AT5 Totalausfall?
Hallo zusammen,
seit heute nachmittag habe ich folgendes Problem an meinem GTS 2.2 DTI Automatik:
Plötzlich, nach einem Stopp an einer Vorfahrtsstraße, ging gar nichts mehr, d.h., obwohl Stufe D drin ist, bleibt das Auto stehen. Motor nimmt Gas an, Stufe D wird im Display angezeigt, aber es passiert weiter nichts.
Gleiches mit Rückwärtsgang, Wintersperre, manuelle Schaltung (Fahrstufen werden angezeigt!). Absolut nichts geht mehr.
Ich habe ihn heute abend vor das Tor des Freundlichen geschleppt (natürlich unter Beachtung aller notwendigen Maßnahmen).
Hat jemand eine Idee (oder schlimmer: das Gleiche erlebt?)? Kann es sein, dass da ein spezifischer bekannter Fehler vorliegt, der auf Kulanz hoffen lässt?
Bisher auf Kulanz: Lenkstockmoduk, hintere Stoßdämpfer, Radio zweimal getauscht.
BJ ist übrigens 5/03, 50.080 km.
Noch eine Ergänzung:Im Urlaub ging er mit Wohnwagen dran plötzlich ins Notprogramm. Der dortige FOH konnte als Fehler "Reifenabrollumfang" oder so was auslesen, programmierte neu drüber, und dann gings wieder. Kann das zusammenhängen? Vorletzte Woche ging die Wasserstandskontrolleuchte an, es fehlte geringfügig (viertel Liter) Wasser. Nachgefüllt vom Mechaniker - ok.
Help! Was könnte das mit dem AT5 sein?
Gruß vom entnervten Herbert
86 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von J.M.G.
Wer zu doof ist Beweissicherung zu betreiben, der muss halt zahlen oder auf die Gnade des Gegenüber hoffen.
Vielen Dank. Dann lass aber wenigstens die in dem Zusammenhang etwas widersinnigen "lieben Grüße" weg.
Zitat:
Original geschrieben von mfd5
Für die durchgeführte Reparatur hast Du vom FOH bestimmt eine Rechnung bekommen.
Und ob! Folgende Positionen sind aufgeführt:
Öldruck prüfen
Diagnose AF-Getriebe
Stellgliedtest
Getriebe aus- und einbauen
Getriebe komplett ersetzen (ist das was anderes?)
Dann das Material:
Getriebe
Öl
Schraube, Dichtung, Mutter.
Das wars. Nichts von Ölkühler drauf. Laut Aussage Chef wurden aber auch die Anschlussstutzen des Ölkühlers ersetzt (=Rückrufaktion).
Schaun mer mal, was der Montag bringt. Ich hoffe, der Chef ist auch wieder aus dem Urlaub zurück.
Gruß
Steuerbürger
Zitat:
Original geschrieben von Steuerbürger
Vielen Dank. Dann lass aber wenigstens die in dem Zusammenhang etwas widersinnigen "lieben Grüße" weg.
Ich denk gar nicht daran das wegzulassen. Du bist hier deutlich darauf aufmerksam gemacht worden, dass Du in einem möglichen Rechtsstreit die Chancen ungleich verbesserst, wenn Du Beweissicherung betreibst (d.h. Händler zur Mängelbehebung auffordern -> dann Anwalt -> Rechtsschutz prüfen -> Beweissicherungverfahren einleiten).
Zu Deinem neuerlichen Schaden: Ruppiges Schalten kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Ölmangel. Öl nachfüllen und Leckage beseitigen ist da jedoch nur die eine Hälfte der Arbeit - ich würde prüfen lassen, in wieweit das Getriebe bereits Schaden genommen hat durch die Fahrt mit mangelhaftem Ölstand.
Auch hier gilt im Zweifelsfall: Auftrag zur Mängelbehebung, Anwalt / Rechtsschutz / Beweissicherungsverfahren.
