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Alarmanlage Defender Expert von Car Guard Systems - ein Erfahrungsbericht

VW Golf 4 (1J)
Themenstarteram 21. Juni 2011 um 15:13

Hallo allerseits,

nachdem mir mein alter Golf IV TDI trotz Diebstahlwarnanlage vor der Haustür weggeklaut worden ist, habe ich in meinen neuen zusätzlich eine Diebstahlwarnanlage "Defender Expert" von Car Guard Systems einbauen lassen. Ziel war es, mögliche Diebe mit einer anderen Alarmanlage zu konfrontieren als die, die sie in diesem Fahrzeugtyp erwarten und für deren Überwindung sie ausgebildet sind. Für alle, die es interessiert, hier meine Erfahrungen damit.

Zunächst einmal hat mich interessiert, wie gut oder schlecht die Defender Expert damit klarkommt, dass schon werksseitig eine Alarmanlage eingebaut ist. Also habe ich an die Firma Car Guard Systems eine Email geschrieben und auch prompt eine Antwort erhalten. Für weitergehende Rückfragen stand da auch eine Telefonnummer drin, und als ich die angerufen habe, hatte ich direkt einen Techniker am Apparat. Das hat schon mal einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht.

Der Techniker meinte, dass der Einbau trotz vorhandener Alarmanlage möglich sei, letztere aber wahrscheinlich außer Betrieb genommen werden müsse. Ich solle auf jeden Fall bei der Bestellung meinen Fahrzeugtyp mit angeben, damit ich passende Kabelpläne für mein Auto beigelegt bekommen würde.

Ich wollte unbedingt eine Lösung haben, die eine Innenraumüberwachung bietet und auch dann noch funktioniert, wenn es dem Dieb irgendwie gelingt, die Batterie außer Gefecht zu setzen. Der Techniker hat mir daraufhin erklärt, dass es möglich sei, gegen Aufpreis die Defender Expert statt mit der normalen Sirene mit einer Akkusirene auszuliefern. Diese Spezialkonfiguration kriegt man jedoch über den Onlineshop nicht bestellt, weswegen er mir geraten hat, per Email zu bestellen. Das habe ich gemacht, und die Lieferung hat auch wunderbar geklappt.

Ich habe den Techniker gefragt, wie schwer es denn sei, diese Alarmanlage einzubauen. Er meinte, die Einbauanleitung sei prinzipiell für technisch versierte Laien geeignet. Ich hatte von Anfang an vor, den Kfz-Mechaniker meines Vertrauens damit zu beauftragen. Als der Techniker das hörte, meinte er sofort, dann sei es auf keinen Fall ein Problem. Wenn mein Kfz-Mechaniker das nicht hinbekommen würde, dann könne etwas mit seinem Gesellenbrief nicht hinhauen. (Hinweis: Mein Kfz-Mechaniker hat einen Meisterbrief.)

Ich habe ihm also die gelieferte Alarmanlage übergeben und einen Einbaupreis von € 200 ausgemacht. Er hat jedoch bedeutend länger dafür gebraucht, als er selber erwartet hatte. Die Sache gestaltete sich komplizierter, als sie auf den ersten Blick aussah. Zwei Hindernisse erwiesen sich als besonders schwerwiegend: Der beigefügte Kabelplan für den Golf IV war korrekt, doch in der Einbauanleitung der Alarmanlage selbst standen andere Kabelfarben als die, die tatsächlich an der Alarmanlage vorhanden waren. Mein Meister hat dann nach reichlich Knobeln selber beim Hersteller angerufen, und am Telefon hat man den Fehler zugegeben und ihm mündlich die richtige Farbzuordnung erklärt. Der zweite Punkt war der, dass für den Anschluss der Alarmanlage an die Zentralverriegelung ein Widerstand in der Größe zwischen 470 und 550 Ohm eingelötet werden musste. Ein solcher lag der Alarmanlage allerdings nicht bei! Mein Meister konnte also erst mal nur den Rest fertigmachen und musste den Anschluss der Zentralverriegelung vorerst außen vor lassen.

