ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, aber wo?

Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, aber wo?

Themenstarteram 29. April 2015 um 17:22

Hallo liebe Community,

da ich mich sehr für Autos und Technik interessiere und Hobbymäßig am Auto schraube und vieles selber mache und ich das Auto Schrauben so gut und umfangreich es geht erlernen will, möchte ich diesen Sommer eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker machen und habe bisher 2 mündliche Zusagen und warte bei vielen Firmen noch auf Antwort.

Da man ja nicht weiß wer hier so mit liest werde ich keine Namen nennen sondern mich diesbezüglich recht allgemein halten.

Und jetzt zu meinem Problem:

Die erste Zusage habe ich von einer Vertragswerkstatt bekommen.

Allerdings weiß ich, dass dort zum Großteil nur Inspektionen gemacht und Räder gewechselt werden.

Das hat halt meiner Meinung nach den Nachteil, dass man nach der Lehre nur von 1 Marke Ahnung hat und wenn man in der gesamten Ausbildung vllt. jeweils 1 mal so Sachen gemacht hat wie Kupplung, Zahnriemen, Zylinderkopfdichtung und eben solche Reparaturen, die viel Erfahrung erfordern auch nach der Lehre nicht wirklich kann und wenn dann eben nur bei dieser einen Marke.

Gebt ihr mir damit recht oder sehe ich das falsch?

Die zweite Zusage habe ich bei einer LKW Werkstatt die mit Fachrichtung Nutzfahrzeugtechnik ausbilden, aber nebenbei auch noch eine freie Kfz-Werkstatt betreiben.

Hier liegt der Vorteil darin, dass man an allen möglichen Autos lernt (auch Großreparaturen wie Zahnriemen, Kupplung usw und nicht nur Öl und Räder wechseln) und an LKWs und einen Brief mit Nutzfahrzeugen erhält.

Ich habe mir sagen lassen, dass die Bezahlung bei Fachrichtung Nutzfahrzeuge insbesondere nach der Lehre besser ist und dass die Fachrichtung Nutzfahrzeuge bei weitem nicht so viele lernen wie PKW-Technik und somit die Bezahlung besser und die Gefahr Arbeitslos zu werden viel geringer ist, weil LKW Mechatroniker viel mehr gesucht werden, weil es eben viel weniger davon gibt.

Allerdings sind die Arbeitszeiten hier länger als bei der Vertragswerkstatt, Samstagsarbeit etc.

Die dritte Werkstatt ist eine Markenwerkstatt für LKWs und Busse, welche auch in Fachrichtung Nutzfahrzeugtechnik ausbildet.

Von dieser habe ich noch keine Zusage erhalten, jedoch gute Chancen einen Ausbildungsplatz zu erhalten.

Vorteil hier ist die gute Bezahlung und die guten Arbeitsbedingungen.

Nachteil ist, dass es dort keine Autos gibt und man eben nur an Nutzfahrzeugen lernt.

Ich habe auch noch bei keiner Firma unterschrieben um nicht später wieder Kündigen zu müssen und in der Zeit einen Ausbildungsplatz zu blockieren, über den ein anderer sich sehr freuen würde, ich weiß wie schwer es ist eine Lehrstelle zu finden.

Jetzt die Frage an Euch:

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht und was könnt ihr mir empfehlen?

Kann man, wenn man mit Nutzfahrzeugen gelernt hat auch nach der Lehre alles an Autos selber machen oder steht man als LKW Mechaniker bei Autos wie der Ochse vorm Scheunentor?

Wäre ja blöd, wenn ich als gelernter Mechaniker trotzdem wegen allem in die Werkstatt muss.

Was ich jedoch weiß ist, dass man an einem LKW deutlich mehr Schrauberei und Technik hat wie an einem "kleinen" Auto.

Ich freue mich auf Eure Antworten

Danke fürs Lesen =)

Beste Antwort im Thema
am 30. April 2015 um 6:17

Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 30. April 2015 um 06:01:22 Uhr:

Angeblich gibt zur Zeit genügend Ausbildungsplätze.

Warum sollte man da eine Ausbildung im Handwerk anstreben ?

Weil Handwerk goldenen Boden hat???? Weil man weltweit einen Job finden kann???? Weil manche Menschen Freude an handwerklicher Arbeit haben und kein sesselpupender Nerd sein wollen?