So, endlich geht's voran:
Erstens: Getriebetausch von Oktober:
Opel hat meinem FOH jetzt auf mehrfache Intervention mitgeteilt, dass noch ein Batzen von Opel nachgelegt wird (über die 50% Kulanz hinaus). Die Höhe steht allerdings noch nicht fest. Mal sehen - man kann ja immer noch mal nachbohren.
Zweitens: Ölverlust im neuen Getriebe:
Ich war letzte Woche in der Werstatt und habe dort mit meiner Hiobsbotschaft für einen kleinen Schock gesorgt. Seit heute morgen steht der Vectra in der Werkstatt, die Ursache des neuerlichen Ölverlustes wird geprüft. Ich habe dem Meister die fiesen Schaltvorgänge beschrieben. Ich denke, es wird auf einen erneuten Getriebetausch hinauslaufen - und der ist dann gratis.
Ach ja, die Schalterei:
Wenn ich runterbremse gegen Null (5-10 km/h) gibts kurz vor dem Stillstand ein "rrrrrttt-Geräusch" und das Getriebe bremst selbständig runter.
Manchmal, auch bei zartem Gas geben, wird der Schaltvorgang von 1 nach 2 stark verzögert, die Drehzahlen gehen dann relativ hoch.
Beim "Dahingleiten" irdendwo zwischen 70 und 90 km/h gibt es manchmal das "rrrrrttt-Geräusch", wie wenn Zahnräder aufeinander wollten, aber nicht so recht könnten.
Diese Vorgänge sind nicht beliebig (re-)produzierbar, es kommt oder es kommt nicht. Aber es kommt auf jeden Fall (wie in der Todesanzeige: "plötzlich und unerwartet ..."😉. Beunruhigend ist das schon.
Bin ich mal gespannt. Ich bin sicher, man wird sich große Mühe geben.
Man hat mir (Nulltarif natürlich) den neuen 1.2 Corsa zur Verfügung gestellt. Naja, kein Vergleich, aber immerhin.
@Speziell J.M.G:
Ich habe mich diesmal lückenlos an deine Ratschläge gehalten und akzeptiere hiermit feierlich die "lieben Grüße" 😉)
Ich werde gelegentlich für die (zahlreichen) Leidensgenossen mal berichten, wie es weiter gegangen ist.
Bis dahin Grüße von
Steuerbürger Herbert
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Zitat:
Original geschrieben von J.M.G.
Auch hier gilt im Zweifelsfall: Auftrag zur Mängelbehebung, Anwalt / Rechtsschutz / Beweissicherungsverfahren.
Beweissicherungsverfahren: J.M.G. kannst du das evt. etwas erläutern ? (Mein AT5 funktioniert eigentlich zu meiner Zufriedenheit, aber man weiss ja nie)
Ich nehme mal an, ich bleibe mit meinem Vectra in der Pampa stehen, Wagen fährt in Stufe D nicht mehr. Sollte man den Wagen so überhaupt zum Händler bringen ? Ist es nicht sinnvoller erst den Wagen nach Hause, dann einen unabhängigen Gutachter an den Wagen, (Öl analysieren lassen) und danach zum FOH. Wenn der defekte Wagen einmal beim FOH steht, stelle ich mir das Beweissicherungsverfahren etwas schwierig vor.
Nehmen wir an, ich hätte einen AT-Schaden.
Damit würde ich zum Händler fahren (oder schleppen lassen, je nachdem).
Dieser wird eine Diagnose stellen und einen Kulanzantrag stellen. Entspricht dieser nicht meinen Vorstellungen, wird dies Opel schriftlich mitgeteilt mit einer Aufforderung zur kostenlosen Mängelbehebung und Androhung eines Beweissicherungsverfahren gefolgt von einem Produkthaftungs-Verfahren, natürlich mit Fristsetzung und Anhängen (Feldabhilfen, Verweise auf die Häufung hier im Forum etc.).
Jetzt ruht die Arbeit an dem Fahrzeug.
