Anzeige erstatten?
Hallo,
ich schreibe heute zum ersten Mal in diesem Forum und hoffe das ich an der richtigen Stelle bin. Heute hatte ich meinen ersten Verkehrsunfall in meinem Leben und bin daher etwas ratlos.
Ich bin heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad von einem Kleintransporter angefahren bzw. touchiert worden.
Der Unfallhergang war dabei der folgende:
Ich fuhr mit meinem Fahrrad eine Straße entlang, wo auf beiden Seiten geparkt werden darf. Von hinten ankommende Fahrzeuge können hier nicht überholen, da die Straße hierfür einfach zu eng ist. Da es sich bei der Straße um eine 30er Zone handelt und die Straße nur ca. 200 m lang ist, ist ein Überholen überflüssig, da die Radfahrer dann auf einen eigenen Weg fahren.
In meinem Fall ging es allerdings nicht um ein von hinten ankommendes, sondern von vorne kommendes Fahrzeug.
Ich war schon fast am Ende der Straße angelangt als von vorne ein weißer Transporter um die Ecke kam. Dieser hätte mich nur aus der Straße ausfahren lassen müssen und es wäre nichts passiert.
Allerdings bog dieser in meine Straße ein und versperrte den Weg. Da rechts von mir Autos geparkt waren, konnte ich nicht ausweichen. Da ich nicht an dem Transporter vorbeikam und mir unsicher war, ob der Fahrer mich bemerkt hat blieb ich stehen. Ca. 1 Sekunde später gab der Fahrer ohne jede Vorwarnung Gas. Ich rief laut, „Stop - das reicht nicht Kollege“. Ende vom Lied war, dass er mich mit seinem Fahrerseitenspiegel und seiner Verladefläche am linken Oberarm und der Schulter touchiert hat.
Im Krankenhaus wurde zum Glück nur eine Prellung, aber kein Bruch festgestellt.
Das Schlimmste war jedoch, dass der Fahrer des Transporters nicht anhielt, sondern einfach ca. 50 m weiterfuhr und dort stehen blieb. Zunächst dachte ich, dass er bemerkt hätte, dass er mich angefahren hat. Jedoch ließ er nur einen Kollegen einsteigen und fuhr direkt wieder los.
Das Kennzeichen konnte ich mir notieren.
Bei der Polizei habe ich angerufen und die haben mir empfohlen eine Anzeige wegen Fahrerflucht zu erstatten.
Allerdings wurde mir hiervon im Krankenhaus abgeraten, da der Verursacher wohl dann meine Adresse erhält und auf jeden Fall seinen Führerschein verliert und es sich nur bei einer Prellung nicht „lohnt“.
Meine Frage an euch wäre nun:
Soll ich hier eine Anzeige erstatten oder soll ich es fallen lassen?
Ich hoffe meine Schilderung ist verständlich. Ansonsten kann ich versuchen, die Situation auch nochmal zu skizzieren.
Viele Grüße
Carbonyl
49 Antworten
Wenn jemand eine absolute Selbstverständlichkeit zum Besten gibt, kann er eine ernstafte Antwort nicht wirklich erwarten.
Wenn dann jemand eine gleichermaßen absurde Antwort als ernsthaft versteht - ja, dann ist es halt so
Zitat:
@situ schrieb am 24. März 2023 um 17:58:49 Uhr:
Wenn jemand eine absolute Selbstverständlichkeit zum Besten gibt, kann er eine ernstafte Antwort nicht wirklich erwarten.Wenn dann jemand eine gleichermaßen absurde Antwort als ernsthaft versteht - ja, dann ist es halt so
Ich hab doch nur gefragt. Aber Ironie könnte man ja auch kennzeichnen. So 😉 oder so 🙂
Dann kommen so sinnlose Fragen gar nicht erst auf. 😉
Zitat:
@Mosel-Manfred schrieb am 24. März 2023 um 14:26:04 Uhr:
.... faktisch ist es aber für den Transporterfahrer, der ja allein war, rein objektiv ein sehr großes Problem, rückwärts wieder zurück zusetzen und dann noch in den fließenden Verkehr, aus dem er ja kam, zurück zu stoßen. Auf jeden Fall gefahrlos absolut nicht möglich.
Normalerweise hätte es dazu einer zweiten Person bedurft, die in einweist. ........ nur mal rein hypothetisch hätte man sich vielleicht als Radfahrer auch zwischen zwei parkende Autos stellen können und den Transporter-Fahrer passieren lassen.... .
Mit Radfahrern hat ja auch jeder so seine eigenen Erfahrungen gemacht.. 😁 .
Ist aber natürlich alles keine Rechtfertigung einen Radfahrer einfach über den Haufen fahren zu wollen. Allerdings ganz ehrlich und mit meiner Lebenserfahrung, gehe ich da mal nicht von aus !
Der TE schrieb ...um die Ecke kam..., wenn man nicht nur Plan- und Hirnlos durchballert, sondern mit angepasster Geschwindigkeit fährt, hätte man Rechtzeitig sehen können, das da noch ein Radfahrer kommt, da bleibt man stehen und lässt ihn durch bevor man reinfährt.
Selbst wenn man den Radler erst sieht wenn man die Ecke genommen hat, bleibt man als Motorisierter Panzerfahrer (im vergleich zum Ungeschützten Radler) stehen und verständigt sich.
Das letzte das man in solch einer Situation tun sollte...tralalalala einfach weiterfahren tralalalala...
