre fest kauft, hat Garantiert in 10Jahre wesentlich mehr % te zuzahlen als heute und damit auch Probleme

Zitat:

Original geschrieben von Sencer


Es kommt immer auf die Details an. Wenn man flexibel ist, dann kann man auch einen Neuwagen mit so hohem Nachlass kaufen, dass der Wertverlust nicht höher ist als bei einem zwei Jahre alten Wagen.

Hohe Nachlässe gibt's auf Neuwagen, die neu schon keiner will. Mein Kollege hat auch schon mal so ein Neuwagenschnäppchen angeschleppt. Dann muss man noch drauf bauen, das es nur emotionale und keine technische Gründe sind, warum der im Regal liegenbleibt.

Den bekommt man aber nach 2 Jahren u.U. garnicht vernünftig los und fährt ihn, bis er reif für den Schrott ist.

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Zitat:

Original geschrieben von reihngeist


Jetzt sind wir bei Wohnungen o. Immobilien!!!
Wer jetzt für 2.19% 10Jahre fest kauft, hat Garantiert in 10Jahre wesentlich mehr % te zuzahlen als heute und damit auch Probleme

Wenn er die Wohnung/Immobilie nach 10 Jahre noch nicht abbezahlt hat, ja.

Zitat:

Original geschrieben von tullux01


Den bekommt man aber nach 2 Jahren u.U. garnicht vernünftig los und fährt ihn, bis er reif für den Schrott ist.

Nur wer macht das denn heutzutage noch? Autos werden doch schon fast wie Handys ausgetauscht. Konsumgesellschaft eben. Daher lohnt sich so ein Neuwagen meiner Meinung nach auch nicht, es sei denn man ist einer der wenigen Menschen die so ein Auto wirklich bis zum bitteren Ende fahren.

Zitat:

Original geschrieben von Habuda



Zitat:

Original geschrieben von reihngeist


Jetzt sind wir bei Wohnungen o. Immobilien!!!
Wer jetzt für 2.19% 10Jahre fest kauft, hat Garantiert in 10Jahre wesentlich mehr % te zuzahlen als heute und damit auch Probleme
Wenn er die Wohnung/Immobilie nach 10 Jahre noch nicht abbezahlt hat, ja.

Wobei ein Kreditnehmer nur dann Probleme bekommt, wenn sein Finanzkorsett so eng ist, dass er nicht mehr atmen kann.

Man kann doch nicht verallgemeinern, dass jeder Kreditnehmer bei einer Zinserhöhung Probleme bekommt.

Gruß
Der Chaosmanager

Zitat:

Original geschrieben von Chaosmanager



Zitat:

Original geschrieben von Habuda


Wenn er die Wohnung/Immobilie nach 10 Jahre noch nicht abbezahlt hat, ja.

Wobei ein Kreditnehmer nur dann Probleme bekommt, wenn sein Finanzkorsett so eng ist, dass er nicht mehr atmen kann.

Man kann doch nicht verallgemeinern, dass jeder Kreditnehmer bei einer Zinserhöhung Probleme bekommt.

Gruß
Der Chaosmanager

Stimmt, ich schreibe es mal anders.

Wer länger als bspw. 10 Jahre finanziert sollte sich dann natürlich auch mit den später höheren Zinssätzen den Kredit noch leisten können.

Zitat:

Original geschrieben von Habuda


Wer länger als bspw. 10 Jahre finanziert sollte sich dann natürlich auch mit den später höheren Zinssätzen den Kredit noch leisten können.

Oder ne Zinsbindung, die länger ist als 10 Jahre. Notfalls bis zu 25 (für ein Haus).

Wird dann zwar teurer, weil nicht mehr für 2,4% zu haben, sondern bei entsprechender Bonität knapp 3%, aber wenn man das nicht stemmen kann, ist die Finanzierung eh für die Füsse.

Pech haben die, die ihr Geld vor 1-2 Jahren fest angelegt haben und es jetzt fällig wird. Im Moment gibt's für Festgeld (bei halbwegs seriösen Instituten ausserhalb von Zypern) echt rekordschlechte Renditen. Teilweise mit ner 1 vor dem Komma (also von unten kommend -es gibt auch 0,x ).

