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Angebot LPG-Anlage mit Warnhinweis "Ventilsitzschaden"

Themenstarteram 16. Mai 2019 um 5:57

Hallo,

für einen 2014er Jeep Cherokee KL (3.2) hab ich mir ein Angebot für eine LPG-Anlage geben lassen.

Im Angebot für eine Prins VSI 2.0 mit Valve Care steht nun folgender Hinweis:

Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um einen Motor mit ungehärteten Ventilsitzen. Trotz Einbau eines Ventilschutzsystems kann es nach einer Laufleistung von 30.000 km zu einem Ventilsitzschaden kommen.

Als technischer Laie bedeutet das für mich: Finger weg!

Sehe ich das richtig?

Wäre für Rat sehr dankbar.

Grüße

Nihl

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36 Antworten

Zitat:

@Matsches schrieb am 16. Mai 2019 um 11:23:54 Uhr:

 

Na halt eben aus nicht gehärtetem Material, meistens mild legiertem Grauguss.

Sagt schon die Bezeichnung.

Völlig ausreichend (und üblich) bei Benzinmotoren, problematisch bei Gasbetrieb.

Manche Sauger mit Gussköpfen haben gar keine Ventilsitzringe.

Für den (verschleißfesten!) Gasbetrieb verwendet man hochlegierte Gussmaterialien (mit Vanadium + Molybdän) oder in den letzten Jahren Sintermetalle z.B. mit Wolframanteilen.

Gar keine Ventilsitzringe... das hat mein Oldtimer. Bei allen anderen war das Problem spätestens seit der Bleifrei-Hysterie Anfang der 1980er durchweg gelöst.

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 17. Mai 2019 um 12:39:56 Uhr:

Gar keine Ventilsitzringe... das hat mein Oldtimer. Bei allen anderen war das Problem spätestens seit der Bleifrei-Hysterie Anfang der 1980er durchweg gelöst.

Nun, du siehst an beispielsweise dem hier Vorliegenden Thread, dass deine Annahme falsch ist.

Der Thread ist kein Beweis. Es sind nur Behauptungen - und da halte ich gegen. Es gibt keine Autos mehr ohne Ventilsitzringe. In Alu-Zylinderköpfen verbietet sich das von selbst, in Grauguss-Köpfen ist das denkbar, aber aus Gründen des (nicht zu stoppenden) Verschleißes seit einigen Jahrzehnten aus der Mode.

am 21. Mai 2019 um 12:57

Es gibt aber normale und gehärtete Ventilsitzringe. Die normalen sind normalerweise nicht gasfest und müssen bei einer Nachrüstung von Gas ersetzt werden. Motoren, die ab Werk mit Gasanlage ausgeliefert wurden, haben bereits gehärtete.

Das ist falsch !

Dann müssten nämlich alle Fahrzeuge die seit Uhrzeiten ohne Schutzsystem umgerüstet werden vorher eine Gasanlage vom Werk her verbaut gehabt hätten.

Wann gehärtete Ventilsitze verwendet werden müssen weiß ich nicht. Das entscheidet der Hersteller, aber fast alle Deutsche Motoren haben gehärtete Ventilsitze von Haus aus auch ohne Gasanlage wie z.B. Meiner der nie mit Gasanlagen ausgerüstet wurden.

Und auch Fahrzeuge ohne gehärtete Ventilsitze können mit einer Gasanlage ausgerüstet werden ( meist Asiatische Fahrzeuge ). Dann benötigt man ein Ventilschutzsystem und dann geht das genauso ohne Probleme.

Siehe Borel-Liste.

am 21. Mai 2019 um 14:54

Zitat:

@nogaroc4 schrieb am 21. Mai 2019 um 16:16:05 Uhr:

… aber fast alle Deutsche Motoren haben gehärtete Ventilsitze von Haus aus auch ohne Gasanlage …

Nö. Fast alle der letzten Jahre Motoren aus dem Hause VW sind ab Werk nicht gasfest und müssen für eine Nachrüstung erst mit gehärteten VSR ausgestattet werden.

Wie gesagt das kann Dir am besten ein Umrüster sagen von dem her würde die Frage eher ins LPG Forum gehören.

Ich bin kein Umrüster von da her halte ich mich da bedeckt. Bist Du ein Umrüster ?

Wenn ein Motor für den Gasbetrieb ungeeignet ist, dann sollte der Umbauer Dir mit dem Hinweis darauf auch kein Angebot abgeben. Ich würde mich durch so einen Hinweis auch irritieren lassen.

Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Gasfestigkeit stark im Zusammenhang mit der Fahrweise des Nutzers steht. Will sagen, kaum ein gasbetriebener Motor ist nach Umrüstung vollgasfest - da ganz einfach höhere Temperaturen als beim Benzinbetrieb entstehen. Bei ungehärteten Ventilsitzen kannst Du mit Sicherheit davon ausgehen das er nicht vollgasfest ist.

Wenn Du aber in der Regel nur max. 2/3 der Leistung abrufst und den roten Strich auf dem Drehzahlmesser meidest, solltest Du auch mit einem "nicht gasfesten" Motor keine Probleme bekommen.

Aber selbst für die, die nicht auf die maximale Belastung des Motors verzichten können/wollen gibt es eine Lösung. Bei vielen Anlagen lässt sich einstellen dass er bei hohem Leistungsabruf automatisch auf Benzinbetrieb umstellt.

