Audi A4 Avant 2.0 TDI vs. VW Passat 2.0 TDI - mein persönlicher Erfahrungsbericht
Hallo A4-Gemeinde,
da ich mich ja derzeit nach möglichen Alternativen für meinen A4 Avant 2.0 TDI quattro umsehe, mache ich ab und an mal ausführliche Probefahrten mit Produkten anderer Hersteller. Vor kurzem hatte ich für 2 Tage einen Passat Variant 2.0 TDI (103 kw) Comfortline mit allerhand "Schnickschnack". Ich möchte hier mal meine Eindrücke weitergeben, einiges mag subjektiver Natur sein, vieles würde ich jedoch als unstrittig ansehen. So, nun mal los:
- Motor/ Fahrleistungen: Eines vorweg: Der Passat hatte ca. 14000 km Laufleistung (EZ 03/07), meiner hat derzeit 8700 km Laufleistung. Wahrscheinlich hängt es mit der unterschiedlichen Laufleistung zusammen, dass mir der Motor im Passat laufruhiger vorkam. Den Unterschied bzgl. Geräuschdämmung des Motors empfinde ich grundsätzlich als eher gering, mit leichten Vorteilen für den Passat (insbesondere im Leerlauf).
[Exkurs: Es entspricht generell meiner Erfahrung, dass die TDIs > 10000 km Laufleistung insbesondere bei Drehzahlen unter 1900 U/min vibrationsärmer laufen als mein Aggregat. Ich habe bislang 3 TDI > 10000 km Laufleistung gefahren und ich fand die Laufkultur stets durchaus in Ordnung, die häufig anzutreffende Kritik an der Pumpe-Düse Technik empfinde ich jedenfalls (und das obwohl ich sehr pingelig und kritisch bin) als überzogen. Bei meinem Motor kann ich die Kritik ansatzweise nachvollziehen, hoffe aber darauf dass sich das noch bessert 😉 Fazit: Ein (neuwertiger) Testwagen wird wohl um einiges unkultivierter laufen, als einer mit ca. 15000 km. Vielleicht sollten das einige Kritiker und "Testfahrer" mal berücksichtigen. Und ja, ich bin schon einen Common-Rail TDI Probe gefahren (3.0 TDI), finde die Pumpe-Düse Motoren aber insbesondere unter dem Preis-Leistungs-Gesichtspunkt nach wie vor völlig in Ordnung. ]
Fahrleistungen: Hier gab es ebenfalls keine größeren Unterschiede; Der Passat wirkte subjektiv etwas spritziger. Allerdings habe ich ja Quattro, was sich schon leistungsmindernd auswirkt (Gewicht und Reibung). Jedenfalls lagen die gestoppten Elastizitätswerte zwischen 6 und 6,5 s (60 km/h - 100 km/h, 4. Gang) und 8 bis 8,5 s (80 km/h - 120 km/h, 5. Gang). Der Passat scheint jedoch etwas länger übersetzt zu sein, jedenfalls lagen bei 160 km/h knapp 3000 U/min an, während bei meinem ca 3200 U/min anliegen. Ab ca. 190 km/h wirkt der Passat deutlich lebhafter (bis 215 km/h Tacho), bei meinem passiert ab 200 km/h Tacho praktisch nichts mehr.
Verbrauch: Hier macht sich der Quattro schon bemerkbar: Beim Passat hatte ich Verbräuche zwischen 6,1 und 6,8l (ruhige Autobahnfahrt mit ca. 130 km/h und etwas Stadt). Das finde ich wirklich in Ordnung für die Gewichtsklasse. Mein absolutes Minimum waren 6,8l, der Gesamtverbrauch liegt jedoch bei 7,3 l laut Fis (letzte 5000 km) und 7,5 l (real). Für mich bedeutet das: Der nächste wird keinen Quattro mehr haben.
