Aussage eines ehemaligen VW Werksleiters zur Lederqualität

Audi A6 C7/4G

Guten Abend in die Runde,

ich, Student der BWL, besuche die Veranstaltung Lean Manufacturing und Benchmarking an meiner Uni. Diese Vorlesung wird von einem ehemaligen Leiter des VW-Qualitätsmanagements gehalten. Nun war es so, das in einer Vorlesung ein ehemaliger Werksleiter einen Vortrag gehalten hat. Er war jahrelang Chef vom VW-Werk in Wolfsburg und in China.

Am Ende waren halt Fragen erlaubt und aufgrund des A6 Forums hier fragte ich den netten Mann doch mal nach seiner Meinung bzgl. sinkender Ledersitzqualität im Vergleich zu älteren A6 Modellen. Tja typisch für einen VW Mitarbeiter war er natürlich erstma leicht "gekränkt" aufgrund der Kritik am Heiligtum VW/Audi usw. Aber er versuchte die Qualitätsunterschiede, die nach seiner Meinung natürlich nicht bestehen, zu erläutern.

So da wurde es interessant, denn dieser Mensch wollte mir doch wirklich die schlechtere Lederqualität damit erklären, das die Kühe ja vllt. heute einfach nicht mehr soviel draußen sind und nicht mehr so gutes Futter kriegen? 😁 Da musste ich doch mein Lachen schon sehr unterdrücken. Aber der meinte das wirklich Ernst, aber er ging auch net so ganz auf meine Frage ein, da er die Sitzqualität des Leders als sehr schlechtes Beispiel für Qualität der heutigen Autos deutete. Im Grunde nahm er mich nicht ernst mit der Frage, aber ich fand diese Antwort doch sehr schwach.

Mein Fazit aus seiner Aussage war, ein Werksleiter sagt Kühe kriegen schlechtes Futter => Lederqualität nicht so gut, ein Audi/VW Autohaus übersetzt dies so => Stand der Technik, was ihr hier ja alles häufig zu hören bekommt. 😁

Danach schwärmte er noch von alten Santana Motoren, was mich gleich zu seiner nächsten Frage brachte. Ich fragte Ihn, was er von seinen TSI Motoren hält, und ob er meint das die denn lange halten?

Seine Antwort : Ich bin zu 100% überzeugt, das die 500.000KM ohne Probleme halten !! Wers glaubt...

Ich dachte ich kann euch diese interessanten Einblicke nicht vorenthalten und hoffe ich konnte auch etwas damit helfen? Obwohl ich BWM fahre mag ich Audi und lese hier gerne bei euch mit.

Grüße

Donald

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Donald89


ich, Student der BWL, besuche die Veranstaltung Lean Manufacturing und Benchmarking an meiner Uni. Diese Vorlesung wird von einem ehemaligen Leiter des VW-Qualitätsmanagements gehalten. Nun war es so, das in einer Vorlesung ein ehemaliger Werksleiter einen Vortrag gehalten hat. Er war jahrelang Chef vom VW-Werk in Wolfsburg und in China.

Bei Studenten geht es nicht darum, möglichst viele und exakte Wahrheiten darzustellen, sondern die richtigen Lernpunkte zu vermitteln. Denn in dieser Entwicklungsphase sind Studenten erheblich zu grün, um richtige Schlüsse abzuleiten (das gilt selbst für die 5% der BWL-Studenten, die es drauf haben...). Das zeigt übrigens auch die in diesem Rahmen vollkommen unsinnige Frage nach der Lederqualität. Mehr als 50% der vermeintlichen Fakten von (guten) Profs und Dozenten folgen diesem Muster.

Erstens hat ein Werksleiter wenig mit Lederqualität zu tun. Da könnte man auch den Finanzbuchhalter fragen. 😰

Zweitens basiert dieser Punkt hauptsächlich auf dem Phänomen, dass früher alles besser war (Lederqualität, Abdeckungen von Sitzverstellschienen, Weltkriege, Wirtschaftskrisen, Inquisition). Dazu sollte man besser einen Psychologen fragen. 😛

Drittens - und das wiegt besonders schwer - stellt eine solche Frage eine ziemliche Unreife zur Schau. Da hat man einen hocherfahrenen Experten, der mehr Karriere gemacht hat, als es >99,9% der anwesenden Studenten vergönnt sein wird - und man fragt ihn etwas Provozierendes. In der Hochschulpraxis gerne mal durch die Fragen getoppt, ob der Vortrag klausurrelevant ist und wann der nächste Bus in die City geht. Solche Veranstaltungen sollte man besser für Fragen nutzen, aus denen man neben dem mehrheitlich unnütz studierten Kram auch mal etwas für die Praxis lernen kann. Sonst startet man ins Berufsleben und wird im ersten Jahr vom Kopf auf die Füße gestellt. Und das auch nur in guten Unternehmen. In schlechten Unternehmen arbeitet man sein ganzes Leben unnütz. 😎

Da hat der offensichtlich schlaue und erfahrene Mann das beste aus der Situation gemacht und bei Euch einen Lernpunkt in Sachen Loyalität setzen wollen.

