AMS-Test - Passat letzter Platz
Vier Mittelklasse-Turbodiesel: Schwarze Magie
Die Karten in der deutschen Mittelklasse mit Premium-Anspruch werden neu gemischt. Der VW Passat 2.0 TDI und der BMW 320d treten gegen den Audi A4 2.0 TDI und den Mercedes C 220 CDI zum großen Showdown an. Wie schlagen sich die beiden Neuen?
Die Wege ins gelobte Premium- Land fallen unterschiedlich aus. VW setzt beim Passat auf Größe. Der BMW 3er besitzt im Vergleich dazu eine zierliche Figur. Die VW-Schwester Audi bietet gleichfalls ein Kontrastprogramm zum Passat. Als Hauptkonkurrenten sieht man hier BMW, weshalb großer Wert auf agiles Fahrverhalten gelegt wird. Auch Mercedes zielt nach der Überarbeitung der C-Klasse in diese Richtung, ist aber sorgsam darauf bedacht, traditionelle Werte wie hohen Fahrkomfort nicht darunter leiden zu lassen.
Der Passat bietet eine Raumfülle, die seine Konkurrenten alt ausssehen lässt. Die Beinfreiheit im Fond erreicht ein Maß, das an Luxuslimousinen heranreicht. Für die Konkurrenz gilt: Man sitzt nicht schlecht im Fond, aber die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt. Im Audi-Fond stört die zu steil angeordnete Lehne, im BMW die knappe Innenhöhe. Als Reisewagen für die ganze Familie hat der VW überdies den Vorteil eines gewaltigen Kofferraums. Dessen Fassungsvermögen schlägt die Mitbewerber um mehr als 100 Liter.
Was die sicht- und fühlbare Qualität des Innenraums angeht, ist der Audi Spitze. In diesem Punkt hat Audi BMW und Mercedes überholt. Der VW Passat setzt auf Blendwerk. Chrom sowie - aufpreispflichtige - Holzbeplankung wirkt wie dick aufgetragenes Make-up.
Zwei Front- gegen zwei Hecktriebler
Beim Fahren zeigt sich, dass man es mit zwei oppositionellen Parteien zu tun hat. Den Sportverein bilden der BMW und der Audi. Beide beweisen sehr gutes Handling - präzise und zielgenau auf kurvigenStrecken, geringe Karosseriebewegungen. Der Mercedes, obwohl nach der letzten Modellpflege deutlich verbessert, bleibt im Handling hinter den Spitzenreitern zurück. Das ist aber auch alles. Das Fahrverhalten ist sicher und gut berechenbar. Ähnliches gilt für den VW. Seine Lenkung vermittelt einen im Vergleich weniger präzisen Fahrbahnkontakt, auf kurvenreichen Strecken wirkt er auch wegen seiner Größe nicht so agil. Aber genau wie der Mercedes macht er dies durch überlegenen Fahrkomfort wieder wett.
Die Gegensätze werden geringer, wenn man die Antriebseinheiten anschaut. Allesamt sind Turbodiesel mit vier Zylindern, alle mit einem Sechsganggetriebe gekoppelt. Beim VW kann man das Doppelkupplungsgetriebe ordern, mit dem auch der Testwagen ausgerüstet war. Es schaltet perfekt und ist eine Empfehlung, wenn man den Umgang mit Kupplungspedal und Schalthebel satt hat. Wobei der durchaus Vergnügen machen kann, wie der BMW mit seiner präzisen Schaltung beweist. Mercedes und Audi hinken in diesem Punkt um Nuancen hinterher.
Zu den Motoren. Im Passat-Programm steht der Kunde vor der Wahl, entweder den alten Zweiliter-Zweiventiler mit Rußfilter zu wählen oder den moderneren Vierventiler gleichen Hubraums und gleicher Leistung - aber ohne Rußfilter. Der Audi besitzt genau diesen Vierventiler, ein Rußfilter ist derzeit nicht lieferbar. BMW und Mercedes berechnen für den Partikel-Eliminator einen Aufpreis.
