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[ Anleitung ] ABS Ringe HA tauschen - Smart 451

Smart Fortwo 451

Hallo

nachdem ich schon zahlreiche Anleitungen zum Tausch der ABS Ringe beim alten Smart 450 gesehen und gelesen habe, möchte ich mal meinen Senf dazugeben zu diesem Thema.

Das Problem:

Beim Bremsen stottert das Bremspedal ( ABS geht an, ohne Grund ) und bei schnellerer Fahrt ( so ab 90 km/h ) geht das gelbe Warndreieck an und die ABS Leuchte ( -> Bild 1 )

Grund dafür ist oft ein gebrochener ABS Ring an der Hinterachse. Die Ringe werden aufgeschrumpft, d.h. heiss gemacht, auf die Achse aufgebracht und durch das Abkühlen zieht sich der Ring passgenau zusammen. Problem hierbei ist, dass in den Spalt zwischen Ring und Achse Wasser eindringt und der Rostvorgang den Ring sprengt ( -> Bild 2 )

Die Lösung:

Zum Einen kann man mit Glück im SC einen Kulanzantrag auf Kostenübernahme stellen. Bei Bewilligung tauschen die Freundlichen die Achstümpfe aus und ersetzen sie durch Neue mit neuen Ringen. Hierbei sollte bedacht werden, dass diese Austauschmethode nur kurzzeitig ( je nach Lebensdauer der Ringe ) hält, da diese ABS Ringe genau gleich aufgebracht werden, wie oben beschrieben. D.h.: der Rost setzt sein Spiel fort und es kann wieder passieren, dass diese Ringe "aufgesprengt" werden, sprich reißen. Kosten, die dafür entstehen, wenn KEIN Kulanzantrag bewilligt wird, pro Seite 125 €, hinzu kommen Kleinteile, Montagezeit, etc. Da sind schnell mal 500 - 600 € fällig.

Zum Anderen, und so habe ich es heute gemacht, kann man die ABS Ringe für wenig Geld in der Bucht kaufen. Dort kann man diese entweder einzeln ( jeweils mit einem Fläschchen Locktite (Kleber) ) oder zusammen mit den Simmerringen im Set bekommen.

Anleitung:

Benötigt wird:
- neue ABS Ringe mit Kleber
- Drehmonentschlüssel
- 19er Ringgabelschlüssel
- 11er , 14er und 16er Nuss
- Unterstellböcke und Rangierwagenheber
- Klötze zum Sichern der Vorderräder
- Hammer
- Putzflies oder Akkuschrauber mit Drahtbürstenaufsatz
- Kleiner und großer Schlitzschraubendreher

Los gehts:

Zuerst wird die Kugel beidseitig aufgebockt und gesichert. Legt unter die Vorderräder etwas drunter, dass die Kugel nirgends hinrollen kann!

Danach Räder ab und beiseite stellen.

Nun seht ihr in der Mitte der Radnabe eine Schraube. Diese hält die Steckachse fest verbunden mit dem Antriebsrad. ( -> Bild 3 ) Mit einem Drehmomentschlüssel und einer 16er Nuss bekommt ihr die auf. In anderen Anleitungen habe ich gelesen, dass diese Schraube nur unter grösster Gewalteinwirkung und mit viel Schmackes aufgeht. War bei mir nicht der Fall, die war handfest angezogen.

Nachdem die ab ist, könnt ihr mit der Steckachse "spielen" sprich vor und zurück bewegen, aber raus bekommt ihr sie noch lange nicht 🙂

Weiter geht es mit dem Stoßdämpfer. Mit einem Wagenheber hebt ihr die Achse bzw. Aufhängung etwas an. Da müsst ihr ein wenig herumprobieren, bis der Stoßdämpfer "locker" drinhängt. Das ist wichtig, damit ihr die lange Schraube seitlich leicht herausbekommt. 

Vorher Abdeckung abnehmen ( -> Bild 4 ) die ist mit einem allseits beliebten Spreizniet gesichert ( ich hasse die Dinger 😠 ) Jetzt mit einer 11er Nuss Schraube raus. ( -> Bild 5 ) Die ist laaaaaaaang, geht aber auch relativ leicht raus. Jetzt müsste der Stoßdämpfer locker rumhängen. ( -> Bild 6

Nun geht es an die hintere Strebe ( Querstrebe oder X-Strebe ). Um diese einigermaßen spannungsfrei zu lösen müsst ihr mit dem Wagenheber die Achse hochpumpen, in die gleiche Position, in der normalerweise die Kugel auf ihren Füßen ( Reifen ) steht. 

