Anzeichen für Lagerschäden im Bereich der Kurbelwelle?

'N Abend,

folgende Symptomatik hat es bei dem 4T-Roller:

- erheblicher Verbrauch an Motoröl, derzeit mehr, als es bei dem Roller eh üblich ist;
- gelegentliche Kolbenklemmer, bzw. etwas, was den Vortrieb effektiv für Sekunden bis zum leichten Abremsen des Fahrzeuges behindert, aber ohne Motoraus;
- leichtes Vibrieren im Leerlauf, ist aber wohl normal?;
- erhebliches, rhythmisches Vibrieren ab 30 km/h; unter Last, also bspw. bergauf, stärker als unbelastet; mit Zunahme der täglichen Motorlaufzeit wird dieser Effekt geringer, verschwindet aber nicht völlig;
- die Kurbelwelle läßt sich händisch in beide Richtungen drehen; sollten diese Lager also ok sein?;
- aber wie verhält sich das mit den Lagern der Pleuelstange und des Kolbens? Hat es hier Erfahrungswerte, wie sich ein derartiger Lagerschaden äußert, oder bleibt nur die Sichtprüfung?

Der Rollertacho steht jetzt bei km 75.170,50.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@rs24 schrieb am 21. Dezember 2018 um 22:26:00 Uhr:


5 Seiten Gebabbel für einen 75k km Chinaroller.... *daumen-hoch*

Ich betone einmal, der Roller und sein Besitzer sind hier mittlerweile Kult. Ich bin und war nie ein Rollerfahrer. Aber die Geschichte und den Verlauf habe ich von Anfang an mit Begeisterung gelesen und auch mitgelitten. Ich wünsche dem TE, das er das Kultteil wieder zum Laufen bringt.

Daher viel Erfolg von mir, Wauhoo, mit deinen Bemühungen den Roller am Laufen zu halten!!!

Daher @rs24 etwas Zurückhaltung mit solchen Kommentaren!!!

Und ich glaube nicht nur ich denke so hier im Forum. Ich bitte in den Fall um Zustimmung aus dem Forum !

Gruß MIFIA4

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Ich hab das Thema grob verfolgt, für den genauen Wortlaut ist das etwas viel Lesestoff.
Die Nockenwelle wurde auch schon einmal erneuert.

Für einen Roller Motor reicht da der Rumpfmotor für mich als "Originalmotor" aus. Der Zylinderkopf wäre ein i-tüpfelchen.
Kolben und Zylinder kann man selbst beim 4T als Verschleißteil werten finde ich!

Zitat:

@Alex1911 schrieb am 12. Dezember 2018 um 18:13:09 Uhr:


Der ursprünglich vom Werk verbaute Zylinder/Kolben steckt im Kisbee eh nicht mehr drin, da gab's zwischendurch mal eine Reparatur auf Garantie.

Falsch; auf Garantie gewechselt wurde die Kurbelwelle. Anderweitig vom damaligen Vertragshändler gewechselt, aber nicht auf Garantie, weil "selbstverschuldet", wurde der Zylinderkopf wegen defektem Zündkerzengewinde.

rs24

Zitat:

Und man darf nicht vergessen, das Ding ist ein Austräger, d.h. ordentlich Gewicht, da sehen die Gummibuchsen von Motorlagerung und hinterer Stossdämpferaufnahme bestimmt reudig aus....

Teilweise korrekt, deswegen sind auch alle für den Bereich der Motoraufhängung nötigen Ersatzteile auch schon lange da; zusätzlich ausgewechselt werden muß das hintere Federbein.

Wobei es die Überlegung hat, sich einen neuen Roller zuzulegen, der hat auch gleich Euro 4, (die Kisbee hat Euro 2), und die Kisbee dann in Frühjahr bis Herbst geruhsam auseinanderzunehmen; der Weg zum neuen "gebrauchten" Quad ist etwas steiniger.

