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Original-Felge oder Drittanbieter - was ist besser?

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum. Nachdem ich mich die letzten Jahre in erster Linie bei zroadster rumgetrieben habe, musste ich auf Grund von Familienzuwachs vor zwei Monaten meinen BMW Z4 gegen einen Mercedes GLC tauschen.
Nun bin ich aktuell auf der Suche nach Winterreifen und hätte dazu mal eine allgemeine Frage:

Ich höre von vielen Leuten, dass sie nur originale Felgen des Herstellers kaufen würden. Grundsätzlich klingt das nicht verkehrt, aber die scheinen mir häufig auch etwas überteuert.
Was spricht denn eigentlich gegen Drittanbieter-Felgen? Und gibt es Drittanbieter mit einer guten Preis-Leistung, die man bedenkenlos kaufen kann? OZ und BBS sind mir bekannt und da hätte ich grundsätzlich auch keinerlei Bedenken hinsichtlich der Qualität, nur liegen die preislich in der Regel auch sehr hoch.
Wie sind so Anbieter, wie AEZ, Alutec, Uniwheels, Rial oder MAM einzuschätzen? Bekommt man da auch gute Qualität für's Geld oder muss man Angst haben, dass einem die Felge bei hohen Geschwindigkeiten oder nach einer Vollbremsung um die Ohren fliegt?

Vielen Dank,
Martin

65 Antworten

Zitat:

@afis schrieb am 30. September 2020 um 10:33:44 Uhr:


Was man mal nicht vergessen sollte: Audi, VW, BMW, MB und co, sie alle kaufen die Felgen ja auch bei Zulieferern ein. Das sind Unternehmen wie UniWheels (mit u.a. Alutec und ATS), Borbet, Ronal und co.

Ich würde aber immer schauen, ob es ein entsprechender Produzent ist.

Wo findet man das denn heraus? Momentan habe ich diese Felge für meine Sommerreifen: A25340118007X23

Aber welcher Hersteller steckt denn dahinter?

Screenshot_20201001-000702.png

Seit ich mir mal zwei meiner heißgeliebten AEZ Radon (waren schon alt als ich sie gekauft haben) zerschossen habe und dann zwei Sommer auf Winterrädern rumgefahren bin weil es niemanden gab der zwei verkaufen wollte bin ich auf Originale umgestiegen.
Von den jetzigen 17" Audi S-Line findet man IMMER welche in den Kleinanzeigen, sogar im näheren Umkreis.

Zitat:

@turbozett schrieb am 1. Oktober 2020 um 00:08:09 Uhr:



Zitat:

@afis schrieb am 30. September 2020 um 10:33:44 Uhr:


Was man mal nicht vergessen sollte: Audi, VW, BMW, MB und co, sie alle kaufen die Felgen ja auch bei Zulieferern ein. Das sind Unternehmen wie UniWheels (mit u.a. Alutec und ATS), Borbet, Ronal und co.

Ich würde aber immer schauen, ob es ein entsprechender Produzent ist.

Wo findet man das denn heraus? Momentan habe ich diese Felge für meine Sommerreifen: A25340118007X23
Aber welcher Hersteller steckt denn dahinter?

Puh, wie man das herausfindet, weiß ich nicht, weil's mich nie interessiert hat. Ich meine mit entsprechenden Kenntnissen ist sowas über Produktnummern möglich, aber da müssten andere die Details erläutern.

Ich weiß es, da ich als Unternehmensberater zahlreiche Projekte im Automotive-Bereich.