Leider wohne ich in der Pampas, wo es in der ganzen Region keinen Elektronikladen gibt, bei dem man solch Widerstand auf die Schnelle ranschaffen könnte. Es gelang mir aber, 470 Ohm-Widerstände kurzfristig über Ebay zu bestellen. Kostenpunkt: versandkostenfreie 1,60 Euro für eine Fünfzigerpackung. Der Wert des einzelnen Widerstands ist also lächerlich, und es ist unverständlich, weshalb Car Guard Systems einen solchen nicht gleich beigelegt hat.

Positiv überrascht war ich von der Harmonie zwischen der Defender Expert und der restlichen Bordtechnik. Die beiden Alarmanlagen (die werksseitige von VW und die Defender Expert) stören einander überhaupt nicht und funktionieren völlig unabhängig voneinander. Die beiden Funkschlüssel habe ich miteinander verhakt, das macht in der Hosentasche nicht viel aus. Aufpassen muss ich nur auf die Reihenfolge, in der ich die Alarmanlagen schalte. Beim Zuschließen schließe ich zuerst die Werksanlage. Dabei wird die ZV verschlossen, und die Türen werden zusätzlich mit tresorähnlichen Riegeln verriegelt. Danach schalte ich noch die Defender Expert scharf. Diese ist zwar mittlerweile per 470 Ohm-Widerstand angeschlossen, kann die ZV aber nicht mehr verschließen, weil diese ja schon verschlossen ist. Macht aber nichts, funktioniert einwandfrei. In der Tür gibt es jetzt zwei rote Leuchtdioden, die langsam blinkend die scharfe Alarmanlage anzeigen, für jede der beiden Alarmanlagen eine.

Bein Aufschließen muss ich zuerst die Defender Expert entschärfen. Die versucht dann auch gleich die ZV zu öffnen. Das klappt aber nicht, sicherlich deshalb, weil die Tresorriegel der Werksalarmanlage dies verhindern. Die Leuchtdiode der Defender Expert flackert daher schnell, ein Problem ergibt sich daraus aber nicht. Jetzt öffne ich noch die Werksalarmanlage, die dann den Tresorriegel und die ZV öffnet, und alles ist gut. (Das schnelle Flackern hört dabei auch auf.)

Mache ich bei der Aufschließreihenfolgen einen Fehler und öffne die Werksalarmanlage zuerst, dann schlägt die Defender Expert Alarm, weil sie ein unbefugtes Öffnen der ZV feststellt. Ist aber kein Drama; der Alarm lässt sich einfach per FB stoppen.

Ich könnte auf die Nutzung der Werksalarmanlage verzichten und nur mit der Defender Expert schließen, aber dann würden die zusätzlichen Tresorriegel ungenutzt bleiben, und ohne Not will ich in meinem stark diebstahlgefährdeten Gebiet nicht auf Sicherheitselemente verzichten. Außerdem habe ich auf diese Weise eine doppelte Innenraumüberwachung: Die Werksalarmanlage überwacht den Innenraum wie üblich mit Ultraschallsensoren, die an den hinteren Lampen der Innenraumbeleuchtung montiert sind. Die Defender Expert tut dasselbe mit einem Radarsensor, den mein Meister am Motor des elektrischen Schiebedachs befestigt und unter der Innenverkleidung verborgen hat. Der Innenraum wird also durch zwei völlig verschiedene Technologien (Ultraschall und Radar) gleichzeitig überwacht.

Außerdem bietet die Defender Expert eine beeindruckend gut funktionierende Erschütterungsüberwachung. Klopft man gegen die Scheibe, so gibt es einen Voralarm. Haut man kräftiger dagegen, so wird Vollalarm ausgelöst. Schaukelt man hingegen am Auto (--> Wind), dann passiert gar nichts. An der Motorhaube konnte mein Meister keinen Schließkontakt finden, also hat er den mitgelieferten separat angebracht. Wenn unbefugt die Motorhaube geöffnet wird, gibt es also auch Alarm.

Auch hinsichtlich der Blinkernutzung harmonieren beide Alarmanlagen: Jede von ihnen quittiert Schließvorgänge mit kurzem Aufblinken. Die Defender Expert bietet zusätzlich das in Deutschland illegale Tonsignal bei Schließvorgängen. Je nachdem, welche Taste an der FB man nutzt, kann man jedoch auch gesetzeskonform lautlos schließen.