Der Passat-Testwagen ist mit dem Filter-Motor ausgerüstet, der trotz antiker Technik seine Sache nicht schlecht macht. Wichtigster Nachteil: Im Verbrauch ist er nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Der Audi-Motor spricht besser aufs Gas an, ist drehwilliger und verbraucht weniger. Genau wie der Vierzylinder des Mercedes. Die Spitze bildet der BMW. Kraftvoll aufs Gas reagierend, drehfreudig und sparsam gehört sein Motor zu den Triebwerken, die auch eingefleischte Diesel-Gegner überzeugen könnten. Motor und Fahrwerk gehen hier eine überzeugende Kombination ein, die für einen knappen Gesamtsieg sorgt.
1. Platz: BMW 320d mit 509 von 650 Punkten
2. Platz: Mercedes-Benz C 220 CDI mit 508 Punkten
3. Platz: Audi A4 2.0 TDI mit 505 Punkten
4. Platz: VW Passat 2.0 TDI mit 504 Punkten
21 Antworten
Einen Punktunterschied von 5 Punkten vom Ersten zum Letzten im Test wuerde ich getrost als Gleichstand betrachten.
Bei diesen Bewertungen muss man sowieso erstmal die Punkte einer persoenlichen Gewichtung unterziehen, und ein fuer sich persoenlich aussagekraeftiges Ergebnis zu bekommen.
wie gesagt, wenn man Platz braucht und mehr wert auf praktische dinge legt ist der passat eh vorne, wenn es einem auf image ankommt führt wohl kein weg an dem audi/bmw vorbei.
Das mit den Motoren ist ja auch so eine sache, klar ist es komisch das VW den 2.0TDI 140PS nur mit 2Ventilen in Verbindung mit dem DPF anbietet, nur hat der Audi keinen DPF gehabt und somit den selben Motor wie der Passat, wenn man beide ohne DPF vergleicht, wenn Audi auch einen DPF anbieten würde hätten die auch dann den "veralteten" Motor, somit hingt der Vergleich einwenig, weil der Audi und der VW ja eigentlich den gleichen Motor haben. Das BMW super Diesel baut dürfte ja langsam bekannt sein.
Solche Bewertung ist sinnlos, mit Markenaugen ist alles schon vorentschieden. Wie kommt man an solchem Ergebnis mit hauchdünner Punktdifferenz, die eine Reihfolge ganz umdrehen könnte wenn alles nicht genau vorberechnet wäre. Eine Reihfolge würde eher plausiber wenn
A4 - MB - BMW - Passat (wegen der uralten Motoren gewaltige Einbussen).
Zitat:
Original geschrieben von weiberheld
Der VW Passat setzt auf Blendwerk. Chrom sowie - aufpreispflichtige - Holzbeplankung wirkt wie dick aufgetragenes Make-up.
klingt nicht sehr positiv....
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Leute, wir drehen uns im Kreis, denn das Thema hatten wir schon. Zu diesem Thema: 5 Punkte ist nichts, und wenn man die die Punkte aus dem Test aufdröselt, dann sieht man, dass VW den Test selber vor die Wand gefahren hat. Wer stellt denn ernsthaft die BMW-Diesel-Maschine VOR die VW-Maschine? Ich nicht, habe mich aber schon in dem anderen Threat zu geäußert. 5 Punkte ist weniger als 1%. Und für mich Gleichstand.
