Auto eigenhändig polieren, natürlich mit Maschine
Liebe S-Klasse Gemeinde
ich möchte gern von meinen positiven Empfehlungen mit dem eigenhändigen Polieren des Autos berichten. Mein Wagen ist ja schon 13 Jahre alt und hat 245 tkm auf der Uhr. Der Lack ist in einem entsprechenden Zustand gewesen, was heisst das ich selbst in den letzten sieben Jahren meines Besitzes nur gewaschen habe und bis kürzlich noch Swirlspuren von den Polierversuchen des Kiesplatzverkäufers zu sehen waren. Da ich den inneren Werten Vorrang gab und viele technische Reparaturen durchführte, blieb der optische Eindruck ein Stiefmutterkind. Ausserdem musste ich endlich ein paar tiefe Kratzer überlackieren in bester Manier mit Spraydosen. Der mitgelieferte Glanzlack blieb dann erstmal noch matt und ich sah, dass etwas geschehen musste.
Dies ereignete sich in den vergangenen Wochen. Ich habe mich etwas mit der Materie des Polierens befasst, welche ja auch als regelrechte Wissenschaft ausgestaltet ist, wenn man da etwas eintaucht. Dann habe ich mich mit Material ausgerüstet. Aliexpress Polierscheiben Set aus SChaumstoff habe ich weggeworfen und die günstige Amazon-Poliermaschine für ca 50€ habe ich zurückgegeben. Danach habe ich folgendes erworben:
Ryobi Akku Poliermaschine Pro R18P das ist ein Exzenterpolierer. Dazu zwei Akkus 2 und 4 AH und Ladegerät, alles Ryobi. Andere Akkus passen auch, sind günstiger, aber schwerer und schneller leer.
Jeweils ein Liter Sonax Politur Ex Cut 5-5 und Ex Cut 4-6. Die erste Zahl ist die Abrasivität (Skala 1-6), die zweite der Glanzgrad. Also ist die erste Politur für die Kratzerentfernung bei schlechtem Lackbild, die zweite für das Finish zuständig. Dazu das Sonax Hybrid Woolpad und das mittelfeste Schaumpad welche für Exzenterpolierer empfohlen werden. Dazu noch Meguiars Ultimate Quick Sprühwachs. Ausserdem 5-6 saubere Mikrofasertücher für das Entfernern der verarbeiteten Politur. Die Materialkosten beliefen sich also insgesamt auf ca 350€. Das teuerste waren eigentlich die Akkus und das Ladegerät, zusammen ca 150.
Das Auto wird mit wenig Seife gewaschen und getrocket. Danach werden die Chromleisten und Fensterränder ebenswo wie die Lampen mit Malerband abgeklebt, damit man da nicht reinpoliert. Ich empfehle hier Tesa Kurvenband weil das Biegungen gut mitmacht. Danach kann man dann mit dem Polieren starten. Den Vorgang selbst schildere ich nun nicht, das kann man sich selbst anlesen und es gibt diverse YT Videos. Es ist kein Hexenwerk und der Exzenterschleifer ist ja das einfacher zu handhabende Gerät gegenüber Rotationsmaschinen.
Den Zeitaufwand habe ich natürlich unterschätzt. Es sind ja die vorherige Reinigung, das Abkleben der Teile und erst danach zwei Poliergänge plus folgender Reinigung und einmal das Wachs, was im Vergleich aber geschenkt ist. Ich würde für das ganze Auto einen Tag planen und wenn es weniger wird, auch gut. Oder die Aufgabe zerteilen. Das Ergebnis ist jedenfalls echt sehenswert. Der Lack glänzt nicht nur in sattem Schwarz, sondern die kleinen Metallsplitter im Obsidiamschwarz glitzern ganz fein in der Sonne. Das war vorher so überhaupt nicht mehr sichtbar. Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ausserdem sind die nachlackierten Stellen auch kaum noch zu erkennen, wenn man sie nicht sucht. Wobei das lackieren wiederum ein recht anspruchsvoller Vorgang ist, der beim ersten Mal gern danabengeht und danach von Mal zu Mal besser wird.
7 Antworten
Eine kleine Ergänzung:
Mische 10% Isopropanol im Wasser und befülle eine Sprizflasche. Reinige den Lack nach dem Polieren mit die Isopropanolmischung und einen Microfasertuch vor den Wachsauftragen....
Das macht die letzte Feinheit....
Mit den Halos, hast Du eine Rotationsmaschine verwendet? Also kein Exzenterpolierer? Wäre die einfachste erklärung.
Ja, war mir auch relativ wurscht, war der wiederholte Wunsch einer einzelnen, hab den damals während Corona aufgehuebscht, aufgezinnt, mit Mike sanders und ovatrol versiegelt, und beilackiert.
Ovatrol hat mittlerweile aufgegeben, steht aber auch so in der Anleitung.
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Eben mit einer Exzentermaschine passiert das dem eher sporadischen Polierer nicht. Nur so für die Nachahmer.
Vielen Dank für deinen Bericht. Schade dass die Bilder hier auf MT so klein sind und das Ergebnis nicht im Detail zu betrachen ist.
Hattest du deinen Lack vor dem Polieren mit Reinigungsknete und Gleitmittel behandelt?
Man kann unten rechts auf die Lupe klicken? Es sind allerdings noch kleine kurze "Restkratzer" sichtbar, aber nur wenn man da sehr nah rangeht. Anfangs habe ich weder Knete noch Gleitmittel verwendet. Nur feucht abwischen ohne das was erhabenes kleben bleibt. Ich gehe da nicht bis zum Ende des Weges;)