Anzeige wg. Mittelfinger zeigen beim Überholen

Hallo,

vorhin gab es folgende Situation:
Trecker fährt mit knapp 30kmh bei erlaubten 70.
Hinter dem Trecker fährt ein weißer SUV und dahinter ich.

Zum überholen ist frei. Der weiße SUV zögert allerdings zu lange, sodass ich zum Überholen ansetze.
Plötzlich entscheidet sich der weiße SUV Fahrer doch zu überholen und fährt auf die Gegenspur. Ich sehe das und bremse ab.
Doch anstatt dass der Fahrer des weißen SUV weiter beschleunigt, bremst er ab und fährt nur wenig schneller als der Trecker.
Um mich zu Ärgern, ist er selbst nach dem Trecker überholen auf der Gegenspur mit nur knapp über 30kmh weiter gefahren.
Irgendwann konnte ich dann endlich überholen und habe aus Wut den Mittelfinger gezeigt.

Seltsamerweise ist er mir danach ziemlich lange gefolgt und hat irgendwann gewendet? Weiß nicht was das für eine Aktion werden sollte.

Jetzt habe ich ein wenig Angst, dass er mich wegen dem Mittelfinger anzeigt.
Was wird auf mich zukommen?

Beste Grüße

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@MartinT1 schrieb am 9. Juni 2020 um 21:13:11 Uhr:


Warum machst du so was wenn du dich vor den Konsequenzen fürchtest?

Weil Marko kein emotionsloser Androide ist, sondern ein Mensch mit Gefühlen und so ein Mensch handelt nun mal spontan und manchmal halt auch falsch, aber genau das es eben menschlich.

Marko, da wird höchst wahrscheinlich nix mehr kommen.

Gruß

Uwe

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Zitat:

@63er-joerg schrieb am 15. Juni 2020 um 09:15:35 Uhr:



Ich habe schon einige Verfahren mitgemacht.
Sowohl als Angenagter

Aua, da würde ich auch klagen, wenn mich jemand annagt 🙂

Zitat:

@63er-joerg schrieb am 15. Juni 2020 um 09:15:35 Uhr:



Es spielt auch eine Rolle wie unbescholten du bist, welche soziale Stellung du hast, und wo du auf der Leiter stehst. Ich weiß, hört sich finster, ungerecht, und vor allem unkorrekt an, ist aber ein Fakt.

Natürlich ist das so.

Ein kleines Stück weit ist das auch korrekt, da der Richter neben der Glaubhaftigkeit der Aussage auch die Glaubwürdigkeit beurteilen soll. Der stadtbekannte notorische Trickbetrüger steht da halt mit einem schlechteren Blatt als der Polizist mit 30 Dienstjahren ohne Beanstandung, wenn es um die Bewertung der Wahrheitsliebe geht.

Das bedeutet aber keineswegs, das Gericht dürfte nun pauschal dem Polizisten alles glauben.

Der Rest geschieht dann entweder bewusst oder unbewusst. Auch richter haben Vorurteile und eben keinen Lügendetektor im Kopf. Auftreten, sozialer Status etc. können durchaus unbewusst beeinflussen.

Trotzdem behaupte ich, dass die meißten Zivilverfahren fair ablaufen. Da geht es eben streng nach der Beweislast und die meißten Richter nehmen den notwendigen Überzeugungsgrad ernst.

Strafverfahren sind eine andere Schiene, da schaue ich durchaus etwas kritischer drauf. Gerade bei den schwachen der Gesellschaft wird da nach meinem Eindruck nicht immer genau genug hingeschaut.

Vorurteile sind im Prinzip auch kein Problem, solange man sich beim endgültigen Urteil davon überzeugt hat, dass sie stimmen. 🙂

Zitat:

@Jens Zerl schrieb am 15. Juni 2020 um 11:36:24 Uhr:


Vorurteile sind im Prinzip auch kein Problem, solange man sich beim endgültigen Urteil davon überzeugt hat, dass sie stimmen. 🙂

Das ist eine Illusion.

