RAV 4 2wd oder 4wd
Hi Leute,
ich bin vor kurzem mit einem RAv 4 Style 2 WD Probe gefahren und wie erwarten postiv angetan. ( kenne den Antrieb schon von meinem Lexus, oder zumindest das Prinzip)
Voraussichtlich werde ich mittelfristig (Ende 2021 - Anfang 2022) umsteigen, ich frage mich jedoch pb 2wd oder 4 wd. -> Leider ist es sehr schwierig eine entsprechend Probefahrt zu bekommen, daher wende ich mich an euch, eventuell hat schon wer den direkten Vergleich ?
Das Offensichtliche:
Im Winter hat der 4 Wd Vorteile, Berg raufkommen etc -> ist für mich nicht entscheidend wohne in keiner Bergigen Gegend (auch sowas gibt es in Österreich :-)), und skirulaub hab ich bis jetzt noch nie den need gehabt.
Sicherheit: Hat hier der 4 WD signifikante Vorteile ? -> Kurven etc?
Fahrspaß: Bessere Beschleunigung ? Laut Datenblatt ist dies maginal..
Verbrauch: Erwarte hier etwas schlechteren Verbrauch auch wenn das System sehr gut ist -> 0,3 L mehr auf 100 Km ?
Hab ich was vergessen, weil mein Fazit wäre zahlt sich nicht aus wegen vielleicht einmal in 5 Jahre Vorteile beim Skifahren, oder ist hier schon mit mehr Vorteile im Alltag zu rechen ?
Vielen Dank
lg Seawolf
26 Antworten
Zitat:
@matzelpapa schrieb am 16. Mai 2021 um 21:34:25 Uhr:
Die Darstellung von Toyota ist genau so uebertrieben wie die Angaben zu den Leistungen der E-Maschienen. Die sind zwar formal korrekt, beim Fahren habe ich trotzdem nie mehr als 25 kW elektrische Leistung insgesamt, weil die Batterie nicht mehr kann.
Die Systemleistung ergibt sich auch der Leistung des Benzinmotors und der Leistung der Batterie. Das System benötigt die starken E-Maschinen dennoch, da je nach Fahrzustand ein großer Teil der Leistung des Benzinmotors über die eine E-Maschine in elektrische Energie gewandelt und über die andere dann für den Antrieb verwendet wird. Anbei ein Screenshot eines Hybrid Assistant Reports, blau die Leistung von MG2, die an die Räder geht, rot die Leistung des Benzinmotors und gelb die Generatorleistung von MG1. Man sieht sehr schön, das bei starker Beschleunigung MG2 mit einer Leistung von bis zu etwa 115 kW arbeitet, die er von MG1 und aus der Batterie bezieht. Auf diese Weise kann der RAV4 auch mehr als die etwa 25 kW aus der Batterie an die Hinterräder schicken. Ob und wann er das tut, ist Sache der Software.
Spielt aber alles für den Anwendungszweck des Erstellers hier nur eine untergeordnete Rolle. Ich würde da wie gesagt nach Preis und Verfügbarkeit gehen und bei ähnlichem Preis zum AWD greifen, sonst zum Vorderradantrieb.
Nach meine pers. Erfahrung ist der AWD weniger Seitenwind empfindlich. Oder andersrum nicht so unruhig wie der FWD bei Seitenwind. Ist nur mein persönliches empfinden. Aber eines der täglichen Dinge aus der Praxis die mich immer ein AWD vorziehen liessen.
Zitat:
@illusion2001 schrieb am 16. Mai 2021 um 22:31:27 Uhr:
Man sieht sehr schön, das bei starker Beschleunigung MG2 mit einer Leistung von bis zu etwa 115 kW arbeitet, die er von MG1 und aus der Batterie bezieht. Auf diese Weise kann der RAV4 auch mehr als die etwa 25 kW aus der Batterie an die Hinterräder schicken. Ob und wann er das tut, ist Sache der Software.
Stimmt fast: Der 3NM (MG2 im XA5) ist von Toyota mit 88 kW angegeben. Diese Leistung sieht man ab und zu auch in Messungen. Im Chart bei dir in blau dargestellt. Der 4NM (MGR) ist mit 40 kW angegeben, aber mehr als 8 kW habe ich nicht gemessen.
Anyway, er macht was er soll. Aber er könnte viel mehr, wenn er dürfte ;-)
Ich habe den Eindruck, dass der 2017ner RAV4 197 PS Hybrid Allrad beim vollen Beschleunigen aus Kurven heraus schon sehr unruhig ist, insbesondere beim Nassen. Insgesamt fuhr sich der 2014ner RAV4 150 PS Diesel Allrad souveräner und gelassener. Man war mit dem RAV4 Diesel auf kurvigen und leicht bergigen Landstraßen entspannter schnell unterwegs.