Läßt Opel die Frist verstreichen oder weist die Aufforderung zurück, wird das Fahrzeug aus den Händen des FOH abgeholt, eine etwaige Rechnung unter Vorbehalt bezahlt, Rechtsanwalt - den Rest macht der. Dieser klärt die Deckung mit der Rechtsschutzversicherung und gibt die Sache ans Gericht, welches sofort einen Gutachter zur Beweissicherung bestellt.
Ist dieses Erfolgt, kann die Instandsetzung erfolgen - egal wo Du möchtest - und das Verfahren geht seinen Gang.
Opel wird es jedoch nicht soweit kommen lassen.
ABER: Ich wär sehr vorsichtig, denn wenn ein AT erst bei 150.000km ausfällt und kein Wasser im Getriebe ist, wird es sehr schwierig dem Richter klarzumachen, dass es sich nicht um normalen Verschleiß handelt. Klar, da haben die Jungs, bei denen der Schaden unter 100.000km auftritt bessere Karten. Im Zweifelsfall in Ruhe mit einem Gutachter abklären.
Danke J.M.G. für die ausführliche Erläuterung. Das hilft einem doch weiter.
Topp, danke;-)
Ich verfolge mit Interesse die Diskussion rund um die Automatik (AT5).
Habe mir erst kürzlich einen 1 Jahr alten 1.9 CDTI AT6 zugelegt. Sind da ähnliche Probleme akut?
Gruß
Dete
Neuester Sachstand nach 3 Tagen Werkstatt:
Aussage des Meisters: Es waren 2,2 Liter Getriebeöl zu viel drin. Hä? Wieso denn das? In Österreich hatte man doch festgestellt, dass 2 Liter zu wenig drin wären und hatte die Menge dann entsprechend nachgefüllt. Vermutlich, so mein FOH, hätten die Öschis falsch gemessen (er hat mir die ausgedruckte Messanleitung von Opel gezeigt). Nach Adam Riese waren dann aber vor dem Nachfüllen auch schon 0,2 Liter zuviel drin - und das, obwohl der Wagen ja eine erhebliche Menge "rausgestratzt" hatte (wie wir Pfälzer sagen).
Ein Mysterium! Ein Faszinosum!
Das ist die eine Seite. Andererseits war aber auch definitiv eine Leitung falsch verlegt, das wird jetzt behoben. Möglicherweise, so der Meister (der scheint sein Handwerk zu verstehen und gibt sich Mühe), bessert sich dann das bemängelte Schaltverhalten.
Am Montag kriege ich den Vectra wieder (Gottseidank - der Leih-Corsa zieht ja keine Wurst vom Teller! Wo sind die 80 PS?). Dann soll ich mal 5-600 km fahren, dann haben wir wieder ein Date. Wenns dann nicht besser ist mit der miesen Schalterei, kommt ein neues Getriebe rein.
Wir werden sehen.
Gruß
Steuerbürger Herbert
Zitat:
Original geschrieben von dete33
Sind da ähnliche Probleme akut?
Aufgrund der Familienzugehörigkeit beider Getriebe solltest Du damit rechnen.
Ich hätte da auch noch eine Frage an die Spezialisten:
Kann (Motor-)Kühlflüssigkeit ins Getriebeöl gelangen?
Sorry, ich bin eine technische Blindschleiche 😉
Gruß
Steuerbürger Herbert
Ja. Das Getriebeöl wird in einen Wärmetauscher geführt, wo es am Kühlwasser vorbeifließt um temperiert zu werden (sowohl erwärmt als auch abgekühlt, je nach Fahrzustand).
Dieser Wärmetauscher war Grund für die Rückrufaktion, weil eben gerade da Kühlwasser ins Getriebeöl eingedrungen ist, was JEDES Getriebe zerstören wird - da kann man nix mehr machen, außer tauschen (die Lamellen im Getriebe werden angelöst -> Feierabend).
Übrigens, die Kollegen im W210-Forum haben ähnliche Probleme mit dem Wärmetauscher (mit den gleichen Schadensbildern). Hersteller des Wärmetauschers hüben wie drüben: Valeo - ein Schelm der da was böses denkt...