Zitat:

Original geschrieben von reihngeist


Jetzt sind wir bei Wohnungen o. Immobilien!!!
Wer jetzt für 2.19% 10Jahre fest kauft, hat Garantiert in 10Jahre wesentlich mehr % te zuzahlen als heute und damit auch Probleme

Ist nur meine Meinung, aber 10 Jahre für 2.19% eff. sind doch super für ne Immofinanzierung, sofern man dann nicht mit 1% Tilgung rummacht, sondern sich mal eben auch die 5% Tilgung leisten kann, hat man auch nach 10 Jahren & bei einer Zinsanhebung auf >10% kein Problem, da 50% bereits bezahlt sind & die Immobilie als Gegenwert steht.

Damit sollte man dann die besten Konditionen bei der Bank bekommen (da unter 60% Finanzierung) & wenns ganz arg kommt, verlängert man eben nur für 5 Jahre - das senkt auch nochmal den Zins. Und ganz ehrlich, wenn in D 5 jährige Immobilienfinanzierungen zu Top-Konditionen bei 10% oder darüber liegen, haben wir eh ein ganz anderes Problem... Otto Normalbürger wird dann nämlich zu Hauf seine Finanzierung nicht mehr halten können & der Markt wird voll sein von "günstigen Immobilien", die sich keiner mehr kaufen kann .. . usw. usw ... ob es dazu kommt ? Ich bin mir nicht sicher ;-)

Zitat:

Original geschrieben von 0815userbln


Ist nur meine Meinung, aber 10 Jahre für 2.19% eff. sind doch super für ne Immofinanzierung, sofern man dann nicht mit 1% Tilgung rummacht, sondern sich mal eben auch die 5% Tilgung leisten kann, hat man auch nach 10 Jahren & bei einer Zinsanhebung auf >10% kein Problem, da 50% bereits bezahlt sind & die Immobilie als Gegenwert steht.

😁 D.h., wenn man Sorge hat ob man in 10 Jahren einen 1-2% höheren Zins überhaupt leisten kann, dann soll man zur Vobeugung einfach heute schon 5% mehr zusätzlich sparen. 😁 Man kann auch einfach sagen: Wenn man Geld-Sorgen hat, dann muss man einfach nur mehr Geld zur Verfügung haben dann sind die Sorgen weg. Wie soll man da widersprechen...

Da die meisten Haushalte nunmal keine monatlichen frei disponierbaren vierstelligen Beträge zur Verfügung haben und mal eben zusätzlich zu den normalen Wohnkosten auf 5% Tilgung zu kommen, bedeutet dein Vorschlag, dass man sich bei der Wohnung erheblich verkleinern muss.

Die "brilliante Stammtisch-Logik" der Zielgruppe ist ja, dass ich im Monat genausoviel fürs kaufen zahle wie fürs mieten und das Haus sich von alleine abbezahlt. 5% Tilgung heißt aber erheblich mehr fürs Wohnen/Eigentum auszugeben - und nach Stammtischlogik - wohnt man dann lieber in einem entsprechend teurerem Haus (denn je mehr ich investiere umso mehr verdiene ich ja), als dass man mit 5% Tilgung in eine kleinere Bude ziehe. Ich kenne niemanden, der sich beim Immobilienkauf mit Selbstnutzung im Verlgeich zur Miete verkleinert hat, damit es zum Budget passt.

Die Zielgruppe lebt ja gefühlt eh immer schon bescheidener und sparsamer als ihr "eigentlich zusteht" (man misst ja an dem was man moralisch verdient hätte, nicht, dass was man faktisch/zahlenmässig verdient). Da sind solche Ratschläge, dass man bei Konsum wie auch bei Investition erstmal kleinere Brötchen backen soll die genug Luft lassen für allerlei Veränderungen eben nicht besonders fruchtbar.

Zitat:

Original geschrieben von Sencer



Da die meisten Haushalte nunmal keine monatlichen frei disponierbaren vierstelligen Beträge zur Verfügung haben und mal eben zusätzlich zu den normalen Wohnkosten auf 5% Tilgung zu kommen, bedeutet dein Vorschlag, dass man sich bei der Wohnung erheblich verkleinern muss.