Die Strebe ist mit einer laaaangen Schraube und einer Kontermutter befestigt. ( -> Bild 7
Kontermutter mit 19er Schlüssel gegenheben, Schraube selbst mit 14er Nuss vorsichtig öffnen, vorher mit Rostlöser einspritzen, da diese gerne mal bricht. ( Ist bei mir aber nicht passiert ) Danach ist die Strebe "frei" ( -> Bild 8 )

Jetzt könnt ihr mit dem Wagenheber die Achse runterlassen, so weit, bis ihr die Steckachse mit dem defekten Ring nach oben hin herausziehen könnt. Hierbei mit Gefühl vorgehen, da ich gelesen habe, dass bei falscher Anwendung bzw. zu starkem Zug die in den Manschettten befindlichen Kugelgelenke Schaden nehmen können. Daher sanft! Ich weiss, ist für uns Männer leichter gesagt als getan 😁

Jetzt kommt der zweite Part: In anderen Anleitungen stand drin, dass man die Steckachse wohl auch aus dem Getriebe herausnehmen könnte. Ich habe es probiert, aber nicht hinbekommen. Deswegen habe ich so weiter gearbeitet. Ich habe die Achse mit einem Stock oder auch ein Stück Rohr abgestützt. 

Den alten, gebrochenen ABS Ring bekommt ihr spielend leicht herunter ( -> Bild 9 ). Dann die Fläche penibelst sauber machen, sprich Rost entfernen, evtl. leicht abschleifen, entgraten.

Nun prüfen, ob der neue Ring drauf passt. Ging bei mir nicht. Also habe ich den Ring handwarm gemacht, auf die Achsfläche den Kleber (Locktite) aufgetragen und den Ring mit sanften Schlägen in seine endgültige Position bewegt. dafür habt ihr ca. 10 - 15 Minuten Zeit. Danach wird der Kleber fest ...... bombenfest! Also mit Gefühl und Ruhe sorgfältig arbeiten, dann klappt das einwandfrei. Der Ring hat einen Anschlag, bis zu dem er drauf sollte. 2-3 mm davor ist auch ok, ein bischen Toleranz muss sein 😉

Dann sieht die Welle super aus, besser wie neu 😁 ( -> Bild 10

Nun im umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen, d.h. zuerst mit Fingerspitzengefühl die Steckachse wieder einfädeln. Wirklich darauf achten, dass die Achse bzw. die Verzahnung wirklich sitzt. Das könnt ihr überprüfen, in dem ihr bei angezogener Handbremse, Gangschaltung in Stellung N, die Achse dreht. Ist sie noch nicht in der Verzahnung drin, lässt sie sich drehen, ist sie drin, kann man sie nicht mehr drehen.

Danach die Achse anheben und den Querstabi ( X-Stabi ) wieder montieren. Viele sagen, dass dies nur in der Normalposition ( sprich Reifen drauf, Kugel auf eigenen Füßen ) montiert werden darf. Aber der, der das schafft, ist echt ein Zauberer. Da kommt man bei montiertem Reifen gar nicht mehr hin! Daher mit dem Wagenheber die Achse anheben, so weit, bis der Stabi spannungsfrei montiert werden kann. ( hierbei sollte man zu zweit sein, man muss von aussen gegen die Trommel drücken, damit es gelingt )

Nun Achse runterlassen, bis auch der Stoßdämpfer spannungsfrei montiert werden kann. Danach die Abdeckung nicht vergessen!

Jetzt kann die Schraube in der Mitte wieder montiert werden, aber bitte nur so fest,  wie sie vorher war, also handfest. Warscheinlich hat das seine Gründe. Ich habe sie fest gezogen, nach eigenem Ermessen. Locker sollte sie ja auch nicht sein.

Jetzt Reifen drauf und die Kugel wieder auf eigene Füße stellen.

In der anschliessenden Probefahrt freuen wie ein kleiner Junge über den Erfolg 😁

Auto läuft einwandfrei, kein unnötiger Eingriff des ABS mehr, keine aufleuchtenden Leuchten. Einfach wunderbar.