LG

80 weitere Antworten
Ähnliche Themen
80 Antworten

In einer guten Vertragswerkstatt kann man auch was lernen, wenn man einen guten Gesellen/Meister/Ausbilder erwischt und man genug Zeit fuer einen hat.

Ich wuerde aber trotzdem die Nutzfahrzeugwerkstatt vorziehen, da sieht und lernt man meist mehr als in der PKW-Vertragswerke. Als LKW-Mechatroniker hast Du meist etwas mehr Mukkis als der gewöhnliche Schrauber. Ich hab hier oben schon PKW-Praktis gehabt, die gut geächzt haben, als sie mit Drehmomentschluessel mal eben bei einen 3-Achser Radmuttern mit Drehmoment anziehen sollten. So 600Nm zieht man nicht mal so eben. Bei einem musste ich alles hinterher kontrollieren, weil nicht fest...

Und als Nfzler lernst Du ja trotzdem alle Grundlagen in der Berufsschule. Da sind einem dann halt die Uebungsmotoren einfach zu klein :D Vielleicht fehlt einem zu Anfang die Praxis fuer die Benzinmotoren, weil man als Nfzler ja kaum was damit am Hut hat. Aber auch das lässt sich schnell lernen, wenn man die 3 1/2 Jahre aufgepasst hat...

Edit:

Als NFZler darfst Du ohne Probleme beruflich auch an PKWs ran, der PKW-Mechaniker muss aber erst einen Kurs machen (Druckluftbremse, usw.), um an LKWs was machen zu duerfen, meine ich.

Themenstarteram 9. Mai 2015 um 10:25

@helicopterpilot: Danke für deine Antwort =)

" Ich wuerde aber trotzdem die Nutzfahrzeugwerkstatt vorziehen, da sieht und lernt man meist mehr als in der PKW-Vertragswerke. "

Was muss ich mir darunter vorstellen?

Liegt das daran, dass Nutzfahrzeuge meist extra für den Kunden gebaut/angepasst werden für den jeweiligen Verwendungszweck?

Weil beim Auto gibt es ja höchstens andere Ausstattungen, aber ein Golf bleibt immer noch ein Golf, auch wenn er andere Sitze usw hat.

Dass man im LKW Bereich mehr Kraft braucht stimmt schon, so ne LKW Bremsscheibe ist ganz schön schwer, ebenso Kardanwellen oder Fahrwerksteile und auch z.B. die Ölablassschraube sitzt im Vergleich zum PKW ganz schön fest, ebenso der Ölfilter.

Räder nachziehen geht eigentlich, habe ich beim Probearbeiten öfters gemacht, es gibt dafür ja extra einen großen Drehmomentschlüssel.

Dass man die selben Grundlagen lernt, ist ja schonmal gut, dass man dann von beiden Sachen bescheid weiß.

Aber wie sieht das z.B. mit Zahnriemen aus?

Nutzfahrzeuge haben ja meist Stirnräder oder Steuerketten, würdest du dir einen Zahnriemenwechsel trotzdem bei allen Autos zutrauen oder das lieber machen lassen, weil man im Nfz bereich ja weniger damit zu tun hat?

Und wie sieht das denn überhaupt mit den Marken aus, kann z.B. ein BMW Mechaniker nur schlecht an z.B. Audi oder VW schrauben, weil es etwas ganz anderes ist oder ist es nur ein kleinerer Unterschied und im Prinzip kein größeres Problem z.B. als BMW Mechaniker bei einem Audi den Zahnriemen zu wechseln?

Oder eine Kupplung oder ähnliches halt?

Weil nicht, dass man später nur bei seiner gelernten Marke eine Anstellung findet, weil einem die Erfahrung anderer Marken fehlt.

Das ist halt der Vorteil der freien Werkstatt, man lernt alle möglichen Marken kennen und macht viele Großreparaturen, was bei einer Vertragswerkstatt eben oft leider nicht so ist.

Dafür sind die Bezahlung und Arbeitsbedingungen in der freien meist schlechter wie in der Vertragswerkstatt.

Außerdem sind in den freien wie schon gesagt viele alte Autos die am Ende ihres Autolebens angelangt sind, in den Vertragswerken sind überwiegend neue oder die neuesten Modelle.

Habe mich zwar auch in freien Beworben, von denen aber bisher nichts gehört.

Ich würde natürlich auch in einer Vertragswerkstatt lernen, wenn ich dann da die Zusage habe, Hauptsache ich lerne genug, damit ich dann als Geselle nicht bei allen Sachen außer Räder/Bremsen/Öl vollkommen überfordert bin.

