Tatsächlicher Verbrauch
Moin,
Verbrauchswerte sind ja Schall und Rauch....dennoch habe ich mal spaßeshalber die geladene Energie (über die Wallbox) ins Verhältnis zur Laufleistung (rund 2000km in 2 Monaten) gesetzt.
Und lande bei rund 24kWh/100km. Der Fiat selbst behauptet 17kWh Verbrauch (große Batterie). Klimaanlage und Sitzheizung fressen im Winter natürlich, und ein Drittel Ladeverluste on top sind m.E. realistisch.
Wie sieht das bei euch aus?
127 Antworten
Das ist richtig. Kabel durch Widerstand im Kabel, wenn korrekt nach VDE/DIN dimensioniert, bis zu 3% ab Hauszähler.
Patrick
So, ich habe nach einem Jahr mal ein paar Berechnungen angestellt: Leider wird es im Text nicht korrekt dargestellt, daher habe ich die Tabellenkalkulation als Bild angefügt
Die tatsächlichen Verbräuche wurden mit einem Zwischenzähler ermittelt.
Insgesamt waren das 3584 km und 621 kWh, was einem Durchschnittsverbrauch von 17,3 kWh entspricht.
Die Ladverluste habe ich mit 7% (Winter) und mit 11% (Sommer)errechnet (ausschließlich Wallbox).
da fällt mir ein: ich habe ja noch die serienmäßigen 16 statt neuerdings 15" reifen drauf. gibt es erfahrungen ob und wieviel mehrverbrauch das bedeuten kann, besonders wen man GJR dauf hat?
ich weiß: unterm strich ist die ersparnis bei GJR wohl größer als der mehrverbrauch, weil man nicht jedes jahr 2x reifen wechseln und ggf einlagern muss. nur mal grob. oder kann man das vernachlässigen?
Ich habe fast direkt auf ganzjährig umgezogen. Im Sommer liege ich bei ~13kWh und im Winter bei ~15kwh (kleiner Akku)
Zitat:
@fritze500e schrieb am 28. November 2023 um 19:54:11 Uhr:
da fällt mir ein: ich habe ja noch die serienmäßigen 16 statt neuerdings 15" reifen drauf. gibt es erfahrungen ob und wieviel mehrverbrauch das bedeuten kann, besonders wen man GJR dauf hat?
ich weiß: unterm strich ist die ersparnis bei GJR wohl größer als der mehrverbrauch, weil man nicht jedes jahr 2x reifen wechseln und ggf einlagern muss. nur mal grob. oder kann man das vernachlässigen?
GJR erhöhen den Verbrauch üblicherweise etwas. Letztlich kommt es aber auch die Effizienzklasse des Reifens an. Ein Reifen der Klasse E erhöht den verbrauch um ca. 7,5% gegenüber einem in Klasse A (Quelle: ADAC). Allein aus dem Durchmesser der Felge kann man auch noch nicht viel schließen. Der Abrolldurchmesser bleibt ja gleich. Interessant wäre eher das Gewicht des Rades, wobei natürlich normalerweise die größere Felge etwas schwerer ist, und auch die Masse weiter außen ist. Deutlich auswirken tut sich aber die Reifenbreite. Laut COC sind für 15" nur 185er zugelassen, während die 16" 195er sind. Außer das ist inzwischen anders.
Insgesamt ist es also zumindest ziemlich unwahrscheinlich, dass der 16"-GJR weniger verbraucht. Der Mehrverbrauch ist aber nicht ohne weiteres zu sagen, das kann zwischen kaum relevant bis 10% liegen.
Patrick
Habe nach dem Laden kurz mal notiert, was die App sagt: frisch geladen 85% und 208 km (prognostizierte) Reichweite, das wären bei Vollladung 244,7 km. Wobei ich nun nicht weiß, ob die die Anzeige das auf Brutto- oder Netto bezieht, also 42 oder 37 kWh. Oder auch auf das Fahrverhalten.
