Ausfall Kimaanlage
Hallo Gemeinde,
Am letzten Wochenende bin ich bei ca. 35 Grad über das Brenta-Tal von Padua nach Trient hochgefahren. Mit einem Mal war nicht nur die Klimaanlage Weg, sondern auch das Gebläse. Der Lärm war zwar noch auf höchster Stufe zu hören, aber es ging kein Lüftchen. Und blieb nur, die Fenster zu öffnen und meine Frau hat mit dem Fächer für zusätzlichen Luftzug gesorgt. Nachdem ich die Anlage für eine halbe Stunde ausgeschaltet hatte, ging sie dann plötzlich wieder. Kann mir jemand sagen, woran das liegen kann? Kann ein Kompressor auch zeitweise ausfallen? Wie gesagt: draußen 35 Grad, und drinnen sitzt die Beifahrerin und wedelt mit'm Fächer. Sieht im W212 E500 4-Matic schon komisch aus.
Beste Antwort im Thema
Ich habe hier mal gelesen, dass wenn man die mittleren Lüftungsklappen voll öffnet und voll nach oben stellt (damit die kalte Luft einem nicht den Oberkörper unangenehm auskühlt), die kalte Luft auf den Thermosensor im Innenspiegel trifft. Diese Sensor wir dann so weit runtergekühlt, dass die Klimaanlage die Kühlung runterregelt.
Bei meinem S212 war das auch so. Jetzt habe ich die mittleren Lüftungsklappen nach unten gestellt und die Öffnung mit dem Rädchen etwas reduziert. Damit war für mich das Problem gelöst.
Vielleicht einfach mal prüfen....
40 Antworten
Zitat:
@nochW124er schrieb am 17. Juli 2015 um 06:32:43 Uhr:
Sorry,Energieanlagenelektroniker Fachrichtung Betriebstechnik und Schaltanlagenbau, den Mechatroniker für Kälteanlagenbau hab ich dann noch in Abendschule drangehangen....😁
Gruß Sascha
Physiker.
Geht viel schneller. 😁
Guten morgen,
wir hatten aktuell auf der Rückreise aus Italien das gleiche Problem. Ab 35 Grad gingen die Klappen zu.
Wieder zurück, direkt zu MB.
Diagnose: Verdampfer vereist.
Abhilfe: Einstellung des Verdampfer erhöhen.
Was immer das heissen soll. Wird bei nächster Hitzewelle getestet.
Einstellen des Verdampfer erhöhen bedeutet, das die Verdampfungstemperatur des Kältemittel höher eingestellt wurde.
Man muss sich das so vorstellen, das der Kompressor das Kältemittel verdichtet, es aber immer noch gasförmig ist. Im "Kühler" vorn (Richtig: Verflüssiger) wird dem Kältemittel die Wärme entzogen und es dadurch flüssig. Im Kühler drinnen (Richtig: Verdampfer) wird das Kältemittel entweder durch ein Kapillarröhrchen geleitet oder durch ein Einspritzventil gedrückt. Auf der anderen Seite dieser Engstelle herrscht ein viel geringerer Druck (bei Großkälteanlagen ca. 15 bar zu 4 Bar, im Auto kenn ich die Daten nicht) Da das Kältemittel nur wieder "Platz" hat, will es sich ausdehnen und wieder gasförmig werden. Dazu benötigt es Wärme, die es aber auf dem Weg nach drinnen am Verflüssiger abgegeben hat. Also bedient es sich in der Umgebung und kühlt den Verdampfer aus. Der holt die Wärme wieder aus der Luft und es wird kalt.
Die Verdampfungstemperatur wird über den Druck auf den Saugseite des Verdichters gesteuert. Je niedriger der ist, desto kälter wird die Verdampfung an der Stelle der Einspritzung. Wenn man nun die Verdampfungstemperatur von vielleicht -2 auf +2 anhebt, indem man den Druck erhöht, kann der Verdampfer nicht mehr vereisen, da die 0 Grad nicht erreicht werden. Das bedeutet jedoch auch, das die Leistung runter geschraubt wurde.
Das Regeln hörte man früher noch gut, weil man dann immer das Zuschalten von Kompressor gehört hat. Mit diesem an- uns ausschalten regelt man das. Es kann natürlich sein, das nun die Ausblastemperatur an den Lüftungen nicht mehr so kalt ist wie früher. Messe also nach, ob diese bei ca. 4 - 5 Grad liegt. Wenn es wärmer ist, reklamiere das.
Gruß Sascha
Danke für die ausführliche Antwort. Allerdings haben wir das subjektive Gefühl, das die Klima jetzt wesentlich kühler blässt.
Ich werde das mal messen.
