Anlasser dreht, aber zu schwach für den Motor

Es geht hier um ein älteres, restauriertes Fahrzeug, das vor einigen Jahren noch einwandfrei lief.
Nun wurde eine neue Batterie angeschlossen und der Anlasser betätigt - es klickt, aber der Motor dreht nicht.
Wenn man den Magnetschalter überbrückt passiert das gleiche, also ist der nicht schuld.
Die Kurbelwelle lässt sich auch mit einem Schraubenschlüssel normal drehen.
Der Anlasser dreht auch, wenn man ihn ausbaut, also keinen Widerstand hat.

Frage: Kann es zu einem Fehler im Anlasser kommen, dass dieser zwar leer dreht, aber unter Last keine Leistung bringt?

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Mechanik, Kollektor und Lagerbuchsen waren ja einwandfrei.
Habe nun einen anderen, gebrauchten Anlasser besorgt - der dreht den Motor !
Ein simpler LCR-Tester zeigt dort auch in den Stator-Spulen eine Induktivität von 0,1 mH an, bei dem anderen Anlasser nur einen ohmschen Widerstand.
Also dürfte eine der Wicklungen einen Kurzschluss haben, oder einen anderen Defekt (Elektroblech?).

Lässt sich ohne spezielle Meßgeräte nicht weiter eingrenzen, auch nicht mit besserer 'Prüfungslogik'.
Nur falls mal wieder jemand mit so einem Fehlerbild fragt...

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Schlussendlich also so, wie die Werkstätten heute arbeiten:
Wenn man nichts findet (oder mit dem vorhandenen Wissen nichts findet) wird ausgetauscht in der Hoffnung, dass der Fehler weg ist.
In diesem Fall hats geklappt, somit alles gut.

Danke für die Rückmeldung.
Den Hinweis mal den Strom zu messen hast Du ja schon sehr weit vorne bekommen.
Nur mit der Deutung des Resultats lagst Du halt daneben ("Über 10A = OK"😉.

In der Werkstatt wird typischerweise der Anlasser zerlegt?
Die Spulen werden einzeln gemessen?
Man hat ein LCR-Meter im Schrank?

Mehr als 10A kann das Multimeter nicht messen, dafür bräuchte es ein Zangen-DC-Amperemeter.
Da erschien mir das LCR-Meter interessanter.

Alles richtig gemacht, mit Induktivitätsmessung den Windungsschluss in der Ständerwicklung ermittelt und glücklicherweise einen funktionsfähigen Anlasser bekommen können.
Die Kritik von "Matsches" an der heutigen Werkstattpraxis finde ich durchaus berechtigt, wie oft werden auf Verdacht Teile getauscht, ohne Kenntnis darüber ob diese denn überhaupt defekt sind!
Werden dem Kunden einfach auf die Rechnung geschrieben, nach dem Motto "Geht ja jetzt wieder".
Wirklich nach Ursachen suchen oder Fehler aufspüren tut heute im gewerblichen Bereich scheinbar keiner mehr, sehr traurig!
Es könnte für die derzeitige KFZ-Branche in wenigen Jahren bald ganz anders aussehen.....

Das ist ein bisschen mit dem Hammer der Vereinfachung zugeschlagen. 😉
Angenommen, eine Vertragswerkstatt berechnet 120€/h. Wer wäre bereit, einen halben Tag Fehlersuche zu bezahlen?
In einem Punkt gebe ich aber recht: viele können es heutzutage gar nicht mehr, weil sie nur noch Austausch gelernt haben.

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Leider. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenige Meister(!) was über Fuel Trims bei Benzinern oder die Adaptionswerte der Dieselinjektoren wissen.

Es ist der Spagat zwischen Mechanik und Elektrotechnik.
Es gibt sehr gute Mechaniker, diese können aufgrund von abnormalen Geräuschen den mechanischen Fehler recht genau eingrenzen. Und finden diesen dann auch!
Umgekehrt gibt es Techniker, welche rein mechanische Fehlfunktionen aus dem Fehlerspeicher auslesen möchten.😎
Es fehlt beiden am übergreifendem Verständnis des kompletten Systems.
Heute haben selbst "normale Autos" derart komplexe Systeme, daß eine seltene Doppelbegabung "Mechatronik" notwendig ist. Es ist mir bekannt, daß der Berufsstand neuerdings so heisst.
Bin glücklicherweise nicht in dieser Branche tätig.
Gruß
Werner

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