Aktuell: Opel bittet Regierung um 40 Milliarden; wie seht Ihr das?

VW

Moin zusammen,

ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Im Prinzip müssen wir alle dafür wieder gerade stehen und im Hinblick auf unsere energiepolitische Zukunft kann es (vielleicht) nicht die Lösung sein, das Schläfertum der Machthaber (Autobauer) vergangener Jahrzehnte (> spritsparende Fahrzeuge) nun quasi auch wieder den Steuerzahlern abzuzwacken - nebst der angenehmen staatlichen Einnahmequelle "tanken". Sicher stehen viele Arbeitsplätze auf dem Spiel, aber vielleicht ist es Zeit, mit dieser vorherrschenden Situation unseren Wahnsinn endlich einmal zu bereinigen (SUVs, Globalisierung auf Teufel komm raus, koste es was es wolle, usw.).

Was meint Ihr zu dem diffizilen Thema?

Gruß
habi99

Beste Antwort im Thema

Ziemlich OFF Topic im VW Golf VI Bereich ! Das ist meine Anmerkung ....😉

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Zitat:

Original geschrieben von rainer-wiesbade



Deutsche Hersteller sind : BMW , VW , Porsche, Audi .... Punkt

Wir haben es schon mehrmals erwähnt, daß Opel ( und sicher auch Ford )
den Gewinn seit Jahrzehnten überwietgend nicht in DE versteuert haben,
sondern z.B über Lizenzgebühren ( finkierte ) in den Cayman Inseln deklariert haben.

Selten so gelacht!

Nur mal BMW als Beispiel

Die Unternehmenszentrale in München steuert die Aktivitäten der BMW Group weltweit. Im „Vierzylinder“ am Olympiapark laufen die Fäden aus mehr als 150 Ländern zusammen.

Forschung und Entwicklung.
BMW Group Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ), München;
BMW Group Forschung und Technik, München;
BMW Group Car IT, München;
Innovations- und Technologiezentrum im Werk Landshut;
BMW Group Designworks, Newbury Park, USA;
BMW Group Engineering and Emissions Test Center, Oxnard, USA;
BMW Group Technology Office, Palo Alto, USA;
BMW Motoren GmbH Steyr, Österreich;
BMW Group Technology Office, Tokyo, Japan;
BMW Group Entwicklungsbüro, Peking, China.

Produktion.
Werk Berlin,
Werk Dingolfing,
Werk Eisenach,
Auftragsfertigung Graz (Österreich),
Werk Goodwood (GB),
Werk Hams Hall (GB),
Werk Landshut,
Werk Leipzig,
Werk München,
Werk Oxford (GB),
Werk Regensburg,
Werk Rosslyn (Südafrika),
Werk Shenyang (China),
Werk Spartanburg (USA),
Werk Steyr (Österreich),
Werk Swindon (GB),
Werk Wackersdorf.

Montage.
Derzeit fertigt die BMW Group überwiegend mit externen Partnern in folgenden Ländern Automobile:
Fertigung Jakarta, Indonesien; Fertigung Kaliningrad, Russland; Fertigung Kairo, Ägypten; Fertigung Kuala Lumpur, Malaysia; Fertigung Rayong, Thailand; Fertigung Chennai, Indien.

Jaja, BMW ist schon eine sehr Deutsche Firma. Auch die anderen sind nicht Deutsch! Es gib in Zeiten der Globalisierung keine DEUTSCHEN Firmen mehr. Die einzigen mir wirklich bekannten internationl agierenden Firmen die nur in Deutschland produzieren sind LOEWE; HÜLSTA; TRIGEMA und die komplette ROLF BENZ Gruppe inkl. Parador.

Zitat:

Original geschrieben von Ascona 2.0


Abwarten Leute was demnächst so kommt, vielleicht wird Opel auch bald erster Hersteller der richtige Solar-Autos anbieten kann.
Was ist dann ??? Da sehen aufeinmal alle deutschen Hersteller alt aus und Opel mit Solarworld ist auf einmal Marktführer in diesem wichtigen Segment.
Also schreibt mal Opel noch nicht ganz ab, vielleicht kommt alles anders als ihr denkt.