Eine grundsätzliche Aussage über einen Qualitätsunterschied zwischen OEM- und Zubehörfelgen ist nicht zu treffen.
Man kann auch nicht sagen, dass Pkw-Hersteller A durchgehend sehr gute Räder hat und B eher weniger. Auch bei den Drittanbietern ist das so.
Das größte Problem sind Modeerscheinungen. Und das trifft das OEM- und Drittanbieter gleicheremaßen.
Man kann davon ausgehen, dass alle zulässigen Räder genügend rund laufen und und über genügend Stabilität (Traglast) verfügen. Als wintertauglich ausgewiesene Räder sollten auch das hinbekommen. Ausnahme: Sofern glanzpolierte Stellen mit Klarlack beschichtet sind, würde ich auf die Wintertauglichkeit nix geben.
Was gibts sonst noch für Kriterien: Wärmeabfuhr von den Brremsen: Das ist nur für sehr beherzte Fahrer mit gelegentlichen Rennstreckenfahrten von Interesse und die Leute steigen bei der Felgenauswahl ohnehin tiefer ein. Beim Rest wird die Felge nicht an einem Bremsfading schuld sein, egal wer sie hergestellt hat.
Gewicht: Hat direkten Einfluss auf den maximal möglichen Bodenkontakt der Räder über die ungefederten Massen, auf das Lenkverhalten über die Kreiselkräfte auf Beschleunigung und Bremsen über die rotierenden Massen und auf den Verschleiß der beweglichen Radaufhängungselemente über das Gewicht, das daran von den Fahrzuständen abhängig zerrt.
Da liegt das größte Problem der Zubehörräder: Sie werden hauptsächlich in geradezu blödsinnigen Übergrößen angeboten, teilweise sind sogar Änderungen am Fahrzeug notwendig um diese nutzlosen Schwungräder anbauen zu dürfen. Beim Design spielt nur die Mode eine Rolle, was das Ding wiegt ist mehr als zweitrangig. Der Focus der Drittanbieter liegt nicht auf Rädern mit in etwa OEM-Dimension und wenn steht in der ABE mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwas mit "nur für M+S". Das ist zwar i.d.R unbeachtlich, zeigt aber, dass man davon ausgeht, dass Sommerräder selbstverständlich größer sein MÜSSEN als die OEM-Räder und die OEM-Dimension beim geneigten "Sportfahrer" gerade noch für den Winter taugt.
Und so kommen Räder zustande, die durch ihr Design und die verwendeten Herstellungeverfahren und Materialien bereits in einer dem OEM-Rad vergleichbaren Dimension vergleichseweise bockschwer sind. Das ganze dann noch kombiniert mit einer sinnfreien Übergröße und schnell ist allein die Felge 3KG schwerer als ein OEM Teil. Warum ich i.Z.m. Größen von Felgen den Begriff "sinnfrei" wähle: Aus fahrdynamisch/technischer Sicht muss eine Felge so groß wie nötig sein (um die fahrdynamisch für das Fahrzeug passenden Reifen und Bremsen aufnemen zu können) und so klein wie möglich (um die genannten Massenkräfte in Grenzen zu halten).

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Zitat:

Wo findet man das denn heraus? Momentan habe ich diese Felge für meine Sommerreifen: A25340118007X23
Aber welcher Hersteller steckt denn dahinter?

Auf der Felgenrückseite ist der Hersteller/Produzent "eingeprägt/eingegossen" 😉

Zitat:

@touaresch schrieb am 1. Oktober 2020 um 13:51:33 Uhr:



Zitat:

Wo findet man das denn heraus? Momentan habe ich diese Felge für meine Sommerreifen: A25340118007X23
Aber welcher Hersteller steckt denn dahinter?

Auf der Felgenrückseite ist der Hersteller "eingeprägt/eingegossen" 😉

Ist der Name da direkt eingeprägt, also z.B. ATS oder Borbet bei einer VW oder BMW Felge? Oder ist da nur die Nummer?

Bei den Felgen, die bei VW gestapelt waren, war es der korrekte Name des Herstellers.

Das mit den ECE wusste ich bisher auch nicht, danke.

Danke @isaucheinname - sehr interessanter Post!

Also wenn ich mal zusammenfassen darf, wasich für mich bislang mitgenommen hab:
- Drittanbieter-Felgen sind qualitativ unbedenklich, anders sieht es aus, wenn man auf die Rennstrecke will, da sollte man genauer hinschauen hinsichtlich Materialfestigkeit, Hitzebeständigkeit, etc.
- ECE bestätigt mir, dass ich die Felge wie sie ist auf meinem Auto mit originalen Naben verwenden kann. Sie ist passgenau und erfordert keinerlei Hilfsmittel, wie Plastikringe, andere Radnaben, etc.
- Bei abweichender ET kann es sein, dass man Spurplatten verwenden muss
- Wintertauglichkeit ist nicht gleich Wintertauglichkeit, man sollte darauf achten, dass es eine matte Felge ist - Glanzstellen stumpfen mit der Zeit ab
- Auf das Gewicht achten, da dies von allen Kriterien wahrscheinlich noch am meisten Einfluss auf das Fahrverhalten hat - also möglichst Drittanbieter Felgen nehmen, die ein ähnliches Gewicht wie die OEM mitbringen