Ich habe in ca. 2 Stunden eine Seite geschafft. Die andere Seite folgt bei Bedarf. Ich habe zwar versucht die zweite Seite auch zu machen, aber den "Serien-" ABS Ring sitzt sowas von bombenfest. Ich habe ihn nicht herunterbekommen. Und da dieser noch gut aussah, habe ich ihm noch eine Chance gegeben 😁

Für Verbesserungsvorschläge bin ich offen.

Gruß Chris

Beste Antwort im Thema

Hallo

nachdem ich schon zahlreiche Anleitungen zum Tausch der ABS Ringe beim alten Smart 450 gesehen und gelesen habe, möchte ich mal meinen Senf dazugeben zu diesem Thema.

Das Problem:

Beim Bremsen stottert das Bremspedal ( ABS geht an, ohne Grund ) und bei schnellerer Fahrt ( so ab 90 km/h ) geht das gelbe Warndreieck an und die ABS Leuchte ( -> Bild 1 )

Grund dafür ist oft ein gebrochener ABS Ring an der Hinterachse. Die Ringe werden aufgeschrumpft, d.h. heiss gemacht, auf die Achse aufgebracht und durch das Abkühlen zieht sich der Ring passgenau zusammen. Problem hierbei ist, dass in den Spalt zwischen Ring und Achse Wasser eindringt und der Rostvorgang den Ring sprengt ( -> Bild 2 )

Die Lösung:

Zum Einen kann man mit Glück im SC einen Kulanzantrag auf Kostenübernahme stellen. Bei Bewilligung tauschen die Freundlichen die Achstümpfe aus und ersetzen sie durch Neue mit neuen Ringen. Hierbei sollte bedacht werden, dass diese Austauschmethode nur kurzzeitig ( je nach Lebensdauer der Ringe ) hält, da diese ABS Ringe genau gleich aufgebracht werden, wie oben beschrieben. D.h.: der Rost setzt sein Spiel fort und es kann wieder passieren, dass diese Ringe "aufgesprengt" werden, sprich reißen. Kosten, die dafür entstehen, wenn KEIN Kulanzantrag bewilligt wird, pro Seite 125 €, hinzu kommen Kleinteile, Montagezeit, etc. Da sind schnell mal 500 - 600 € fällig.

Zum Anderen, und so habe ich es heute gemacht, kann man die ABS Ringe für wenig Geld in der Bucht kaufen. Dort kann man diese entweder einzeln ( jeweils mit einem Fläschchen Locktite (Kleber) ) oder zusammen mit den Simmerringen im Set bekommen.

Anleitung:

Benötigt wird:
- neue ABS Ringe mit Kleber
- Drehmonentschlüssel
- 19er Ringgabelschlüssel
- 11er , 14er und 16er Nuss
- Unterstellböcke und Rangierwagenheber
- Klötze zum Sichern der Vorderräder
- Hammer
- Putzflies oder Akkuschrauber mit Drahtbürstenaufsatz
- Kleiner und großer Schlitzschraubendreher

Los gehts:

Zuerst wird die Kugel beidseitig aufgebockt und gesichert. Legt unter die Vorderräder etwas drunter, dass die Kugel nirgends hinrollen kann!

Danach Räder ab und beiseite stellen.

Nun seht ihr in der Mitte der Radnabe eine Schraube. Diese hält die Steckachse fest verbunden mit dem Antriebsrad. ( -> Bild 3 ) Mit einem Drehmomentschlüssel und einer 16er Nuss bekommt ihr die auf. In anderen Anleitungen habe ich gelesen, dass diese Schraube nur unter grösster Gewalteinwirkung und mit viel Schmackes aufgeht. War bei mir nicht der Fall, die war handfest angezogen.

Nachdem die ab ist, könnt ihr mit der Steckachse "spielen" sprich vor und zurück bewegen, aber raus bekommt ihr sie noch lange nicht 🙂

Weiter geht es mit dem Stoßdämpfer. Mit einem Wagenheber hebt ihr die Achse bzw. Aufhängung etwas an. Da müsst ihr ein wenig herumprobieren, bis der Stoßdämpfer "locker" drinhängt. Das ist wichtig, damit ihr die lange Schraube seitlich leicht herausbekommt. 

Vorher Abdeckung abnehmen ( -> Bild 4 ) die ist mit einem allseits beliebten Spreizniet gesichert ( ich hasse die Dinger 😠 ) Jetzt mit einer 11er Nuss Schraube raus. ( -> Bild 5 ) Die ist laaaaaaaang, geht aber auch relativ leicht raus. Jetzt müsste der Stoßdämpfer locker rumhängen. ( -> Bild 6

Nun geht es an die hintere Strebe ( Querstrebe oder X-Strebe ). Um diese einigermaßen spannungsfrei zu lösen müsst ihr mit dem Wagenheber die Achse hochpumpen, in die gleiche Position, in der normalerweise die Kugel auf ihren Füßen ( Reifen ) steht. 