MfG Andre

Also wenn ich die Ideen dieses schillernden Typen sehe, bekäm' ich Angst um meinen Arbeitsplatz. Ich denke , das ist nur ein Karnevalscherz aber zumindest jeder  kennt diese graue Maus jetzt. Irgendwie hat der den Schuß nicht gehört.😁

Gruß

Rolf

Wer Porsche und VW fährt, beweist natürlich einen ganz besonderen Geschmack und Hang zu Individualität.
Sind Leute die sich für was besseres, höherwertiges halten wie der Typ damals...

Hallo,

Zitat:

Original geschrieben von Manuel A4 TDI



Zitat:

Original geschrieben von rainer-wiesbade



Deutsche Hersteller sind : BMW , VW , Porsche, Audi .... Punkt
[...]

ich habe den langen Text mal weg gelassen, der Übersicht zu liebe.

Aber Manuel erkläre mir eins:

Was haben Produktionsstandorte und all das was du aufgezählt hast damit zu tun, das diese Konzerne nicht mehr Deutsch sein sollen? Es sind und bleiben deutsche Hersteller. Wo sie ihre Produkte fertigen ist unwichtig.

Übrigens komme viele Hersteller auch schon wieder zurück nach Deutschland, da die Qualität im Ausland nicht gehalten werden kann. Bekanntest Beispiel ist Steiff.

Also nicht immer alle so eng sehe. Oder glaubst du ernsthaft das dein Wagen ein "Franzose" ist?

MFG Marcell

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Zitat:

Original geschrieben von turbo996



Zitat:

Original geschrieben von Ascona 2.0


Abwarten Leute was demnächst so kommt, vielleicht wird Opel auch bald erster Hersteller der richtige Solar-Autos anbieten kann.
Was ist dann ??? Da sehen aufeinmal alle deutschen Hersteller alt aus und Opel mit Solarworld ist auf einmal Marktführer in diesem wichtigen Segment.
Also schreibt mal Opel noch nicht ganz ab, vielleicht kommt alles anders als ihr denkt.

MfG Andre

Also wenn ich die Ideen dieses schillernden Typen sehe, bekäm' ich Angst um meinen Arbeitsplatz. Ich denke , das ist nur ein Karnevalscherz aber zumindest jeder  kennt diese graue Maus jetzt. Irgendwie hat der den Schuß nicht gehört.😁
Gruß
Rolf

Frank Asbeck ist doch keine graue Maus.

Der Mann hat Ideen. Aus dem nichts hat er Solarworld zum Weltmarktführer gemacht.

Mit nur 1.400 Mitarbeiter, der kompletten Produktion in Deutschland, satte 119.000.000€ Gewinn in 2007 einzufahren, dazu gehört schon was.

AUDI erwirtschaftete mit 54.000 Mitarbeitern, Produktionen im Ausland gerademal 1.700.000.000€!

Gruß

Manuel

Hallo,

ähhh du vergleichst nicht ehrlich Produkte die so viel Förderung pro Stunde kriegen, wie Audi nicht im ganzen Leben?
Die Solarbranche wo so unglaublich stark gepuscht, da ist es kein Wunder das die so viel Gewinn machen. Außerdem können die immer noch schöne hohe Preise absetzten.

Aber OK, dann mal so wie du es meinst:

Porsche 11.571 Mittarbeiter und 8.570.000.000€ Gewinn. Pro Mittarbeiter also 756.000 Gewinn und bei deiner Solarfirma grade mal 85.000€. Man kann diese Sachen absolut nicht vergleichen, schon gar nicht den Gewinn pro Mittarbeiter ...!

MFg MArcell

Hey,

will auch mal meinen Senf hier abgeben. ,, Solar Auto, das ist es was wir brauchen. Ich werd doch noch zum Opel Fahrer, falls VW das nicht auch dann auf der Reihe kriegen sollte. ( Ein schönes Solar Auto bauen ) Mein Auto steht ja eh den ganzen Tag in der Sonne. 😁 Das ist doch was, tagsüber schön in der Sonne auftanken, und nacht´s durch die Gegend jukeln.😉 Bloß, was machen wir im Winter ?? Fahrrad fahren ??

