Audi 80 1,9l TDI - Biodiesel?
Hallo!
Ich fahre einen Audi 80 1,9l TDI Erstzulassung 30.01.1995 (Tageszulassung), war wohl die letzte Generation, der stand jedenfalls bis Sommer 1995 bei Audi auf m Hof, bis ihn mein Vorbesitzer kaufte.
Kann mir einer sagen, ob ich ihn auch mit Biodiesel füttern kann oder lieber tunlichst die Finger davon lassen sollte?
Gruß
Malleman91
12 Antworten
pfoten weg von dem bio zeugs. Audi und VW haben ihre Diesel nicht (mehr) für Bio Diesel freigegben, liegt an der Einspritzpumpe bla bla
mit biodiesel ist immer so ne sache
da es dafür noch keine richtige norm gibt.
du kannst glück haben und gutten erwischen
dann solltest du keine probleme haben
oder schlechten und deine einspritzpumpe und düsen verkleben und müssen ausgetauscht werden.
mfg stefan
hallo, les mal den bericht, den ich aber nicht zitiert habe 😉
Biodiesel – gut und günstig (nachfolgend auch RME genannt)
Vorweg möchte ich noch erläutern das es sich bei meinem Fahrzeug um einen Audi A3 Ambiente 1.9 TDI Pumpe-Düse 96/131 KW/PS Modelljahr 2001 handelt, der zur Zeit etwa 42000 Km auf der Uhr hat davon bis jetzt ca. 30000 Km mit "Biodiesel".
Was ist Biodiesel überhaupt?
Biodiesel oder Raps-Methylester (RME) besteht einfach gesagt aus Methanol und Rapsöl.
Methanol ist der einfachste aller Alkohole und wurde früher auch "Holzgeist" genannt, da man ihn durch eine sog. "Trockene Destillation" von Holz herstellte. Heute wird Methanol aus Synthesegasen die bei der Rohölfraktionierung (Kraftstoffherstellung) anfallen hergestellt.
Raps (Brassica napus ) ist eine sehr alte Nutzpflanze aus der die Römer bereits das Rapsöl preßten.
Das aus dem Raps gepreßte Öl wird mit Natronlauge und Methanol erwärmt. Dabei tauscht das im Rapsöl enthaltene Glyzerin (=süßes Öl griechisch glycis = süß) mit dem Methanol den Platz. Diesen Vorgang nennt man umerstern oder verestern. Das Ergebnis heißt dann Raps-Methylester (RME) oder richtiger Rapsölfettsäure-Methylester.
Merke: Biodiesel ist kein Rapsöl! (Rapsöl rein kann zwar auch als Kraftstoff verwendet werden bedarf aber einiger Umrüstungsarbeiten am Motor.) Biodiesel ist wie alle Kraftstoffe nach DIN oder Europanorm zertifiziert.
E DIN 51606
Warum (Bio-) Diesel?
Im Jahr 2001 war ich gezwungen ein neues Auto zu kaufen. Denn mein damaliger Wagen ein Opel Omega MV 6 mit 3 Liter Hubraum und 211 PS hätte mich bei täglich 88 km Arbeitsweg (hin und zurück) auf Dauer ruiniert. Der Verbrauch lag bei sehr sparsamer Fahrweise bei 10.5 L/100 Km, bei zügiger Fahrt auch mal bei 12 Litern.
Natürlich nur vom Besten – Super.
Also, was lag näher als mich für einen Diesel zu entscheiden. Es sollte aber ein Dieselmotor der neuen Generation sein. Viel Leistung – wenig Verbrauch. Nach einigen Testfahrten mit den unterschiedlichsten Modellen, darunter der Opel Astra Eco 4; der Astra 2.0 DTi; einem Audi (s.o.); eine MB A-Klasse 170 CDI und ein Saab 93 2.2 TiD entschied ich mich für den Audi A3 1.9 TDI PD.
Warum der Audi?
Das Design, die Ausstattung, das Verhältnis Leistung/Verbrauch und die Liebe zum Detail waren gegenüber den Anderen in fast allen Punkten besser. (Um es mal mit den Worten von Nikki Lauda zu sagen: "Die haben das beste Paket geschnürt!"😉 Aber das aller Wichtigste war, der freundliche Verkäufer wies ohne Frage darauf hin, daß dieser Wagen wie alle VW und Audi Diesel natürlich für "Biodiesel" freigegeben sei. Und das ohne zusätzliche Ümrüstung. D3 Norm sei eh selbstverständlich. (Bei Saab nicht, da wars noch immer D2.)
Dann viel es mir wie Schuppen aus den Haaren: "...wieso hat davon bei den Anderen nie einer gesprochen?"
Das sollte sich erst später aufklären.
Da es sich bei dem Audi um einen neun Monate alten Geschäftswagen handelte, hatte er knapp 12000 Km auf dem Tacho und war natürlich auch vom Preis her deutlich günstiger als ein Neuwagen. (Ein vergleichbarer Neuwagen lag bei knapp 49000 DM – das war für meinen Geldbeutel eine Nummer zu groß.)
