Aufprallgeschwindigkeit bei ca.90 Km/h und 8m Vollbremsung
Hallo zusammen,
ich hatte am vergangenem Wochenende einen Autounfall.
Ich stand mit meinem A4 Cabrio in einer langgezogenen Kurve auf einer Bundesstraße und wollte nach links abbiegen.
Ich ließ zunächst den entgegenkommenden Verkehr passieren und wollte gerade anfahren als es hinter mir quietschte und unmittelbar ein Auto in das Heck meines Cabrios fuhr. Bis ich wieder in den Sitz einsackte und die Bremse betätigen konnte sind knapp 25-30m vergangen.
Es gab zum Glück keine "schwereren" Verletzungen. Auch wenn es nach Aussage der Polizei ein Wunder ist. Selbst mein originales Radio kam mir entgegengeflogen und hing nur noch an den Kabeln.
Meine Frage ist nun, rein aus pesönlichem Interesse, wie hoch ca. die Aufprallgeschwindigkeit war...
Das Auto, welches mir drauffuhr hatte nach Angaben der Fahrzeugführerin in etwa eine Geschwindigkeit von 90-100 Km/h drauf.
Sie war einen Moment unachtsam, sah mich, und leitete sofort eine Vollbremsung ein.
Die Bremsspuren sind etwas mehr als "8 Meter" lang.
Angaben zum Auto der Unfallgegenerin: Opel Corsa B, Bereifung vermutlich 155-175er.
Wäre echt super wenn mir jemand sagen könnte, wie hoch ungefähr die Aufprallgeschwindigkeit war.
MfG, André
Beste Antwort im Thema
Solche Fragen mag ich.
OK, vorweg: ABS oder nicht ABS spielt ne Rolle, weil blockierende Reifen weniger stark haften als nicht blockierende, Bremsspuren kann es auch mit ABS geben. Weiters ist natürlich wichtig, wie alt (ausgehärtet) die Reifen waren und ob die Straße optimal griffig war. Also alles viel Spekulatius.
Ich gehe im Folgenden von einer Verzögerung von a=9m/s² aus, was einem Bremsweg aus 100km/h von knapp 43m entspräche. v=90km/h=25m/s und s=8m.
s=v²/2a wäre die Ausgangsformel bis zum Stillstand, der Bremsweg dafür wäre mithin 34,7m.
Setzen wir ein s=35m-8m für die Strecke die nötig gewesen wäre um nach dem Kollisionspunkt zum Stillstand zu kommen, verbleiben etwa 79km/h als Aufprallgeschwindigkeit.
Gegenrechnung: Von 90km/h bis 79km/h müssen gut 3m/s Geschwindigkeit abgebaut werden. Bei 9m/s² Verzögerung macht das gut ne Drittel Sekunde Bremszeit. Eine Drittel Sekunde mit durchschnittlich 84,5km/h=23,5m/s bringt uns 7,8m Weg. Wir haben richtig gerechnet.
Und bits hat ebenfalls Recht. Gehen wir von nem Tachovorlauf von 6% aus, stand der Zeiger in dem Moment (79km/h gefahren) bei 84km/h.
Wer möchte, kann ja noch mal mit 100km/h nachrechnen.
62 Antworten
Eventuell war die Verzögerung beim Aufprall einfach zu schwach für eine Airbagauslösung.
So eine Airbagauslösung ist auch nicht gerade ohne Verletzungsrisiko und sollte von daher nur bei entsprechend schweren Unfällen passieren.
Grüße
Der Audi sieht ja harmlos aus 😁
Erstmal meine Glückwünsche das es allen halbwegs gut geht.
Hier mal zum Vergleich ein Bild von meinem vor einem Monat nach einem Heckaufprall mit zirka höchstens 40kmh, ähnliche Situation, Autobahn:
Der Unfall Gegner (Opel Astra G) sah übrigens noch übler aus als der Corsa ...
Zitat:
Original geschrieben von Felyxorez
Der Audi sieht ja harmlos aus 😁
Erstmal meine Glückwünsche das es allen halbwegs gut geht.Hier mal zum Vergleich ein Bild von meinem vor einem Monat nach einem Heckaufprall mit zirka höchstens 40kmh, ähnliche Situation, Autobahn:
Der Unfall Gegner (Opel Astra G) sah übrigens noch übler aus als der Corsa ...