Wenn ich nun all dies berücksichtige fallen schonmal einige Felgen raus, aber eine, die mir von Anfang an auf dem GLC gefallen hat ist immer noch im Rennen.
Zum Vergleich erstmal die Originalfelge: A25340118007X23 19 Zoll 5-Doppelspeichen Gewicht 12,8 kg

Nach den ersten Vorschlägen hier habe ich mir Ronal und Brock (inzwischen auch viele mehr) auch mal genauer angeschaut und da gibt es die folgende, die aus meiner Sicht optisch gut zum Wagen passt und sowohl die ECE-Freigabe hat (also identische Maße hat), als auch gewichtsmäßig nicht allzu sehr vom Original abweicht:
BROCK B40 FGM in 8,0 x 19 Zoll ET 38 Gewicht 12,5 kg
Nur beim Nabendeckel bin ich mir nicht sicher, da bei dieser Felge "Nabengröße: 66,6 mm" angegeben ist. Deckt sich das mit den Deckeln von Mercedes? Kennt einer die Größen?

Nun bin ich aber immer noch am Schwanken. Was macht mehr Sinn?

Neuer Satz auf einer Aftermarket-Felge für ~1.800 € oder ein zwei, drei Jahre alter Satz Originale für ~1.000 €?!

Bei den gebrauchten habe ich diese im Blick, je nach Reifen und Alter schwanken die Preise von 900 - 1.400 €
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1526310143-223-2097

Screenshot-20200930-010609

Ich finde, das die Lackqualität bei Originalfelgen etwas besser ist.
Das merkt man am besten, wenn man diese im Winter fährt.
Und was ich nebenbei noch gut finde, das man keine extra Radschrauben benötigt.

Zitat:

@turbozett schrieb am 01. Okt. 2020 um 21:35:01 Uhr:


- Wintertauglichkeit ist nicht gleich Wintertauglichkeit, man sollte darauf achten, dass es eine matte Felge ist - Glanzstellen stumpfen mit der Zeit ab

Die Felge muss nicht matt sein. Lediglich glanzgedrehte Felgen sind anfällig.

Ob viele glanzgedrehte Felgen als wintertauglich/winterfest ausgelobt sind, kann ich dir nicht sagen. Sollte sich sowas finden, würde ich Abstand davon nehmen.

Lieber eine vollflächig farbig lackierte Felge nehmen, die ist deutlich weniger anfällig, wenn die wintertauglich/winterfest ist.

Zitat:

@Dave74 schrieb am 1. Oktober 2020 um 21:35:37 Uhr:


Und was ich nebenbei noch gut finde, das man keine extra Radschrauben benötigt.

Die benötige ich für meine Winterräder von alutec auch nicht.

Ich glaube der Klarlack bzw die klare Pulverbeschichtung an glanzgedrehten Stellen ist genau so resistent, wie die farbigen Beschichtungen. Das Problem könnte das hübsch glänzende Material darunter sein. Unter den deckend beschichteten Stellen ist das Alu normalerweise von einer bestimmten Rauheit, welche die Beschichtung besser haften lässt. Zum anderen ist eine beginnende Ablösung der Beschichtung durch eine winzige Schadstelle mit Eindringen von Salzwasser bei deckender Beschichtung nicht sichtbar. Bei den farblosen Beschichtungen an den glanzgedrehten Stellen sieht so etwas schon katastrophal aus.

Zitat:

@Quertraeger schrieb am 2. Oktober 2020 um 09:43:38 Uhr:



Zitat:

@Dave74 schrieb am 1. Oktober 2020 um 21:35:37 Uhr:


Und was ich nebenbei noch gut finde, das man keine extra Radschrauben benötigt.

Die benötige ich für meine Winterräder von alutec auch nicht.

Ist aber leider selten.

Zitat:

@Dave74 schrieb am 3. Oktober 2020 um 22:10:54 Uhr:



Zitat:

@Quertraeger schrieb am 2. Oktober 2020 um 09:43:38 Uhr:



Die benötige ich für meine Winterräder von alutec auch nicht.

Ist aber leider selten.