Die ersten paar Tausend Kilometer wurde nur herkömmlicher Diesel getankt. Dann als Mitte-Ende 2001 die Spritpreise wieder deutlich anzogen bemerkte ich an einigen freien Tankstellen das über dem Dieselpreis immer ein noch niedriger Preis stand. 1000 mal gesehen – nie beachtet. Biodiesel? – Biodiesel, ja klar Biodiesel und ich kann das Zeug in meinem Auto fahren! Also rann an die Zapfsäule und voll gemacht das Ding.
Tank voll und bezahlt. – Jeder Liter Biodiesel war bis zu 16 Pfennig billiger als herkömmlicher Diesel!!!
Klasse! Super! Prima!
Aber welche Vorteile hat Biodiesel noch?
Er senkt den Rußausstoß bei manchen Motoren um bis zu 50%. Er wird aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Enthält kein Krebserzeugendes Benzol oder andere Aromate. Hat eine bessere Schmier-fähigkeit als herkömmlicher Diesel da RME Schwefelfrei ist (<0,001%). Biodiesel bildet, da Schwefelfrei, auch weniger Ablagerungen in den Brennräumen (Ölkohle). Gilt nicht als Gefahrstoff und ist biologisch abbaubar.
Wieso ist RME so günstig?
Der Staat subventioniert Alternative Kraftstoffe (zu denen natürlich Biodiesel auch zählt) über eine niedrigere Kraftstoffsteuer und fördert so deren Verbreitung.
Als braver Staatsbürger tut es einem natürlich weh daß man beim Biodiesel tanken nicht soviel Steuern bezahlen darf wie die andren, die herkömmlichen Sprit tanken müssen. Wo doch der Diesel eh‘ schon viel günstiger ist wie Benzin. (*lachtot*) Derzeit kostet der Liter im Kölner Raum etwa 77 Cent.
Was ändert beim fahren mit Biodiesel?
Nichts von Bedeutung!
Laut Hersteller kann sich ein Mehrverbrauch von bis zu 10% einstellen. Dies kann ich nicht bestätigen, denn der von mir ermittelte Wert liegt bei unter 5% (genau 4.08%).
Das Startverhalten wird dahin gehend beeinflußt daß man rein subjektiv den Eindruck hat, der Wagen nimmt für etwa 5-10 Sekunden nach dem Start nicht so willig Gas an wie mit herkömmlichen Diesel. Anstatt der dunklen Dieselrußwolke beim Anlassen verläßt nun ein grau-weißer Nebel, der irgendwie nach „Frittenfett“ riecht, den Auspuff.
Auf den ersten paar Metern der Fahrt, also beim Hochbeschleunigen, ist das Ansprechverhalten auch etwas zäher.( nach 100 m merkt man keinen Unterschied mehr)
Auch eine Leistungseinbuße von bis zu 10% wird von manchen Herstellern angegeben. Ich konnte zwar eine Leistungseinbuße feststellen die aber sehr gering ist und durch das enorme Drehmoment der modernen Dieseltriebwerke fast nicht spürbar ist.
Bei älteren Fahrzeugen die nicht über eine Biodieselfreigabe verfügen kann folgendes auftreten:
Einige Gummi- oder Kunststoffmaterialien werden unter Umständen bei längerem Gebrauch vom Biodiesel angegriffen. Kraftstoffschläuche können aufquellen. Schläuche aus Fluorkautschuk sind resistent gegenüber Biodiesel. Die gibt es für ein paar Euro aber im Zubehörhandel oder direkt bei der Fachwerkstatt.
Ölwechselintervalle bleiben gleich. Diesel ist mit RME in jeder Form mischbar.
Fachwerkstatt und Hersteller
Einige Modelle sind nicht für Biodiesel freigegeben oder nur bedingt oder nicht tauglich. So die Aussage einiger Händler/Werkstätten.
Das ist schlicht weg falsch!!! Jeder Dieselmotor kann mit RME betrieben werden!
Opel zum Beispiel hat seine Dieselmotoren nicht für RME nicht frei gegeben. Warum?
"Neue Ideen für bessere Autos" – wohl kaum! Wie kann man heute, wo jedes zweite oder dritte Auto ein Diesel ist, nur Motoren anbieten die mit norm. Diesel fahren? Opel hat in der Dieseltechnologie sowieso den Anschluß verpaßt, denn andere Hersteller bieten modernere Dieselmotoren mit geringerem Hubraum bei gleicher oder besserer Leistung und geringerem Verbrauch an. (Vergleich VW Golf 1.9 DTI von 100-150 PS gegen Opel Astra 2.0 DTI nur mit 100 PS)
Selbst die Japaner haben mittlerweile bessere und leistungsfähigere Triebwerke als Opel. Von den Franzosen ganz zu schweigen. (sehr gute Dieselmotoren)
Scheut Opel die Kosten für Fluorkautschukschläuche (etwa 15-20 €), die Gewährleistung oder halten die Motoren nichts aus?