Denn, wie ich schon mal erwähnte hatte, hat mein "weißblaues" Auto mit den 3 Buchstaben nach dem Tanken in Italien (51 Liter Tank) einmal ca 980 km Reichweite angezeigt, das wären 5,2 Liter/100 km. Das lag mit Sicherheit nur daran, dass wir die letzen X Kilometer nur langsam vorankamen, und das Auto das als Basis für die Berechnung genutzt hat
Beim "Tatsächlichen Verbrauch" geht es vielen ja im Grunde um die Kosten. Wenn man dann nicht die verschiedenen Kilowattstunden zählt, sondern zu welcher Ersparnis das mit Strom statt Sprit führt, verlieren die wenigen kWh Unterschied in an Bedeutung
Eine überschlägige Rechnung: (gerundete Werte)
Für "meine" ca 4000 km im Jahr benötige ich bei 16 kWh/100 km, also 640 kWh zu je 35c, macht rund 225€.
Für meinen damaligen Verbrenner mit einem langjährigen Schnitt von 8,5l/100 km sind das 340 Liter. Wenn man einen Preis von 1,80€/l annimmt, dann sind das rund 610€.
Allein bei den Verbrauchskosten hat man (hier also ich) mit dem Fiat 610-225, also ca. 385 € gespart. Wenn ich dann die THG-Prämie 2023 in Höhe von 320€ (incl 20€ vom ADAC) in die Kostenberechnung mit einbeziehe, dann sind es schon 705€ Ersparnis gegenüber einem Verbrenner.
Dann ist der tatsächliche Verbraucch unterm Strich fast egal, ob ich 18 statt 16 kWh/100 km verbrauche*): ich spare dann zwar 56€ weniger, das sind dann aber immer noch ~ 650€.
t.w.i.c: Ja, ich habe mal wieder gerechnet :-)
*) Auch deshalb führe ich ja nicht mehr Buch über meine Verbräuche, erst recht nicht über Ladeverluste. Es reicht das einmal nachzurechnen, um eine Vorstellung zu haben.
Fritz,
ich bin mir relativ sicher, dass die Ladezeiten wie auch die Verbräuche und die Restprozente sich auf die netto 37,5kWh beziehen.
Zumindest passend die Zahlen bei mir so.
Mit dem Unterschied zum Brutto können die Hersteller zum einen ihre Garantiezusagen besser einhalten (der Akku wird ja nie zu 100%, sondern maximal zu 89,3% geladen) und zum anderen bei Nachlassen der Batteriekapazität theoretisch mehr Akkukapazität freigeben und so länger die beworbene Reichweite liefern.
Ob letzteres praktiziert wird, weiß ich nicht, aber Sinn würde es machen.
Liebe Grüße,
Florian
Hi Florian, Google sagt:
Zitat:
Die Bruttokapazität besteht aus nutzbarer Kapazität, zuzüglich der Kapazität, die einem Speicher nicht entnommen werden darf, um die Akkus nicht zu schädigen. Für die Praxis ist die Nettokapazität, also die nutzbare Kapazität, entscheidend – wie beim Gehalt: Netto ist das, was Sie herauskriegen.
Jetzt ist es interessant zu wissen, wieviel Reichweite man mit "80% SoC" hat. Sind das 80% von brutto 42, also 33,6 kWh, oder 80% von netto 37,5, also 30,8 kW? Das wären ja bei einem Verbrauch von realen ca 17 kWh/100 km nur knapp 200 bzw 180 km Reichweite?! bei 20 kWh/100 km ( zb Autobahn mit 120 km/h) nur 170 bzw 150 km.
Das Ablesen eines Zwischenzählers hilft dabei nicht, denn da sind ja die Ladeverluste mit dabei, und soviel ich weiß, zeigt das Display nicht die geladenen kWh an.
Kann mir das mal jemand beantworten?
Es ist, wie die Vorredner schon schrieben.
Die SoC-Anzeige bezieht sich immer auf die Netto-Kapazität, also die nutzbare Kapazität.
Die Brutto-Kapazität wird nach den vom Zellenhersteller definierten Bedingungen ermittelt. Neben definierter Temperatur und definiertem Lade-/Entladestrom sind das bei Li-Ion überlicherweise eine Ladeschlussspannung von 4,2V/Zelle und eine Entladeschlussspannung von z.B. 2,65V.