Hi
Den Test fande ich auch ein Witz. Besonders der Ausgang. Man hätte alle auf Platz 1 setzen können.Wurde ja auch beschrieben. Der eine möchte ein großes Auto mit gutem Komfort das repräsentativ ist.Der Passat. Der eine bevorzugt ein sehr sportliches Auto mit sehr guter Straßenlage und stattem durchzug und sportlichen Image. Also der 3er. Der andere wünscht dezente sportlichkeit nach außen, wünscht mehr Platz als BMW Kunden und möchte weniger dafür ausgeben bei gleichem Image. Also der A4. War auch der günstigste im Test. Komisch. Der andere will ein sehr komfortables Auto mit guten Motoreigenschaften und guter Ausstattung und muss den Cent nicht umdrehen. Also die C-Klasse. So gibt es 4 Autos mit anderen individuellen Eigenschaften. Jeder kauft sich das was seinem Anspruch am nächsten kommt. Ganz einfach.
Schönes Wochenende
Tigerman
Bei so einer geringen Punktedifferenz kann man wirklich nicht mehr von Siegern oder Verlierern sprechen. Das zeigt nur wie nahe die "normalen" Hersteller an die Premiumhersteller schon rangekommen sind. Bei diesem Test hätten sie genau so gut noch einen Mondeo und Vectra mit aufnehmen können, denn die hätten auch nicht recht viel schlechter abgeschnitten.
es ist halt so das die Hersteller mittlerweile auf einem ebenwürdigen Niveau sind, bahnbrechende Neuerungen in diesem Segment kann keiner bieten, es sind Kleinigkeiten die den Unterschied machen, stimm voll zu bei so geringem Punktabstand zwischen ersten und letzdem wäre Gleichstand der beste Ausdruck
Unter 1% Punktdifferenz kann man locker gleichstand nennen.
Alles weitere kann man hier nachlesen, da wurde schon genug zu dem Thema lamentiert.
Den Tread hier kann man meiner Meinung nach getrost schließen.
Und automobil Tests sieht es wieder anders. Hier wurde auch A4, BMW 3er, C-Klasse und Passat verglichen.
" Die Beinfreiheit im Passat ist so beeindruckend wie das gesamte Raumgefühl. Das ist Oberklasseniveau. Viel mehr Platz haben auch Hinterbänkler im A6 nicht zur Verfügung."
Fazit hier: Der neue Shooting-Star ist der Passat, der mit massig Platz und günstigen Preisen auf Neukundenfang geht.
Gruß
@ Andi_08
Du hast zwar Recht. Mit dem nahe rankommen meine ich. Doch ist VW kein gewöhnlicher Volumenhersteller (wie Ford,Renault,Opel). Und da VW schon eine teils Premiummarke ist, wie in der Presse schon öfters erwähnt wurde, kann hier nicht die Rede davon sein, das VW als Normal Hersteller nah an BMW und Co. rangekommen ist. In der Autozeitung vom Mittwoch wurde VW glaube ich erst kürzlich als Premiummarke genannt. Jetzt brauchen hier aber nicht wieder einige anfangen rumzumeckern. Nur weil ich mich dazu erfrecht habe VW "unzulässiger Weise"grins", wieder als Premiummarke zu verschreien. Sorry. Ich konnte bloß nicht das von Andi_08 so stehen lassen. Von wegen VW als 0815 Marke kann es mit Premiummarken aufnehmen. Normaler Herstsller ist zudem ein gräßliches Wort. Nichts gegen dich
Andi_08. Meine Meinung eben.
Bis denn
Tigerman
Zitat:
Original geschrieben von Tigerman
Doch ist VW kein gewöhnlicher Volumenhersteller (wie Ford,Renault,Opel).
😁
Das ist das Posting des Tages!
VW ist der größte Automobilproduzent Europas und soll kein gewöhnlicher Volumenhersteller sein? Ich lach mich tot...😁😁😁😁
@Tigerman
Ich sehe VW absolut auf der gleichen Ebene wie Opel und Ford, denn zu einer richtigen Premiummarke wie Mercedes, BMW oder Audi aufzuschließen fehlt es denen noch etwas. Ich rede hier jetzt nich vom Image sondern vom Auto selber. Daß das Image etwas besser ist als von Opel z.B. weiß ich selber, aber die Autos sind nun mal auf dem Niveau von diesen Konkurrenten.