Assistenzsysteme: Fluch undoder Segen???/

Mercedes C-Klasse W205

Hallo zusammen, ich hatte vor kurzem eine "unheimliche Begegnung der dritten Art", als ich mit meinem neuen A205 das erste Mal mit Tempo 180 auf freier Autobahn und eingeschaltetem Tempomat und dem Lenkassistenten fuhr. Plötzlich hat der Lenkassistent eine leichte Korrektur durchgeführt, bei der ich mich höllisch erschreckt hatte, da sich das anfühlte, als ob ich plötzlich auf Glatteis und fremdgesteuert wäre. Bei dem Tempo macht man pro Sekunde schon ein paar Meterchen mehr als bei Tempo 100, bei dem ich den Lenkeingriff dann nicht schlimm finde. Kurz gesagt: bei ausgeschaltetem Lenkassistenten fühle ich mich deutlich sicherer bei hohem Tempo und nicht fremdgesteuert, da liegt das Auto sensationell satt und direkt steuernd auf der Straße.
Anderes Beispiel: ich habe am Ort eine sehr niedrige Brücke ( oben ist eine Umgehungsstraße), unter der ich jeden Tag durch muss. Ich habe das schon ein paar mal gehabt, daß die Kameras den oben fahrenden "Querverkehr"( vor Allem LKWs und Trecker) als Aufprallgefahr erkennen und das Auto gibt akustisch den Voralarm. Bin gespannt, ob mich mein Fahrzeug irgendwann autonom in eine Vollbremsung schickt.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Beste Antwort im Thema

Man MUSS immer die Hände am Lenkrad belassen bei den Systemen die heute von allen namhaften Herstellern angeboten werden.

Ich habe in drei Jahren und auf über 71.000 Kilometern noch keine Vollbremsung oder ein Fehlverhalten des Fahrzeugs erlebt.

Habe ebenfalls FAP+ (Fahrer-Assistenzpaket Plus mit Distronic und Lenkassistent).

Ich finde die Systeme genial und sie waren u.a. ein Kaufgrund seinerzeit und werden auch der Kaufgrund sein im kommenden Jahr den Wagen wieder in neu zu erwerben.

Sternengruß.

30 weitere Antworten
30 Antworten

So sehe ich das auch. Es ist die erste Generation solcher Systeme. Sie helfen, ersetzen aber noch nicht die menschlichen Sinne. Obwohl das scheinbar bei manchen Fahrern angebracht wäre!?

Zitat:

@helmutyx59 schrieb am 30. Juli 2017 um 21:40:20 Uhr:


So sehe ich das auch. Es ist die erste Generation solcher Systeme. Sie helfen, ersetzen aber noch nicht die menschlichen Sinne. Obwohl das scheinbar bei manchen Fahrern angebracht wäre!?

Der war gut ..
Bei einigen hilft aber such keine weitere Generation

Doch - die letzte Generation, die vollautonome. Aber dann gibt es bestimmt immer noch genug zu meckern. Z.B. über das Infotainsystem, das die Langeweile während der Fahrt vertreiben soll oder über nur 64 Farben der Ambientebeleuchtung....

Hi,

Zitat:

@ichbins14 schrieb am 30. Juli 2017 um 20:15:43 Uhr:


Ich denke allerdings, daß die Assistenten etwas nie haben werden/ können: Intuition und vorausschauendes Fahren. Beispiel: der Bremsassistent der Distronic funktioniert echt super und ich habe den oft und gerne an, empfinde ich als zuverlässig. Aber er kann nicht schon in einer Kolonne 4-5 Autos vorher bremsen sehen, der Mensch/ Fahrer kann da schon ebenfalls leicht anbremsen. Der BAS kann sich nur am Vordermann orientieren und ( was er ja zuverlässig macht) leitet manchmal schon eine schärfere Bremsung ein. Aber wie gesagt: faszinierende Systeme, der Anfang ist erst gemacht....

sag niemals nie...😉

Die Fahrzeuge werden in nicht allzu ferner Zukunft untereinander kommunizieren. D.h. in deinem Beispiel wird das Fahrzeug weiter vorne in der Kolonne seinen (hinteren) Nachbarn mitteilen, dass es bremst (oder durch den Fahrer gebremst wird), und die Nachfahrenden (bzw. deren BAS) können "vorausschauend" reagieren...

Gruß
Fr@nk

Ähnliche Themen

So ist es.

Gerade auch mit der Car-to-X Assistenz System Technologie geht es deutlich weiter, als was der Mensch vermag.
Wenn aus einer Querstraße ein Krankenwagen in Kürze die Kreuzung mit roter Ampel kreuzt, sagt das System künftig von wo u. in welcher Distanz er kommt. Gut im Falle, wenn weder Blaulicht noch Sirene, das eindeutig erkennen lassen. Und ein Pannenfahrzeug, das hinter einer unübersichtlichen Kurve die Fahrbahn versperrt, wird zuvor mit Entfernungsangabe angekündigt.