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Zitat:
@ghostwriter99 schrieb am 21. Juli 2015 um 13:40:56 Uhr:
Danke für die ausführliche Antwort. Allerdings haben wir das subjektive Gefühl, das die Klima jetzt wesentlich kühler blässt.
Ich werde das mal messen.
Das ist tatsächlich möglich.
Wenn die Verdampfungstemperatur massiv zu tief stand (-14°C ohne Probleme), kam es immer schnell zu einer partiellen Vereisung und damit zu weniger Luftdurchlass des Verdampfers. Das was an Luft durch kam, floss schneller durch den Verdampfer, da er eine Verengung war und konnte nicht genügend Wärme abgeben. Nun ist mit der neuen Einstellung die Luftgeschwindigkeit geringer (da keine Vereisung mehr)und der Wärmeübertrag größer.
Gruß Sascha
Ich glaube man kann die Verdampfungstemperatur nicht durch ein und ausschalten des Kompressors Regeln ... Diese wird ausschließlich durch das Regelventil ( expansionsventil oder kapillarrohr ) geregelt und ist eigentlich für das System festgelegt ...Der Verdichter sorgt nur für die Druckdifferenz zwischen Nieder und Hochdruck Was die Drücke jedoch im System beeinflussen kann ist die Füllmenge an Kältemittel , eine leicht zu geringe Füllmenge führt sehr oft zu vereisten Verdampfern ... Die Luftaustrittstemperatur sollte am Gebläse so zwischen 7-9 Grad liegen ...
Zitat:
@TomGES04 schrieb am 21. Juli 2015 um 20:38:31 Uhr:
Ich glaube man kann die Verdampfungstemperatur nicht durch ein und ausschalten des Kompressors Regeln ... Diese wird ausschließlich durch das Regelventil ( expansionsventil oder kapillarrohr ) geregelt und ist eigentlich für das System festgelegt ...Der Verdichter sorgt nur für die Druckdifferenz zwischen Nieder und Hochdruck Was die Drücke jedoch im System beeinflussen kann ist die Füllmenge an Kältemittel , eine leicht zu geringe Füllmenge führt sehr oft zu vereisten Verdampfern ... Die Luftaustrittstemperatur sollte am Gebläse so zwischen 7-9 Grad liegen ...
Hallo Tom,
ich glaube nicht, das in den Fahrzeugen ein regelbares Expansionsventil vorhanden ist. Wer soll das den mit der Monteurhilfe auch einstellen können? Daher ist dort, wenn, ein statisches drin. Auch ist bei einer Kapillarrohreinspritzung keine Änderung mehr möglich, da ich kaum glaube, das ein Monteur die Länge verändert oder einen anderen Durchmesser einbaut.
Die Regelung über den Saugdruck kann nur über das Zu und Abschalten des Verdichters erfolgen. Einen geregelter Verdichter ist in keinem Auto verbaut (vielleicht bald bei Hybriden). Was schon gemacht wird, ist bei mehreren Verdampfern die Verwendung von Magnetventilen. Da wird an jedem Verdampfer die Temp gemessen und er zu oder Abgeschaltet. Ist jedoch der Saugdruck erreicht, weil die Verdampfer wegschalten, wird die Magnetkupplung getrennt. Wie soll denn sonnst geregelt werden, wenn nicht über zu und Abschalten des Verdichters? Die gleiche Regelung ist ja auch im Kühlschrank zuhause. Dort misst das Thermostat ja nicht die Innentemperatur des Kühlschrankes, sondern die des Verdampfers. Ist es dort kalt genug, schaltet der Verdichter weg. Ist es wieder zu warm, kommt der Verdichter. Im Gegensatz zur Klimaanlage fördert man dort die Vereisung des Verdampfers, um häufiges Schalten zu vermeiden. Daher misst man am Ende der Kältemittelstrecke.
Das ein Verdampfer bei Kältemittelmangel vereist ist richtig. Das geschieht aber nur bei einer Kapillarrohreinspritzung und statischem Motorlauf, wenn die Verdampfungstemperatur ganz tief ist. Bei einem Expansionsventil würde das nachregeln und bei der Saugdrucksteuerung der Verdichter abschalten.
Gruß Sascha
Zitat:
@nochW124er schrieb am 22. Juli 2015 um 06:29:53 Uhr:
Hallo Tom,Zitat:
@TomGES04 schrieb am 21. Juli 2015 um 20:38:31 Uhr:
Ich glaube man kann die Verdampfungstemperatur nicht durch ein und ausschalten des Kompressors Regeln ... Diese wird ausschließlich durch das Regelventil ( expansionsventil oder kapillarrohr ) geregelt und ist eigentlich für das System festgelegt ...Der Verdichter sorgt nur für die Druckdifferenz zwischen Nieder und Hochdruck Was die Drücke jedoch im System beeinflussen kann ist die Füllmenge an Kältemittel , eine leicht zu geringe Füllmenge führt sehr oft zu vereisten Verdampfern ... Die Luftaustrittstemperatur sollte am Gebläse so zwischen 7-9 Grad liegen ...ich glaube nicht, das in den Fahrzeugen ein regelbares Expansionsventil vorhanden ist. Wer soll das den mit der Monteurhilfe auch einstellen können? Daher ist dort, wenn, ein statisches drin. Auch ist bei einer Kapillarrohreinspritzung keine Änderung mehr möglich, da ich kaum glaube, das ein Monteur die Länge verändert oder einen anderen Durchmesser einbaut.
