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Ausbildung zum Kfz- Sachverständiger

Themenstarteram 22. April 2010 um 19:33

Hallo,

zurzeit bin ich im 4. Semester und mach mir schon meine Gedanken, was nach der Ausbildung zum Kfz Techniker kommt.

Die Option, als Kfz-Sachverständiger tätig zu sein kam mir ein den Sinn. Aber es gibt so viele Möglichkeiten diese Zertifikat zu erhalten, dass man leicht den Überblick verliert.

Ausbildungen von 2 Tagen mit Fernstudium über 1 Woche Seminar bis hin zum halben Jahr werden angeboten.

Frage von mir ist, hat jemand schon Erfahrung mit solchen Unternehmen gemacht wie MODAL, GTÜ oder irgendwelchen Verbänden gemacht. Oder kennt jemand einen, der schon solche Erfahrung gemacht hat.

Vielen Dank

Beste Antwort im Thema
am 4. August 2010 um 8:16

Hi!

 

bin seit knapp 20 Jahren als SV unterwegs. Ohne hier irgendwem Hoffnungen nehmen zu wollen:

 

Das Schadengeschäft ist seit Jahren rückläufig, wer es in den letzten Jahren geschafft hat, sich einen _ordentlichen_ Kundenstamm aus vorwiegend privaten Kunden aufzubauen und _nicht_ von großen AH und/oder Versicherungen abhängig ist, dem geht's noch vergleichsweise gut. Die "goldenen Zeiten" sind aber definitiv vorbei, angestellte Sachverständige werden nicht/nur selten von unabhängigen Büros gesucht - ich bekomme wöchentlich Bewerbungen auf den Tisch, Einstellen werde ich keinen.

 

Nach meiner Einschätzung wird sich das Schadenrecht in D innerhalb der nächsten +/- 15  Jahre grundlegend wandeln, der reine "Schadengutachter" wird dann arbeitslos.

 

Zur Ausbildung: ist ein Geschäft, es geht um's Geld. Mal mehr, mal weniger gut wird den Auszubildenden das Geld aus der Tasche gezogen. Modal, SKN, SBW, RDG etc. pp. gehen garnicht, einige wenige andere bemühen sich wenigstens. Alle Versprechen goldene Verdienstmöglichkeiten. In München gab's an der FH mal den Studienschwerpunkt "Sachverständigenwesen und Unfallrekonstruktion", in Köln gibt's wohl was ähnliches. SV über ein Studium zu werden, ist imho der einzig "richtige" Weg - mit einer nachvollziehbaren Ausbildung nach Lehrplan mit anerkanntem Abschluß. Alles Andere, auch öbuv, ist zunächst mal "Gewäsch" - kann gut sein, muß aber nicht. Ausbildung mit unterschiedlichsten Inhalten, von irgendwem in irgendwas, mit Prüfung/Anerkennung von Verbänden, die irgendjemand mit seinen 5 Freunden gegründet hat. Zertifikate gibt's für 29,90 und kostenlosen Versand in der Bucht...

 

Wer Lebenszeit sparen will, vergißt den Schadengutachter am besten ganz schnell - es sei denn, er kann in Kürze ein gut eingeführtes Büro mit großem privaten Kundenstamm und vielen (ganz) kleinen Autohäusern übernehmen. Der "Glaspalast", der heute noch für 20.000/Monat Umsatz gut ist, kann beim nächsten GF-Wechsel oder nach der nächsten Vorstandssitzung weg sein. Was immer noch läuft, ist der gute, über Jahre gewachsene, persönliche Kontakt.

 

Ne ganz andere Kiste ist der Prüfbereich: Entweder angestellt bei TÜV/Dekra, da dann auch als aaS, im Partnerbüro einer ÜO, oder selbständig als Partner der ÜO. Auch hier: der Markt ist verteilt, Goldgräber werden nicht fündig. Ne Handvoll Geschäftsübergaben stehen an, für die Masse reicht's nicht. Gehälter für Angestellte eher mager, idr mit Provision ab Umsatz X, wobei X gelegentlich auch 6-stellig ist. Zudem wird der Markt (Wirtschaftskrise und Bildungsgutschein sei Dank) gerade mit fertigen PI geflutet.