- Fahrwerk: Hier gibt es schon deutlichere Unterschiede. Der Passat ist deutlich weicher abgestimmt. Das bedeutet jedoch auch mehr Karosseriebewegungen, die ich nicht immer als angenehm empfand. Grobe Unebenheiten meistert der Passat jedoch angenehmer. Allerdings ist mir aufgefallen, dass das Fahrwerk des Passat eher zum Poltern neigt als das A4 Fahrwerk. Man hat mit beiden Autos ein sicheres Gefühl, ich war allerdings überrascht, welch sicheres Gefühl der Passat bei sehr unangenehmen Bedingungen (Schneesturm am Irschenberg) vermittelt. Ich habe meinen Quattro jedenfalls nicht wirklich vermisst. Fazit: Weder das eine Fahrwerk (Karosseriebewegungen, Poltern) noch das andere Fahrwerk (sehr straff, teils unnötige Härte) haben mich restlos überzeugt. Leider konnte ich die Seitenwindempfindlichkeit nicht direkt vergleichen. Bei Sturm bin ich jedenfalls nur mit meinem A4 gefahren und da überzeugt mich die Performance nicht wirklich (Die 5er BMWs fahren einem jedenfalls um die Ohren, dass es nur so rauscht) - trotz Quattro PiPaPo.
- Fahrgeräusche: Mein Lieblingsthema; Die geringeren Windgeräusche bei Autobahntempo sprechen für den Passat. Des weiteren übertrifft der Passat den A4 hier mit weniger Abrollgeräuschen (Reifengeräuschen). Allerdings macht hier der falsche Reifen einiges kaputt: Der Passat hatte die Pirelli Snowsport 210 montiert. Ein grauenhafter Reifen, der dem Passat viel von seiner Ruhe nimmt. Wüsste ich's nicht besser, könnte ich nicht behaupten, dass der Passat leiser ist (mein A4 hat Conti TS 810). Isser aber 😛 Thema Klapper- und Knarz: Auch hier kann der Passat punkten, auch wenn dieser ebenfalls nicht 10 von 10 möglichen Punkten erreicht. Hier war ein leichtes Quietschen/ Klappern aus der Mitte des Armaturenbretts zu vernehmen bei starker Beschleunigung (waren wohl die beiden Schubladen). Des weiteren ein leichtes Knistern im Bereich B-Säule/ Gurtverstellung. Aber kein unangenehmes Knacken im Bereich der Türen/ Scheiben, sowie kein Klappern von der Laderaumabdeckung. Ich habe bei meinem jedoch schon beobachtet, dass bei Regen fast nichts mehr klappert, könnte an den Türgummis liegen. Bin übrigens mal einen Passat EZ 10.07 gefahren, da hat nichts aber auch gar nichts geklappert oder geknarzt... Ich habe bislang noch keinen A4 gehabt (bin 4 Stück gefahren von EZ 08.06 bis 09.07) der absolut klapper- bzw. knarzfrei gewesen wäre.
- Innenraum: Platzangebot/ Kofferraum sprechen natürlich für den Passat- wenn man's braucht... Mir würde Platz (als Einzelfahrer) im A4 jedenfalls reichen. Und Materialanmutung/ Qualitätsanmutung sprechen schon eindeutig für den A4. Der Passat ist natürlich auch gut verarbeitet entspricht in Finish/ Passgenauigkeit aber nicht ganz dem A4 (darf er auch nicht- nähere Erläuterungen gern auf Anfrage 😉). Allein dieses windige Rädchen zum Verstellen der Climatronic wäre z.B. nicht so mein Fall- wie gesagt bin sehr pingelig. Alle Details vergleichend aufzuzählen wäre etwas zu mühselig- deshalb mein Fazit: lieber rot als blau 😛
- Sitze: schließt an den vorhergehenden Punkt an; zum Glück hatte der Passat die elektrische Lendenwirbelverstellung. Die Normalsitze wären für mich auf langen Strecken wohl unerträglich; Die Schenkelauflage scheint merklich kürzer. Auch in diesem Punkt für mich eindeutiger Sieger A4 (zur Info: bin 1,81 m).
- Schaltung/ Getriebe: Hier sieht es völlig anders aus: Eindeutiger Sieger: Passat; Mit welcher Lässigkeit hier die Gänge durch die Schaltgassen flutschen: äußerst bemerkenswert; Die Kupplung greift wesentlich sanfter, also wirklich eine Wohltat gegenüber meiner "Schaltanlage" im A4. Hier muss ich stets äußerst konzentriert den ersten Gang einlegen, vom 3. in den 2. schalten, sonst bestraft mich das Getriebe. Das ist nicht, absolut nicht "premium" liebe (böse?! 😛) Audi-Ingenieure. Da war selbst das Schaltgetriebe in meinem 156 Alfa (BJ 04) angenehmer zu schalten. Des weiteren läuft das Kupplungspedal im Passat deutlich weicher. Meines ist immer noch etwas kratzig.