Ein echter "Segen" sind ebenso die hinteren Querverkehrs Assistenz Systeme, die im nicht einsehbaren Bereich herannahende Auto u. Fahrradfahrer mit Radar orten, lange bevor das menschliche Auge sie sehen kann, wenn man z.B. rückwärts aus einer Parklücke auf eine Straße rollt.
Und solche Situationen kann weder die menschliche Intuition, noch die Erfahrung so präzise voraussagen.

Das wird aber nicht morgen oder übermorgen der Fall sein. Bis das halbwegs flächendeckend verteilt ist dauert das sicher 25-30 Jahre. Und solsnge noch manuelle dazwischen rumfuhrwerken ist das in vielen Fällen eher ein Risiko als Hilfe.
Und solange die heutigen Systeme nicht einwandfrei und vor allem fehlerfrei laufen seh ich eine Serienausstattung mit den neuen Systemen nicht.
1 Mio. Elektrofahrzeuge bis 2020... nehm ich mal als Richtwert.

Zitat:

@x3black schrieb am 31. Juli 2017 um 21:27:27 Uhr:


Das wird aber nicht morgen oder übermorgen der Fall sein. Bis das halbwegs flächendeckend verteilt ist dauert das sicher 25-30 Jahre.

LOL....in 10 Jahren ist bereits das Straßennetz vollständig digitalisiert u. in 30 Jahren sprechen wir nicht von flächendeckender Verteilung von Assistenzsystemen, sondern von flächendeckendem autonomen Fahren.

Die drei zuvor genannten Systeme gibt es übrigens bereits heute schon (flächendeckend in 5 Jahren bei 4-6 Herstellern). Flächendeckend im Sinne von Verteilung in mehreren Märkten, durch mehrere Hersteller, mit verschiedenen Modellen.
Den rückwärtigen Querverkehrs-Assistenten gibt es sogar schon seit 2015 flächendeckend (z.B. bei Audi, dort schon in 5 Modellreihen).

Ich sprach nicht von dem rückwärtigen Quer-Assis, sondern eher von Car-to-X.
Das ist KAro-einfach
In 10 Jahren das Strassennetz volldigitalisiert??? wo? In D? 😕 da müssen aber erst ein paar bedenkenträger an den entscheidenden Stellen vorab ausgetauscht werden. Und so langsam müssen wir da in die Hufe kommen....
Das ist in 10 Jahren nichtmal in der abschließender Beurteilung der Politik. Solche Großprojekte dauern in D erfahrungsgemäß mal ein kleinwenig länger als anderswo. Und werden auch nur geringfügig teurer als geplant. Bis da die rechtlichen Grundlagen geschaffen sind, sind die 10 Jahre bereits um ohne das wir autonom fahren bzw. dran denken.

Für manche ist die Steuerung eines Fahrzeugs eine ziemlich langweilige und mitunter sogar gefährliche Angelegenheit, die sie während des Transports ihres physischen Selbst von wichtigeren Dingen abhält. Da sind Assistenzsysteme ein Segen und das finale Ziel ist ein vollautonomer Transport im eigenen bzw. zukünfitg "gesharten" Fahrzeug. Letzteres, den vollautonomen Transport, kann ich mir eigentlich nur vorstellen, wenn da kein selbststeuernder irrer Iwan mehr dazwischen funkt. Die Schaffung der technischen Voraussetzungen für die Antizipation und Reaktion auf solche Eskapaden werden wohl viel zu aufwändig und damit zu teuer sein, um massentauglich zu sein. Simplere und damit billiger und schneller verfügbare Techniken benötigen einen enger definierten Handlungsraum.

Andere fahren gerne selbst und sehen zu, dass sie anderen (und besser auch einem selbst) dabei möglichst keinen Schaden zufügen (letzteres unterstelle ich allen hier). Dazu sind schlicht keine Assistenzsysteme notwendig - aus meiner Sicht sogar eher kontraproduktiv, weil sie nur scheinbar die Verantwortung übernehmen und im entscheidenen (aber zumindest seltenen) Momenten diese Verantwortung an den Fahrer zurückübertragen. Es ist schon ein Witz, dass wir gerne bereit sind Verantwortung an Systeme abzugeben, die von Menschen entwickelt werden, also ebenso Mist bauen, wie wir im Straßenverkehr. Da würde ich mich nur dann wohlfühlen, wenn diese Systeme von anderen Maschinen entwickelt werden... ;-)

Ok, ich habe es jetzt eher überspitzt ausgedrückt, aber Ihr seht, was ich meine...

Zitat:

@x3black schrieb am 1. August 2017 um 08:09:21 Uhr:


In 10 Jahren das Strassennetz volldigitalisiert??? wo? In D? 😕 da müssen aber erst ein paar bedenkenträger an den entscheidenden Stellen vorab ausgetauscht werden. Und so langsam müssen wir da in die Hufe kommen....

