Aus der Sicht eines BMW-Verkäufers! Preise verhandeln.... bitte lesen!

Zum Thema Preise verhandeln:

Die Berichterstattung in den Median erweckt den Eindruck, dass die Preise aller Waren und Dienstleitungen frei verhandelt werden können. Handelt doch zuerst einmal die Rundfunkgebühren sowie den Preis Eurer Tageszeitung runter. Denn das sind die Medien, die Ihr als Verbaucher zum "Preise verhandeln" ermuntert.

Mal ein kleines Beispiel: In der Eckkneipe kann man ein Schnitzel essen, das in einem guten Restaurant vielleicht das doppelte kostet. Dieses kann man beliebig vortführen.

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein weniger schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Du zu viel bezahlst, verlierst Du etwas Geld. Das ist alles. Wenn Du dagegen zu wenig bezahlst, verlierst Du manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die Ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehme das niedrigste Angebot an, mußt Du für das Risiko, das Du eingehst, etwas hinzurechnen. Und wenn Du das tust, dann hast Du auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.

78 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von individual-wob


Der Gegenüber muss ausgepresst werden, wie eine Orange. Bis der letzte Tropfen draussen ist...

Das kann man so auch nicht verallgemeinern. Es kommt hier darauf an, ob man nur ein einmaliges Geschäft abwickeln möchte oder an einer längerfristigen Geschäftsbeziehung interessiert ist.

Bei uns wird immer gepresst 😁 egal ob 1x, 2x oder mehrmalige Geschäfte geplant sind...immer das Maximum raushandeln...wer weiss schon, was morgen ist... 😉

Zitat:

Original geschrieben von individual-wob


Bei uns wird immer gepresst 😁

Wer sind "wir"?

Ich habe im laufe meiner beruflichen Zeit schon relativ viel an Preisdrückerei im Einkauf erlebt und es wundert mich immer wieder, wie es zu sowas kommt. Klar, möchte ich meinen Gewinn maximieren, aber was zum Teil vorgeht, is nicht mehr feierlich. Langsam gehen schon Firmen dazu über, die Zulieferer nicht als Knechte zu sehen, sondern als Partner (HP zum Beispiel). Das ist für mich der richtige Weg: Geschäfte machen, mit denen beide Parteien leben können (vielleicht sogar glücklich sind).

Wenn ich mir z. T. überlege, was ich schon an Begründungen für Preissenkungen gehört habe:

"Die Kartons füllen den Container nicht optimal aus, daher ist der Transport schon sehr unwirtschaftlich für uns."
"Ich bin sehr zufrieden mit Ihnen, aber die Firma XY ist 10 % billiger, also passen Sie bitte Ihre Preise an."

Das könnte ich ewig fortführen...

Da stehen mir die Haare zu Bergen. Qualität und Service kostet nunmal. Wer sich den günstigsten Anbieter sucht, braucht sich nachher nicht beschweren...

Mein erster Ausbildungsbetrieb war eine Firma, die gerne auspresste, sowohl Kunden als auch Zulieferer. Nach einem Jahr musste ich mir eine neue Firma suchen, weil sie alle ihre Niederlassungen geschlossen hat... 🙄

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Zitat:

Original geschrieben von os-m


Wer sind "wir"?

das schreibe ich bestimmt nicht hier rein, aber um Dich zu beruhigen, es ist kein Autohersteller oder ähnliches.

Interessant zum Beispiel in China u. Pakistan: Dort sind die Preise fast unmöglich zu drücken. Zumindest in den Stückzahlen, die wir fertigen lassen. In Deutschland geht immer was.

was ist das schöne an der freien marktwirtschaft:
keiner muss etwas kaufen und keiner Muss etwas verkaufen. daher muss sich niemand auspressen lassen und niemend muss zuviel bezahlen.
Wenn man es dann tut bitte nicht maulen, selber schuld.

Zitat:

Original geschrieben von fuchs755


was ist das schöne an der freien marktwirtschaft:
keiner muss etwas kaufen und keiner Muss etwas verkaufen. daher muss sich niemand auspressen lassen und niemend muss zuviel bezahlen.
Wenn man es dann tut bitte nicht maulen, selber schuld.

Richtig...