Die Regelung über den Saugdruck kann nur über das Zu und Abschalten des Verdichters erfolgen. Einen geregelter Verdichter ist in keinem Auto verbaut (vielleicht bald bei Hybriden). Was schon gemacht wird, ist bei mehreren Verdampfern die Verwendung von Magnetventilen. Da wird an jedem Verdampfer die Temp gemessen und er zu oder Abgeschaltet. Ist jedoch der Saugdruck erreicht, weil die Verdampfer wegschalten, wird die Magnetkupplung getrennt. Wie soll denn sonnst geregelt werden, wenn nicht über zu und Abschalten des Verdichters? Die gleiche Regelung ist ja auch im Kühlschrank zuhause. Dort misst das Thermostat ja nicht die Innentemperatur des Kühlschrankes, sondern die des Verdampfers. Ist es dort kalt genug, schaltet der Verdichter weg. Ist es wieder zu warm, kommt der Verdichter. Im Gegensatz zur Klimaanlage fördert man dort die Vereisung des Verdampfers, um häufiges Schalten zu vermeiden. Daher misst man am Ende der Kältemittelstrecke.
Das ein Verdampfer bei Kältemittelmangel vereist ist richtig. Das geschieht aber nur bei einer Kapillarrohreinspritzung und statischem Motorlauf, wenn die Verdampfungstemperatur ganz tief ist. Bei einem Expansionsventil würde das nachregeln und bei der Saugdrucksteuerung der Verdichter abschalten.
Gruß Sascha
Hi, Sascha bei einem Kühlschrank wird sehr wohl die Innentemperatur des Kühlschranks gemessen und nicht die des Vedampfers, wird der gewünschte Sollwert im Schrank erreicht wird der Verdichter weggeschaltetist bei einer Autoklimaanlagen auch nicht anders dort sitzt auch irgendwo ein Fühler oder bei mehreren Verdampfern mehrere die die Fehrgastraumtemperatur messen ist der eingestellte Wert erreicht wird der Verdichter oder wie du schon richtig sagtes einzelne Verdampfer über Magnetventile weggeschaltet, der Verdichter kann nicht irgendwie den Saugdruck verändern, dies geht nur mit frequenzgeregelten oder Stufengerelten Verdichtern und diese gibt es noch nicht für die Autoindustrie . Was ich sagen wollte ist das gerade bei Autoklimaanlagen die Füllmenge an Kältemittel entscheidend für die Funktion der Anlage ist
Grüße
Tom
Hallo Tom,
ich möchte nicht, das dieser Thread hier eine Grundlage für Krach wird. Daher werde ich nun hier aufhören. Teile der Ausführungen von Dir sind richtig, andere leider falsch, weil es immer so gesagt / behauptet wird. Damit wir uns mal richtig austauschen können, sofern Du es gerne möchtest, schicke mir eine PN.
Gruß Sascha
Hallo allerseits,
das Vereisen des Verdampfers sollte eigentlich der Vereisungsschutzschalter (-thermostat) verhindern, ich weiß nicht ob sowas noch verbaut ist. Als Abhilfe würde ich vorschlagen den Kompressor über die Taste AC auszuschalten, wenn sowieso keine Luft mehr hereinkommt stört das auch nicht. Es wird dann im Verdampfer keine Kälte mehr erzeugt und die anliegende warme Luft taut den Verdampfer ab. Wenn es dann wieder stark bläst kann man AC wieder einschalten. Bei den regelbaren Klimaanlagen früher gab es diese Probleme bei auf sehr kalt aufgedrehtem Therrmostat und niedriger Luftmenge, umgekehrt wäre besser (gewesen). Die Verdampfertemperatur kann man bei der Klimaautomatik nicht mehr separat regeln, das ist eines der wenigen unschönen Features dieser Automatik!
Viele Grüße
günni66
Den Kommentaren von noch124er/ Sascha ist nichts hinzuzufügen - alles richtig erklärt. Arbeite seit vielen Jahren im Service als Ingenieur bei einem Hersteller für Klimasysteme in Schienenfahrzeugen - auch ICE 3 ;-) - und ärgere mich immer wieder über das überall verbreitete Halbwissen.
