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Anhänger-Raserei - ein neues Massenphänomen?

Themenstarteram 7. August 2009 um 16:10

Hi,

als Fernpendler mit hohem Autobahnanteil ist mir seit diesem Frühjahr besonders aufgefallen, daß sich eine zunehmende Zahl an PKWs, welche einen Anhänger hinter sich führen, nicht mehr an die für Gespanne geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen halten und diese teilweise recht deutlich überschreiten, unabhängig davon, ob das jeweilige Gespann über eine Tempo-100-Zulassung verfügt oder nicht.

Geschwindigkeiten von 120 - 140 km/h sind da keine Seltenheit, unabhängig von der Größe des Anhängers.

Ich frage mich da wirklich, ob die jeweiligen Probanden glauben, daß hier Risiko und "Nutzen" in einem vertretbaren Verhältnis stehen oder ob sie schlichtweg nicht in der Lage sind, öfters mal auf den Tacho zu schauen und die Geschwindigkeit ggf. wieder anzupassen.

Sehe ich das nur so oder habt ihr ähnliche Erfahrung gemacht?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 7. August 2009 um 16:10

Hi,

als Fernpendler mit hohem Autobahnanteil ist mir seit diesem Frühjahr besonders aufgefallen, daß sich eine zunehmende Zahl an PKWs, welche einen Anhänger hinter sich führen, nicht mehr an die für Gespanne geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen halten und diese teilweise recht deutlich überschreiten, unabhängig davon, ob das jeweilige Gespann über eine Tempo-100-Zulassung verfügt oder nicht.

Geschwindigkeiten von 120 - 140 km/h sind da keine Seltenheit, unabhängig von der Größe des Anhängers.

Ich frage mich da wirklich, ob die jeweiligen Probanden glauben, daß hier Risiko und "Nutzen" in einem vertretbaren Verhältnis stehen oder ob sie schlichtweg nicht in der Lage sind, öfters mal auf den Tacho zu schauen und die Geschwindigkeit ggf. wieder anzupassen.

Sehe ich das nur so oder habt ihr ähnliche Erfahrung gemacht?

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Was ist daran so ungewöhnlich ? Es ist der allgemeine Trend. Oft auch hier zu lesen das die STVO eh nur sinnlos ist, die TL zu niedrig, und Gott und Kaiser ignoriert diese aus Prinzip. Wer sich an TL hält und diese konsequent hält wird hier als assozial bezeichnet und ihm werden die tollkühnsten Dinge unterstellt. Wer das TL unterschreitet sollte hart bestraft werden. Alles Dinge die ich hier oft lesen durfte. Also wo liegt das Problem ?

Beispiel gefällig?

" Der §1 der StVO wird von mir immer und überall eingehalten und auf das genaueste befolgt. Der zum größten Teil überflüssige Rest hingehend wird soweit möglich ignoriert und mißachtet - insbesondere die fast immer völlig realitätsfern gewählten Geschwindigkeitsbegrenzungen werden schon aus Prinzip überschritten."

Die grünen Daumen waren schnell gesetzt zu diesem Beitrag.

Themenstarteram 7. August 2009 um 18:38

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300

Also wo liegt das Problem ?

Das Problem liegt ein einer realen, überproportionalen Erhöhung des Gefahrenpotentials auf unseren Autobahnen.

Das Problem ist das es meistens Hobbyfahrer sind die im einmal im Urlaub einen Wohnwagen ziehen oder ab und an mal mit dem Anhänger durch die gegend fahren. So wie mit dem Auto gefahren wird, wird dann auch mit dem Anhänger gefahren, manche vergessen sogar das einer hinten drann hängt.

 

 

Themenstarteram 7. August 2009 um 18:47

Viele dieser Hobby-Piloten fahren die Gespanne vermutlich auch, ohne jemals eine besondere Gespann-Fahrausbildung genossen zu haben, weil sie noch in den Genuß kommen, ihre Gespanne mit der alten Führerscheinklasse 3 fahren zu dürfen.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Viele dieser Hobby-Piloten fahren die Gespanne vermutlich auch, ohne jemals eine besondere Gespann-Fahrausbildung genossen zu haben, weil sie noch in den Genuß kommen, ihre Gespanne mit der alten Führerscheinklasse 3 fahren zu dürfen.

Warum wird die Diskussion jetzt wieder in die Richtung " Denn sie wissen nicht was sie tun!" gelenkt. Die Meisten wissen ganz genau was sie tun !

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300

Warum wird die Diskussion jetzt wieder in die Richtung " Denn sie wissen nicht was sie tun!" gelenkt. Die Meisten wissen ganz genau was sie tun !

Nein, sie wissen *nicht*, was sie tun - aber sie tun's absichtlich.