Der Akku hält das durchaus auch aus, aber wenn er dauernd bis zu diesen Grenzen genutzt wird, altert er schneller. Deshalb wird er im Fahrzeug nur bis. z.B. 4,1V geladen und nur bis 3,2V entladen, und diese Grenzen werden auf 0 und 100% gesetzt. Denn dem Akku schadet es insbesondere, wenn er in diesen Grenzbereichen betrieben wird.
Die genauen Grenzen beim 500e kennen wir nicht. Dazu können evtl., wie von Verrednern angedeutet, die Grenzen mit zunehmendem Alter des Akkus verschoben werden, um die Netto-Kapazität konstant zu halten.
Und ja, die Rechnungen, die Du aufstellst, stimmen natürlich, mit den 37,5 kWh als Bezugskapazität.
Patrick
Also bedeutet das, wenn ich bis 80% lade, sind 30 kWh nutzbar, und wen ich dann noch 10% Rest einrechne, sind das nur noch 27 kWh. Mit dem von mir ermittelten Verbrauch von ca 16kWh sind das keine 170 km, im Winter noch weniger.
Aber das bedeutet andererseits nicht viel, weil wir nur "rund um die Hütte" unterwegs sind. Ich habe soeben mal unsere letzten Ladeintervalle mit der App gecheckt. Ab dem 15.12. (nicht mitgezählt) haben wir bis incl 6.2. fünf mal geladen, also in Intervallen von ca 11 Tagen, die Ladezeiten waren im Schnitt 2:30 Stunden, je nach Restkapazität.
Ich meine, Verbrauch hin oder her, alle ca 11 Tage mal 2-3 Stunden laden geht für mich, da wir keine Langstrecken fahren, völlig in Ordnung.
Es könnte weniger oft sein, aber meine liebe Gattin lädt sicherheitshalber meist schon bei ca 30% SoC nach :-)
Aus meiner Sicht bedeutet das, dass Laden auf 80% Unsinn ist, da eh nur bis maximal Nettokapazität geladen wird, also 37,4kWh was 100% entspricht, die Batterie aber 42kWh Brutto hat und damit die Batterie auf 89% der Bruttokapazität maximal geladen werden kann, was der Akkuschonung genug sein sollte, ich aber immer volle Reichweite aus der Nettokapazität habe.
Zitat:
@TomZed schrieb am 9. Februar 2024 um 13:43:59 Uhr:
Aus meiner Sicht bedeutet das, dass Laden auf 80% Unsinn ist, da eh nur bis maximal Nettokapazität geladen wird, also 37,4kWh was 100% entspricht, die Batterie aber 42kWh Brutto hat und damit die Batterie auf 89% der Bruttokapazität maximal geladen werden kann, was der Akkuschonung genug sein sollte, ich aber immer volle Reichweite aus der Nettokapazität habe.
Dafür gibt es keinerlei fundierte Belege.
Meine obigen Beispielwerte, insbes. die 4,1V als schonende Ladeschlussspannung, waren nur beispielhaft zu sehen. Richtig und offensichtlich ist natürlich, es werden nur 89% der Bruttokapazität genutzt, aber die 11% Reserve werden sicher z.B. zur Hälfte auch am Entlade-Ende genutzt. Theoretisch könnte die ganze Reserve am Endlade-Ende sitzen.
Es gibt viele Quellen, die zeigen, dass ein Nicht-Ausnutzen der üblichen Ladeschluss-Spannung von 4,2V/Zelle einen Akku schont. Wir wissen jedoch nicht, welche Ladeschluss-Spannung Fiat verwendet.
Es gibt Hinweise aus ausgelesenen Akku-Reports, dass der 500e den Akku ziemlich voll lädt. Evtl. mindestens bis 97,5% der Brutto-Kapazität oder einer Ladeschlussspannung von 4,16V, oder sogar weiter. Mehr Lesestoff dazu z.B. hier:
https://www.goingelectric.de/forum/viewtopic.php?p=1976224#p1976224
Patrick