Ein volldigitales Straßennetz in 10 Jahren war der Hauptgrund für den Kauf von Here.
Denn gerade weil der Anbieter Here bei der Digitalisierung des Straßennetzes (60 Länder) schon besonders weit fortgeschritten ist u. man unabhängig von Google bleibt, haben sich Audi, BMW u. Mercedes für den gemeinsamen Kauf entschieden.
Here ist bei der Digitalisierung nicht nur weit fortgeschritten, sondern auch dabei sehr genau (+/- 1m) u. bietet damit ideale Voraussetzungen für das automatisierte Fahren. Um sowohl für das Assistenz-System basierte Fahren (Teil-autonom), als auch für das autonome Fahren in 10 Jahren die optimale Voraussetzung (u. gleichzeitig einen technischen Vorteil vor anderen) zu haben.

Zitat:

@Protectar schrieb am 1. August 2017 um 10:34:17 Uhr:



Zitat:

@x3black schrieb am 1. August 2017 um 08:09:21 Uhr:


In 10 Jahren das Strassennetz volldigitalisiert??? wo? In D? 😕 da müssen aber erst ein paar bedenkenträger an den entscheidenden Stellen vorab ausgetauscht werden. Und so langsam müssen wir da in die Hufe kommen....

Ein volldigitales Straßennetz in 10 Jahren war der Hauptgrund für den Kauf von Here.
Denn gerade weil der Anbieter Here bei der Digitalisierung des Straßennetzes (60 Länder) schon besonders weit fortgeschritten ist u. man unabhängig von Google bleibt, haben sich Audi, BMW u. Mercedes für den gemeinsamen Kauf entschieden.
Here ist bei der Digitalisierung nicht nur weit fortgeschritten, sondern auch dabei sehr genau (+/- 1m) u. bietet damit ideale Voraussetzungen für das automatisierte Fahren. Um sowohl für das Assistenz-System basierte Fahren (Teil-autonom), als auch für das autonome Fahren in 10 Jahren die optimale Voraussetzung (u. gleichzeitig einen technischen Vorteil vor anderen) zu haben.

Wir haben noch nicht mal den Flächendeckenden ausbau von Breitbandinternet in Deutschland bewerkstelligen können und ihr streitet euch über die Digitalisierung des Verkehrs?

Und bevor sich Autonomer Verkehr durchsetzen kann, müssen erst diverse Ethikfragen geklärt werden, was der Erfahrung nach ein sehr langwieriger Prozess ist (das ist auch gut so)

Zitat:

@Nuckeln schrieb am 1. August 2017 um 13:01:46 Uhr:[/
Wir haben noch nicht mal den Flächendeckenden ausbau von Breitbandinternet in Deutschland bewerkstelligen können und ihr streitet euch über die Digitalisierung des Verkehrs?

Keep cool,
denn so ist es eine völlig falsche Interpretation der vorigen posts.
Zum einen gibt es gar keinen Streit über die Digitalisierung des Verkehrs (wenn überhaupt dann besteht allenfalls Uneinigkeit zum Kenntnisstand des digitalisierten Kartenmaterials u. das ist etwas völlig anderes) Und zum anderen ist der gemachte Vergleich zum Tempo oder dem Fortschritt des Ausbaus eines Breitbandnetzes, in speziell diesem Zusammenhang, völlig abstrus. Das hat noch nicht mal entfernt etwas mit der Thematik oder der Technologie oder der von mir beschriebenen Digitalisierung zu tun.

Hier geht es doch um "Assistenzsysteme: Fluch oder Segen ?"

Also, und in dem Kontext spielt der heutige u. zukünftige Digitalisierungsgrad der Karten eine entscheidende Rolle. Für Mercedes Besitzer ist deshalb auch der technische Stand von Here wichtig, ob es z.B. ein "Segen" ist.
Wenn einige denken, das o.g. würde länger als 10 Jahre dauern, ist denen offenbar der gegenwärtige technische Stand von Here nicht bekannt.

Solange die autonomen Fahrzeuge platz machen, soll jeder durch die Welt fahren, wie er oder sie es mag.

Intuition und Vorausschau sind des Menschen größte Stärke, aber gleichzeitig auch seine größte Schwäche. So wie sich der Mensch aufgrund von Intuition recht sicher im Straßenverkehr bewegen und die Zusammenhänge erkennen kann, so sagt ihm genau diese Intuition, dass er guten Gewissens mit 70 in eine Kurve fahren kann, weil dahinter ja auf gar keinen Fall ein Hindernis auf der Straße sein kann. Es gibt Unfälle, weil der intuitive Mensch eben auch irren kann.

Ich finde es unglaublich spannend was sich auf dem Gebiet der Fortbewegung alles getan hat in den letzten Jahren und sich wahrscheinlich in noch rascherer Geschwindigkeit in naher und mittlerer Zukunft noch tun wird.
Faszinierend, größtenteils positiv,und hoffentlich wird die Zahl der schweren Unfälle weiter zurückgehen, ebenso wie Emissions-, und Lärmbelästigungen aufgrund neuer Antriebstechnologien.
Einzig macht mich der Gedanke an diese Zukunft auch ein wenig - wie soll man es ausdrücken - melancholisch. Ich bin noch jemand der autofahren auch mit Emotionen verbindet, selbst ein Fahrzeug lenkt und sich an einem schönen Motorensound erfreut. All dies wird mehr und mehr verschwinden denke ich. Und wahrscheinlich ist es auch besser so.

Deine Antwort
Ähnliche Themen