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Zitat:
@Fix_mit_dem_Fox schrieb am 16. Mai 2021 um 20:23:33 Uhr:
Ich versuche sachlich zu bleiben. Die Argumentation im Toyota-Forumsbereich läuft aber meist auf der emotionalen Ebene und Fakten spielen eine untergeordnete Rolle
Ist das nun Ironie, Sarkasmus, Narzissmus oder was ganz anderes? 😁
Zitat:
@matzelpapa schrieb am 17. Mai 2021 um 18:11:22 Uhr:
Zitat:
@illusion2001 schrieb am 16. Mai 2021 um 22:31:27 Uhr:
Man sieht sehr schön, das bei starker Beschleunigung MG2 mit einer Leistung von bis zu etwa 115 kW arbeitet, die er von MG1 und aus der Batterie bezieht. Auf diese Weise kann der RAV4 auch mehr als die etwa 25 kW aus der Batterie an die Hinterräder schicken. Ob und wann er das tut, ist Sache der Software.Stimmt fast: Der 3NM (MG2 im XA5) ist von Toyota mit 88 kW angegeben. Diese Leistung sieht man ab und zu auch in Messungen. Im Chart bei dir in blau dargestellt. Der 4NM (MGR) ist mit 40 kW angegeben, aber mehr als 8 kW habe ich nicht gemessen.
Anyway, er macht was er soll. Aber er könnte viel mehr, wenn er dürfte ;-)
Du hast Recht ich habe nicht ganz richtig abgelesen, der höchste Wert liegt bei etwa 3 1/2 Einheiten, eine Einheit sind bei einem Maximum von 150 kW 28 kW, also sind es laut Chart 98 kW, nicht 115. Die Maximalleistung von MG2 im IS habe ich leider nirgends gefunden. Aber anyway, das Prinzip ist jetzt allen klar, um ein paar kW hin oder her geht es ja nicht.
Zum Allrad habe ich leider keine Messungen, wäre aber durchaus an einem Report interessiert. Ob und wann die Steuerung die 40 kW wirklich nutzt weiß wohl nur Toyota, evtl. z.B. im Anhängerbetrieb. Spielt für den Alltag auch keine Rolle, bei den Geschwindigkeiten wo der Allrad gebraucht wird um sicher voranzukommen ist nicht viel Leistung notwendig und ein Sportwagen, der den Allrad entsprechend zur Verbesserung der Fahrdynamik nutzt, ist der RAV ja nicht.
P.S.: wer immer noch nicht an die signifikante Verbesserung beim XA5 gegenüber dem XA4 glauben will, sollte sich den direkten Vergleich ansehen: https://youtu.be/YvNaiXzdtnM
In sämtlichen Szenarien mit 2 Rädern ohne Traktion kommt der XA5 von den Rollen runter, der XA4 bleibt einfach stehen.
Was dieser Test nicht zeigt, sind Szenarien mit 3 Rädern ohne Traktion, das schafft der Hybrid nicht, der reine Benziner schafft es, wenn eines der Vorderräder Traktion hat, mit einem Hinterrad klappt es auch dort nicht.
Noch ein paar kleine Auswertungen zu den E-Maschinen MG2 (Vorderachse) und MGR (Hinterachse):
Bild 1 zeigt die Leistung an der Hinterachse gegen die Vorderachse. Man sieht etwa ein Verhältnis von 1:10 (Hinterachse max. 9 kW, Vorderachse max. 90 kW).
Bild 2 und 3 sind die gemessenen Drehmomente über die Drehzahl und zeigen das für E-Motoren typische Bild. Das Drehmoment ist bis zu einer gewissen Drehzahl konstant um dann hyperbelförmig abzufallen.
MG2 hat max. 200 Nm, MGR nur 20 Nm.
Hi matzelpapa,
und was bringt das in der Praxis?
Zitat:
@Oskar78 schrieb am 18. Mai 2021 um 22:48:37 Uhr:
Hi matzelpapa,
und was bringt das in der Praxis?
Wie oben geschrieben/angedeutet: es ist weder ein Fahrspaß Allrad noch wird der Rav4 damit hardcore Gelände tauglich - das können die in Europa nicht erhältlichen reinen Benziner mit mechanischem Allrad ("Adventure"😉 besser. Für den Normalfahrer reicht es locker, ohne Schneeketten überall durchzukommen oder einen Hänger über die nasse Wiese zu ziehen.
Wer sich nur auf befestigten und schnee/eisfreien Straßen bewegt, dem bringt es nichts (aber auch keine Nachteile).