- Sonstiges: Die LEDs des Passat finde ich zeitgemäßer, ebenso den Blinker im Spiegel. Die Coming-/ Leaving-Home Funktion ist ganz witzig. Die Parksensoren spielten bei Schnee verrückt und nervten mit Dauer-Piepton.
Gesamt-Fazit: Für den Passat sprechen: - Platzangebot, - Geräuschniveau, -Schaltung/ Getriebe; Für den A4 sprechen: - Innenraum/ Materialien/ Qualitätsanmutung, - Sitze; alle anderen Aspekte wie Fahrwerk, Handling sind meines Erachtens eher Geschmacksfrage (wobei ich nicht bezweifeln will das irgendjemand z.B. die Sitze im Passat viiel besser findet, weil er vielleicht deutlich größer oder kleiner ist...)
Grüße
Marc
P.S. Nächster Test wird der 320d Touring, ich werde berichten...
3 Antworten
Da ich ja genau diese beiden FZ einige Monate mein Eigen nennen durfte/musste würd ich gern meine Sicht dazu anfügen, wenn du nichts dagegen hast. Ich beziehe mich, um es kurz zu halten auf deinen Bericht.
Zitat:
Hallo A4-Gemeinde,
Hallo auch von mir *g
Zitat:
da ich mich ja derzeit nach möglichen Alternativen für meinen A4 Avant 2.0 TDI quattro umsehe, mache ich ab und an mal ausführliche Probefahrten mit Produkten anderer Hersteller. Vor kurzem hatte ich für 2 Tage einen Passat Variant 2.0 TDI (103 kw) Comfortline mit allerhand "Schnickschnack". Ich möchte hier mal meine Eindrücke weitergeben, einiges mag subjektiver Natur sein, vieles würde ich jedoch als unstrittig ansehen. So, nun mal los:
Naja, bei mir war der A4 2.0 TDI die Alternative zum Passat 2.0 TDI, allerdings such ich auch momentan eine Alternative zum A4 2.0 TDI, denn ich habe irgendwie die Begabung, Fehler magisch anzuziehen, dazu später mehr
Zitat:
- Motor/ Fahrleistungen: Eines vorweg: Der Passat hatte ca. 14000 km Laufleistung (EZ 03/07), meiner hat derzeit 8700 km Laufleistung. Wahrscheinlich hängt es mit der unterschiedlichen Laufleistung zusammen, dass mir der Motor im Passat laufruhiger vorkam. Den Unterschied bzgl. Geräuschdämmung des Motors empfinde ich grundsätzlich als eher gering, mit leichten Vorteilen für den Passat (insbesondere im Leerlauf).
Ich bin mit dem Passat bis zur Wandlung rund 20.000km gefahren und mit dem A4 nun rund 24.000km, sodass beide etwa gleich gefordert wurden. Ich stimme dir zu, dass die Geräuschdämmung beim Passat besonders bei den Windgeräuschen besser ist.
Zitat:
[Exkurs: Es entspricht generell meiner Erfahrung, dass die TDIs > 10000 km Laufleistung insbesondere bei Drehzahlen unter 1900 U/min vibrationsärmer laufen als mein Aggregat. Ich habe bislang 3 TDI > 10000 km Laufleistung gefahren und ich fand die Laufkultur stets durchaus in Ordnung, die häufig anzutreffende Kritik an der Pumpe-Düse Technik empfinde ich jedenfalls (und das obwohl ich sehr pingelig und kritisch bin) als überzogen. Bei meinem Motor kann ich die Kritik ansatzweise nachvollziehen, hoffe aber darauf dass sich das noch bessert 😉 Fazit: Ein (neuwertiger) Testwagen wird wohl um einiges unkultivierter laufen, als einer mit ca. 15000 km. Vielleicht sollten das einige Kritiker und "Testfahrer" mal berücksichtigen. Und ja, ich bin schon einen Common-Rail TDI Probe gefahren (3.0 TDI), finde die Pumpe-Düse Motoren aber insbesondere unter dem Preis-Leistungs-Gesichtspunkt nach wie vor völlig in Ordnung. ]
Ja, das stimmt, ein Diesel braucht eine gewisse Zeit um ruhiger zu werden, aber den 2.0 TDI als laufruhig zu bezeichnen ... da schüttelt es mich. Wenn ich den Motor morgens starte begrüsst mich im kalten Zustand ein Nageln, wie von einem 15 Jahre alten BMW Diesel, leider bessert es sich auch nur wenig, wenn der Motor wärmer wird - der Motor hat die Bezeichnung Rumpel Düse definitiv verdient. Dank der bessere Schalldämmung fällt dies beim Passat allerdings weniger auf, wobei der A4 (kein Quattro) dank der etwas kürzeren Übersetzung spritziger wirkt. Der Motor ist in der Passat Variante allerdings ein Rotes Tuch für mich - mir ist innerhalb der ersten 11.000km gleich 2 mal ein und der selbe Turboladerschlauch auf der BAB abgeplatzt.