Bei der Anleitung ergab sich allerdings noch ein weiterer Mangel. Die darin beschriebenen Funkfernbedienungen haben drei Tasten. Die tatsächlich mitgelieferten haben allerdings vier (und sehen anders aus). Anscheinend bezieht sich die Bedienungsanleitung noch auf ein älteres Modell. Ich fand allerdings schnell heraus, dass die vierte Taste nichts anderes tut, als das gleichzeitige Drücken der Tasten 1 und 2 zu simulieren. Viele Funktionen erfordern den gleichzeitigen Druck dieser Tasten, den man so natürlich bequemer hinkriegt.

Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass die Werksfernbedienung trotz frischer Batterie nicht mehr ganz so zuverlässig arbeitet: Manchmal muss ich zweimal auf den Schlüssel drücken, bevor eine Reaktion erfolgt (obwohl schon beim ersten Mal die rote Lampe am Schlüssel kurz aufblitzt und ich direkt vor dem Fahrzeug stehe). Allerdings habe ich an dem Schlüssel rumgebastelt, indem ich besser erhaltene Elemente meines alten Schlüssels (von dem gestohlenen Golf) mit dem neuen kombiniert habe. Es kann also ohne weiteres sein, dass die Defender Expert an diesem Problemchen völlig unschuldig ist. Ist auch keine große Sache.

Fazit

Bei der Defender Expert muss man meiner Meinung nach in A- und B-Note unterscheiden. Die A-Note kennzeichnet dabei die technische Qualität des eingebauten Produktes. Hier habe ich nichts auszusetzen und würde von einem exzellenten Produkt sprechen wollen.

Aber dann ist da noch die B-Note: Einbau, Dokumentation und Herstellerunterstützung. Der Einbau war machbar, aber sehr aufwendig. Möglicherweise würde eine auf Alarmanlagen spezialisierte Firma mit entsprechender Übung ihn schneller hinkriegen, aber hier am Ende der Welt habe ich solch Option nicht. Mein Meister hat jedenfalls hinterher keinen Zweifel daran gelassen, dass er sich mit dem vereinbarten Einbaupreis von 200 Euro angearscht hat und hat mir nahegelegt, damit in meinem Bekanntenkreis nicht hausieren zu gehen, da er sich den Einbau solch einer Anlage kein zweites Mal antun würde. Hinzu kam die fehlerhafte Dokumentation. Falsch beschriebene Kabelfarben lassen jemandem, der das Produkt nicht kennt und auf die Einbauanleitung angewiesen ist keine Chance. Auch darf man erwarten, dass die in der Bedienungsanleitung erklärten Fernbedienungen tatsächlich die sind, die dem Produkt beiliegen, und nicht völlig andere, die sogar andere Tasten aufweisen. Ich führe beide Fehler darauf zurück, dass nicht sorgfältig darauf geachtet wird, jedem Produkt Anleitungen der passenden Produktversion beizulegen. Dies betrachte ich als Schlamperei. Gleichfalls schlampig muss der fehlende Widerstand bewertet werden. Ich bin nicht sicher, ob vergessen wurde ihn beizulegen oder ob er prinzipiell nicht beigefügt wird. Die Anleitung sagt nicht klar aus, dass er zum Produkt gehört. Ich finde es aber widersinnig, dass man sich als Käufer einer kompletten Alarmanlage Widerstände im Elektronikfachhandel besorgen muss. Zumal die Alarmanlage in der von mir gewählten Ausstattung über 200 Euro kostet und der Sachwert von solch Widerstand mit vielleicht einem Cent anzusetzen ist.

Was die herstellerseitige Unterstützung per Email und Telefon angeht, so ist diese hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit ausgezeichnet. Inhaltlich haben sich hier jedoch auch Mängel gezeigt. So hat es in Wahrheit als nicht notwendig erwiesen, die Werksalarmanlage zu deaktivieren. Vor allem aber wurde versprochen, dass ein technisch versierter Laie diese Alarmanlage selber einbauen könne. Tatsächlich aber hat sich ein erfahrener Kfz-Meister daran mörderisch einen abgebrochen, wenngleich er am Ende sehr gute Arbeit abgeliefert hat.