Der Weg zum PI ist lang, Studium ist Pflicht, danach ca. 1 Jahr Ausbildung, dafür ist der Job schlecht bezahlt, aber weitgehend krisenfest.

 

Auch wichtig: Wer - gerade mit Studium - in diese Richtung geht, hat später kaum die Möglichkeit zur Kurskorrektur. Wer X Jahre im Schaden- oder Prüfgeschäft unterwegs war, findet in der Industrie kaum noch den Anschluß. Ist also eine Entscheidung, die das weitere Leben sehr stark beeinflußt.

 

grüßle

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du schreibst ja selber, wass es das für "Spannen" bei der Ausbildung gibt.

 

Geh mal davon aus, dass eine (Grund) Ausbildung zum KFZ- SV mindestens ein halbes Jahr in Anspruch nimmt.

 

Dann darfst du dich Sachverständiger nennen ohne Rot zu werden.

 

Bis du wirklich einer bist, benötigst du mindestens 2-3 Jahre Berufserfahrung.

 

Und das setzt natürlich voraus, dass du genügend Berufserfahrung im KFZ- Handwerk mitbringst.

 

Modal geht gar nicht = Abzockerverein

 

GTÜ ist eine ordentliche und anerkannte Ausbildungsstätte.

 

Es gibt aber auch noch andere anerkannte Ausbildungsstätten.

 

Gruß

 

Delle

KFZ-Sachverständiger darf sich ja im Grunde genommen jeder nennen. Ist kein geschützer Begriff. Hat unser Professor oft genug gesagt.

Die "höchste" Form wäre, laut unserem Professor, der amtlich anerkannte Sachverständiger. Seiner Meinung nach, die rechte Hand Gottes. Der Weg dorthin ist aber sehr lang.

Uni/TU Studium + Ausbildung beim TÜV/Dekra

oder

FH Studium + Ausbildung + nochmal Ausbildung + Ernennung.

Ansonsten für nen "Wald und Wiesen"-SV würde ich mich an die bekannten und anerkannten Prüforganisationen halten, die alle auch ausbilden. Also TÜV, Dekra und GTÜ.

Viel Erfolg :)

Zitat:

Original geschrieben von querys

 

Die "höchste" Form wäre, laut unserem Professor, der amtlich anerkannte Sachverständiger.

der "amtlich anerkannte" Sachverständige ist ein PI (Prüfingenieuer)........:rolleyes:

 

Dieser hat hoheitliche Aufgaben (zb. Abnahmen nach §29 oder §19 StVZO)

 

Der hat mit KFZ- Schäden und Bewertungen und der Ureko soviel zu tun wie der Pabst mit Dieter Bohlen.........:D

 

Was du sicher meinst ist der öbuv, der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige oder auch der /ein zertifizierter Sachverständiger

 

Nur mal so am Rande bemerkt.

 

Gruß

 

Delle

Nein so meinte ich das nicht. Ich meinte schon den aaS. Dieser kann natürlich auch als Unfallsachverständiger bzw. Schaden- und Wertgutachter.

Dieser hat, neben vielen anderen Aufgaben, auch die hoheitlichen Aufgaben zu erledigen.

Zitat:

Original geschrieben von querys

Dieser hat, neben vielen anderen Aufgaben, auch die hoheitlichen Aufgaben zu erledigen.

Nicht auch, nur hoheitliche Aufgaben. Der aaS hat keine Ausbildung zum Unfall- bzw. Schadengutachter sondern erstmal ausschließlich für seine hoheitlichen Tätigkeiten. Den Rest kann er wie andere Prüfer auch im Rahmen von Weiterbildungen etc. machen.

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Nicht auch, nur hoheitliche Aufgaben. Der aaS hat keine Ausbildung zum Unfall- bzw. Schadengutachter sondern erstmal ausschließlich für seine hoheitlichen Tätigkeiten. Den Rest kann er wie andere Prüfer auch im Rahmen von Weiterbildungen etc. machen.

Genau so ist das......

 

Gruß

 

Delle

die aaS gibt es doch nur bei TÜV und Dekra oder?