Und dabei hat der Compact schon kaum einen Kofferraum! 😁
Das sieht nur so harmlos aus, weil die Heckstoßstange sich nicht verformt hat. Darunter ist die Heckpartie mehr als 10cm eingedrückt.
Die Heckklappe ist nur nicht verformt, weil diese aus GFK und nicht aus Blech ist. Sie ist mehrfach gebrochen.
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Hallo
Mir ist ein Mercedes an ner Ampel ungebremst ( Fahrerin war von der Sonne geblendet ) innerorts in den Dienstwagen geknallt. Beim Mecedes ging auch kein Airbag auf, bei mir allerdings beim Aufprall auf meinen Vordermann. Beide Fahrzeuge hatten Totalschaden. Bilder hab ich angehängt.
Gruß Dirk
Zitat:
Original geschrieben von andyrx
mit ABS (unwahrscheinlich bei dem Modell Opel Corsa B) wäre keine Bremsspur zu sehen oder nur in Fragmenten😉mfg Andy
Vor 1999 gab es ABS bei bestimmten Austattungslinien/Motorisierungen.
Nach 1999 serienmäßig. Ok, 2000 wurde er dann durch den Corsa C abgelöst.
cheerio
Mein Vater hatte vor Jahren eine identische Situation mit 80 km/h Aufprallgeschwindigkeit. Er stand im Toyota Carina II, der Corrado fuhr auf. Das Fahrzeug war danach einen Meter kürzer, also 80 km/h erscheinen mir hier ein wenig viel.
Und nun meines zum Besten:
Wir standen mal hinterm Ortseingangsschild an vierter Stelle, der Erste wollte links abbiegen.
Da rauschte uns einer ins Heck. Mein Vater hatte im Spiegel schon bemerkt, dass da einer gleich ungebremst ins Heck semmelt und hatte irgendwie scheinbar stellvertretend für den Herannahenden voll auf der Bremse gestanden. Daher die 4m Bremspur. Die kam von unserem Fahrzeug.😁
Am Ende hatte selbst der Linksabbieger auf Position eins noch einen Schaden am Heck.😰
Unser 309 wollte danach das Gepäck nur noch mit Gewalt über die Rückbank freigeben.
Zum Glück brauchten Kinder damals noch keine Kindersitze. Sonst hätten wir auf der Rückbank auch noch HWS gehabt. Ohne Kindersitz war die Rückenlehne ausreichend hoch. 🙂
Aber man kann die Autos vesrchiedener Zeiten kaum beim Crashverhalten vergleichen. Man weiß halt nicht, wo die Indschinöhre die ganze Energie halt hin haben möchten.
Bei dem Cabrio sollte die Energie ja offensichtlich nicht in Kaltverformung des Kofferaum gesteckt weren sondern im Rahmen abgeleitet werden.
Das Schleudertrauma kann dich noch sehr lange begleiten. Jemandem aus meiner Familie ist auch mal jemand stehend auf der Bundesstraße hinten einer in den fast brandneuen A3 Sportback gekachelt. Der konnte gerade noch sp repariert werden. Von außen sah es gar nicht so wild aus, aber beim Blick in den Kofferraum sah es schon derb aus, was und wie weit da alles gestaucht war. Bei der Frau aus meiner Familie hat das Schleudertrauma erst nach einigen Tagen/Wochen richtig eingesetzt und sie hatte damit trotz Physiotherapie über ein Jahr mit den Spätfolgen zu kämpfen. Alles Gute.
Zitat:
Original geschrieben von fruchtzwerg
Das Schleudertrauma kann dich noch sehr lange begleiten. Jemandem aus meiner Familie ist auch mal jemand stehend auf der Bundesstraße hinten einer in den fast brandneuen A3 Sportback gekachelt. Der konnte gerade noch sp repariert werden. Von außen sah es gar nicht so wild aus, aber beim Blick in den Kofferraum sah es schon derb aus, was und wie weit da alles gestaucht war. Bei der Frau aus meiner Familie hat das Schleudertrauma erst nach einigen Tagen/Wochen richtig eingesetzt und sie hatte damit trotz Physiotherapie über ein Jahr mit den Spätfolgen zu kämpfen. Alles Gute.
Danke.
Ich hatte direkt nach dem Unfall keinerlei Beschwerden.
Erst etwa 6 Stunden nach dem Unfall bekam ich übelste Schmerzen im Kopf, Rücken, Nacken usw. und musste ins KH.