Um es auf den Punkt zu bringen: Eine super Alarmanlage, aber erst, wenn sie eingebaut ist. Der Weg dorthin kann recht steinig sein. Ich würde jedem empfehlen, sich dafür eine Firma zu suchen, die auf derartige Einbauten spezialisiert ist. Der Hersteller hat dafür wohl auch eine entsprechende Liste zu bieten.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 21. Juni 2011 um 15:13

Hallo allerseits,

nachdem mir mein alter Golf IV TDI trotz Diebstahlwarnanlage vor der Haustür weggeklaut worden ist, habe ich in meinen neuen zusätzlich eine Diebstahlwarnanlage "Defender Expert" von Car Guard Systems einbauen lassen. Ziel war es, mögliche Diebe mit einer anderen Alarmanlage zu konfrontieren als die, die sie in diesem Fahrzeugtyp erwarten und für deren Überwindung sie ausgebildet sind. Für alle, die es interessiert, hier meine Erfahrungen damit.

Zunächst einmal hat mich interessiert, wie gut oder schlecht die Defender Expert damit klarkommt, dass schon werksseitig eine Alarmanlage eingebaut ist. Also habe ich an die Firma Car Guard Systems eine Email geschrieben und auch prompt eine Antwort erhalten. Für weitergehende Rückfragen stand da auch eine Telefonnummer drin, und als ich die angerufen habe, hatte ich direkt einen Techniker am Apparat. Das hat schon mal einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht.

Der Techniker meinte, dass der Einbau trotz vorhandener Alarmanlage möglich sei, letztere aber wahrscheinlich außer Betrieb genommen werden müsse. Ich solle auf jeden Fall bei der Bestellung meinen Fahrzeugtyp mit angeben, damit ich passende Kabelpläne für mein Auto beigelegt bekommen würde.

Ich wollte unbedingt eine Lösung haben, die eine Innenraumüberwachung bietet und auch dann noch funktioniert, wenn es dem Dieb irgendwie gelingt, die Batterie außer Gefecht zu setzen. Der Techniker hat mir daraufhin erklärt, dass es möglich sei, gegen Aufpreis die Defender Expert statt mit der normalen Sirene mit einer Akkusirene auszuliefern. Diese Spezialkonfiguration kriegt man jedoch über den Onlineshop nicht bestellt, weswegen er mir geraten hat, per Email zu bestellen. Das habe ich gemacht, und die Lieferung hat auch wunderbar geklappt.

Ich habe den Techniker gefragt, wie schwer es denn sei, diese Alarmanlage einzubauen. Er meinte, die Einbauanleitung sei prinzipiell für technisch versierte Laien geeignet. Ich hatte von Anfang an vor, den Kfz-Mechaniker meines Vertrauens damit zu beauftragen. Als der Techniker das hörte, meinte er sofort, dann sei es auf keinen Fall ein Problem. Wenn mein Kfz-Mechaniker das nicht hinbekommen würde, dann könne etwas mit seinem Gesellenbrief nicht hinhauen. (Hinweis: Mein Kfz-Mechaniker hat einen Meisterbrief.)

Ich habe ihm also die gelieferte Alarmanlage übergeben und einen Einbaupreis von € 200 ausgemacht. Er hat jedoch bedeutend länger dafür gebraucht, als er selber erwartet hatte. Die Sache gestaltete sich komplizierter, als sie auf den ersten Blick aussah. Zwei Hindernisse erwiesen sich als besonders schwerwiegend: Der beigefügte Kabelplan für den Golf IV war korrekt, doch in der Einbauanleitung der Alarmanlage selbst standen andere Kabelfarben als die, die tatsächlich an der Alarmanlage vorhanden waren. Mein Meister hat dann nach reichlich Knobeln selber beim Hersteller angerufen, und am Telefon hat man den Fehler zugegeben und ihm mündlich die richtige Farbzuordnung erklärt. Der zweite Punkt war der, dass für den Anschluss der Alarmanlage an die Zentralverriegelung ein Widerstand in der Größe zwischen 470 und 550 Ohm eingelötet werden musste. Ein solcher lag der Alarmanlage allerdings nicht bei! Mein Meister konnte also erst mal nur den Rest fertigmachen und musste den Anschluss der Zentralverriegelung vorerst außen vor lassen.

Leider wohne ich in der Pampas, wo es in der ganzen Region keinen Elektronikladen gibt, bei dem man solch Widerstand auf die Schnelle ranschaffen könnte. Es gelang mir aber, 470 Ohm-Widerstände kurzfristig über Ebay zu bestellen. Kostenpunkt: versandkostenfreie 1,60 Euro für eine Fünfzigerpackung. Der Wert des einzelnen Widerstands ist also lächerlich, und es ist unverständlich, weshalb Car Guard Systems einen solchen nicht gleich beigelegt hat.