Zitat:
Original geschrieben von J.M.G.
Dieser Wärmetauscher war Grund für die Rückrufaktion, weil eben gerade da Kühlwasser ins Getriebeöl eingedrungen ist
Wenn also mein Kühlwasserstand sinkt, muss das nicht die Kopfdichtung sein oder eine Undichtigkeit am Geschläuch, sondern ... aha!
Ich habe bisher dreimal Kühlwasser nachgegossen:
- Einmal kurz vor dem Getriebecrash (hatte ich der Werkstatt gesagt!),
- einmal vor 14 Tagen im Urlaub,
- einmal nach dem Urlaub.
Zwar jeweils nur geringe Mengen (vielleicht 100 ml oder so).
Die Werkstatt hat übrigens das überschüssige österreichische Getriebeöl aufgehoben, ich sichere das. Außerdem könnte man ja noch eine Live-Probe nehmen.
Gruß
Herbert
Jetzt wird es irgendwie sehr komisch.
Ich fasse zusammen (um sicher zu gehen, dass ich das richtig verstehe):
(1) Dein Getriebe wurde in Werkstatt A getauscht.
(2) Das neue Getriebe weißt folgende Mängel auf:
(2.1) Der Umbau wurde in mindestens einem Punkt nicht sachgemäß durchgeführt (Leitung falsch verlegt).
(2.2) Der Schaltvorgang von 1->2 wird teilweise verzögert (auch das hatte ich bei meinem ersten Getriebeschaden!). Das ist defintiv ein Sachmangel!
(2.3) Es kommt zu Schlagen beim Runterschalten von 2->1
(3) Getriebeölstand
(3.1) Fahrzeug bleibt 3.000km nach dem Wechsel stehen. Werkstatt B stellt einen zu niedrigen Getriebeölstand fest und füllt nach, wonach der Mangel (nicht fahrbereites Fahrzeug) behoben ist.
(3.2) Werkstatt A behauptet nun, dass das Getriebe von Werkstatt B überfüllt worden sei, entnimmt den Getriebe jedoch statt den nachgefüllten 2,2l nur 2l. Auch ist der durch das Nachfüllen behobene Schaden offensichtlich nicht erklärbar.
(4) Kühlmittelverlust
(4.1) Das Fahrzeug leidet unter massivem Kühlmittelverlust.
(4.2) Das Fahrzeug ist von der Rückrufaktion des Wärmetauschers betroffen gewesen. Opel weist eine Kausalität für den Getriebeschaden Nr. 1 von der Hand.
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Ist das soweit richtig?
Ich persönlich würde, sollte es sich um mein Fahrzeug handeln, folgende Schritte einleiten:
(I) Das KIC der Adam Opel GmbH sowie die Geschäftsführung in Form des Herrn Demand und Herrn Visser kurz über den chronologischen Ablauf Deiner Fahrzeuggeschichte informieren, mit der Schilderung aller Sachmängel, dem Auftreten der Wartungsbetriebe (Mangelhafte Montage, Rückruf Wärmetauscher, Überfüllen des Getriebes) und einer Nachhaltigen Kulanzforderung in Höhe von 100%.
(II) Würde ich das KIC bitten einen ordentlich zertifizierten Techniker zu bestellen das Fahrzeug überprüfen zu lassen, da offensichtlich weder Werkstatt A noch Werkstatt B in der Lage sind ein Automatikgetriebe fachgerecht zu montieren und zu warten. Dieser soll prüfen, in wieweit das falsch montierte, später überfüllte Getriebe Schaden genommen hat und gegebenenfalls ein neues Getriebe verbauen lassen.
Da Du Gewährleistung auf die Instandsetzung Deines Getriebes hast, setz eine Frist zur Sachmängelbehebung. Gelingt dies nicht, bestehe auf ein neues Getriebe!
(III) Werkstatt Deines Vertrauens soll prüfen, wo das Kühlwasser entweicht.
Ich sag Dir ganz offen: Ohne Druck von oben, wird man Dir in der Werkstatt auf der Nase rumtanzen.