Wäre ich Dein Prof, dürftest Du mir jetzt fünf Fragen erarbeiten, die tatsächlich sinnvoll gewesen wären. 😁 Aber dafür reicht die Betreuungsdichte im heutigen Hochschulbetrieb leider nicht.

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Zitat:

Original geschrieben von flipsi



Zitat:

Original geschrieben von Donald89


.....Seine Antwort : Ich bin zu 100% überzeugt, das die 500.000KM ohne Probleme halten !! Wers glaubt...

Ich dachte ich kann euch diese interessanten Einblicke nicht vorenthalten und hoffe ich konnte auch etwas damit helfen? Obwohl ich BWM fahre mag ich Audi und lese hier gerne bei euch mit.

Grüße

Donald

Da ist es doch schön für dich zu wissen, das BMW für deine Sitze eigene Kühe züchtet!

Ist das so? Die allgemeine Lederqualität nimmt sicher auch bei BMW ab, wollte hier net wieder auf Audi VS BMW hinaus.....

Zitat:

Original geschrieben von Donald89



Zitat:

Original geschrieben von flipsi


Da ist es doch schön für dich zu wissen, das BMW für deine Sitze eigene Kühe züchtet!

Ist das so? Die allgemeine Lederqualität nimmt sicher auch bei BMW ab, wollte hier net wieder auf Audi VS BMW hinaus.....

Obwohl du die BMW Sitze doch gut kennst - siehe

http://www.motor-talk.de/.../foto-i205167230.html

Zitat:

Original geschrieben von bobbymotsch


loyal ist er offenbar.

Was soll er denn sagen? Er ist immernoch an die Schweigepflicht gebunden, und wenns Skandalenthüllungen im Hörsaal gibt wird das ziemlich schnell hässlich wenns rauskommt. Zumal ich nichtmal sicher wär ob ein Werksleiter soviel mit dem Produkt zu tun hat, meist sind das eher BWL'ler

Ps: BMW hatte auch schon Probleme beim Leder, z.b. E46 ist die qualität unter aller Sau. (kann gern ein Foto von meinem erst 115tkm gefahrenen Fahrersitz hochladen)

Zitat:

Original geschrieben von StefanLi


Vielleicht liegt es auch daran, dass ein billigeres Leder bei großen Mengen großen Einfluß auf die Rendute hat.

Ich würde eher sagen, daß es

offensichtlich

daran liegt.

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Zitat:

Original geschrieben von Alexx1082


Das Problem beim A6 ... liegt aber in meinen Augen weniger an der Lederqualität, als an dem gemurksten Unterbau...

Hab ich doch auch schon mehrfach erläutert: In den Seitenwangen (der Sportsitze, die es hauptsächlich betrifft), befindet sich ein senkrecht zur Sitzfläche stehender Kunststoffkörper, welcher nur schwach abgepolstert ist. Gleitet man beim Ein- und Aussteigen über die Sitzwange, knickt das obere Ende förmlich ein. Verstärkt durch den Umstand, daß diese seitliche "Begrenzung" nicht durchgehend ist, sondern nach 2/3 der Sitzfläche endet. Schon 2006 wurde vom ADAC Autotest folgendes beanstandet:

Zitat:

" ... vorn stören außerdem die seitlich hochgezogenen, harten Sitzwangen der Sportsitze ..."

Das "Schrumpeln" des Leders ist dabei zwangsläufig und könnte durch eine simple Änderung der Unterkonstruktion einfach gelöst werden. Selbst wenn es geringfügig zu Lasten des Seitenhaltes ginge ... 🙄

Zitat:

Original geschrieben von bobbymotsch


loyal ist er offenbar

Erwarte von einem Ochsen nie mehr als Rindfleisch 😉

audi wirbt mit premium und bestem service...
der slogan heißt vorsprung durch technik...

und dann soll man sich als kunde mit so einer derart schlechten verarbeitung der ledersitze anfreunden?!

es kann leider niemand abstreiten, dass die qualität der sitze und deren haltbarkeit früher deutlich besser war als jetzt.

beim s5 gibts auch ein paar, die probleme mit den belederten armauflagen haben.
beim a3 sinds die sitzwangen... beim 4g jetzt wieder was anderes.

die qualität ist einfach scheiße, da gibts gleich null schönzureden.
wenn sie es wenigstens lernen würden, aber nein.

wenn man dann ein problem mit dem leder hat wirds damit abgetan, dass es ein naturprodukt ist und schlecht vom kunden gepflegt wurde.
da kann die karre noch so viel gekostet haben. kulanz ist meist fehlanzeige.

und tut mir leid, für einen werksleiter, ist die antwort auf die frage vom threadersteller einfach nur peinlich.
und wenn er schon besser karriere gemacht hat als so manch anderer, sollte er aus seiner erfahrung heraus, eine bessere antwort finden können als sowas.