Positiv überrascht war ich von der Harmonie zwischen der Defender Expert und der restlichen Bordtechnik. Die beiden Alarmanlagen (die werksseitige von VW und die Defender Expert) stören einander überhaupt nicht und funktionieren völlig unabhängig voneinander. Die beiden Funkschlüssel habe ich miteinander verhakt, das macht in der Hosentasche nicht viel aus. Aufpassen muss ich nur auf die Reihenfolge, in der ich die Alarmanlagen schalte. Beim Zuschließen schließe ich zuerst die Werksanlage. Dabei wird die ZV verschlossen, und die Türen werden zusätzlich mit tresorähnlichen Riegeln verriegelt. Danach schalte ich noch die Defender Expert scharf. Diese ist zwar mittlerweile per 470 Ohm-Widerstand angeschlossen, kann die ZV aber nicht mehr verschließen, weil diese ja schon verschlossen ist. Macht aber nichts, funktioniert einwandfrei. In der Tür gibt es jetzt zwei rote Leuchtdioden, die langsam blinkend die scharfe Alarmanlage anzeigen, für jede der beiden Alarmanlagen eine.

Bein Aufschließen muss ich zuerst die Defender Expert entschärfen. Die versucht dann auch gleich die ZV zu öffnen. Das klappt aber nicht, sicherlich deshalb, weil die Tresorriegel der Werksalarmanlage dies verhindern. Die Leuchtdiode der Defender Expert flackert daher schnell, ein Problem ergibt sich daraus aber nicht. Jetzt öffne ich noch die Werksalarmanlage, die dann den Tresorriegel und die ZV öffnet, und alles ist gut. (Das schnelle Flackern hört dabei auch auf.)

Mache ich bei der Aufschließreihenfolgen einen Fehler und öffne die Werksalarmanlage zuerst, dann schlägt die Defender Expert Alarm, weil sie ein unbefugtes Öffnen der ZV feststellt. Ist aber kein Drama; der Alarm lässt sich einfach per FB stoppen.

Ich könnte auf die Nutzung der Werksalarmanlage verzichten und nur mit der Defender Expert schließen, aber dann würden die zusätzlichen Tresorriegel ungenutzt bleiben, und ohne Not will ich in meinem stark diebstahlgefährdeten Gebiet nicht auf Sicherheitselemente verzichten. Außerdem habe ich auf diese Weise eine doppelte Innenraumüberwachung: Die Werksalarmanlage überwacht den Innenraum wie üblich mit Ultraschallsensoren, die an den hinteren Lampen der Innenraumbeleuchtung montiert sind. Die Defender Expert tut dasselbe mit einem Radarsensor, den mein Meister am Motor des elektrischen Schiebedachs befestigt und unter der Innenverkleidung verborgen hat. Der Innenraum wird also durch zwei völlig verschiedene Technologien (Ultraschall und Radar) gleichzeitig überwacht.

Außerdem bietet die Defender Expert eine beeindruckend gut funktionierende Erschütterungsüberwachung. Klopft man gegen die Scheibe, so gibt es einen Voralarm. Haut man kräftiger dagegen, so wird Vollalarm ausgelöst. Schaukelt man hingegen am Auto (--> Wind), dann passiert gar nichts. An der Motorhaube konnte mein Meister keinen Schließkontakt finden, also hat er den mitgelieferten separat angebracht. Wenn unbefugt die Motorhaube geöffnet wird, gibt es also auch Alarm.

Auch hinsichtlich der Blinkernutzung harmonieren beide Alarmanlagen: Jede von ihnen quittiert Schließvorgänge mit kurzem Aufblinken. Die Defender Expert bietet zusätzlich das in Deutschland illegale Tonsignal bei Schließvorgängen. Je nachdem, welche Taste an der FB man nutzt, kann man jedoch auch gesetzeskonform lautlos schließen.