Aber wenn die NFZler ja auch an Autos ran dürfen, aber umgekehrt nicht, spricht das ja schonmal für den Nutzfahrzeugbereich, wo ich ja auch halbwegs gute Chancen auf eine Stelle habe.

Puh, also LKWs sind nicht komplexer... Die sind im Grunde genommen einfacher. Als PKWler hast du im gegensatz zum NFZler den Vorteil, das du in den ganzen Elektronikdingen besser drauf bist. Was den PKWlern aber fehlt ist der ganze Luft, Druckluft und Hydraulikteil, und dass sie sich an einem LKW idr. erst einmal überhauptnicht zurecht finden. Dazu ist bei LKWs grundsätzlich immer alles dreckig und schwer, richtige Knochenarbeit... Darüber hinaus ist der NFZ Bereich oft auch noch schlechter bezahlt. Auch die Stundenverrechnungssätze sind oft günstiger als bei PKW.

Zitat:

Kannst du mir denn von einer Vertragswerkstatt nur abraten oder kann man auch da genug lernen, wenn man einen guten Betrieb und Ausbilder hat?

Was heist abraten?

Reparieren lernen im alt hergebrachten Sinne tut man da, wo um 12 der Chef besoffen über der Theke hängt und dem Stift zuschreibt "gguuuuck da ma warum den auto nich läuft und seh ma zu"...

In den Vertragswerkstätten lernt man andere Dinge. Da lernt man Ordnung, Ordentlichkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Arbeiten nach Anleitung / Diagnosesystem, viel mehr im Bereich Herstellervorgaben, Planung, Dokumentation, Kalkulation, Kundenumgang, etc. Ist einfach etwas anderes. Meist sieht es so aus, dass die aus den Vertragswerksttätten hinterher in der freien erst einmal reparieren lernen... Was besser ist, weis ich auch nicht. Das muss jeder für sich entscheiden. Wenn man es umgekehrt schafft, also erst 2 Jahre freie Werkstatt und dann 1 Jahr Vertragswerkstatt, das wäre optimal, aber der Rückweg ist sehr schwierig und unüblich.

Wenn du NFZ machst, solltest du dir überlegen ob du hinterher evtl. einen Meister machen willst, dann hast du sehr große Probleme, denn die Meisterkurse sind für NFZ/PKW meines Wissens gleich, aber eigentlich auf PKW zugeschnitten, als NFZler gehst du da ziemlich baden (oder kriegst den Gnadenbrief im 3. Versuch).

Alles in allem aber auch immer eine Frage, was für ne Stelle angeboten wird...

Zitat:

@Rallye-Fan 92 schrieb am 9. Mai 2015 um 12:25:16 Uhr:

@helicopterpilot: Danke für deine Antwort =)

" Ich wuerde aber trotzdem die Nutzfahrzeugwerkstatt vorziehen, da sieht und lernt man meist mehr als in der PKW-Vertragswerke. "

Was muss ich mir darunter vorstellen?

Liegt das daran, dass Nutzfahrzeuge meist extra für den Kunden gebaut/angepasst werden für den jeweiligen Verwendungszweck?

Weil beim Auto gibt es ja höchstens andere Ausstattungen, aber ein Golf bleibt immer noch ein Golf, auch wenn er andere Sitze usw hat.

Ich denke da u.a. an Motorrenovierung. Im Nfz-Bereich ist es noch gang und gebe, mal nur einen Zylinderkopf oder Kolben/Buchse zu tauschen, da ein ganzer Austauschmotor doch recht teuer ist. Sowas macht man auch noch viel in freien Werkstätten, aber bei Vertragshändlern aufgrund von z.B. Garantie wird gleich der ganze Motor getauscht. Hab ich grad erst vor kurzem gehabt. FH (4) mit nem beschädigten Zylinderkopf. Das AGR-Ventil hat sich zerlegt und ein Stueck wurde vom Kolben in Nummer 6 in den Kopf geschlagen, so dass Kuehlwasser eingedrungen ist. Da noch Antriebsstranggarantie, gab es einen neuen Kopf und einen neuen Kolben mit Laufbuchse fuer Zylinder Nummer 6 (statt einem ganzen Austauschmotor). An sich haben wir aber nur sehr wenige Motorschäden.