Die Strebe ist mit einer laaaangen Schraube und einer Kontermutter befestigt. ( -> Bild 7
Kontermutter mit 19er Schlüssel gegenheben, Schraube selbst mit 14er Nuss vorsichtig öffnen, vorher mit Rostlöser einspritzen, da diese gerne mal bricht. ( Ist bei mir aber nicht passiert ) Danach ist die Strebe "frei" ( -> Bild 8 )

Jetzt könnt ihr mit dem Wagenheber die Achse runterlassen, so weit, bis ihr die Steckachse mit dem defekten Ring nach oben hin herausziehen könnt. Hierbei mit Gefühl vorgehen, da ich gelesen habe, dass bei falscher Anwendung bzw. zu starkem Zug die in den Manschettten befindlichen Kugelgelenke Schaden nehmen können. Daher sanft! Ich weiss, ist für uns Männer leichter gesagt als getan 😁

Jetzt kommt der zweite Part: In anderen Anleitungen stand drin, dass man die Steckachse wohl auch aus dem Getriebe herausnehmen könnte. Ich habe es probiert, aber nicht hinbekommen. Deswegen habe ich so weiter gearbeitet. Ich habe die Achse mit einem Stock oder auch ein Stück Rohr abgestützt. 

Den alten, gebrochenen ABS Ring bekommt ihr spielend leicht herunter ( -> Bild 9 ). Dann die Fläche penibelst sauber machen, sprich Rost entfernen, evtl. leicht abschleifen, entgraten.

Nun prüfen, ob der neue Ring drauf passt. Ging bei mir nicht. Also habe ich den Ring handwarm gemacht, auf die Achsfläche den Kleber (Locktite) aufgetragen und den Ring mit sanften Schlägen in seine endgültige Position bewegt. dafür habt ihr ca. 10 - 15 Minuten Zeit. Danach wird der Kleber fest ...... bombenfest! Also mit Gefühl und Ruhe sorgfältig arbeiten, dann klappt das einwandfrei. Der Ring hat einen Anschlag, bis zu dem er drauf sollte. 2-3 mm davor ist auch ok, ein bischen Toleranz muss sein 😉

Dann sieht die Welle super aus, besser wie neu 😁 ( -> Bild 10

Nun im umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen, d.h. zuerst mit Fingerspitzengefühl die Steckachse wieder einfädeln. Wirklich darauf achten, dass die Achse bzw. die Verzahnung wirklich sitzt. Das könnt ihr überprüfen, in dem ihr bei angezogener Handbremse, Gangschaltung in Stellung N, die Achse dreht. Ist sie noch nicht in der Verzahnung drin, lässt sie sich drehen, ist sie drin, kann man sie nicht mehr drehen.

Danach die Achse anheben und den Querstabi ( X-Stabi ) wieder montieren. Viele sagen, dass dies nur in der Normalposition ( sprich Reifen drauf, Kugel auf eigenen Füßen ) montiert werden darf. Aber der, der das schafft, ist echt ein Zauberer. Da kommt man bei montiertem Reifen gar nicht mehr hin! Daher mit dem Wagenheber die Achse anheben, so weit, bis der Stabi spannungsfrei montiert werden kann. ( hierbei sollte man zu zweit sein, man muss von aussen gegen die Trommel drücken, damit es gelingt )

Nun Achse runterlassen, bis auch der Stoßdämpfer spannungsfrei montiert werden kann. Danach die Abdeckung nicht vergessen!

Jetzt kann die Schraube in der Mitte wieder montiert werden, aber bitte nur so fest,  wie sie vorher war, also handfest. Warscheinlich hat das seine Gründe. Ich habe sie fest gezogen, nach eigenem Ermessen. Locker sollte sie ja auch nicht sein.

Jetzt Reifen drauf und die Kugel wieder auf eigene Füße stellen.

In der anschliessenden Probefahrt freuen wie ein kleiner Junge über den Erfolg 😁

Auto läuft einwandfrei, kein unnötiger Eingriff des ABS mehr, keine aufleuchtenden Leuchten. Einfach wunderbar.