Man sollte allerdings auch nicht verkennen, dass diese Superniedrigzinssätze bis vor nicht allzu langer Zeit noch Utopie waren. Vor fünf Jahren stand bei den Hypothekenzinsen noch eine 5 vor dem Komma und vor zwei Jahren lag der Zinssatz noch bei knapp unter 4 %. Und auch da musste getilgt werden, wenn man nicht bis zum St. Nimmerleinstag zahlen wollte. Von den Zinsen, die damals herrschten, als ich mein erstes Haus baute (1980) will ich gar nicht reden. Und trotzdem habe ich Zins und Tilgung damals hinbekommen.

Wenn es bei 2,2 % bereits kneift, sollte man den Traum von der eigenen Immobilie besser vergessen, da wird man sonst nicht glücklich damit.

Gruß
Der Chaosmanager

Immobilienpreise kennen nicht nur den Weg nach oben, auch wenn manche das beharrlich glauben. In mehreren Ländern wie z.B. USA, Spanien oder neuerdings auch Holland haben das auch einige geglaubt und sind reihenweise fürchterlich auf die Nase gefallen. Man muß den richtigen Zeitpunkt erwischen (der eher vor 12-18 Monaten war) und ganz wesentlich ist die Lage und die Entwicklung in der jeweiligen Region. Aus heutiger Sicht ist z.B. München teuer aber auch lukrativ. Was aber, wenn Unternehmen wie Siemens oder BMW weggehen oder einen größeren Teil woanders hin verlagern? Dann kann sogar München ein Immobilienproblem bekommen.
Eine andere Gefahr kann drohen, wenn in 8-10 Jahren viele Kreditnehmer ihre Kredite prolongieren müssen. Sind die Zinsen dann sehr hoch, wird es möglicherweise viele geben, die ihre Immobilie nicht halten wollen oder können. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage können die Preise dann auch ordentlich in den Keller fallen.
Ist die Immobilie als Wertanlage gedacht, dann gibt es immer das Risiko, an den falschen Mieter zu geraten. Mietausfälle von 6-18 Monaten haben schon so manchem Besitzer das Genick gebrochen.
Nutze ich die Immobilie selbst, so bin ich räumlich gebunden. Ändern sich meine Lebensumstände (z.B. neuer Job, Scheidung, Krankheit), so kann die Immobilie schnell ein Klotz am Bein werden. Sind die Preise dann gerade schlecht, ist ein Verkauf mit Verlusten verbunden oder ich muß das Risiko einer Vermietung auf mich nehmen.
Weitere Risiken sehe ich beim Bau einer Immobilie (Pfusch, Bauträger oder Handwerkbetriebe gehen pleite, Kosten steigen durch schlechtes Wetter oder schlecht kalkulierte Preise) und beim Kauf einer Immobilie kann es versteckte Mängel geben oder das Grundstück ist mit Giftstoffen belastet oder die Stadt erhebt plötzlich unerwartete Gebühren usw.
Das alles muß natürlich nicht so kommen, soll aber verdeutlichen, dass man nicht blauäugig an dieses Abenteuer herangehen sollte.

Zitat:

Original geschrieben von Chaosmanager


Wenn es bei 2,2 % bereits kneift, sollte man den Traum von der eigenen Immobilie besser vergessen, da wird man sonst nicht glücklich damit.

Kann man sich dann die Miete leisten?

Ausser im sozialen Wohnungsbau?

Zitat:

Original geschrieben von tullux01



Zitat:

Original geschrieben von Chaosmanager


Wenn es bei 2,2 % bereits kneift, sollte man den Traum von der eigenen Immobilie besser vergessen, da wird man sonst nicht glücklich damit.
Kann man sich dann die Miete leisten?
Ausser im sozialen Wohnungsbau?

Ich glaube kaum, dass sich Hartz IV Empfänger mit dem Gedanken befassen, ein Eigenheim anzuschaffen ...

Gruß
Der Chaosmanager

Sozialer Wohnungsbau ist auch, aber nicht nur Hartz IV.
Für Leute, die sich den Wohnraum am freien Wohnungsmarkt nicht leisten können.
Alle anderen .. also ich kenn keinen Vermieter, der aus sozialer Verantwortung vermietet - die machen alle ihr Geld - selbst mit Mietnomaden und co.

Nochmal zum Auto zurück -> im Moment, wenn man das Geld bar hat - bar kaufen und gut. Anlagen .. bäh oder Riskant. Vielleicht nen 1000er in Rubbellose investieren, wenn man den Nervenkitzel sucht. 😁

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