LKW haben sehr viele mögliche Zusatzausstattungen, je nach Anwendung. Eine Sattelzugmaschine im Fernverkehr hat meist nur die Basics wie extra Fernlicht und Vielleicht einen Nebenantrieb, aber wenn man dann an Kipperaufbauten, Muellfahrzeuge oder noch interessanter: Fahrzeuge im Strassenbau erwischt, wird es lustig :) Da muss man dann schon ueberlegen, wie was wo angeschlossen ist und gesteuert wird. Ich hab da so einige im Kundenstamm. Der beste Fall:

Ein FH (4) als Tridem-Fahrgestell (8x4 TAG) mit 2 Nebenantrieben, einen am Motor und einen am Getriebe. Der am Motor ist eine Doppelpumpe mit 2 Fördermengen und div. Funktionen. Diese Pumpe treibt u.a. den Containerhaken, den Kran hinter der Huette und den RECON-Drive (Fernsteuerung des Fahrzeugs mit einer Bedieneinheit, wenn der Fahrer nebenher läuft) an. Der am Getriebe treibt die Aufbauten auf dem Container an, meist einen Hydraulischen Schlaghammer, der die Pfeiler fuer Leitplanken in den Bodem rammt.

Von den Beleuchtungsoptionen fuer das Arbeitslicht fang ich gar nicht erst an... Klar, ist ein Sonderfall, aber wollt halt ein Beispiel nennen, was so möglich ist.

Zitat:

Aber wie sieht das z.B. mit Zahnriemen aus?

Nutzfahrzeuge haben ja meist Stirnräder oder Steuerketten, würdest du dir einen Zahnriemenwechsel trotzdem bei allen Autos zutrauen oder das lieber machen lassen, weil man im Nfz bereich ja weniger damit zu tun hat?

Zahnriemen an sich ist kein Hexenwerk. Hab natuerlich noch nicht so viele im Berufsleben gewechselt, aber solange es eine anstände Arbeitsanweisung gibt und evtl. benötigtes Spezialwerkzeug vorhanden ist, ist alles gut. Man ist zu Anfang halt einfach nur nicht so schnell, wie ein PKWler.

Härtefälle und Steuerkette wuerde ich persönlich dem jew. Fachmann ueberlassen, da ich mir dann unnötiges Theater erspare.

Aufgrund der fortgeschrittenen Technik bei modernen Autos ist es aber nicht immer so einfach, mal eben an einer anderen Marke zu schrauben, da jeder Hersteller sein eigenes Sueppchen kocht. Man kann in der heutigen Zeit einfach nicht mehr ALLES können, man muss sich ein wenig spezialisieren. In NFZ-Bereich ist es da meist noch etwas einheitlicher aufgrund der gleichen Aufbauer z.B. un der besseren Uebersichtlichkeit.

Zitat:

Weil nicht, dass man später nur bei seiner gelernten Marke eine Anstellung findet, weil einem die Erfahrung anderer Marken fehlt.

Sowas wird einem IMMER beim Markenwechsel möglich sein - bei dem einen mehr, beim anderen weniger.

Was Mark-86 zum Meister sagt, stimmt schon. Da ist die Pruefung einheitlich fuer beide Fachrichtungen und als NFZler fehlt einem da eigentlich immer irgendwie was, weil man meist einfach viel zu wenig an "Spielzeugautos" macht. Wenn man natuerlich sonst auch gerne an Autos schraubt, egal welche Gewichts- und Kraftstoffklasse, hat man natuerlich wieder einen Vorteil.

Zitat:

Das ist halt der Vorteil der freien Werkstatt, man lernt alle möglichen Marken kennen und macht viele Großreparaturen, was bei einer Vertragswerkstatt eben oft leider nicht so ist.

und wie lernt man die marken kennen? nach der mach-mal-irgentwie-methode. oder haben freie werkstätten zugriff auf die fachliteratur und spezialwerkzeuge aller hersteller?

ich erinnere mich da nur an die zahnriemenmethode mit dem teppichmesser bei laufendem motor.........

:D

Ich finde jeder der Kfz-Mechaniker der mit Leidenschaft und Spaß daran hat über den Tellerrand hinaus zuschauen bzw die Markenbrille absetzt wird sich auch mit anderen Marken auskennen und wollen.Mann muss bloß wollen und Interesse haben. Und dank AutoData ist das mit den Anleitungen auch kein Problem.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, aber wo?