Da habe ich meine eigene Strategie für meine Kunden. Ich bin relativ preiswert und denke schon, ordentliche Dienstleistung zu verkaufen.
Kommen preisdrückerische Anfragen, sage ich nur " 90% Preis - da repariere ich auch 90%" - und schon ist der Drops gelutscht.
Allerdings betreue ich größtenteils Stammkunden. Rabattschlachten sind mir zuwider - ich will "meinen" Endpreis und damit glücklich sein.

vg Steve

IHMO machst Du es genau richtig. Aber solange es Leute gibt, die jeden Preis mitmachen, damit sie den Auftrag bekommen, wird es auch immer wieder von den Kunden gefordert werden 🙁 Bei uns in der Firma handeln wir immer indivduelle Preise aus, wissen aber was wir wert sind und lehnen auch manche Neukunden oder Aufträge ab. Dafür wissen unsere Kunden, dass wir uns immer bemühen und nicht auf den schnellen Euro aus sind.

in china unmöglich, die preise zu drücken? das ist unmöglich. habe selbst schon freiwillige preissenkungen erlebt, die am ende beim halben preis endeten. was kann man denn da bei verhandlungen noch erreichen? schreib nicht unmöglich.

zum thema rabatte sage ich mal, es gibt eine allgemeine preisrechnung, die jeder einkäufer kennt. der weiß nach einiger zeit auch die zahlen der lieferanten, ohne in die bücher zu schauen.

aber der otto-endkunde weiß sowas nicht, da er sich nicht ständig damit beschäftigt und durch die kuriosesten rabatt-schlachten und preisangebote verwirrt wird.
manche denken ja bei einer 0%finanzierung auch, dass sie keinen rabatt mehr bekommen können bzw. sind damit schon zufrieden, weil sie vorgerechnet bekommen, dass das ja auch schon 4,99% rabatt wären.

man kann aber auch nicht sagen, dass die preise runter sollen - denn der händler kann an solchen leuten ja verdienen, die wenig rabatt "wollen". wenn der kunde kauft, dann ist er ja mit dem preis einverstanden.

andererseits, wenn man 25%rabatt verlangt und den bekommt, dann ist der verkäufer ja auch einverstanden. da ich kaufmänn. nicht auf den kopf gefallen bin, sind 20% mit sicherheit nicht zu viel, wenn man schon fast überall über 10% bekommt.

für mich sind der kauf und zukünftige leistungen zwei paar schuhe, da zukünfige leistungen ja nicht vertragsgegenstand sind (normalerweise). wenn ich so einen spruch höre, dann muss ich doch denken, dass nur wenn ich viel bezahle, ich auch angemessenen service erhalte. aber wenn ich 25%bekomme, ist der verkäufer einverstanden. wenn also ein vertrag in gegenseitigem einvernehmen stattfindet, dann ist der zukünftige service gar kein thema. zumal das beim kfz ja sowieso spezieller geregelt ist, als beim media... z.b.

eine langfristige geschäftsbeziehung zu einem autohaus habe ich dann ,wenn ich von den leistungen und produkten überzeugt bin. ob ich irgendwann mal wieder ein auto dort kaufe, hängt auch von der konkurrenz ab und nur davon, wie sich das autohaus verhält.

z.b. auf ebay jammern immer alle verkäufer rum, dass die preise kaputt sind, aber das geschieht eben durch angebot und nachfrage. wenn ein verkäufer den preiskampf ansagt, dann geht die spirale los. die schwachen bleiben auf der strecke. das ist deutschlands philosophie. (evtl. auch europa?mh,..)

einem geiz-deutschen ist es doch mittlerweile fast egal, ob ein produkt 10k oder 20k kostet, wichtig ist nur der rabatt, auch wenn man am ende die gleiche leistung teurer bekommt. (bin deutscher, soll erwähnt sein)

ich werde jedenfalls preis/leistung immer mit einfließen lassen. die besten ratgeber dabei ist immernoch das umfeld. meine devise könnte sein, was viele haben, muss gut sein, man muss es nur günstiger finden.
dabei ist aber immer zu beachten, dass man nicht wie ein lemming der masse hinterher rennen soll, sondern sich informieren muss, ob die suggerierte preis/leistung auch zutrifft.

Zitat:

Original geschrieben von peter.sbg


in china unmöglich, die preise zu drücken? das ist unmöglich. habe selbst schon freiwillige preissenkungen erlebt, die am ende beim halben preis endeten. was kann man denn da bei verhandlungen noch erreichen? schreib nicht unmöglich.

Deswegen habe ich geschrieben in den Stückzahlen, die wir in Auftrag geben. Wobei man ganz klar sagen muss, dass in unserem Fall keine Nachverhandlungen nötig waren, da die Preise gegenüber deutschen Produkten um mehr als 85% gesenkt wurden. Transport und Zoll mal nicht mit eingerechnet. Habe aber auch schon erlebt, dass die Gespräche einfach abgebrochen wurden, wenn es um den Preis geht.

Den Rest kann man so stehen lassen, das macht Sinn.