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 12. Dezember 2018 um 19:43:28 Uhr:



Zitat:

@Alex1911 schrieb am 12. Dezember 2018 um 18:13:09 Uhr:


Der Die ursprünglich vom Werk verbaute Zylinder/Kolben Kurbelwelle steckt im Kisbee eh nicht mehr drin, da gab's zwischendurch mal eine Reparatur auf Garantie.
Falsch; auf Garantie gewechselt wurde die Kurbelwelle.

Hi Wauhoo,

hätte ich doch besser nochmal nachgelesen. Ist es jetzt korrekt. 😁

Gruß Wolfi

PS: Du hast ja inzwischen mit 2-Rad und 4-Rad Zeitungen “ausgetragen“, fehlt zur Komplettierung nur noch ein 3-Rad. 😉

Zitat:

@Alex1911 schrieb am 13. Dezember 2018 um 14:36:23 Uhr:


PS: Du hast ja inzwischen mit 2-Rad und 4-Rad Zeitungen “ausgetragen“, fehlt zur Komplettierung nur noch ein 3-Rad. 😉

Hatte ich als nichtmotorisierte Variante auch schon; das Teil wurde aber durch das Zeitungsgewicht im Laufe der Jahre "kaputisiert". Die derzeit gängigen motorisierten 3-Rad-Varianten sind für die Zustellung von Presseerzeugnissen allesamt untauglich, denn die sind entweder über- oder untermotorisiert oder schlicht zu laut.

Zum Thema:

Hab' festgestellt, daß der Knubbel auf dem Rotor(?) der Lichtmaschine, der dem Zündgeber(?) die Drehzahl übermittelt, mittig in Drehrichtung leicht eingeschliffen ist. Entweder war da mal ein Steinchen dazwischen, oder dieser Pick-Up(?) und dieser Knubbel berühren sich gelegentlich, was ja dann auf einen leichten(?) Lagerschaden hindeuten könnte? Händich läßt sich die Kurbelwelle, wie bereits benannt, in beide Richtungen frei drehen.

Bemerkt wurde weiterhin, daß der Ölstand am Meßstab mittig bleibt, obwohl die korrekte Ölmenge eingefüllt wurde; dabei stehen beide Räder freilich waagerecht auf einem ebenen Boden.

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Kann man denn am Rotor der Lima wackeln und es ist Spiel bemerkbar?

Hi Wauhoo,

der “Knubbel“ am Polrad ist ein Weicheisenplättchen, das bei Drehung der Kurbelwelle an der Pickupspule in ca. 0,5 mm Abstand vorbeiläuft und damit zwei Spannungsimpulse in der kleinen Spule mit Permanentmagnet - allgemein als Pickup bezeichnet - induziert.

Schieb' mal ein eng passendes Fühlerlehrenblatt zwischen Knubbel und Pickup - wie beim Prüfen des Ventilspiels - und versuche durch seitlichen Druck am Polrad das Blatt einzuklemmen. Gelingt das, hat offensichtlich das bzw. die Wälzlager der Kurbelwelle zu viel Radialspiel. Im Normalfall ist dann auch beim axialen Schieben oder Ziehen an der Kurbelwelle deutliches Spiel fühlbar - bei Kugellagern ist i.d.R. das Axialspiel erheblich größer als das Radialspiel.

@Bamako
@Alex1911

Zitat:

@Alex1911 schrieb am 13. Dezember 2018 um 20:48:40 Uhr:


Im Normalfall ist dann auch beim axialen Schieben oder Ziehen an der Kurbelwelle deutliches Spiel fühlbar - bei Kugellagern ist i.d.R. das Axialspiel erheblich größer als das Radialspiel.

Also, ein axiales Spiel hat die Kurbelwelle, mindestens 1mm; dieses wurde früher schon festgestellt. Viel mehr scheint es nicht zu sein, aber es braucht ein klein wenig Kraftaufwand, um dieses Spiel zu bemerken.

Zitat:

Schieb' mal ein eng passendes Fühlerlehrenblatt zwischen Knubbel und Pickup

Hab dergleichen noch nicht selber da, müsste ich erst bestellen.

