Alter der W124 Fahrer
Hallo zusammen!
Auch wenn es sowas sicher schon gibt, würde mich dennoch mal interessieren, wie alt ihr so seid und warum ihr ausgerechnet einen 124er euer Eigen nennt.
Ich bin 18 und irgendwie total fasziniert von alten Mercedes bzw generell von Old- und Youngtimern.
In meinem Freundeskreis findet sich bloß keiner der diese Leidenschaft auch mit mir teilt 😁
Opa Auto und Co höre ich dafür um so öfter..
Momentan bin ich noch am hin- und herüberlegen, wie ich günstig an einen schönen 124er komme, am besten noch in 702. Die Farbe hats mir angetan.
Habe aber auch schon 2 Autos. Naja, so ist das, wenn man vom Autovirus infiziert ist.
Ich hoffe auf möglichst viele Resonanzen von Euch.
Beste Antwort im Thema
Ich bin 34 und seit Anfang des Jahres fahre ich mein Traumauto, den W124.
Gekommen bin ich zu der Kiste wie die Jungfrau zum Kind mehr oder weniger. Eigentlich wollte ich nen Golf, der Verkäufer sprang ab obwohl der Kauf schon fast sicher war, naja war aus dem Bekanntenkreis. Weil ich es insgeheim vermutete dass das schiefgehen würde schaute ich am Vorabend des verunglückten Golf-Kaufs natürlich nur so aus Jux nach Autos im Netz und immer wieder schweifte ich rüber zu Mercedes, insbesondere zum W124.
Der war in meiner Kindheit mein Traumauto. Ich erinnere mich daran dass wir in Rumänien am Meer waren und ich irgendwas besorgen musste. Auf dem Rückweg stand ein schwarzer W124, ich brauchte so ca. ne halbe Stunde länger weil ich die Zeit nutzte um den Wagen von allen Seiten zu betrachten. In Rumänien waren solche Kisten schließlich nicht an jeder Strassenecke zu sehen. Hin und wieder sah man den W124 als Diplomatenfahrzeug fahren, dann meistens im 3er Convoy und hatte es meistens ziemlich eilig. Nun ja, das Auto faszinierte mich einfach.
Nachdem es mit dem 4er Golf nicht klappte schnappte ich mir meinen Vater, in Rumänien KFZ-Meister, und wir schauten uns nur so aus Jux 😉 ein paar W124 an. Naja, viele warens tatsächlich nicht die wir uns angeschaut haben, als erstes schauten wir uns einen silbernen 200E an. Mit Anhängerkupplung, optisch ganz ok vom Zustand her, nur innen nen Schweinestall und einige Rostpickel am Kotflügel. Vom Preis wollte der nicht mal nen Euro runtergehen, obwohl er sich beim Preis im Internet vertippt hatte und statt 1700 sollte der Wagen 2300 kosten. Selber fahren durfte ich den auch net, und des Auto hatte ein Schaltgetriebe. Der Verkäufer war freundlich aber bestimmt 😉 und so durfte ich den Mercedes nicht selber fahren, er nahm uns mit auf eine kurze Probefahrt auf der Landstrasse. Da er neulich das Fahrwerk überarbeitet hatte haute er das Dickschiff in die Kurven rein dass wir Angst und Bange hatten, beeindruckend wie gut der große schwere Wagen um die Ecke ging. Das Raumgefühl im dicken Mercedes war für mich sagenhaft, und auch mein Vater fühlte sich hinten gut aufgehoben. Ihm gefiel der Wagen auch gut. Naja leider wurde aus dem Kauf nichts, den Rost mochte ich nicht und den Schweinestall auch nicht.
Ich wollte ja auf gar keinen Fall nen schwarzen Mercedes, das erschien mir als plump und prollig, und dennoch nahmen wir als nächstes einen 230E in Erlangen bei nem Händler unter die Lupe. Hingefahren und der Händler hatte gleich so ne Mercedes Ecke vorne an der Straße wo einige interessante Modelle standen, da war noch ein weinroter W124 mit Saccobrettern und Rost an der Tür, ein W123 in silber in einem traumhaften Zustand, ein W126 560SEL in cremebeige, tolles Auto, und noch ein /8 in schwarz. Ja und ganz vorne der blauschwarze 230er.
Naja auf den ersten Blick sah der gar nicht mal so schlecht aus. Widerwillig drehte ich ne Runde um den Wagen (schwarz...) und suchte nach Rostpickeln. Fand erstmal nichts und so drehte ich noch ne Runde. A ja, da ist doch was oben an der Tür, ah nee doch nichts, war nur Schmutz. Mein Vater meinte der Wagen schaue gut aus, ungläubig drehte ich noch ein paar Runden um die Kiste und fand tatsächlich keinen Rost. Die Eckdaten waren ok, Bj 88 also aus den Baujahren ohne die Lackproblematik, 193TKM, Automatik. Wir ließen den Händler kommen und der fing natürlich gleich an den Wagen in den höchsten Tönen zu loben. Vom Liebhaber, Bremsen neu, bla bla bla, naja und tatsöchlich war der Wagen erstaunlich gut dokumentiert, einige Rechnungen von den letzten 4 Jahren aus einer Mercedes Werkstatt, unter anderem eine fette Rechnung über 2000€, da wurde die Zylinderkopfdichtung erneuert und noch ein paar andere Sachen, Stossdämpfer vorne etwa 2 Jahre alt, Motorlager auch schon getauscht, bremsen relativ neu. Weisse Blinker und die grau-roten Rückleuchten. Naja ich hatte den Eindruck dass der Vorbesitzer sich um den Wagen gekümmert hat. Das gab mir ein gutes Gefühl. Er hatte sogar ne abnehmbare Anhängerkupplung für 1000€ einbauen lassen, das macht man ja nicht wenn man den Wagen sonst gammeln lässt. Die Probefahrt war ok, und dann kaufte ich den Wagen für 1900€.
Naja ich übersah beim Kauf den geschweissten Krümmer und einige Teillackierungen. Und beim Verhandeln stellte ich mich sehr ungeschickt an, hab grad mal 90€ rausgeholt. Aber naja ich hab den Wagen immer noch und bin wahrsinnig froh den Wagen zu besitzen.
Nachwievor parke ich den Wagen manchmal und betrachte ihn einfach mal von allen Seiten. Ich finde die Proportionen des W124 einfach unglaublich stimmig. Irgendwie macht es mir große Freude den Wagen zu betrachten. Ich finde diese Baureihe einfach unglaublich gelungen. Den Wagen zu fahren finde ich grosse Klasse, einfach ein Schiff, wie satt die Türen schließen, die bequemen Sitze, alles ganz toll. Ich werd den Mercedes wie meine Vorgänger weiterhin gut pflegen. Immerhin war er 22 Jahre in erster und 4 Jahre in zweiter Hand.
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So, heut werd ich mich hier auch mal verewigen 😉
Ich bin 23, habe vor viereinhalb Jahren mit einem S124 E220T angefangen und und bin seit Januar nach einem Jahr der Abstinenz ("Ausrutscher" zum R129 und anschließend W201 während der länger angelegten Suche) wieder beim T-Modell angekommen. Jetzt ist es ein E280T in turmalin wie mein alter, erster Halter MB Stuttgart (schon zum vierten Mal in Folge) und dementsprechend ist auch die Ausstattung 🙂. Der Grund für einen Mercedes war eine gewisse erbliche Belastung, die Entscheidung zum T waren Erinnerungen an den 250TD meiner Eltern, der früher neben unserem 250D parkte (der hat übrigens bis heute überlebt).
Viele Grüße
Graf Zahl