Ich habe in ca. 2 Stunden eine Seite geschafft. Die andere Seite folgt bei Bedarf. Ich habe zwar versucht die zweite Seite auch zu machen, aber den "Serien-" ABS Ring sitzt sowas von bombenfest. Ich habe ihn nicht herunterbekommen. Und da dieser noch gut aussah, habe ich ihm noch eine Chance gegeben 😁

Für Verbesserungsvorschläge bin ich offen.

Gruß Chris

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PS:

Du hast aber nicht am Lenkrad, bzw. dem Lenkwinkelsensor gefummelt ?

Habe bei meinem heute auch beide Seiten getauscht. Ist ein 451er ED. Beim ED ist das Problem noch etwas ekliger, weil die Rekuperation auf schwankende Raddrehzahlen sehr nervös reagiert. Mit dem Fuß vom Gas z.B. auf einen Kreisel zufahren fühlt sich zum einen an, wie in einem Bus zu sitzen, dessen Fahrer durch ständiges, leichte Bremsen die Passagiere zum Kozten bringen will. Mit dem gleiche nErgebniss... Zum Anderen schafft man es dann auch nichtmehr, zielgenau auf einem Punkt die Geschwindigkeit passend zu reduzieren.

Lt. praktisch aller Anbieter passen die angebotenen Ringe nicht auf den ED. Das ist falsch! Schon der Blick in den EPC zeigt, dass die Antriebswellen für Verbrenner und ED die gleichen Teilenummer haben. Damit müssen die gleichen Ersatzringe passen und das tun sie auch.

Wer nicht gleich beide tauschen will, dem sei ein OBD2 Tester empfohlen. Es waren zwar nur minimale Einbrüche in der Raddrehzahl, in meinem Fall bei Tempomat 50 alle paar Sekunden von 47 auf 46, aber immer am gleichen Rad. Also dieses (hinten rechts) zuerst getauscht und war das Problem weg.

Den Linken hab' ich auch noch gemacht. Sah zwar oben genauso sch... aus, war aber nach Entfernen mithilfe der Flex nicht vom Rost unterwandert. Der hätte wohl noch eine Weile gehalten. Fühlt Euch also frei, bei begrenzter Basltellust erstmal nur einen zu tauschen.

Ich habe sie hinterher mit transparentem Sprühwachs, in meinem Fall Teroson, das hatte ich grad' da, eingesprüht. Minimaler Aufwand und ein paar Jahre mehr Haltbarkeit wirds sicher bringen.

Zitat:

@lan schrieb am 13. November 2021 um 21:56:33 Uhr:


Ich habe sie hinterher mit transparentem Sprühwachs, in meinem Fall Teroson, das hatte ich grad' da, eingesprüht. Minimaler Aufwand und ein paar Jahre mehr Haltbarkeit wirds sicher bringen.

Die Ringe werden ja meistens durch Unterrostung im Spalt zwischen Ring und Welle aufgesprengt.

Die Ringe sind ja aufgeschrumpft und stehen dadurch bereits unter einer Vorspannung.

Der Rost in dem Spalt erhöht die Spannung noch und die Korrosion schwächt gleichzeitig das Material des Rings. Das geht so lange, bis er an einer Stelle aufreisst.

Deshalb ist es günstiger, den Spalt der Ringe mit einem dauerfesten Kleber abzudichten, vor allem, wenn man die Antriebswelle beim Tausch der Ringe bereits ausgebaut hat. Dann ist es ja relativ einfach.
Wenn die Ringe zum Kleben ohne Vorspannung eingebaut und dann aufgeklebt werden, dann halten sie auch so lange, wie sie sollen, nämlich ein Autoleben lang! 😉

Dein Wachs verschliesst den Spalt vermutlich auch eine Zeitlang, aber eine Behandlung mit Kleber wie z.B. Loctite o.ä. erscheint mir dauerhafter. 🙂

Am schlimmsten ist ja, wenn Werkstätten entweder durch mangelnde Kompetenz oder auch mit Vorsatz eine Materialschlacht draus machen wie z.B. in diesem Fall von Murkel oder, noch schlimmer, in jenem Fall von Mercab! 🙄
Von einer zielorientierten Vorgehensweise kann da nicht mal im Mindesten gesprochen werden.
Und wenn Werkstätten darauf angewiesen sind, daß wie in diesen beiden Fällen der Kunde aus dem Internet die Fehlerursache selbst ermitteln muß, und das bei einem Fehler, den die Spatzen seit Jahrzehnten von den Dächern pfeifen, dann sollten deren Tore wohl besser für immer geschlossen bleiben! 😠