Zitat:
Fahrleistungen: Hier gab es ebenfalls keine größeren Unterschiede; Der Passat wirkte subjektiv etwas spritziger. Allerdings habe ich ja Quattro, was sich schon leistungsmindernd auswirkt (Gewicht und Reibung). Jedenfalls lagen die gestoppten Elastizitätswerte zwischen 6 und 6,5 s (60 km/h - 100 km/h, 4. Gang) und 8 bis 8,5 s (80 km/h - 120 km/h, 5. Gang). Der Passat scheint jedoch etwas länger übersetzt zu sein, jedenfalls lagen bei 160 km/h knapp 3000 U/min an, während bei meinem ca 3200 U/min anliegen. Ab ca. 190 km/h wirkt der Passat deutlich lebhafter (bis 215 km/h Tacho), bei meinem passiert ab 200 km/h Tacho praktisch nichts mehr.
Verbrauch: Hier macht sich der Quattro schon bemerkbar: Beim Passat hatte ich Verbräuche zwischen 6,1 und 6,8l (ruhige Autobahnfahrt mit ca. 130 km/h und etwas Stadt). Das finde ich wirklich in Ordnung für die Gewichtsklasse. Mein absolutes Minimum waren 6,8l, der Gesamtverbrauch liegt jedoch bei 7,3 l laut Fis (letzte 5000 km) und 7,5 l (real). Für mich bedeutet das: Der nächste wird keinen Quattro mehr haben.
Die Fahrleistungen hängen extrem von der Fahrbereifung ab. Meine Sommerreifen auf dem A4 messen 235 18", wohingegen meien Winterreifen 205er 16" messen und was soll ich sagen - der Verbrauch ging bei gleicher Fahrweise rund 1,5l/100km runter und der A4 zieht auch bei 200km/h bei waagerechter Strecke noch bis 220km/h ordentlich durch. Der Passat machte da gefühlsmäßig früher schluss und verbrauchte rund 0,3l - 0,5l / 100km mehr als der A4.
Zitat:
- Fahrwerk: Hier gibt es schon deutlichere Unterschiede. Der Passat ist deutlich weicher abgestimmt. Das bedeutet jedoch auch mehr Karosseriebewegungen, die ich nicht immer als angenehm empfand. Grobe Unebenheiten meistert der Passat jedoch angenehmer. Allerdings ist mir aufgefallen, dass das Fahrwerk des Passat eher zum Poltern neigt als das A4 Fahrwerk. Man hat mit beiden Autos ein sicheres Gefühl, ich war allerdings überrascht, welch sicheres Gefühl der Passat bei sehr unangenehmen Bedingungen (Schneesturm am Irschenberg) vermittelt. Ich habe meinen Quattro jedenfalls nicht wirklich vermisst. Fazit: Weder das eine Fahrwerk (Karosseriebewegungen, Poltern) noch das andere Fahrwerk (sehr straff, teils unnötige Härte) haben mich restlos überzeugt. Leider konnte ich die Seitenwindempfindlichkeit nicht direkt vergleichen. Bei Sturm bin ich jedenfalls nur mit meinem A4 gefahren und da überzeugt mich die Performance nicht wirklich (Die 5er BMWs fahren einem jedenfalls um die Ohren, dass es nur so rauscht) - trotz Quattro PiPaPo.