Seitdem bin ich krankgeschrieben. Mein Problem ist, dass ich zurzeit über meinen Arbeitgeber (Bundeswehr) eine Berfusförderungsdienstmaßnahme absolviere. Industriemeister in Elektrotechnik. Meine Befürchtung ist nun, dass ich wegen den Fehlzeiten abgelöst werde. Selbst mit starken Schmerzmitteln kann ich nicht lange aufrecht sitzen. Abgesehen davon dürfte ich unter deren Einfluss nichtmal Autofahren und irgendwie müsste ich ja in die Kaserne kommen 🙁
Ist also alles recht bescheiden momentan...
Mein Audi kann gerichtet werden. Habe heute Vormittag Rücksprache mit der Werkstatt gehalten. Das Seitenteil konnten sie auf der Richtbank, oder wie auch immer das heißt, wieder gerade ziehen. Der Rest ist alles kein Problem, neues Heckblech reinschweißen etc.
Es gibt lediglich Lieferschwierigkeiten mit der GFK-Kofferraumklappe.
TE, wenn Du gesundheitliche Beeinträchtigungen und dadurch Schäden und Verluste hast, muß der Unfallverursacher (= seine Versicherung) auch dafür aufkommen. Dein Unfall war nicht pillepalle, geht am besten zum RA.
vor allem hast du bei eindeutigem verschulden des Unfallgegners ja auch Anspruch auf einen Rechtsanwalt.
Den RA nimmt man sich dann sowieso. Im zweifelsall zahlt den erstmal die RV. Der wird aber eh schon zusehen, dass er auch von der gegnerischen Versicherung bezahlt wird.
Die Schuldfrage ist ja eindeutig geklärt.
RS Versicherung habe ich. Diese greift aber erst dann ein, wenn es zu Unstimmigkeiten kommen sollte. Mein Anwalt ist seit Anfang der Woche involviert. Er hat von mir schon eine Auflistung der mir enstandenen Mehraufwenungen bekommen.
Der Unfall ist z.B. weit weg von daheim passiert und so musste ich am Sonntag mit der Bahn 400 Km durch halb Deutschland reisen.
Das Ticket, zusätzliche Fahrten zum KH, SanStff etc. alles werde ich geltend machen. Dann wird ja noch die Wehrbereichsverwaltung im Namen der BRD gegen die gegnerische Versicherung klagen. Oh man, da kommt Einiges auf die zu.
Jedenfalls habe ich einen sehr fähigen Anwalt, mit dem ich schon meine Erfahrungen auf der identischen Ebene gemacht habe.
Erst letztes Jahr im Oktober ist mir, ebenfalls auf einer Bundesstraße, in einer langgezogenen Rechtskurve eine ältere Dame auf mein damaliges Auto gefahren. Ich musste wegen einer Baustellenampel an 3. oder 4. Stelle anhalten, stand schon etwa 10 Sekunden und dann krachte mir die Frau mit ihrem Ibiza der esten Generation in das Heck meines Seat Leons. Beide Autos waren Totalschaden und ich war auch ein paar Tage wegen Schleudertrauma krankgeschrieben.
Der obige RA hat damals alles geregelt und an Sachen gedacht, die man geltend machen kann, welche ich nichtmal im Internet zum Nachlesen gefunden habe 🙂
Also meine RV greift immer, sobald ich zum RA gehe und dem die Versicherungsnummer nenne.
Aus Erfahrung weiß ich leider, dass es bei Unfällen in acht oder neun von zehn Fällen immer Streß gibt.
Mittlerweile habe ich nichtmal mehr ne SB (im Schnitt alle 1,5 Jahre 150€ zu zahlen nervt). Da sich der RA nie mit einer Rechnung bei mir meldet, gehe ich davon aus, dass der schon irgendwie sein Geld bekommt.
Denke mal, erst zahlt meine RV und wenn es dann schwarz auf weiß ist, dass der Gegner blechen muss, kommt die dicke Rechnung an die gegnerische Versicherung und meine RV erhält das Geld zurück.
Zitat:
Original geschrieben von A4-Cabrio-3.0
Der obige RA hat damals alles geregelt und an Sachen gedacht, die man geltend machen kann, welche ich nichtmal im Internet zum Nachlesen gefunden habe 🙂
Was gibts denn da noch? Bekomme immer nur die 20€ Regulierungspauschale. N büschen wenig, dafür, dass ich oft wochenlang den Verursachern und ihren Versicherungen hinterher telefonieren muss.