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Zitat:

@mirsanmir schrieb am 14. November 2021 um 08:17:55 Uhr:


Dein Wachs verschliesst den Spalt vermutlich auch eine Zeitlang, aber eine Behandlung mit Kleber wie z.B. Loctite o.ä. erscheint mir dauerhafter. 🙂

Ok, hätte mich präziser ausdrücken sollen. Habe natürlich Loctite drunter gemacht. Aber zumindest in meinem Fall war die Unterwanderung nur ein Problem, das des geplatzten Rings. Beide Ringe hatten obendrein ordentlich Karies und man konnte bis zu 1mm der Zähne mit dem Finger rausbrechen. Und da das Wachs eh dastand...

Zum Thema Werkstatt eine positive Erwähnung: Den Tipp, dass die Ringe auch auf den ED passen müssten bekam ich von meinem Smart Center. Erst daraufhin habe ich in den EPC geschaut und mich geärgert, dass ich da nicht gleich draufgekommen bin.

Für alle, die bei der Aktion die betroffenen Schrauben erneuern wollen hier noch die benötigten Teilenummern:

2 x N000000005971 Schraube Stoßdämpfer an Hinterachse
2 x N910143012007 Schraube Querträger an Hinterachse
2 x N913023012002 Mutter Querträger an Hinterachse
2 x A0029908800 Schraube Radnabe an Antriebswelle

Kostenpunkt knapp 40 €. Alles zusammen also immer noch unter 100 € und bei Beachtung der weiter oben bereits genannten Drehmomente hat man eine professionelle Instandsetzung. 🙂

Hat zufällig noch jemand die Anleitung mit Bildern? :/

Kann mir einer sagen wo ich diesen Bericht mit den Bildern finden kann
Danke

Zitat:

@PS-Schnecke21925 schrieb am 5. Februar 2013 um 16:28:42 Uhr:


Hallo

nachdem ich schon zahlreiche Anleitungen zum Tausch der ABS Ringe beim alten Smart 450 gesehen und gelesen habe, möchte ich mal meinen Senf dazugeben zu diesem Thema.

Das Problem:

Beim Bremsen stottert das Bremspedal ( ABS geht an, ohne Grund ) und bei schnellerer Fahrt ( so ab 90 km/h ) geht das gelbe Warndreieck an und die ABS Leuchte ( -> Bild 1 )

Grund dafür ist oft ein gebrochener ABS Ring an der Hinterachse. Die Ringe werden aufgeschrumpft, d.h. heiss gemacht, auf die Achse aufgebracht und durch das Abkühlen zieht sich der Ring passgenau zusammen. Problem hierbei ist, dass in den Spalt zwischen Ring und Achse Wasser eindringt und der Rostvorgang den Ring sprengt ( -> Bild 2 )

Die Lösung:

Zum Einen kann man mit Glück im SC einen Kulanzantrag auf Kostenübernahme stellen. Bei Bewilligung tauschen die Freundlichen die Achstümpfe aus und ersetzen sie durch Neue mit neuen Ringen. Hierbei sollte bedacht werden, dass diese Austauschmethode nur kurzzeitig ( je nach Lebensdauer der Ringe ) hält, da diese ABS Ringe genau gleich aufgebracht werden, wie oben beschrieben. D.h.: der Rost setzt sein Spiel fort und es kann wieder passieren, dass diese Ringe "aufgesprengt" werden, sprich reißen. Kosten, die dafür entstehen, wenn KEIN Kulanzantrag bewilligt wird, pro Seite 125 €, hinzu kommen Kleinteile, Montagezeit, etc. Da sind schnell mal 500 - 600 € fällig.

Zum Anderen, und so habe ich es heute gemacht, kann man die ABS Ringe für wenig Geld in der Bucht kaufen. Dort kann man diese entweder einzeln ( jeweils mit einem Fläschchen Locktite (Kleber) ) oder zusammen mit den Simmerringen im Set bekommen.