Da ich den A4 mit Sportfahrwerk geoordert hab, ist es klar, dass der A4 deutlich straffer abgestimmt ist als der Passat, was mir allerdings eher zusagte. Für mich ist das Sportfahrwerk einfach die Kombination aus Sportlichkeit bzw Fahrdynamik und Komfort. Der Wagen sprignt nicht unnötig, bietet allerdings gute Stabilität. Negativ ist mir allerdings in brenzligeren Situationen ein leicht nervöseres Heck beim A4 aufgefallen (starke Verzögerung aus 180km/h -> blinde LKW Fahrer). Beim Passat ging mir bei starken Wankbewegungen ein regelmäßiges Knarzen im Innenraum auf die Nerven, beim A4 trat zwar etwas ähnliches auf, konnte aber innerhalb einer halben Stunde durch die Werkstatt behoben werden.
Zitat:
- Fahrgeräusche: Mein Lieblingsthema; Die geringeren Windgeräusche bei Autobahntempo sprechen für den Passat. Des weiteren übertrifft der Passat den A4 hier mit weniger Abrollgeräuschen (Reifengeräuschen). Allerdings macht hier der falsche Reifen einiges kaputt: Der Passat hatte die Pirelli Snowsport 210 montiert. Ein grauenhafter Reifen, der dem Passat viel von seiner Ruhe nimmt. Wüsste ich's nicht besser, könnte ich nicht behaupten, dass der Passat leiser ist (mein A4 hat Conti TS 810). Isser aber 😛 Thema Klapper- und Knarz: Auch hier kann der Passat punkten, auch wenn dieser ebenfalls nicht 10 von 10 möglichen Punkten erreicht. Hier war ein leichtes Quietschen/ Klappern aus der Mitte des Armaturenbretts zu vernehmen bei starker Beschleunigung (waren wohl die beiden Schubladen). Des weiteren ein leichtes Knistern im Bereich B-Säule/ Gurtverstellung. Aber kein unangenehmes Knacken im Bereich der Türen/ Scheiben, sowie kein Klappern von der Laderaumabdeckung. Ich habe bei meinem jedoch schon beobachtet, dass bei Regen fast nichts mehr klappert, könnte an den Türgummis liegen. Bin übrigens mal einen Passat EZ 10.07 gefahren, da hat nichts aber auch gar nichts geklappert oder geknarzt... Ich habe bislang noch keinen A4 gehabt (bin 4 Stück gefahren von EZ 08.06 bis 09.07) der absolut klapper- bzw. knarzfrei gewesen wäre.
Das Thema hab ich oben schon behandelt.
Zitat:
- Innenraum: Platzangebot/ Kofferraum sprechen natürlich für den Passat- wenn man's braucht... Mir würde Platz (als Einzelfahrer) im A4 jedenfalls reichen. Und Materialanmutung/ Qualitätsanmutung sprechen schon eindeutig für den A4. Der Passat ist natürlich auch gut verarbeitet entspricht in Finish/ Passgenauigkeit aber nicht ganz dem A4 (darf er auch nicht- nähere Erläuterungen gern auf Anfrage 😉). Allein dieses windige Rädchen zum Verstellen der Climatronic wäre z.B. nicht so mein Fall- wie gesagt bin sehr pingelig. Alle Details vergleichend aufzuzählen wäre etwas zu mühselig- deshalb mein Fazit: lieber rot als blau 😛
Keine Frage, der Passat ist ein Raumwunder und übertrifft (fast) das Platzangebot eines Touaregs oder XC90 (zumindest im Kofferaum *g). Der A4 fällt da deutlich kleiner aus, allerdings ist er auch unter dem Passat angeordnet, der ja am Markt zwischen A4 und A6 liegt. Die Materialanmutung des A4 ist der des Passats um Längen überlegen. Allein das Geräusch beim Schliessen der Türen hört man den Unterschied - beim Passat klingt es metallisch und beim A4 eher weicher und gedämpft.
Zitat:
- Sitze: schließt an den vorhergehenden Punkt an; zum Glück hatte der Passat die elektrische Lendenwirbelverstellung. Die Normalsitze wären für mich auf langen Strecken wohl unerträglich; Die Schenkelauflage scheint merklich kürzer. Auch in diesem Punkt für mich eindeutiger Sieger A4 (zur Info: bin 1,81 m).