BMW bietet zumindest die Option für Biodiesel an. Mercedes bietet auch ein Biodieselpaket an.
Die Hersteller der Volkswagengruppe (Audi, VW, Skoda, Seat) haben alle Fahrzeuge freigegeben sogar rück-wirkend bis 1989.
Eine gute Fachwerkstatt rüstet im Prinzip jeden Diesel-PKW um auf Biodiesel. Bei alten Modellen wie die 200er Diesel von Benz müssen die Schläuche getauscht oder zumindest überprüft werden. Ansonsten laufen diese „unkaputtbaren“ Motoren mit RME viel besser, vor allem aber sichtbar rußärmer.
Wichtigstes Kriterium für mich ist das ich mit einem fast umweltneutralen Produkt ohne große Einbußen jede Menge Geld sparen kann. Denn zur Zeit kostet der RME zwischen 0,77 und 0,80 € das bedeutet schon im Vergleich zum norm. Diesel (86 Cent) eine Ersparnis von 6-9 Cent = 12-18 Pfennig am Liter.
Ich setze auf Biodiesel anstatt Rohöldestillat.
Hallo
hier mal ein paar anmerkungen.
Die TDI's von VW und AUDI sind meines wissens nach erst ab 1997 für BIODIESEL freigegeben. Der Hersteller der Einspritzpunpe/-anlage (Bosch) gibt keine Freigabe für BIODIESEL.
Problem für den Nutzer von BIODIESEL ist, dass im Fall der Fälle (Einspritzpumpe defekt) er gegenüber dem Hersteller nachweisen muss, dass er nur einen der Empfelung entsprechenden Kraftstoff getankt hat. Wenn er das nicht kann, dann bleibt er auf den Reparaturkosten sitzen. Und für diese Kosten kann man denn im Zweifel eine Menge Kraftstoff tanken.
Gruss Andi
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Also Leute,
3:1 gegen Biodiesel, würde ich sagen :-)
Genauer gesagt, 4:1, denn ich habe noch direkt bei AUDI angerufen, und da wurde klipp und klar NEIN zum Biodiesel für das Modell gesagt.
Lucky Luck, Dein interessanter Beitrag hatte mich ehrlich gesagt kurz zögern lassen, aber ohne (schriftliche) Zusage von Audi hätte ich eh kein Tropfen Biodiesel an mein Schätzchen herangelassen ;-)
Danke Euch allen für Eure Einschätzungen/Erfahrungen!
Biodiesel + Steuern
Hallo LuckyLuck,
es ist zwar richtig das Du weniger Steuern bezahlst. Dafür ist Biodiesel ein deutsches Produkt. Nach Berechnungen des ifo-Instituts aus München gibt es mittlerweile bis zu 19.000 Arbeitsplätze in der Biodieselbranche. Das entlastet zum einen die gebeutelten Sozialkassen zum anderen zahlen die Arbeiter der Biodieselbranche Lohnsteuern an den Staat.
Also weiterhin gute Fahrt mit Biodiesel
Chris
stimmt stimmt.. .oft gesehen nie beachtet... .hat jemand erfahrungen mit'nem AEL motor... also 5zyl 2.5L TDI 140 PS ? (A6 C4) erstzulassung 96... ist der für biod. freigegeben oder nicht?
gruß philipp
AEL und Biodiesel
Hallo Philipp,
nein, ist definitv nicht für Biodiesel freigegeben. Habe mich
vor kurzem selbst bei Audi erkundigt und ich habe ja auch nen 2.5er AEL.
Gruss Philipp
nicht freigegeben heisst aber noch lange nicht, dass er nicht damit läuft.... also.. teste du mal.. und sag mir dann wie's war :-P
Testen ?
Du bist mir einer...
ich teste das glaube ich nicht. Nicht frei gegeben heisst das da Biodiesel nix verloren hat ! Er würde bestimmt ne weile damit fahren, bis das Biodiesel Schläuche und Dichtungen zerfressen hat !
Gruss Philipp
Biodiesel + Norm
Hallo,
immer wieder hört man, Biodiesel sei nicht genormt. Dies ist falsch.
Es gibt die E DIN 51606 in Deutschland. Die ist für alle verbindlich und auf Grund dieser Norm werden Fahrzeuge freigegeben.
Seit einigen Jahren läuft das europäische Normungsverfahren für die DIN EN 14214. Sobald diese Norm verbschiedet wird ist sie für die gesamte EU verbindlich.
Biodiesel
Hallo habe einen V6 TDI A4 2.5 ich fahre nur Pflanzenoil von einem Bestimmten Hersteler seit 150.000 Km hab bis jetzt noch keine Probleme gehabt ,das ist besser als Biodiesel da da Substanze drinne sind die dem Motor nicht gut tun ,anders ist es bei Pflanzenoil
Gruss Wesley