Zitat:

andererseits, wenn man 25%rabatt verlangt und den bekommt, dann ist der verkäufer ja auch einverstanden. da ich kaufmänn. nicht auf den kopf gefallen bin, sind 20% mit sicherheit nicht zu viel, wenn man schon fast überall über 10% bekommt.

Deshalb fahre ich meine "Fest"Preis-Strategie - und nicht unbedingt erfolglos.

Man stelle sich folgende Situation vor: Ich komme in den Laden, möchte irgendwas kaufen, das 100 Euro kostet. Nun bietet mir nach einigen Verhandlungen der Verkäufer an, das Teil für 80 zu erwerben. Ich fühle mich da als Kunde veralbert. Denn entweder liegt der Marktpreis bei 80 und der Verkäufer sucht einen Doofen oder das Teil ist tatsächlich teurer und der Verkäufer pfeift auf dem letzten Loch.

Natürlich gewähre ich auch Nachlässe beim Kunden. Allerdings in Form von Skonto oder bei größerer Leistungsabnahme. Der Kunde muß jedoch etwas für seinen Rabatt tun, finde ich.

Als ich noch PC-Teile verkaufte (laaaaaange her), hatte ich auch regelmäßig Anfragen: "Was kostet das Motherboard?" - Preis genannt, der wirklich im üblichen Rahmen lag - "hm.. und wie siehts mit Rabatt aus?". Meine Gegenfrage war dann stets: "Wieviel Stück möchten Sie denn haben?"..

Ich will als Kunde ernstgenommen werden. Und Rabattschlachten tragen nicht unbedingt dazu bei. Preiswert ja. Wie schon jemand sagte, es sollte ein Win-Win-Ergebnis dabei herauskommen.

vg Steve

Zitat:

Original geschrieben von peter.sbg


für mich sind der kauf und zukünftige leistungen zwei paar schuhe, da zukünfige leistungen ja nicht vertragsgegenstand sind (normalerweise).

Das sehe ich genauso. Warum Verkauf und Service hier immer so gern verquickt werden, als wenn sie nur im Paket zu haben wären, ist mir auch noch immer ein Rätsel...

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Bei uns sind zwei Extreme vorhanden: einerseits die Renault-Modelle, wo bei einigen Modellen Nachlässe von weit über 20% möglich sind und andererseits Dacia, wo (beim Kombi) keine Rabatte gewährt werden. Sicher ist es bei letzterem auch die Mini-Marge, die keine Nachlässe zuläßt aber auch die Nachfrage, die weit höher liegt, als die produzierten Stückzahlen.
Da es keine statischen Regeln im Autohandel gibt, wird jener Händler am besten fahren, der schnell, flexibel und frei eintscheiden kann. Das geht natürlich nur dann, wenn die Firmengröße nennenswerte Stückzahlen ermöglicht und das Kapitalpolster groß genug ist, um durch Abnahme größerer Mengen bessere Einkaufspreise realisieren zu können.

Gruß, Wolf.

Zitat:

Original geschrieben von Audilenker


 

Deshalb fahre ich meine "Fest"Preis-Strategie - und nicht unbedingt erfolglos.
Man stelle sich folgende Situation vor: Ich komme in den Laden, möchte irgendwas kaufen, das 100 Euro kostet. Nun bietet mir nach einigen Verhandlungen der Verkäufer an, das Teil für 80 zu erwerben. Ich fühle mich da als Kunde veralbert. Denn entweder liegt der Marktpreis bei 80 und der Verkäufer sucht einen Doofen oder das Teil ist tatsächlich teurer und der Verkäufer pfeift auf dem letzten Loch.

Natürlich gewähre ich auch Nachlässe beim Kunden. Allerdings in Form von Skonto oder bei größerer Leistungsabnahme. Der Kunde muß jedoch etwas für seinen Rabatt tun, finde ich.

Als ich noch PC-Teile verkaufte (laaaaaange her), hatte ich auch regelmäßig Anfragen: "Was kostet das Motherboard?" - Preis genannt, der wirklich im üblichen Rahmen lag - "hm.. und wie siehts mit Rabatt aus?". Meine Gegenfrage war dann stets: "Wieviel Stück möchten Sie denn haben?"..

Ich will als Kunde ernstgenommen werden. Und Rabattschlachten tragen nicht unbedingt dazu bei. Preiswert ja. Wie schon jemand sagte, es sollte ein Win-Win-Ergebnis dabei herauskommen.

vg Steve

wobei Deine "enstnehmen" des Kunden vorraussetzt, dass Du objektiv günstige Preise hast, andernfalls wäre es eher das Gegenteil 😉

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