Ich mag die Sportsitze vom A4 - sie bieten einfach einen hervorragenden Seitenhalt, an den die Sitze des Passats (in meiner Variante leider nur Normalsitze) nicht heranreichen. Praktisch bei den Sportsitzen ist die einstellbare Sitzlänge.
Zitat:
- Schaltung/ Getriebe: Hier sieht es völlig anders aus: Eindeutiger Sieger: Passat; Mit welcher Lässigkeit hier die Gänge durch die Schaltgassen flutschen: äußerst bemerkenswert; Die Kupplung greift wesentlich sanfter, also wirklich eine Wohltat gegenüber meiner "Schaltanlage" im A4. Hier muss ich stets äußerst konzentriert den ersten Gang einlegen, vom 3. in den 2. schalten, sonst bestraft mich das Getriebe. Das ist nicht, absolut nicht "premium" liebe (böse?! 😛) Audi-Ingenieure. Da war selbst das Schaltgetriebe in meinem 156 Alfa (BJ 04) angenehmer zu schalten. Des weiteren läuft das Kupplungspedal im Passat deutlich weicher. Meines ist immer noch etwas kratzig.
Da der Passat an sich eher auf Komfort getrimmt ist, überrascht es nicht, dass alles etwas weicher funktioniert bzw abgestimmt ist, allerdings hasse ich weiche Pedale und zu leichtgängige Schaltungen, leider macht es Audi auch nicht rund, denn die Schaltung hakt wirklich gerne mal - trifft man bei einem schnellen Schalten nicht 100%ig die Gasse hängt man noch im Leerlauf, trotzdem bevorzuge ich den A4, da er mir etwas mehr Druck entgegen bringt. Leider taugt meine Kupplung beim A4 wohl nicht viel, denn kurioser weise schliesst sie nach einer Nacht in der Kälte erst im letzten Drittel, fährt man jedoch länger kann man ihn auch Stunden lang abstellen und sie packt bei der Hälfte. Wurde übrigens auch vom Werkstattmeister bestätigt.
Zitat:
- Sonstiges: Die LEDs des Passat finde ich zeitgemäßer, ebenso den Blinker im Spiegel. Die Coming-/ Leaving-Home Funktion ist ganz witzig. Die Parksensoren spielten bei Schnee verrückt und nervten mit Dauer-Piepton.
Die Zeitmäßigkeit zu vergleichen ist etwas unfair, da der Passat ein neues Model ist und der A4 ja nun aktuell am Ende seiner Modellzeit angekommen ist. Wirft man einmal einen Blick in den Inneraum des neuen A4, bzw. auf die Details des neuen A4, dann hat dieser die Nase vorn. Das Auslaufmodell wirkt meiner Meinung nach allerdings kein Stück weit überholt.
Zitat:
Gesamt-Fazit: Für den Passat sprechen: - Platzangebot, - Geräuschniveau, -Schaltung/ Getriebe; Für den A4 sprechen: - Innenraum/ Materialien/ Qualitätsanmutung, - Sitze; alle anderen Aspekte wie Fahrwerk, Handling sind meines Erachtens eher Geschmacksfrage (wobei ich nicht bezweifeln will das irgendjemand z.B. die Sitze im Passat viiel besser findet, weil er vielleicht deutlich größer oder kleiner ist...)
Mein Fazit lautet: Nie mehr Rumpel Düse. Der Motor ist einfach schrecklich, wenn man mal eine gewisse Jahreslaufleistung abspult. Ich fahren rund 40.000km im Jahr und war mit dem Passat mind. 20mal in der Werkstatt und mit dem A4 ebenfalls. Bei beiden Modell funktionierte die Klimaanlage nicht wirklich und regelte plötzlich auf extrem warm bzw kalt, die angepriesenen LongLife Intervalle sind ein Witz im Vergleich zu den erreichbaren, die Laufgeräusche eine Zumutung. Beim Passat kam noch eine elektronische Handbremse (meiner Meinung nach eines der überflüssigsten "Features" in einem Auto - ich würde da gerne eine abgewandelten Spruch anbringen "It's not a Feature, it's a Bug!"😉 hinzu, die von selbst löste, sowie die oben erwähnten abgeplatzten Turboladerschläuche, wohingegen beim A4 nun die kuriose Kupplung zu nennen wäre, sowie ein defekter Schalter für das Rückfahrlicht (eher marginal - es sei denn man fährt auch mal in der Dämmerung/Nacht, denn dann blendet man den rückwärtigen Verkehr ungemein). Ich steig wahrscheinlich auf den 2.7 TDI A4 um.