Anleitung:

Benötigt wird:
- neue ABS Ringe mit Kleber
- Drehmonentschlüssel
- 19er Ringgabelschlüssel
- 11er , 14er und 16er Nuss
- Unterstellböcke und Rangierwagenheber
- Klötze zum Sichern der Vorderräder
- Hammer
- Putzflies oder Akkuschrauber mit Drahtbürstenaufsatz
- Kleiner und großer Schlitzschraubendreher

Los gehts:

Zuerst wird die Kugel beidseitig aufgebockt und gesichert. Legt unter die Vorderräder etwas drunter, dass die Kugel nirgends hinrollen kann!

Danach Räder ab und beiseite stellen.

Nun seht ihr in der Mitte der Radnabe eine Schraube. Diese hält die Steckachse fest verbunden mit dem Antriebsrad. ( -> Bild 3 ) Mit einem Drehmomentschlüssel und einer 16er Nuss bekommt ihr die auf. In anderen Anleitungen habe ich gelesen, dass diese Schraube nur unter grösster Gewalteinwirkung und mit viel Schmackes aufgeht. War bei mir nicht der Fall, die war handfest angezogen.

Nachdem die ab ist, könnt ihr mit der Steckachse "spielen" sprich vor und zurück bewegen, aber raus bekommt ihr sie noch lange nicht 🙂

Weiter geht es mit dem Stoßdämpfer. Mit einem Wagenheber hebt ihr die Achse bzw. Aufhängung etwas an. Da müsst ihr ein wenig herumprobieren, bis der Stoßdämpfer "locker" drinhängt. Das ist wichtig, damit ihr die lange Schraube seitlich leicht herausbekommt. 

Vorher Abdeckung abnehmen ( -> Bild 4 ) die ist mit einem allseits beliebten Spreizniet gesichert ( ich hasse die Dinger 😠 ) Jetzt mit einer 11er Nuss Schraube raus. ( -> Bild 5 ) Die ist laaaaaaaang, geht aber auch relativ leicht raus. Jetzt müsste der Stoßdämpfer locker rumhängen. ( -> Bild 6

Nun geht es an die hintere Strebe ( Querstrebe oder X-Strebe ). Um diese einigermaßen spannungsfrei zu lösen müsst ihr mit dem Wagenheber die Achse hochpumpen, in die gleiche Position, in der normalerweise die Kugel auf ihren Füßen ( Reifen ) steht. 

Die Strebe ist mit einer laaaangen Schraube und einer Kontermutter befestigt. ( -> Bild 7
Kontermutter mit 19er Schlüssel gegenheben, Schraube selbst mit 14er Nuss vorsichtig öffnen, vorher mit Rostlöser einspritzen, da diese gerne mal bricht. ( Ist bei mir aber nicht passiert ) Danach ist die Strebe "frei" ( -> Bild 8 )

Jetzt könnt ihr mit dem Wagenheber die Achse runterlassen, so weit, bis ihr die Steckachse mit dem defekten Ring nach oben hin herausziehen könnt. Hierbei mit Gefühl vorgehen, da ich gelesen habe, dass bei falscher Anwendung bzw. zu starkem Zug die in den Manschettten befindlichen Kugelgelenke Schaden nehmen können. Daher sanft! Ich weiss, ist für uns Männer leichter gesagt als getan 😁

Jetzt kommt der zweite Part: In anderen Anleitungen stand drin, dass man die Steckachse wohl auch aus dem Getriebe herausnehmen könnte. Ich habe es probiert, aber nicht hinbekommen. Deswegen habe ich so weiter gearbeitet. Ich habe die Achse mit einem Stock oder auch ein Stück Rohr abgestützt. 

Den alten, gebrochenen ABS Ring bekommt ihr spielend leicht herunter ( -> Bild 9 ). Dann die Fläche penibelst sauber machen, sprich Rost entfernen, evtl. leicht abschleifen, entgraten.

Nun prüfen, ob der neue Ring drauf passt. Ging bei mir nicht. Also habe ich den Ring handwarm gemacht, auf die Achsfläche den Kleber (Locktite) aufgetragen und den Ring mit sanften Schlägen in seine endgültige Position bewegt. dafür habt ihr ca. 10 - 15 Minuten Zeit. Danach wird der Kleber fest ...... bombenfest! Also mit Gefühl und Ruhe sorgfältig arbeiten, dann klappt das einwandfrei. Der Ring hat einen Anschlag, bis zu dem er drauf sollte. 2-3 mm davor ist auch ok, ein bischen Toleranz muss sein 😉

Dann sieht die Welle super aus, besser wie neu 😁 ( -> Bild 10

Nun im umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen, d.h. zuerst mit Fingerspitzengefühl die Steckachse wieder einfädeln. Wirklich darauf achten, dass die Achse bzw. die Verzahnung wirklich sitzt. Das könnt ihr überprüfen, in dem ihr bei angezogener Handbremse, Gangschaltung in Stellung N, die Achse dreht. Ist sie noch nicht in der Verzahnung drin, lässt sie sich drehen, ist sie drin, kann man sie nicht mehr drehen.