Mensch Leute, hier geht es doch um die Milliarden Bürgschaft die gemacht werden soll. Und nicht nur für Opel. Es folgen noch zig andere Firmen, die auch eine haben wollen.
Meine Meinung dazu : KEINE Firma oder Bank bekommt noch irgendeine Bürgschaft. Soll denn alles verstaatlicht werden ? Können wir ja gleich zum Kommunissmus wechseln.
Wo soll die Kohle denn herkommen, wenn es schief geht, und eine Firma nach der anderen pleite geht ? Wie viele Schulden hat Deutschland eigentlich ?? Werden doch minütlich immer mehr. Wie lange sollen denn unsere Kinder, Enkelkinder vielleicht sogar noch Urenkelkinder arbeiten, um diesen Schuldenberg jemals wieder ab zu arbeiten. Ich falle auch unter die Generation die bis zum 67 Lebensjahr arbeiten darf, und danach noch weiter, wenn ich denn den Kühlschrank gefüllt haben möchte.

Die Lage zur Zeit ist nun mal ziemlich bescheiden. Es gab aber auch schon mal schlimmere Zeiten, die wir mit Bravour gemeister haben b.z.w Eltern, Großeltern. Wir werden auch die jetzige Krise überwinden. Ich sehe das ganze positiv. Zu einer wirklich schlimmen Rezession wird es wohl nicht kommen. Alles nur schlecht reden ,bringt gar nichts. Weiter gehen wird es immer. Irgendwie !!! Von den Medien wird auch ziemlich viel hoch gepusht, und alles schlecht und schlimm geredet. Der Aufschwung wird aber wieder kommen. So sehe ich das. Durch dieses Tal müssen wir nun mal durch.

@ rb1 Da werden viele Menschen in D auf japanische/koreanische oder auch in Zukunft chinesische Produkte umsteigen.

Viel Spaß mit den chinesischen Auto´s. Ich mache das nicht mit. Dann fahre ich lieber Fahrrad 😁 Hab doch nicht das Leben satt 😁

Gruß
🙂

Ich würde auch lieber Radfahren als mich mit einem VAG sehen zu lassen. Aber da gibt es ja noch die Japaner,
Die bauen nicht nur High End Mikroelektronik/Equipment sondern auch High End Motoren und Fahrzeuge:-)
Ansonsten sehe ich diese Forderung wenn sie durchgesetzt werden sollte, als Wettbewerbsverzehrung.

Zitat:

Original geschrieben von DieselFan84


Porsche 11.571 Mittarbeiter und 8.570.000.000€ Gewinn. Pro Mittarbeiter also 756.000 Gewinn und bei deiner Solarfirma grade mal 85.000€. Man kann diese Sachen absolut nicht vergleichen, schon gar nicht den Gewinn pro Mittarbeiter ...!

MFg MArcell

Stimmt ja nicht. Der Anteil des Gewinnes durch die Produktion von Fahrzeugen ist bei Porsche ja lächerlich gering.

Porsche ist Terminaktienhändler der nur zum Spass nebenbei ein paar Autos zusammenschraubt.
Alleine aus Aktienoptionsgeschäften wurden 6,83 Milliarden Euro in die Kassen gespült.

Und wenn in Deutschland etwas subventiert wird sind das die Internationalen Premiumhersteller.
360.000.000€ bekam BMW für den Bau der Fabrik in Leibzig.

Solarhersteller bekommen keine Subventionen.

Gruß

Manuel

Hallo,

Zitat:

Original geschrieben von Manuel A4 TDI


Solarhersteller bekommen keine Subventionen.

ja ne ... und die Einspeisevergütung zur Förderung des Aufbaus von Solaranlagen 😉? Eher eine indirekte Förderung. Der Porschegewinn lag das Jahr davor auch bei guten 5 Milliarden Euro.

MFG Marcell

Zitat:

Original geschrieben von rb1


Wer Porsche und VW fährt, beweist natürlich einen ganz besonderen Geschmack und Hang zu Individualität.
Sind Leute die sich für was besseres, höherwertiges halten wie der Typ damals...

Ich find' ja auch bewundernswert was er mit seiner Solarpanel-Firma auf die Beine gestellt, trotzdem bleibt er für mich in diesem speziellen Fall ein Schwätzer. Du findest übrigens in SPIEGELonline einen lesenswerten Artikel dazu. Der sagt alles.😁

Nix für ungut.

Gruß

Rolf

Ihr schreibt nur die halbe Wahrheit ..... er will Opel für lau 😛

Er hat 250 Mio EK und 750 Mio Kredit ( noch ein Kredit ... )

GM soll ihm aber 40.000 je Arbeitsplatz zahlen also 1 Milliarde 🙄

Zitat:

Original geschrieben von Polo United Fahrerin


Ich werd doch noch zum Opel Fahrer

😉 Freud?