Zitat:

Original geschrieben von M0D0


und tut mir leid, für einen werksleiter, ist die antwort auf die frage vom threadersteller einfach nur peinlich.
und wenn er schon besser karriere gemacht hat als so manch anderer, sollte er aus seiner erfahrung heraus, eine bessere antwort finden können als sowas.

ich denke als

ehemaliger

Werksleiter

von VW China

ist man nicht 100%ig in die Thematik von aktuellen Audi Lederproblemen intigriert 🙂

die Lederprobleme sind alles andere als schön, aber auch die anderen Autohersteller haben zu kämpfen. Mercedes sind vor nem Jahr alle 4Zylinder Diesel liegengeblieben und BMW hat im F10 teilweise schlechtere Arbeit geleistet als der Kieferorthopäde von Jürgen Vogel. (spaltmaß bezogen im Interieur)
liegt einfach daran das BWL´ler versuchen jeden Cent einzusparen 😉😉😉

ich hatte übrigens vor kurzen das Vergnügen einen Vortrag von einem aktuellen VW-Vorstand anzuhören. Fragen durfte man keine stellen, aber man merkte sofort das er nicht nur ein guter Redner ist sondern auch ein exzellentes Fachwissen hat. ist ja klar, umsonst bekommt man so eine Stelle nicht.
Danach kam noch ein Vertreter aus der Staatsregierung. Hatte zwar einen Doktortitel, hat aber dafür nur abgelesen und absolut monoton gesprochen, der wäre in der freien Wirtschaft nicht weitgekommen 😉

Zitat:

Original geschrieben von 316!RHCP



Zitat:

Original geschrieben von M0D0


und tut mir leid, für einen werksleiter, ist die antwort auf die frage vom threadersteller einfach nur peinlich.
und wenn er schon besser karriere gemacht hat als so manch anderer, sollte er aus seiner erfahrung heraus, eine bessere antwort finden können als sowas.
ich denke als ehemaliger Werksleiter von VW China ist man nicht 100%ig in die Thematik von aktuellen Audi Lederproblemen intigriert 🙂

die Lederprobleme sind alles andere als schön, aber auch die anderen Autohersteller haben zu kämpfen. Mercedes sind vor nem Jahr alle 4Zylinder Diesel liegengeblieben und BMW hat im F10 teilweise schlechtere Arbeit geleistet als der Kieferorthopäde von Jürgen Vogel. (spaltmaß bezogen im Interieur)
liegt einfach daran das BWL´ler versuchen jeden Cent einzusparen 😉😉😉

ich hatte übrigens vor kurzen das Vergnügen einen Vortrag von einem aktuellen VW-Vorstand anzuhören. Fragen durfte man keine stellen, aber man merkte sofort das er nicht nur ein guter Redner ist sondern auch ein exzellentes Fachwissen hat. ist ja klar, umsonst bekommt man so eine Stelle nicht.
Danach kam noch ein Vertreter aus der Staatsregierung. Hatte zwar einen Doktortitel, hat aber dafür nur abgelesen und absolut monoton gesprochen, der wäre in der freien Wirtschaft nicht weitgekommen 😉

Er war aber auch Werksleiter in Wolfsburg 😉 hab ich glaub ich auch geschrieben. Und wie ich ja sagte, ich bin mir bewusst, das auch Mercedes und BMW diese Qualitätsprobleme sicher haben, wollte ja gerade NICHT auf Audi VS BMW usw raus. Wäre er ein BMW Werksleiter gewesen, hätte ich es halt bei BMW gepostet. 😁😁 Das mit dem einsparen ist aber wahr 😉

Die Lederqualität hat aber nicht (nur) der Werksleiter zu verantworten, sondern auch der Einkäufer, der für diesen Bereich verantwortlich ist.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Die Lederqualität hat aber nicht (nur) der Werksleiter zu verantworten, sondern auch der Einkäufer, der für diesen Bereich verantwortlich ist.

würde dann eher den Einkaufs-Abteilungsleiter dafür verantwortlich machen.

Der normale Einkäufer wird auch nur seine Vorgaben erfüllen wollen.

Prinzipiell würde ich es sowieso eher der Qualitätskontrolle anlasten.
Die hätten herausfinden müssen wie die Qualität nach x Tage ein und aussteigen ist.

Zitat:

Original geschrieben von 316!RHCP


würde dann eher den Einkaufs-Abteilungsleiter dafür verantwortlich machen.
Der normale Einkäufer wird auch nur seine Vorgaben erfüllen wollen.

Ich meinte mit meinem Einwand natürlich den

Bereichsverantwortlichen

und nicht den Schreib- und Rechenknecht.

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