Oder wie die Japaner das gern beschreiben: "Peace of mind" - es beruhigt ihn zu haben, auch wenn man ihn nicht braucht ;-)
Zitat:
@matzelpapa schrieb am 18. Mai 2021 um 22:55:22 Uhr:
... Wie oben geschrieben/angedeutet: es ist weder ein Fahrspaß Allrad noch wird der Rav4 damit hardcore Gelände tauglich - das können die in Europa nicht erhältlichen reinen Benziner mit mechanischem Allrad ("Adventure"😉 besser. ...
Im 2014-ner RAV4 150 PS Diesel 4x4 Schalter war der mechanische Allrad auch nicht das Gelbe vom Ei, da er in tiefem Schnee oder erdigem Matsch von der Elektronik eingebremst wurde.
Insgesamt geht im tiefen Schnee oder erdigem Matsch der 2018-ner RAV4 197 PS Hybrid Allrad meiner Wahrnehmung nach deutlich besser als der RAV4 150 PS Diesel mit mechanischem Allrad .
Lediglich auf der feuchten Landstraße oder leicht verschneiten Straße hatte der mechanische Allrad des RAV4 150 PS Diesel leichte Vorteile, da die Vorderräder weniger durchdrehten und der Wagen bei vollem Leistungseinsatz stabiler auf der Straße war.
Letztendlich bin ich bei User "Oskar 78":
Für wen ist das in der Praxis relevant?
Diejenigen fahren nicht Toyota, die Fahrzeuge befinden sich auf einem ganz anderen Neupreisniveau und die Fahrer sind bereit andere Nachteile gegenüber dem "in vielen Punkten besseren Toyota RAV4" in Kauf zu nehmen. Es ist gut, dass es diese Unterschiede gibt und jeder das für sich geeignete Auto wählen kann.
Ich bin auch am überlegen ob 2WD oder 4WD. Meine Problemstelle ist die Zufahrt zu meinem Haus. Das sind mit dem Handy gemessen über 30% Steigung und ich muss mehrfach rangieren um in die Spur zu kommen. Bisher hatte ich mit dem Allrad von Subaru keine Probleme damit. Nun steht eventuell ein RAV4 an und ich bin mir da unsicher ob ich bei 2WD genügend Traktion habe, teilweise auch mit dem Anhänger (750kg)
Seit einem Jahr fahre ich den 2020er RAV 4 Hybrid 4x4 und natürlich konnte ich es nicht lassen, ihn wenigstens einmal im Wald auszuprobieren. Und wie matzelpapa es schon so treffend formulierte: Nein, es ist kein Geländewagen. Steht auch so in den Zulassungspapieren, er ist Fahrzeugklasse M1 (PKW), nicht M1G (PKW Geländewagen).
Die elektrisch angetriebe Hinterachse liefert bei Bedarf zusätzliche Traktion, mehr nicht. Man kann sich das im Cockpit auch anzeigen lassen. Es hilft, um an rutschigen Steigungen auf schlechten Wegen mit gewissen Verwerfungen von der Stelle zu kommen. Und wie weiter oben auch schon gesagt wurde, bedarf es dazu auch keiner hohen Leistungen, weswegen es völlig OK, dass MGR von seinen maximalen 44 kW nur einen Bruchteil zu Fahren nutzt.
Winterliche Straßenverhältnisse kann man damit in Verbindung mit anständiger Bereifung sicherlich noch etwas gelassener angehen, man wird nicht mangels Traktion stecken bleiben, wenn eine milde Steigung auf der Landstraße mal verschneit und vereist ist.
Besondere dynamische Vorteile sollte man von diesem System aber nicht erwarten.
Interessant ist vielleicht noch, dass die Hinterachse auch im normalen Fahrbetrieb, gerade beim Anfahren, öfters mal auch bei völlig unkritischen Straßenzuständen zugeschaltet wird und das Auto dann mit allen Vieren angeschoben wird. Das kann man als Fahrer kaum / nicht beeinflussen, stört auch nicht und ist nur ein Nebeneffekt. Selbiges gilt aber auch beim Rekuperieren, denn hier wird dann regelmäßig auch MGR mit aktiviert.
Womöglich hängt seine Nennleistung von 44kW auch damit zusammen, dass er beim Rekuperieren kräftig mitwirkt. Mein rein subjektiver Eindruck ist, dass die rein elektrische Bremsleistung (also bis zu dem Punkt, wo das Zeiger-Instrument noch im Charge-Bereich ist beim Betätigen der Fußbremse) größer ist als beim Lexus IS 300h, der ja ansonsten einen gleich stark dimensionierten Antriebsstrang hat, aber eben nur 2WD.
Ich hab die Mehrkosten für den 4WD nicht bereut, bin aber auch nicht mit der Erwartung daran gegangen, nun einen richtigen Offroader zu fahren. Dafür gibt es dann bessere Autos.
Grüße
SpyderRyder