Bei der Anleitung ergab sich allerdings noch ein weiterer Mangel. Die darin beschriebenen Funkfernbedienungen haben drei Tasten. Die tatsächlich mitgelieferten haben allerdings vier (und sehen anders aus). Anscheinend bezieht sich die Bedienungsanleitung noch auf ein älteres Modell. Ich fand allerdings schnell heraus, dass die vierte Taste nichts anderes tut, als das gleichzeitige Drücken der Tasten 1 und 2 zu simulieren. Viele Funktionen erfordern den gleichzeitigen Druck dieser Tasten, den man so natürlich bequemer hinkriegt.

Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass die Werksfernbedienung trotz frischer Batterie nicht mehr ganz so zuverlässig arbeitet: Manchmal muss ich zweimal auf den Schlüssel drücken, bevor eine Reaktion erfolgt (obwohl schon beim ersten Mal die rote Lampe am Schlüssel kurz aufblitzt und ich direkt vor dem Fahrzeug stehe). Allerdings habe ich an dem Schlüssel rumgebastelt, indem ich besser erhaltene Elemente meines alten Schlüssels (von dem gestohlenen Golf) mit dem neuen kombiniert habe. Es kann also ohne weiteres sein, dass die Defender Expert an diesem Problemchen völlig unschuldig ist. Ist auch keine große Sache.

Fazit

Bei der Defender Expert muss man meiner Meinung nach in A- und B-Note unterscheiden. Die A-Note kennzeichnet dabei die technische Qualität des eingebauten Produktes. Hier habe ich nichts auszusetzen und würde von einem exzellenten Produkt sprechen wollen.

Aber dann ist da noch die B-Note: Einbau, Dokumentation und Herstellerunterstützung. Der Einbau war machbar, aber sehr aufwendig. Möglicherweise würde eine auf Alarmanlagen spezialisierte Firma mit entsprechender Übung ihn schneller hinkriegen, aber hier am Ende der Welt habe ich solch Option nicht. Mein Meister hat jedenfalls hinterher keinen Zweifel daran gelassen, dass er sich mit dem vereinbarten Einbaupreis von 200 Euro angearscht hat und hat mir nahegelegt, damit in meinem Bekanntenkreis nicht hausieren zu gehen, da er sich den Einbau solch einer Anlage kein zweites Mal antun würde. Hinzu kam die fehlerhafte Dokumentation. Falsch beschriebene Kabelfarben lassen jemandem, der das Produkt nicht kennt und auf die Einbauanleitung angewiesen ist keine Chance. Auch darf man erwarten, dass die in der Bedienungsanleitung erklärten Fernbedienungen tatsächlich die sind, die dem Produkt beiliegen, und nicht völlig andere, die sogar andere Tasten aufweisen. Ich führe beide Fehler darauf zurück, dass nicht sorgfältig darauf geachtet wird, jedem Produkt Anleitungen der passenden Produktversion beizulegen. Dies betrachte ich als Schlamperei. Gleichfalls schlampig muss der fehlende Widerstand bewertet werden. Ich bin nicht sicher, ob vergessen wurde ihn beizulegen oder ob er prinzipiell nicht beigefügt wird. Die Anleitung sagt nicht klar aus, dass er zum Produkt gehört. Ich finde es aber widersinnig, dass man sich als Käufer einer kompletten Alarmanlage Widerstände im Elektronikfachhandel besorgen muss. Zumal die Alarmanlage in der von mir gewählten Ausstattung über 200 Euro kostet und der Sachwert von solch Widerstand mit vielleicht einem Cent anzusetzen ist.

Was die herstellerseitige Unterstützung per Email und Telefon angeht, so ist diese hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit ausgezeichnet. Inhaltlich haben sich hier jedoch auch Mängel gezeigt. So hat es in Wahrheit als nicht notwendig erwiesen, die Werksalarmanlage zu deaktivieren. Vor allem aber wurde versprochen, dass ein technisch versierter Laie diese Alarmanlage selber einbauen könne. Tatsächlich aber hat sich ein erfahrener Kfz-Meister daran mörderisch einen abgebrochen, wenngleich er am Ende sehr gute Arbeit abgeliefert hat.

Um es auf den Punkt zu bringen: Eine super Alarmanlage, aber erst, wenn sie eingebaut ist. Der Weg dorthin kann recht steinig sein. Ich würde jedem empfehlen, sich dafür eine Firma zu suchen, die auf derartige Einbauten spezialisiert ist. Der Hersteller hat dafür wohl auch eine entsprechende Liste zu bieten.

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