Die meisten wissen das sie zu schnell fahren, sie wissen aber nicht was sie tun. Sie wissen auch nicht wie ein Anhänger reagiert wenn er ins schlingern gerät oder von Seitenwind erfasst wird, wo wir wieder zurück kommen auf "Denn sie wissen nicht was sie tun"

 

Mit Anhänger darf man 80 fahren, max. 100 mit entsprechender zulassung. Wenn jetzt jemand 110 mit Anhänger fährt ok, der fährt schneller, aber ich seh da noch kein Problem darin. Ich sehe eher das Problem bei jemanden der 140-150 mit Anhänger fährt.

Zitat:

Original geschrieben von juergen5

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300

Warum wird die Diskussion jetzt wieder in die Richtung " Denn sie wissen nicht was sie tun!" gelenkt. Die Meisten wissen ganz genau was sie tun !

Nein, sie wissen *nicht*, was sie tun - aber sie tun's absichtlich.

Ist doch irgendwie das selbe. :D

Zitat:

Original geschrieben von Zoker

Die meisten wissen das sie zu schnell fahren, sie wissen aber nicht was sie tun. Sie wissen auch nicht wie ein Anhänger reagiert wenn er ins schlingern gerät oder von Seitenwind erfasst wird, wo wir wieder zurück kommen auf "Denn sie wissen nicht was sie tun"

Mit Anhänger darf man 80 fahren, max. 100 mit entsprechender zulassung. Wenn jetzt jemand 110 mit Anhänger fährt ok, der fährt schneller, aber ich seh da noch kein Problem darin. Ich sehe eher das Problem bei jemanden der 140-150 mit Anhänger fährt.

Doch sie wissen das ein Anhänger bei Seitenwind "komisch" reagieren. Das merkt man auch schon deutlich bei niedrigen Geschwindigkeiten. Aber es wird verdrängt, es wird schon nix passieren. Alle wissen auch das man nicht zu schnell fahren darf, wissen das Strafe droht, wissen das die Gefahr besteht das sie geblitzt werden. Und trotsdem ist es ein einträgliches Geschäft für Vater Staat.

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300

Was ist daran so ungewöhnlich ? Es ist der allgemeine Trend. Oft auch hier zu lesen das die STVO eh nur sinnlos ist, die TL zu niedrig, und Gott und Kaiser ignoriert diese aus Prinzip. Wer sich an TL hält und diese konsequent hält wird hier als assozial bezeichnet und ihm werden die tollkühnsten Dinge unterstellt. Alles Dinge die ich hier oft lesen durfte.

Ja, das ist hier bei MT so (und die mehr als einmal gesehene Unterstuetzung von manchen Moderatoren diesbezueglich deutet aus meiner Sicht darauf hin, dass MT darin eine - oder gar "die - Hauptklientel sieht, die man nicht verlieren will).

Andererseits muss man diese Gechichten hier auch immer relativieren, mancher User ist meinem Eindruck nach eine blosse virtuelle Kreation, die in der Praxis weder den so gern im Footer aufgefuehrten Fuhrpark besitzt noch ansonsten auch nur annaehernd so "toll" ist, wie hier vorgegeben...

Und natuerlich nicht aus dem Auge verlieren darf man auch die gesellschaftliche Entwicklung, die Anhaenger-Raserei ist eben eine Facette davon.

Themenstarteram 7. August 2009 um 19:17

@Diedicke1300

Viele wissen aber z.B. nicht, daß die Reifen bei entsprechenden Traglasten (Überladung ist bei Anhängern auch so ein heikles Thema) nicht für die gefahrenen Geschwindigkeiten ausgelegt sind. Viele Unfälle werden deshalb auch durch Reifendefekte ausgelöst.

am 7. August 2009 um 19:33

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Da fragt man sich doch ernsthaft nach den Auslösern eines derartigen Verhaltens.

Es ist die mangelnde persönliche Eignung der Fahrer, mit einem prestigeträchtigen Auto "normal" zu fahren. Das beweist in solchen Fällen m.E. auch schon, daß manche Leute ihr SUV-Premium-Fahrzeug nur dazu brauchen, um zu zeigen: "Wo wir sind ist oben".

Souveränität geht anders :)

Mit einer M-Klasse oder einem X5 kann man es sich einfach nicht antun, auf der Autobahn mit 80 oder 100 dahinzufahren, sich von den Statusfeinden ständig überholen zu lassen oder sich mit den Lkw-Fahrern gleichzusetzen. Die große Lifestyle-Angst: "Wenn ich mich nun zu lange in dieser oder jener (unterprivilegierten) Gruppierung aufhalte, denken die Leute womöglich noch, gleich und gleich gesellt sich gerne..."

Und ganz sicher sind die durch hohe Anhängergeschwindigkeiten auffälligen Fahrer unwissentlich mit der Gesamtsituation überfordert: Auszahlung der Lebensversicherung - Premium-SUV - Pferdeanhänger - ....und nach wie vor auf "Gehör" fahren wie zu Opel-Ascona-Zeiten.