Radiales Spiel hat es auf Seite der Vario keines, auf Seite der Lichtmaschine ist es mir nicht aufgefallen.

Axiales Spiel der Kurbelwelle wird in dem Werkstatthandbuch lustiger Weise gar nicht aufgeführt. Dafür hat schon das Axialspiel des Pleuelfußes den höchsten erlaubten Wert von allem. (Siehe Anhang)

Fraglich ist jetzt natürlich auch, wie das axiale Spiel zustande kommt? Wenn ich das richtig sehe, kann das Kugellager an sich kein große axialspiel bekommen. Das Lager bzw die Kurbelwelle ist in seinen Bewegungsmöglichkeiten stark eingeschränkt.
Auf der einen Seite der Lagersitz, auf der anderen Seite liegt das Lager direkt an der Schwungmasse an. (Siehe Anhang)
Daher würde ich für derartiges Axialspiel schon das Pleuel mit in die Haftung nehmen. Zu viel Spiel am Pleuelfuß würde Axialspiel der gesamten Kurbelwelle in jedem Fall begünstigen. Für 1mm müssten die Hauptlager und das Pleuel aber auch schon wirklich fertig sein.
In jedem Falle könnte man nach Demontage des Zylinders das Spiel von zumindest dem Pleuel messen. Hat das Pleuel zuviel Spiel, ist die Kurbelwelle eh fällig.

Ich bin allerdings auch kein Motoreninstandsetzer und kann da auch nen Fehler in meinem Gedanken haben.

edit
Der Abstand zwischen Zündungspickup und dem Magneten auf dem Rotor sollte 0,5mm betragen.

Screenshot_20181214-062730.png
Screenshot_20181214-063614.png

Zitat:

@Bamako schrieb am 14. Dezember 2018 um 06:43:41 Uhr:


...
Ich bin allerdings auch kein Motoreninstandsetzer und kann da auch nen Fehler in meinem Gedanken haben.

edit
Der Abstand zwischen Zündungspickup und dem Magneten auf dem Rotor sollte 0,5mm betragen.

Hallo Christian,

die Zahl der “Motoreninstandsetzer“ hier im Rollerforum bei MT ist wohl überschaubar 😁 - gehöre ebenfalls nicht dazu. 😉

Das mit dem Spaltmaß zwischen Pickup und dem Weicheisenblech (es ist kein Magnet) außen am Polrad hatte ich auch so in Erinnerung bzw. bereits geschrieben. Und im Zusammenhang mit den Angaben von Wauhoo, daß er ca. 1 mm Axialspiel an der Kurbelwelle festgestellt hat, egibt sich mit einem groben Verhältnis von etwa 1:10 Radial- zu Axialspiel bei Standardkugellagern dann ca. 0,1 mm Radialspiel der Kurbelwellenlagerung. Insofern wäre noch ausreichend Luft, damit die Erhebung am Polrad, von Wauhoo so schön als “Knubbel“ bezeichnet, nicht am feststehenden Pickup reibt.
Geht man jedoch von den Verschleißangaben aus, die du im vorigen Post beigefügt hast, dann wäre das zulässige Radialspiel der Kurbelwellenhauptlager (i.d.R. Kugellager) bereits mehr als doppelt überschritten.

Gruß Wolfi

PS: Ich handhabe Verschleißangaben meist folgendermaßen: Solange ein Verbrennungsmotor Geräusche von sich gibt, die erträglich sind, läuft er noch und man kann damit fahren. Wird es plötzlich leise, ist meistens der Motor aus. 😉

Nachtrag: Kleines Infobättchen zum Thema Lagerluft beigefügt.

Ist das mit dem Spaltmessen ernsthaft gemeint, bei einem 75k km Motor, Fabrikat China, 49ccm QMB GY6?!

Nur damit ich das mal einordnen kann...

Wolfi, das mit den 1:10 glaub ich dir sogar unbesehen, du wirst das Tabellenbuch Metall vermutlich auf dem Nachttisch liegen haben 😁
Verschleisserscheinungen sind bei der Laufleistung ja nun auch wahrlich nicht auszuschließen.