@Tarnik warst du dabei und kennst die Gegebenheiten vor Ort?
[Beitrag von MT editiert]
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Leute jetzt mal ganz ehrlich. MT ist ein Forum, wo man Fragen stellt und sich Hilfe erhofft. MT ist nicht dazu da, irgendwelche Geschichten zu konstruieren, um den TE an den Pranger zu stellen, den geschilderten Sachverhalt komplett auf den Kopf zu stellen und den Hilfesuchenden als den Schuldigen dastehen zu lassen. Sowas hat mit einer normalen Diskussion nichts mehr zu tun und stört den Forenfrieden.
Wenn das nicht unverzüglich aufhört werden wir die Zügel straffer ziehen und mehr sanktionieren. Manche hier scheinen es nicht anders zu kapieren.
Dies ist keine Diskussionsgrundlage.
Manche scheinen das hier mit Facebook zu verwechseln, wo man nach Belieben andere User diffamieren kann. 😠
Grundsätzlich würde auch ich zum Strafantrag raten - Frist dazu hat er soweit ich weiß - irgendwie um 4 Wochen.
Die Verletzungen sind beim Arzt dokumentiert und der Streckenverlauf des Transporters um die Uhrzeit sollte sich auch nachweisen lassen. Und es ist richtig, der Fahrer hat keinen Anspruch auf Akteneinsicht - bekommt sie aber in dem Fall, wenn es ein Ermittlungsverfahren gibt - spätestens in der Ladung zur mdl Verhandlung im OWI-Verfahren.
Und? Hat man davor Angst - warum? Der Typ hat sich nichtmal entschuldigt.
Problem: der ca 50m entfernt zugestiegende Kollege wird sich als Zeuge im Sinne des Transporters melden.
Am Transporter wird man keine passenden Unfallspuren nachweisen können (da werden vermutlich zahlreiche Spuren sein und nicht nur an dieser einen Stelle ... die Zuordnung sollte unmöglich sein). Keine Zeugen.
Schick wäre höchstens eine im Transport verbaute Dashcam und Vergessen, deren Speicherkarte zu tauschen ... oder dieser Straßenverlauf wäre von irgendeiner Videokamera überwacht ...
Alles andere verläuft meiner Meinung nach im Sande. Und ja, sowas ist sehr bedauerlich. Das Leben ist nicht gerecht.
Zitat:
@Mosel-Manfred schrieb am 24. März 2023 um 14:08:00 Uhr:
Und wenn er ihn wirklich nur touchiert hat mit Spiegel und Ladekante, ist die Chance sehr groß dass er es wirklich nicht bemerkt hat... .
Das mag sein - unabhängig davon haftet der Halter aber trotzdem für den Schaden. Deshalb hat man ja eine Haftpflichtversicherung. Ob dem Fahrer ein schuldhaftes Verursachen des Unfalls angelastet wird, ist eine getrennte Frage. Der TE versucht wohl, die Schuld des Fahrers selbst einzuschätzen und seine Anzeige davon abhängig zu machen, ob er ihm die Konsequenzen ersparen möchte. Durch den Krankenhausbesuch sind aber Kosten entstanden, die nun dem Haftenden belastet werden müssen - das ist der Halter. Durch die Betriebsgefahr des Transporters kann der Fahrer sogar völlig schuldlos in einen Unfall verwickelt werden, für den der Halter haften muss. Also sollte der TE seine Zweifel überwinden und den Unfall polizeilich melden. Ob der Fahrer dann wirklich belangt wird, klären andere.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 27. März 2023 um 06:10:14 Uhr:
Manche scheinen das hier mit Facebook zu verwechseln, wo man nach Belieben andere User diffamieren kann. 😠
Auch dort (bzw. gerade dort!) kann das schnell sehr unangenehm und teuer werden, wenn der Diffamierte seine Rechte kennt und den Aufwand nicht scheut, diese wahrzunehmen.
Zitat:
@JohnyV schrieb am 26. März 2023 um 23:00:20 Uhr:
@Tarnik warst du dabei und kennst die Gegebenheiten vor Ort?[Beitrag von MT editiert]
Nö, du?
Ich verlasse mich auf den geschilderten Sachverhalt des TE.
Ein Lieferwagen hat dich mit der Ladefläche am Oberarm gestreift und du bist nicht "voll auf die Schnauze" geflogen?
Da vermute ich, dass es ein "eher leichtes Streifen" war (bei 30km/h liegst du nach so einem Treffer am Boden; zumindest bist du nicht mehr auf dem Rad). Da halte ich es für zumindest denkbar, dss der Fahrer den Treffer nicht bemerkt hat (wobei das beim Aussenspiegel schon sehr unwahrscheinlich ist, dass er das nicht mitbekommen hat).
Letztlich bleibt es aber bei der Fahrerflucht. Und ja, die solltest du anzeigen. Was daraus am Ende wird... wird man sehen.
Ob der Fahrer deine Daten bekommt ist egal, von dem Vorfall zu einem "persönlichen Besuch" ist dann doch ein ganz großer Schritt.
Auch ich würde keinesfalls für einen Freund oder Kollegen lügen, falls er jemanden in meinem Beisein anfährt...
Ich "WeissNicht" wie man mit 30Km/h auf die Fresse fallen könnte wenn man doch vorher schon abgestiegen ist und soweit wie möglich rechts gestanden hat.
Frag bei Jackass nach, die führen dir das vor. 😁