Die Beeinflussung durch Vorurteile findet ja gerade unbewusst statt. Ein guter Richter wird sich daher mit seinen Vorurteilen kritisch auseinandersetzen, aber dazu ist eben auch nicht jeder in der Lage.

Wer Richtern per se Vorurteile unterstellt, könnte vielleicht mal seine eigenen einer kritischen Betrachtung unterziehen.

Grüße vom Ostelch

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Zitat:

@Ostelch schrieb am 15. Juni 2020 um 11:41:23 Uhr:


Wer Richtern per se Vorurteile unterstellt, könnte vielleicht mal seine eigenen einer kritischen Betrachtung unterziehen.

Grüße vom Ostelch

Ich unterstelle jedem Mensch Vorurteile. Unterschiedlich stark ausgeprägt und ganz unterschiedlich verteilt.

Der links-alternativ sozalisierte Richter wird vielleicht dem schnöseligen Jungunternehmer eher negative Merkmale unterstellen, der wertkonservativ erzogene eben dem Antifa-Anhänger mit Rasterlocken.

Und alles andersrum und dazwischen. Ein Mensch vollkommen ohne sozialisierte Vorurteile? Halte ich für ausgeschlossen und nehme mich da keineswegs aus.

Selbstverständlich hat jeder Mensch mehr oder weniger Vorurteile. Es ist aber bei manchen Professionen Teil der Ausübung die eigenen Vorurteile und Wertvorstellungen hinterfragen zu können. "Vorurteile" sind auch nicht per se schlecht. Wer behauptet, frei von Vorurteilen zu sein, muss auch frei von Lebenserfahrung sein.

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@Ostelch schrieb am 15. Juni 2020 um 12:07:57 Uhr:


Selbstverständlich hat jeder Mensch mehr oder weniger Vorurteile. Es ist aber bei manchen Professionen Teil der Ausübung die eigenen Vorurteile und Wertvorstellungen hinterfragen zu können. "Vorurteile" sind auch nicht per se schlecht. Wer behauptet, frei von Vorurteilen zu sein, muss auch frei von Lebenserfahrung sein.

Grüße vom Ostelch

Und wo genau unterscheiden sich jetzt unsere Aussagen? Wieso unterstellst Du mir, ich müsste meine Vorurteile gegenüber Richtern (welche übrigens keineswegs eine homogene Gruppe sind) einer kritischen Betrachtung unterziehen?

Zitat:

@Ostelch schrieb am 15. Juni 2020 um 12:07:57 Uhr:


Es ist aber bei manchen Professionen Teil der Ausübung die eigenen Vorurteile und Wertvorstellungen hinterfragen zu können.

Zitat:

@ixtra schrieb am 15. Juni 2020 um 12:07:51 Uhr:


Ein guter Richter wird sich daher mit seinen Vorurteilen kritisch auseinandersetzen, aber dazu ist eben auch nicht jeder in der Lage.

Oder möchtest Du behaupten, weil es Profession ist, wäre auch jeder Richter zu Reflexion im gleichen Maße in der Lage?

Mein Gott geht es nicht ziviler. Immer diese hast und bist.. Ist ja wie im Kindergarten...

Zitat:

@ixtra schrieb am 15. Juni 2020 um 12:15:20 Uhr:



Zitat:

@Ostelch schrieb am 15. Juni 2020 um 12:07:57 Uhr:


Selbstverständlich hat jeder Mensch mehr oder weniger Vorurteile. Es ist aber bei manchen Professionen Teil der Ausübung die eigenen Vorurteile und Wertvorstellungen hinterfragen zu können. "Vorurteile" sind auch nicht per se schlecht. Wer behauptet, frei von Vorurteilen zu sein, muss auch frei von Lebenserfahrung sein.