Pferdeanhänger mit etwa 130 km/h habe ich in der Vergangenheit mehrfach gesehen.

Das Problem bei Anhängern ist, daß man ohne professionelle Hilfe die Gefahrensituation des Pendelns, bzw. die Gegenmaßnahmen nicht "üben" kann. Da wird der Leitspruch "Wo wir sind ist oben" schnell vom Lifestyle auf die Fahrzeugräder übertragen.

Wie kann der Staat hier eingreifen (weil: von alleine wird's nix) ?

- Mindestkilometerleistung p.a. für SUV-Fahrer auf deren Fahrzeugen mit Hängerkupplung (unkontrollierbar)

- schärfere zivile Polizeikontrollen (unrealistisch, es fehlt das Personal - vor allem das korruptionslose, außerdem prozessiert ein typischer teilzeitfahrender SUV-Einkommensmillionär :):) den armen Polizisten zurück in die lebenslange Urlaubssperre)

- Nachweispflicht eines Sicherheits-/Schleudertrainings für Anhängerbetrieb in Zweijahresabständen bei Fahrzeugen mit Anhängerkupplung (Empfindlicher Vorstoß gegen die Autolobby. Wer als Politiker dieses Gesetz durchboxt, sollte wirtschaftlich abgesichert sein und ein Hobby haben, dem er alsbald täglich frönen möchte)

- Informationsveranstaltungen (da gehen aber ohnehin nur diejeingen hin, die lernwillig sind, der Rest sieht sich weiterhin grundlos diffamiert)

- Richtig knackige Strafen, wenn man mit beispielsweise 30km/h überhöhter Geschwindigkeit erwischt wird. Also bei 80er Hänger wird ab 110 km/h für drei Monate gelaufen. Da kann man dann auch nicht mehr von "Ich hab gar nicht gewußt wie schnell ich wirklich bin" sprechen, sondern von Vorsatz.

Und für vorsätzliche Stunts sind heutzutage die Straßen zu voll.

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300

Zitat:

Original geschrieben von juergen5

Nein, sie wissen *nicht*, was sie tun - aber sie tun's absichtlich.

Ist doch irgendwie das selbe. :D

Nein, das ist aus meiner Sicht nicht so: Wenn sie wuessten, *was* sie tun, dann wuerden sie's naemlich *nicht* tun!

Ihnen sind aber die Gefahren nicht bekannt, und auch nicht, dass dann irgendwann ziemlich ploetzlich der Punkt kommt, an dem es kritisch wird - und dann der Punkt nicht mehr weit ist, an dem der Unfall da ist...

Besonders gefaehrlich sind die Autoanhaenger, denn wenn da das aufgeladene Fahrzeug nicht richtig gesichert ist, kommt das boese Erwachen noch viel frueher als gedacht...

Zitat:

Original geschrieben von Zoker

Mit Anhänger darf man 80 fahren, max. 100 mit entsprechender zulassung. Wenn jetzt jemand 110 mit Anhänger fährt ok, der fährt schneller, aber ich seh da noch kein Problem darin. Ich sehe eher das Problem bei jemanden der 140-150 mit Anhänger fährt.

In Frankreich darf man auf der Autobahn sogar 130 km/h mit Wohnwagen fahren http://www.autokiste.de/verkehrsrecht/tempolimits.htm - gibt es da eigentlich vergleichende Untersuchungen zu anderen Laendern wie D, in denen das Limit ja nur bei 80 (resp. 100) km/h liegt?

Was ich uebrigens noch nicht wusste, ist, dass vereicherungstechnische Probleme bei einem Unfall auftreten koennen (Zitat von URL oben): "Ausnahmen hiervon gibt es etwa in Belgien und Frankreich, wo mit Wohnwagen im Schlepp bis zu 120 bzw. sogar 130 km/h schnell gefahren werden darf - deutsche Autofahrer sollten diese Grenze aus versicherungsrechtlichen Gründen jedoch besser nicht ausnutzen, warnt der ADAC: Wohnanhänger sind bauartbedingt in Deutschland nur bis 100 km/h zugelassen. "

Themenstarteram 7. August 2009 um 19:52

Ich bin vor Jahren mal in den Genuß gekommen, ein Ladungssicherungsseminar mitmachen zu dürfen. Was ich seit dem im Bereich der "Klein"-Anhänger auf deutschen Autobahnen gesehen habe, hat mir auch teilweise die Haar zu Berge stehen lassen.

Die Krönung war mal auf der A1 ein Kleinbus mit Anhänger, der dann in einer kritischen Situation den Kleinstbagger verloren hat, den er auf seinem Anhänger transportierte. Zum Glück war die Autobahn da relativ leer und das Gerümpel hat sich "nur" auf der rechten Spur und auf dem Standstreifen verteilt.

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