Zitat:
Grüße
Marc
Ebenfalls beste Grüsse
Dennis
Zitat:
P.S. Nächster Test wird der 320d Touring, ich werde berichten...
Für meinen Geschmack hat der BMW das hässlichste Heck, aber das ist ja eine Frage des Geschmacks. *g
Hey, die beiden Berichte und Erfahrungswerte sind wirklich klasse. Obwohl ich überhaupt kein Freund des Diesel bin (egal ob PD oder CR), habe ich die beiden Beiträge mit Interesse gelesen.
Weiter so, ich bin gespannt auf den (Vergleichs-) Bericht mit dem BMW.
Hallo Allerseits,
erstmal danke für positiven Rückmeldungen. So, am Samstag hatte ich dann Gelegenheit einen 325d, allerdings als Limousine und auch nur für knapp 2 Stunden zu fahren (schnüff...). Aber ein ausführlicher Bericht mit einem 320d (dann hoffentlich als Touring) wird demnächst folgen. Hier schon mal meine ersten Eindrücke vom BMW:
- Motor/ Getriebe/ Fahrleistungen: Was soll ich sagen, der Motor hat mich absolut begeistert. Jetzt kann man natürlich einwerfen, dass dies ja auch kein großes Wunder ist (6-Zylinder gegen meine "Rumpel-Düse"😉 😉. Aber diesen Vergleich würde ich auch nicht anstellen (wäre ja Äpfel mit Birnen, na ihr wisst schon...). Ich vergleiche diesen Motor mal mit dem 3.0 TDI aus dem A4 und dem 2.7 TDI aus dem A6. Und bei diesem Vergleich würde ich den Reihen-6er von BMW aber ganz klar bevorzugen. Da passt einfach alles: Laufruhe, Durchzug und Verbrauch. Ich hatte seit langem mal wieder ein Grinsen im Gesicht als ich den 3er mal kurz über die Bahn gescheucht habe. Von 160-180 km/h gehts so (für mich) unvorstellbar fix, genauso von 180-200km/h, von 200-220km/h... dann musste ich leider bremsen 😛. Also ich hatte bei diesem Motor genau das Gefühl, welches ich beim 3.0 TDI vermisst habe (und natürlich auch bei meinem vermisse- ist aber ja ein anderes Thema): Diese Souveränität beim Niederdrücken des Gaspedals auf der Bahn. Gut, vielleicht hatte ich ja auch mehr Rückenwind und der 3.0TDI war noch nicht eingefahren? (600km vs. 4500km). Und im Vergleich zum 2.7 TDI ist dieser Motor einfach nochmals kultivierter (abgesehen vom besseren Durchzug). Na ja, Anfahrschwäche ist ja bei allen 3 Motoren eigentlich kein Thema mehr im Vergleich zu meinem 2.0 TDI. Jedoch möchte ich an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass in Punkte Elastizität im 4.Gang bzw. 5.Gang (60-100 km/h bzw. 80-120 km/h) keine Welten zwischen den PDs und den starken CRs liegen. (Per Stoppuhr gemessen war der 325d in etwa eine gute halbe Sekunde schneller). Ich bin überzeugt, dass die kommende Generation der CRs nicht an die Performance der PDs heranreichen wird und beim Verbrauch bin ich ebenfalls skeptisch. Zumindest die bisherigen Tests des Tiguan mit CR zeigen, dass es wohl etwas gemütlicher zugehen wird mit den CRs und auch die Testverbräuche lassen nicht auf ein neues Sparwunder schließen. [Mir ist schon klar, dass der Tiguan schwerer ist; aber mein Quattro ist auch kein Leichtgewicht und die paar kg Unterschied bedingen anscheindend gut 1l Mehrverbrauch und deutlich schlechtere Elastizitätswerte] Aber zurück zum Thema 😉: Das Getriebe im 3er lässt sich deutlich besser schalten als jenes im A4. Das "Look and Feel" finde ich jedoch auch nicht so premium. Das fühlt sich zum Teil so "gummiartig" an, ist schwer zu beschreiben.