Gruss

am 22. Mai 2019 um 14:16

Oioioi, jetzt hast du aber was angestellt. Höhere Temperaturen bei LPG. Tztztztz

Bei einer korrekt eingestellten Gasanlage sind die Temperaturen auf LPG niedriger als auf Benzin...

Der Mythos mit dem heiß verbrennen stirbt auch nie aus.

Heiß verbrennen tun nur die Pfuschumrüstungen die falsch eingestellt sind oder zu mager um noch 3% Gas zu sparen. Oder schlechte/zu kleine Gasdüsen. Würde man das mit dem Benzinkennfeld machen würde by the way exakt das gleiche passieren und der Motor wäre ebenso geschrottet. Darum sucht man sich ja auch einen seriösen Umrüster.

Zitat:

@S80_Fahrer schrieb am 22. Mai 2019 um 15:41:26 Uhr:

 

Wenn Du aber in der Regel nur max. 2/3 der Leistung abrufst und den roten Strich auf dem Drehzahlmesser meidest, solltest Du auch mit einem "nicht gasfesten" Motor keine Probleme bekommen.

Das liegt nicht an den Temperaturen.

Ein nicht gasfester Motor geht dennoch kaputt.

Das liegt daran, dass Gas sauberer verbrennt, also rußärmer.

Das verstärkt Pitting an den Ventilen und Ventilsitzen (kurz gesagt, Mikroverschweißungen) und führt am Ende dann zu den Problemen und Ausfällen und Kompressionsverlusten.

Relevant halt da, wo Ventilsitzringe weich sind. Z18XER als prominentes Beispiel, aber auch diverse Amis und so weiter...

Natürlich kann es am Ende bei Ausfall des Motors Überhitzungssymptome an den Ventilen geben.

Das lag aber nicht an der Verbrennungstemperatur sondern durch die verschleißbedingt schlechter gewordene Ventilkühlung.

 

Zitat:

@S2-Limo schrieb am 22. Mai 2019 um 16:16:04 Uhr:

Oioioi, jetzt hast du aber was angestellt. Höhere Temperaturen bei LPG. Tztztztz

Mir ist bewusst das es auch hier gegensätzliche Behauptungen unter den "Experten" gibt, aber wenn durch LPG die Ventile keiner thermischen Mehrbelastung unterliegen würden, dann braucht man auch keine gehärteten Ventile / Ventilsitze und die ganze Diskussion zur Eignung und Gasfestigkeit hätte sich erledigt...

Zitat:

@S80_Fahrer schrieb am 22. Mai 2019 um 16:57:44 Uhr:

 

Mir ist bewusst das es auch hier verschiedene Behauptungen unter den "Experten" gibt, aber wenn durch LPG die Ventile keiner thermischen Mehrbelastung unterliegen würden, dann braucht man auch keine gehärteten Ventile / Ventilsitze und die ganze Diskussion zur Eignung und Gasfestigkeit hätte sich erledigt...

Falsch, siehe mein Beitrag.

Das Problem ist NICHT!!! die Verbrennungstemperatur.

Man kann das so sehen die Motoren sind auf schmutziges Benzin getrimmt. Das Gas ist aber sehr sauber und bildet keinen Ruß, dadurch kommt es an den Ventilsitzen zu mikropitting, was bei gehärteten Ventilsitzen nicht passiert, deswegen kommt ein Additiv zum Einsatz (Flashlube o.ä.) was halt dem entgegenwirkt und als flüssigkeit an den Ventilsitz kommt und somit das Mikropitting verhindert. Das ganze ist zwar sehr laienhaft ausgedrückt, aber so grob müsste es sein.

Die Verbrennungstemperatur ist nicht heisser sondern minimal kühler. schau mal bei GM Service Nagel bei YT die haben das glaub ich mal getestet und die haben ne Menge Ahnung von Gas.

Zitat:

@c_krzemyk schrieb am 22. Mai 2019 um 21:12:12 Uhr:

Man kann das so sehen die Motoren sind auf schmutziges Benzin getrimmt. Das Gas ist aber sehr sauber und bildet keinen Ruß, dadurch kommt es an den Ventilsitzen zu mikropitting, was bei gehärteten Ventilsitzen nicht passiert, deswegen kommt ein Additiv zum Einsatz (Flashlube o.ä.) was halt dem entgegenwirkt und als flüssigkeit an den Ventilsitz kommt und somit das Mikropitting verhindert. Das ganze ist zwar sehr laienhaft ausgedrückt, aber so grob müsste es sein.

Die Verbrennungstemperatur ist nicht heisser sondern minimal kühler. schau mal bei GM Service Nagel bei YT die haben das glaub ich mal getestet und die haben ne Menge Ahnung von Gas.

hmm, hör ich das erste mal von - aber eine kurze Internet-Recherche bestätigt das gerade in den letzten Jahren die These vertreten wird. Inwieweit das gesichertes Fachwissen ist, konnte ich noch nicht herausfinden. Was da genau technisch passieren soll auch noch nicht.

Aber wenn das so ist, dann bräuchte man das LPG doch nur etwas "verunreinigen" und alle Motoren wären gasfest. Zum anderen könnte man einen nicht so gasfesten Motor einfach gelegentlich mit Benzin fahren damit er diese Schutzschicht aufbaut. Wäre dann mal interessant zu wissen, wie das Verhältnis Gas/Benzin sein müsste damit ein ausreichender Schutz der Ventilsitze aufgebaut und erhalten bleibt...

 

aber das gehört jetzt glaub ich wirklich in ein anderes Forum ;)

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