Überhaupt nicht. Habe in den letzten 20 Jahren bei meinen Autos nie andere Radschrauben benötigt. Nur einmal bei einem Wagen in der Familie.

Zitat:

@turbozett schrieb am 1. Oktober 2020 um 21:35:01 Uhr:


- Drittanbieter-Felgen sind qualitativ unbedenklich, anders sieht es aus, wenn man auf die Rennstrecke will, da sollte man genauer hinschauen hinsichtlich Materialfestigkeit, Hitzebeständigkeit, etc.

Die Hitzebeständigkeit betrifft sowohl OEM, als auch Drittanbieterfelgen.

Zitat:

@turbozett schrieb am 1. Oktober 2020 um 21:35:01 Uhr:


- ECE bestätigt mir, dass ich die Felge wie sie ist auf meinem Auto mit originalen Naben verwenden kann. Sie ist passgenau und erfordert keinerlei Hilfsmittel, wie Plastikringe, andere Radnaben, etc.

Bin mir auswendig nicht ganz sicher, aber meine, dass das wie bei der ABE ist: Schau ins Gutachten der jeweiligen Felge, ob eine Auflage da ist. Wobei ich meine, dass du recht hsat udn du die ECE-Felge einfach montieren kannst.

Zitat:

@turbozett schrieb am 1. Oktober 2020 um 21:35:01 Uhr:


- Bei abweichender ET kann es sein, dass man Spurplatten verwenden muss

Das kann man so pauschal nicht sagen, denn das hängt von der ET ab 😉 Ggf. ist die Felge ja gar nicht fahrbar.

Zitat:

@turbozett schrieb am 1. Oktober 2020 um 21:35:01 Uhr:


- Wintertauglichkeit ist nicht gleich Wintertauglichkeit, man sollte darauf achten, dass es eine matte Felge ist - Glanzstellen stumpfen mit der Zeit ab

Nein, Wintertauglichkeit bezieht sich auf die Beschichtung. Ob matt oder glänzend ist egal.

Zitat:

@turbozett schrieb am 1. Oktober 2020 um 21:35:01 Uhr:


- Auf das Gewicht achten, da dies von allen Kriterien wahrscheinlich noch am meisten Einfluss auf das Fahrverhalten hat - also möglichst Drittanbieter Felgen nehmen, die ein ähnliches Gewicht wie die OEM mitbringen

Es gibt auch Drittanbieterfelgen, die leichter als OEM sind. Aber allgemein gilt hier: Aufs Gewicht achten.

Zitat:

@turbozett schrieb am 1. Oktober 2020 um 21:35:01 Uhr:


Wenn ich nun all dies berücksichtige fallen schonmal einige Felgen raus, aber eine, die mir von Anfang an auf dem GLC gefallen hat ist immer noch im Rennen.
Zum Vergleich erstmal die Originalfelge: A25340118007X23 19 Zoll 5-Doppelspeichen Gewicht 12,8 kg

Nach den ersten Vorschlägen hier habe ich mir Ronal und Brock (inzwischen auch viele mehr) auch mal genauer angeschaut und da gibt es die folgende, die aus meiner Sicht optisch gut zum Wagen passt und sowohl die ECE-Freigabe hat (also identische Maße hat), als auch gewichtsmäßig nicht allzu sehr vom Original abweicht:
BROCK B40 FGM in 8,0 x 19 Zoll ET 38 Gewicht 12,5 kg
Nur beim Nabendeckel bin ich mir nicht sicher, da bei dieser Felge "Nabengröße: 66,6 mm" angegeben ist. Deckt sich das mit den Deckeln von Mercedes? Kennt einer die Größen?

Nun bin ich aber immer noch am Schwanken. Was macht mehr Sinn?

Neuer Satz auf einer Aftermarket-Felge für ~1.800 € oder ein zwei, drei Jahre alter Satz Originale für ~1.000 €?!

Bei den gebrauchten habe ich diese im Blick, je nach Reifen und Alter schwanken die Preise von 900 - 1.400 €
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1526310143-223-2097

Bei Reifen, Felgen und Bremsen würde ich bevorzugt keine Gebrauchten nehmen. Das ist was anderes bei einem Gebrauchtwagen, denn da sind sie drauf.

Hi, habe die Original VW Mallory 17 Zoll pulverbeschichten lassen, hatten schon leichte Schürfwunden.

Sind vom Polo.

Grüße

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