Danach die Achse anheben und den Querstabi ( X-Stabi ) wieder montieren. Viele sagen, dass dies nur in der Normalposition ( sprich Reifen drauf, Kugel auf eigenen Füßen ) montiert werden darf. Aber der, der das schafft, ist echt ein Zauberer. Da kommt man bei montiertem Reifen gar nicht mehr hin! Daher mit dem Wagenheber die Achse anheben, so weit, bis der Stabi spannungsfrei montiert werden kann. ( hierbei sollte man zu zweit sein, man muss von aussen gegen die Trommel drücken, damit es gelingt )

Nun Achse runterlassen, bis auch der Stoßdämpfer spannungsfrei montiert werden kann. Danach die Abdeckung nicht vergessen!

Jetzt kann die Schraube in der Mitte wieder montiert werden, aber bitte nur so fest,  wie sie vorher war, also handfest. Warscheinlich hat das seine Gründe. Ich habe sie fest gezogen, nach eigenem Ermessen. Locker sollte sie ja auch nicht sein.

Jetzt Reifen drauf und die Kugel wieder auf eigene Füße stellen.

In der anschliessenden Probefahrt freuen wie ein kleiner Junge über den Erfolg 😁

Auto läuft einwandfrei, kein unnötiger Eingriff des ABS mehr, keine aufleuchtenden Leuchten. Einfach wunderbar.

Ich habe in ca. 2 Stunden eine Seite geschafft. Die andere Seite folgt bei Bedarf. Ich habe zwar versucht die zweite Seite auch zu machen, aber den "Serien-" ABS Ring sitzt sowas von bombenfest. Ich habe ihn nicht herunterbekommen. Und da dieser noch gut aussah, habe ich ihm noch eine Chance gegeben 😁

Für Verbesserungsvorschläge bin ich offen.

Gruß Chris

Ich hab beide ABS Ringe in einer freien Werkstatt die auf Smart spezialisiert ist für 210,-€ neu machen lassen .
Aber die Anleitung ist für selber Schrauber prima .

Ich habe eine Frage zum Aufbocken - Reicht es wenn ich unter den Vorderrädern etwas unterlege und nur beidseitig hinten oder soll ich den Wagen besser 4-fach aufbocken ? Die Räder vorne drehen ja immer frei .

Hallo,

ich benötige den Drehmomentwert zum anziehen der Antriebswelle.

Ich habe hier etwas gelesen von 45Nm + 90°. Stimmt das? Ich habe die Schraube mit einer normalen Ratsche aufbekommen. Also so fest waren die nicht.

Zitat:

@mervaoal
Ich habe hier etwas gelesen von 45Nm + 90°.

Laut WIS ja, hab ich nämlich diese Woche erst getauscht.

Die Alten sahen echt übel aus und hätten kein 1/4 Jahr mehr gehalten.

ABS Ring rechts
ABS Ring links

@Picard155
Danke.
Ich habe zwar nicht die ABS-Ringe getauscht, aber benötige trotzdem das Drehmoment.

Zitat:

@Picard155 schrieb am 16. Februar 2025 um 21:28:26 Uhr:


Laut WIS ja, hab ich nämlich diese Woche erst getauscht.

Zitat:

@mervaoal schrieb am 17. Februar 2025 um 05:48:42 Uhr:


@Picard155
aber benötige trotzdem das Drehmoment.

Da

WIS

das offizielle

W

erkstatt

I

nformations

S

ystem von Mercedes ist, hast Du ja jetzt die richtige Information bzw. die Bestätigung! 🙂

Auf manchen Seiten werden sogar noch niedrigere Werte genannt, siehe z.B. auf dieser Seite oder jener Seite oder auch auf selbiger Seite werden 30 nM +90 Grad genannt.
Auch in der Reparaturanleitung des Bucheli Verlags Band 1282 ist von 30 nM +90 Grad die Rede.

Schritt 1, 45NM
Schritt 2, 90 Grad

Ausdruck direkt aus WIS!

Smart Drehmoment Antriebswelle
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