Nein.

 

Auch die freiberuflichen SV können als PI tätig werden. Sie müssen sich nur einer amtlich anerkannten Organisation anschließen, damit die Übrwachung der hoheitlichen Aufgaben gewährleistet ist.

 

Zum Beispiel der GTÜ oder der KÜS

 

Gruß

 

Delle

Hallo,

ich habe die Ausbildung zum KFZ-Sachverständigen vor 3 Jahren beim BVSK gemacht.

Dies beinhaltete ein Grundseminar, dann ein Praktikum und anschließend dann das Aufbauseminar mit Abschlussprüfung.

Vergiss diese 3 Tageskurse von Modal usw.

Man kann das nie in 3 Tagen erlernen und es ist ohnehin eine reine Abzockerei.

Besonders das Rechtliche hat es in sich und da muss man sich schon damit befassen.

Bis Du dann auf den eigenen Beinen stehen kannst vergehen mindestens 2 Jahre.

Und selbst dann gibt es noch Sachen wo man sich schnell in etwas verrennen kann.

Hier ist es gut wenn man dann auf erfahrene Kollegen zurückgreifen kann.

Alles in allem habe ich es nicht bereut das ich die Ausbildung gemacht habe auch wenn ich viel Geld dafür investiert habe.

Allerdings halten sich die Stellenangebote für KFZ-Sachversändige eher rar.

Ich suche auch schon seit einiger Zeit eine neue Stelle da ich von den Massengutachten in den Großbüros weg möchte.

Sehr interessant.........:D

 

Schau mal in dein Postfach.

 

Du bekommst gleich eine PN von mir.

 

Gruß

 

Delle

am 27. April 2010 um 20:58

@ fordfuchs und Delle:

mal ganz am Rande gefragt: was für Voraussetzungen muss ich denn für eine angestrebte Ausbildung zum SV mitbringen?

hugaar, der immer nach neuen (berufsbegleitenden) Herausforderungen sucht

Hallo,

zu deiner Frage.

Guckst Du hier:

http://www.awg-mbh.de/cms/index.php?article_id=102

Hier habe ich auch meine Ausbildung gemacht.

 

hier wird ein aaS und PI in einen Topf geworfen!

Da liegen Welten zwischen, ich würde es so einteilen:

vereidigter Sachverständiger (für Unfallschäden und Wertgutachten usw.)

PI Prüfingenieur = zuständig für §29, 19.3 usw. im Rahmen einer aaÜO also TÜV, Dekra, GTÜ, KÜS usw. im mobilen Dienst

aaS = amtlich anerkannter Sachverständiger = ausschließlich an der technischen Prüfstelle tätig mit §21, 19.2 und EG-FGV (im Osten Dekra, im Westen TÜVs und Berlin beide Organisationen)

bei Dekra und GTÜ/KÜS kann man auch vereidigter Sachverständiger und PI sein, also in der Werkstatt die HU machen und "nebenbei" noch den Unfallschaden begutachten.

Für den TE, er sollte schon wissen was er will, mit nem Studium sollte PI und ggf. Weiterbildung usw. Schaden- und Wertgutachten das minimum sein, da ein vereidigter Sachverständiger schon sehr viel Erfahrung benötigt, so easy ist dieser Job sicherlich nicht, schon garnicht nach einem Studium, da liegen Welten dazwischen.

Nimm dir mal nen sehr großen Beitrag vor: Ausbildung zum Gutachter oder Prüfingenieur dann solltest du wissen was du willst!

am 3. August 2010 um 9:54

Hallo,

bin neu hier und Interessiere mich für die Weiterbildung als Kfz-Sachverständiger.

Bin 32 jahre alt und vom Beruf Kfz-Mechaniker,mir fehlt im moment nur noch Teil I dan bin ich mit dem Kfz-Meister fertig.

Hab das Buch von IHLE schon erhalten und habe mich für dieses Wochenende bei seinem Lehrgang angemeldet.

Hat schon jemand bei ihm den Lehrgang besucht? Und was kann er darüber berichten? Gerne auch per email.

Vielen Dank!

Gruß Sigi

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