Nur soviel generell und umgangssprachlich mal eben schnell erklärt: Klimasysteme in Fahrzeugen (ob Schiene oder Straße ist erstmal Wurscht) sind für bestimmte Max-Außentemperaturen ausgelegt (ICE 3 so z.B. für 36°C max). Bei höheren Temperaturen schalten Sicherheitssysteme in den Anlagen diese ab (hochdruckseitig werden voreingestellte Werte überschritten). Diese Temperaturen werden von Normen (Schiene UIC), vom Fahrzeughersteller oder wem auch immer vorgegeben. Jedes Grad mehr kostet und daher geht man immer Kompromisse ein.
Kann gern auch Fragen zur Kfz-Klima weiter beantworten!
Abschaltung bei 36 °C im ICE3: Fehlkonstruktion! Eine Schande, dass das von den Behörden überhaupt zugelassen wurde.
Zitat:
@ronnybe schrieb am 24. Juli 2015 um 19:38:31 Uhr:
...und ärgere mich immer wieder über das überall verbreitete Halbwissen...
Hallo ronnybe, wenn du dich über das "überall verbreitete Halbwissen" ärgerst, ist das pure Zeitverschwendung. Denn unser Planet ist auf jedem Fachgebiet voll von Halbwissen. Das geht auch gar nicht anders, denn sonst müssten wir überall und immer "ganze Fachleute" sein. Es überwiegen mit Sicherheit auch bei dir die Themenbereiche, bei denen du "nur über Halbwissen" verfügst. Aber weil es z.B. solche Leute wie dich gibt, die auf einem bestimmten Gebiet Fachmann sind, spielen Internetforen wie dieses hier ihre Vorteile aus. Weil nämlich (in diesem Fall: DU) uns das mal so richtig erklärst. Dafür nochmal danke. :-)))
Dennoch bin ich der Meinung, dass eine Klimaanlage in einem 92 TEUR Auto bei 38°C verdammt nochmal zu funktionieren hat. Interessiert mich als Fahrer doch nicht, was da verdampft bei welchem Druck und dann vereist. Lenken, Gas geben, bremsen und Verkehrszeichen erkennen kann mein Benz doch auch schon alleine. Warum dann nicht zuverlässig kühlen? Und was machen eigentlich die ganzen Scheichs in den arabischen Ländern, wenn die bei 45°C durch Dubai brettern? Die Fenster runter?
In meinem oben beschrieben Fall kam ja als zusätzliches Ärgernis noch hinzu, dass mein Kollege vor mir auf der Autobahn in seinem 12 Jahre alten und seit 10 Jahren abgezahlten Ford Mondeo mit Schal und Mütze saß, weil es bei ihm da drin so sau kalt war.
Sollen ja nicht immer nur die etwas schreiben, bei denen es nicht richtig funktioniert.
Ich bin auch bei den hohen Außentemperaturen unterwegs gewesen.
Mehrmals auch 300 bis 550 km am Stück zügig bei bis zu 40*C Außentemperatur. Siehe Bild im Anhang.
Eingestellte Innenraumtemperatur 20* C
Alles ohne Probleme.
Hallo ins Forum,
Zitat:
@Octisurfer schrieb am 25. Juli 2015 um 07:51:59 Uhr:
Abschaltung bei 36 °C im ICE3: Fehlkonstruktion! Eine Schande, dass das von den Behörden überhaupt zugelassen wurde.
Fehlkonstruktion nein, sondern einfach nur die minimalste Erfüllung der Pflicht. Daher ist die Zulassung durch das EBA auch keine Schande. Zum Zeitpunkt der Zulassung war die Auslegung bis 36° für die Klimaanlage bei der für Deutschland geltenden Klimazone das Minimum und dies wurde bestellt und geliefert.
In andere Länder wurden mit dem ICE3 baugleiche/-ähnliche Züge mit einer höheren Klimaauslegung (z.B. für Spanien) geliefert. Auch die neuen ICE 3 (BR 407, Velaro D) haben eine Auslegung auf höhere Temperaturen.
Ach ja, beim 212er gibt's dieses Problem nicht. Der hat auch bei >40° (ich hatte in der Spitze bei der Hitzewelle 44,5° im Display stehen) einwandfrei und ohne Vereisung gekühlt. Auch der 211er hatte keine Probleme. Mit einem war ich bei der Riesen-Hitze 2003 in Frankreich unterwegs und 44° im Schatten; im Display hatte ich da in der Spitze 48° stehen.
Viele Grüße
Peter
PS: Eine Vereisung bei einer Autoklima hab' ich in der Familie auch schon mitbekommen. War aber kein Stern, sondern ein Peugeot und lag' auch nicht an der Auslegung, sondern an einem defekten Stellmotor. Nach dessen Austausch war auch Ruhe.