Grüße vom Ostelch

Und wo genau unterscheiden sich jetzt unsere Aussagen? Wieso unterstellst Du mir, ich müsste meine Vorurteile gegenüber Richtern (welche übrigens keineswegs eine homogene Gruppe sind) einer kritischen Betrachtung unterziehen?

Ich habe dir doch persönlich gar nichts unterstellt. 😕, sondern nur allgemein zum "Vorurteil" geschrieben.

Zitat:

@ixtra schrieb am 15. Juni 2020 um 12:15:20 Uhr:



Zitat:

@Ostelch schrieb am 15. Juni 2020 um 12:07:57 Uhr:


Es ist aber bei manchen Professionen Teil der Ausübung die eigenen Vorurteile und Wertvorstellungen hinterfragen zu können.

Zitat:

@ixtra schrieb am 15. Juni 2020 um 12:15:20 Uhr:



Zitat:

@ixtra schrieb am 15. Juni 2020 um 12:07:51 Uhr:


Ein guter Richter wird sich daher mit seinen Vorurteilen kritisch auseinandersetzen, aber dazu ist eben auch nicht jeder in der Lage.

Oder möchtest Du behaupten, weil es Profession ist, wäre auch jeder Richter zu Reflexion im gleichen Maße in der Lage?

Auch das will hier wohl niemand. Mit Verallgemeinerungen scheitert man in jede Richtung.
Richter sind aber ganz besonders gefordert, eigene Wertvorstellungen und Vorurteile kritisch zu hinterfragen. Das sollte jedem Richter stets bewusst sein. Ich kenne einige, bei denen es auch so ist. Da auch Richter nicht unfehlbar sind, bleiben Ausnahmen nicht unmöglich.

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@ixtra schrieb am 15. Juni 2020 um 11:44:33 Uhr:



Zitat:

@Ostelch schrieb am 15. Juni 2020 um 11:41:23 Uhr:


Wer Richtern per se Vorurteile unterstellt, könnte vielleicht mal seine eigenen einer kritischen Betrachtung unterziehen.

Grüße vom Ostelch

Ich unterstelle jedem Mensch Vorurteile. Unterschiedlich stark ausgeprägt und ganz unterschiedlich verteilt.

Der links-alternativ sozalisierte Richter wird vielleicht dem schnöseligen Jungunternehmer eher negative Merkmale unterstellen, der wertkonservativ erzogene eben dem Antifa-Anhänger mit Rasterlocken.

Und alles andersrum und dazwischen. Ein Mensch vollkommen ohne sozialisierte Vorurteile? Halte ich für ausgeschlossen und nehme mich da keineswegs aus.

Was glaubst Du, warum Justitia eine Augenbinde trägt ?

Wenn das zutreffen würde, was Du da behauptest, müssen wir unser gesamtes Rechtssystem in Frage stellen.

Ich behaupte das Du da viel zu weit gegangen bist mit Deiner Aussage.

Anderswo mag es so sein ( Blick über den Teich ), aber nicht bei uns.

Vllt holen wir hier etwas weit aus..
..bei einem Mittelfinger wird das Ganze eventl. ein paar Hunnis kosten, sind dann doch eher Kleinigkeiten. Da kann sowohl der Freispruch und/oder die Verurteilung bei beiden Seiten Verdruss anrichten.

Ich habe aber zB die Scheidung eines Freundes als Zuschauer miterlebt.
Den ganzen Prozess. Da es da um einiges mehr ging wie nur um ein paar Hunnis, war das nicht nur hochinteressant, sondern auch eine Schlacht sondergleichen. Ich habe schon viel schmutziges Geschäft erlebt, mitgemacht und vor Gericht gesehen, aber das ist mit nichts zu vergleichen.