Zitat:

Original geschrieben von Polo United Fahrerin


Meine Meinung dazu : KEINE Firma oder Bank bekommt noch irgendeine Bürgschaft. Soll denn alles verstaatlicht werden ? Können wir ja gleich zum Kommunissmus wechseln.
Wo soll die Kohle denn herkommen, wenn es schief geht, und eine Firma nach der anderen pleite geht ?

Genau der Meinung bin ich auch. Deswegen: Schluss mit dem VW-Gesetz. Schluss mit jahrelangen Förderungen. Gleiches Recht für alle. Hätte man mit dem Kram gar nicht erst angefangen, sähe Vieles gaanz anders aus. Herr Piech hat 94 für Seat vom Staat auch schon 260 Mio. Euro kassiert, da gibts noch ganz andere dolle Dinger, wo einem normalen Menschen der Hut hochgeht und man sich fragt - gehts noch?-

Au, das wolltest jetzt hören, gell?

cheerio

"Die Blase im Auto-Sektor
ist geplatzt"
Hermann wirft Herstellern Versagen vor

von Hans Koberstein und Thomas Reichart

Der Verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Hermann, hat der deutschen Autoindustrie eine Mitschuld an der Krise im Automarkt gegeben. Statt in die Entwicklung umweltschonender Autos zu investieren, hätten die Unternehmen weiter Profite mit nicht-klimafreundlichen Wagen gemacht. "Sie haben alle gemeinsam versagt", sagt Hermann im Interview mit Frontal21.

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* 17.11.2008



Frontal21: Die deutsche Autoindustrie schlittert in die Krise. Ist daran nur die Finanzkrise schuld?

Hermann: Nein, auf gar keinen Fall, es ist eigentlich schon seit langem klar, dass man so nicht weiterproduzieren kann, nicht mit diesen Autos, nicht in der Menge. Und die Automobilindustrie hat alle Warnungen zurückgewiesen, seit Monaten, seit Jahren. Wir Grünen haben schon immer davor gewarnt, dass man Autos, die nicht deutlich besser sind, also deutlich klimafreundlicher sind, auf die Dauer nicht absetzen kann.

Frontal21: Jetzt soll der Staat die Autoindustrie stützen, durch Erlassen der Kfz-Steuer. Wie wirksam und wie teuer wird das sein?
Winfried Hermann.
Winfried Hermann fordert eine Wende zu klimafreundlichen Autos
Zitat
„Das Wichtigste ist jetzt wirklich, dass die Politik nicht wieder in die falschen alten Strukturen durch Subventionen weiterinvestiert. “
Winfried Hermann

Hermann: Also, das ist eine ziemlich unwirksame Maßnahme. Sie ist vor allen Dingen ziemlich teuer. Sie kostet mindestens 500 Millionen, genau weiß man es nicht, weil man ja nicht weiß, wie viele Autos tatsächlich neu gekauft werden. Es ist unsinnig, denn egal, ob man ein großes oder kleines, Sprit fressendes oder Sprit-sparsames Auto kauft, man bekommt einfach für ein oder zwei Jahre die Steuer erlassen. Es kann bei großen Autos fast 1800 Euro ausmachen, bei einem Kleinwagen nur 130 Euro. Das ist ökologisch eine ziemlich blinde Maßnahme und insofern überhaupt nicht zukunftsfähig.

Frontal21: Die Autobanken haben in den vergangenen Jahren kräftig verdient und mit günstiger Finanzierung die Absatzzahlen hochgetrieben. Jetzt beginnen bei den Autobanken die Probleme, weil die Restwerte der Autos sinken. Woran erinnert Sie das? Und muss der Staat helfen?

Hermann: Das ist in der Tat schon ziemlich ärgerlich, wenn man sieht, wie die Automobilindustrie gut Kasse gemacht hat, gut Profite eingefahren hat. Jetzt sind sie in der Krise und erwarten, dass der Staat ihnen hilft. Ich finde, das ist dreist und zu viel verlangt. Ich will nicht sagen, dass uns die Arbeitsplätze egal sind, das müssen wir natürlich ernst nehmen. Aber auf Dauer wird sich ein Produkt nicht verkaufen lassen, werden sich Arbeitsplätze nicht halten lassen, die nicht in diese Zeit passen, die nicht zum Klimawandel und zur Notwendigkeit des Klimaschutzes passen. Und da müssen wahrscheinlich im gesamten Bereich des Automobilsektors Produktionskapazitäten von teuren Autos, von Sprit fressenden Autos abgebaut werden.