Nun ist für wauhoo natürlich fraglich, inwieweit das in der Praxis für ihn von Bedeutung ist. Der Verschleiss kann den Motor entweder in 5km killen, oder er hält bis 100tkm ohne Mucken aus. Ein Fachmann sollte sich das dennoch begutachten.
Ich halte an meiner Theorie fest, das Pleuel freizulegen und zu begutachten.

Rs24,
Es gibt pragmatische Lösungen und technisches Interesse. Beides schliesst sich nicht gegenseitig aus, ergänzt sich eher ganz gut.
Dass wauhoo nicht davor zurückschreckt, den durchschnittlichen neukaufintervall von rollern oder Komplettmotoren bei weiten zu übertreffen und den Volksmund zu ignorieren, hat er ja nun schon bewiesen. Was ich sehr löblich und Mutig finde.

Es gibt pragmatische Lösungen und technisches Interesse. Beides schliesst sich nicht gegenseitig aus, ergänzt sich eher ganz gut.

Dass wauhoo nicht davor zurückschreckt, den durchschnittlichen neukaufintervall von rollern oder Komplettmotoren bei weiten zu übertreffen und den Volksmund zu ignorieren, hat er ja nun schon bewiesen. Was ich sehr löblich uns Mutig finde.

Volkswirtschaftlich gesehen ja, Hosentaschenwirtschaftlich gesehen, hmm...

Warum? Er hat seinen frankochinesen jetzt 75tkm als Arbeitsfahrzeug bewegt und dabei keine großartigen Probleme gehabt.
Es wurden nötige Wartungen und Reperaturen erledigt.

Da kommt der Neukauf eines Rollers wirtschaftlich nicht hinterher, den anstehenden Kaufpreis muss man erstmal "verreparieren".

Zitat:

@Bamako schrieb am 14. Dezember 2018 um 10:00:53 Uhr:


Es gibt pragmatische Lösungen und technisches Interesse. Beides schliesst sich nicht gegenseitig aus, ergänzt sich eher ganz gut.
Dass wauhoo nicht davor zurückschreckt, den durchschnittlichen neukaufintervall von rollern oder Komplettmotoren bei weiten zu übertreffen und den Volksmund zu ignorieren, hat er ja nun schon bewiesen. Was ich sehr löblich und Mutig finde.

Hi Christian,

so ganz schlau bin ich bei Wauhoos Überlegungen bzw. Vorgehen noch nicht geworden. Es ist wohl die Mischung aus Theorie und Pragmatik, welche ihn antreibt. Und ein paar “Restgeheimnisse“ behält er für sich. 😉

Gruß Wolfi

PS: Wir hören sicherlich noch von der weiteren Entwicklung beim Kisbee, selbst wenn Wauhoo längerfristig wieder in Richtung Quad schielt. 🙂

Zitat:

Da kommt der Neukauf eines Rollers wirtschaftlich nicht hinterher, den anstehenden Kaufpreis muss man erstmal "verreparieren".

Ich meinte auch nicht den Neukauf des kompletten Rollers, eher den Einbau eines neuen Motors für 290 Euro.

Volkswirtschaftlich gut, da Geld in die Taschen eines Mechanikers fließt für die Revision des originalen Motors. Hosentaschenwirtschaftlich, hmm, weil ich glaube kaum, das ein 2Rad-Mech einen 4T inkl. Teile unter 600 Euro revidieren wird.

Ich rechne mal äusserst optimistisch ohne abgerissene Schrauben etc:
-Ausbau Motor 1 Std.
-Zerlegen und Reinigen (Waschen, Dichtflächen säubern...) 3 Stunden
-Einbau Neuteile (Zylinder, Lager, Ventile...) und Zusammenbau 3 Stunden
-Rückbau Motor 1,5 Stunden
-Abstimmen,Probefahrt min. 1 Stunde

Ca. 10 Stunden, Stundenpreis in FFM Werkstatt 70 Euro = 700 Euro Arbeitskosten exkl. Material

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