Die (damalige) Richterin hat zwangsläufig die Richtung vorgegeben, durchgezogen, und auch danach geurteilt. Mein damaliger Freund hatte nicht den Hauch einer Chance, und seine bitterböse Alte stand am Ende als die "gute" dar. Da musste ich mir nach dem Urteil Wadenwickel machen. Für mich stand eines sicher fest: Wäre es ein Richter gewesen, hätte die ganze Sache auch andersrum laufen können.

Fazit: Natürlich kommt es auf Vorurteile an.
Natürlich auch auf Lebenserfahrungen.
Leider eben auch bei Leuten, die sich das normal nicht erlauben dürfen...

Gruß Jörg.

Zitat:

@derbeste44 schrieb am 15. Juni 2020 um 12:51:38 Uhr:


Was glaubst Du, warum Justitia eine Augenbinde trägt ?

Weil das der Anspruch ist. Deswegen aber doch nicht die unumstößliche Realität.

Zitat:

@derbeste44 schrieb am 15. Juni 2020 um 12:51:38 Uhr:


Was glaubst Du, warum Justitia eine Augenbinde trägt ?

Wenn das zutreffen würde, was Du da behauptest, müssen wir unser gesamtes Rechtssystem in Frage stellen.

Wieso? Solange Menschen da urteilen, sind menschliche Eigenheiten und auch Unzulänglichkeiten eben hinzunehmen. Ich kenne kein besseres System

Zitat:

@derbeste44 schrieb am 15. Juni 2020 um 12:51:38 Uhr:



Ich behaupte das Du da viel zu weit gegangen bist mit Deiner Aussage.

Weil ich sage, dass auch Richter sich nicht von ihrer sozialen Prägung und menschlichen Herangehensweisen immer vollkommen frei machen können? Wenn dir das schon zu viel Blasphemie ist, dann möchtest du nicht wissen, wie manche Urteilsfindung erfolgt.

Lass dir sagen, dass die kritische Reflexion der eigenen Denkmuster sogar in der richterlichen Fortbildung ein klassisches Thema darstellt. Wenn also die Richterschaft selbst dies als erörterungswürdiges Thema betrachtet, dann müssten wir ja nach deiner These die Gerichte sofort schließen.

Nur noch mal zur Klarstellung: Ich halte unser Rechtsystem und auch unser Judikative für eine großartiger Errungenschaft in der verdammt viel richtig läuft. Alles aber zwangsläufig nicht.

Zitat:

@ixtra schrieb am 15. Juni 2020 um 11:44:33 Uhr:


Und alles andersrum und dazwischen. Ein Mensch vollkommen ohne sozialisierte Vorurteile? Halte ich für ausgeschlossen und nehme mich da keineswegs aus.

Nur weil etwas ein Vorurteil ist, heißt es nicht, dass es nicht stimmt. 😁

Zitat:

@derbeste44 schrieb am 15. Juni 2020 um 12:51:38 Uhr:


Wenn das zutreffen würde, was Du da behauptest, müssen wir unser gesamtes Rechtssystem in Frage stellen.
Ich behaupte das Du da viel zu weit gegangen bist mit Deiner Aussage.

jeder Anwalt sagt Dir, dass man bei Gericht ein Urteil bekommt, nicht notwendigerweise aber auch Gerechtigkeit. Klar sollten Richter nicht biased-urteilen, aber bei aller Suche nach der Wahrheit sind sie doch ein Produkt ihrer Sozialisation und Lebenserfahrung.

Zitat:

@Jens Zerl schrieb am 15. Juni 2020 um 13:07:26 Uhr:


Nur weil etwas ein Vorurteil ist, heißt es nicht, dass es nicht stimmt. 😁

Im Gegenteil, einige Vorurteile stimmen ja sogar statistisch gesehen häufig. Nicht selten bilden sich Vorurteile ja gerade aus eigener oder kollektiver tatsächlicher Erfahrung.

Nur eben im Einzelfall stimmen eben Vorurteile manchmal so gar nicht.

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