[Eine sehr amüsante Anektdote hierzu: Es begab sich, dass ich im Verlauf der Probefahrt einmal rückwärts fahren musste. Ich versuchte also den Rückwärtsgang links oben einzulegen. Nur wie? Kein Drücken half kein Ziehen, kein Knopf ließ sich finden- kurzum ich war verzweifelt. Zum erstenmal in meinem 13 Jahre währenden Autofahrerleben kam ich mir vor wie der erste Mensch auf Erden (oder der letzte Depp 😁). Was also tun? Hab natürlich mein Handy daheim liegen lassen. Und ich stand ziemlich in der Pampa... Irgendwann hielt dann ein Fahrschulauto in meiner Nähe; ich sprang aus dem Auto und lief auf den Fahrlehrer zu, schilderte ihm mein Problem. Er wusste leider auch keine Antwort, da "er sich keine BMWs mehr leisten kann". Was also tun? Nun ja, ich bin dann zum nächsten Wohnhaus gelaufen, habe geklingelt und kleinlaut mein Anliegen geschildert, dass ich zu blöd bin... Vorführwagen... Autohaus anrufen... 😁😁😁 Die nette Dame ließ mich gewähren und ich konnte mein Problem dann lösen: Einfach über die Sperre mit Gewalt nach links, da muss man erstmal darauf kommen...]
- Thema Innengeräusche: Der 3er hatte Winterreifen in 225, genauer Pirelli Sottozero montiert. Mein Eindruck: Innengeräusch OK, aber nicht hervorragend (ich meine natürlich die Geräuschdämmung 😉). Zumindest auf schlechtem Fahrbelag auf der Bahn hatte ich immer noch ein gewisses Heulen von den Reifen, nur minimal leiser als bei meinem A4. Jedoch habe ich 205er Reifen und zwar die wohl leisesten. Also steht ein direkter Vergleich hier noch aus- folgt aber dann in Gestalt des 320d. Windgeräusche geringer als beim A4- welch Wunder 😛.
- Thema Innenraum/ Wohlfühlfaktor: Ich kann sagen, ich habe mich im BMW wohl gefühlt; angenehme Sitze (viel besser als die des Passat), angenehme Bedienung, wobei ich diesen komische i-drive nicht wirklich benutzt habe (werde ich aber noch...). Die Haptik bzw. die Qualitätsanmutung ist auch in Ordnung, konnte jedoch keinerlei Verbesserung zum A4 feststellen; aber eine Verschlechterung: Die Türen schließen nicht mit einem satten Plopp, sondern irgendwie blecherner. Die Spaltmaße der Bedienelemente ist teilweise schon übel (Blinkerhebel oder ähnliches)- ja ich weiß, da kommt auch kein normaler Mensch darauf 😁. Was mich noch etwas störte: das dünne Lenkrad- wieso ist denn das so dünn (für meine Pranken 😁)? Ansonsten: die Materialien glänzen eben mehr als im A4- mir gefällt das matte im A4 aber irgendwie besser. Und: Ich mag einfach diese lackierten bzw. eingefärbten Plastikteile nicht, das stört mich auch in unserem A6. Deswegen werde ich mir wohl auch keinen neuen A4 kaufen 😛.
- Thema Fahrwerk: Nach allem was ich über Runflat gelesen habe, war ich doch eher positiv überrascht; so hart ist es nun wahrlich auch nicht, wobei es mir nicht viel besser erscheint als das Normalfahrwerk in meinem A4. Ich hatte merkwürdigerweise mit der Lenkung meine kleinen Probleme: auf der Bahn bei ca. 190 km/h und einer engeren langgezogenen Kurve hatte ich etwas Problem die Spur sauber zu halten; zu schwammig war hier das Gefühl. Da empfand ich die Servotronic im A4 als angenehmer (präziser?). Komisch, dabei soll ja gerade die Lenkpräzision ein Steckenpferd von BMW sein. Aber vielleicht lag's an etwas anderem oder ich kann nicht Auto fahren 😁.
Fazit: Der Reihensex!zylinder-Diesel ist eindeutig ein Sahnestück- hier kann Audi einfach (noch?) nicht mithalten. Ansonsten: würde Audi mal ein vernünftiges Schaltgetriebe zu Wege bringen und die Geräuschdämmung verbessern, bräuchte ich keinen BMW Probe fahren 😛
Grüße
Marc