Frontal21: Wenn Opel vom Staat Hilfe bekommt: Welche Autofirmen kommen dann als nächstes?

Hermann: Das liegt auf der Hand: Das wird wahrscheinlich dann gleich Ford sein und nach Ford werden dann wahrscheinlich VW oder BMW kommen. Weil sie natürlich mit demselben Argument kommen können, wenn sie auf Halde stehende Autos haben oder wenn sie Schwierigkeiten bei der Finanzierung haben, immer wird man sagen: so viele Arbeitsplätze - der Staat muss uns helfen. Am Ende werden dann die Gewerkschaften für die Automobilkonzerne kämpfen, dass die vom Staat unterstützt werden. Das ist schon eine sehr widrige Geschichte und ich muss sagen, dass Wichtigste ist jetzt wirklich, dass die Politik nicht wieder in die falschen alten Strukturen durch Subventionen weiterinvestiert.

Es muss jetzt wirklich klar sein, dass es im Automobilsektor eine Wende geben muss, eine Wende hin zum umwelt- und klimafreundlichen Mobilitätskonzept. Wir brauchen nicht immer mehr private Pkws, sondern wir brauchen ein besseres öffentliches Verkehrssystem, wir brauchen ein besseres Gütertransportsystem und wir brauchen sicherlich auch "grüne" Autos.
Zitat
„Wenn der Staat hilft, dann muss er in die Konzernstrukturen, in die Entscheidungsstrukturen eingreifen.“
Winfried Hermann

Frontal21: Lässt sich überhaupt verhindern, dass die deutsche Staatshilfe zum Mutterkonzern abfließt, also in die USA zu General Motors?

Hermann: Alle werden ja jetzt sagen, wir werden eine Konstruktion finden, dass das Geld in Deutschland bleibt, aber mir ist im Moment noch nicht klar, wie das geschehen soll. Tatsache ist jedenfalls: Opel Deutschland hat den Anspruch auf Mittel des Konzerns, die zahlen nicht, und jetzt wird dieses Loch mit Steuergeldern gefüllt. Es ist auf jeden Fall die Kompensation amerikanischer Profite durch deutsche Steuergelder.

Frontal21: Was genau haben denn die deutschen Autobauer in der Vergangenheit falsch gemacht?

Hermann: Also nahezu alle Autobauer haben im Prinzip in den letzten 20 Jahren auf immer schnellere, immer komfortablere Autos gesetzt und auf Sportlichkeit und viel Technik. Und sie haben nicht auf Preiswertigkeit oder auf Klimafreundlichkeit oder Umweltverträglichkeit gesetzt. Sie haben auch keine bescheidenen Autos gebaut, sondern die Autos sind immer teurer geworden. Man war stolz, dass man Premium-Fahrzeuge produziert.

Frontal21: Gibt es eine Analogie zwischen dem aufgeblähten amerikanischen Immobilienmarkt und der Automobilkrise?

Hermann: Ja, es gibt eine gewisse Parallelität, denn in den USA sind Häuser gebaut worden von Menschen, die sich eigentlich keine Häuser hätten leisten können, angereizt durch billige Kredite, die jetzt zusammengebrochen sind. In Deutschland ist die lahmende Automobilkonjunktur dadurch angeheizt worden, dass alle Konzerne billige Kredite angeboten haben zum Kauf von Neufahrzeugen und dadurch mehr Fahrzeuge auf den Markt gebracht haben, als sich die Kundinnen und Kunden eigentlich leisten können. Es gibt eben jetzt ein Übermaß an relativ guten Fahrzeugen, die nicht sehr alt sind, die im Grunde genommen Konkurrenz zu den Neuwagen darstellen. Auch hier hat man sozusagen auf die Zukunft hin konsumiert und war nicht nachhaltig. Das rächt sich jetzt. Es ist im Grunde genommen die Finanzierungsblase im Automobilsektor geplatzt.

Opel gehört offiziell gar nicht GM !!

Das hat man nun erst raugefunden und daß macht es so schwer.

Man hat die Anteile an Opel zu 82 % an eine spanische Holding übertragen
und ich wette die Holding gehört dann einer Mutter auf den Antillen oder Cayman Inseln.

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