Akkutausch
Moin,
wie seht ihr das Thema der Haltbarkeit des Akkus?
KIA Garantie sichert mind. 70% Kapazität nach 7 Jahren zu.
Wenn ich einmal real rechne anhand der Probefahrt letztes Wochenende, dann sind im Winter bei 77 Kwh Kapazität und einem Verbrauch von knapp 20 Kwh auf 100 km also ca. 385 km 'Brutto' zu erwarten. Die Haltbarkeitstipps für Lithium Akkus (nicht tiefentladen, nicht volladen) lasse ich einmal beiseite, aber mit den 70% nach 7 Jahren ist wohl zu rechnen, ergibt dann 270 km Reichweite.
Ich denke, in eine realistische Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gehört eigentlich ein Akkutausch, wenn von einer Nutzungsdauer von 10 Jahren ausgegangen wird. Kennt jemand die dafür zu erwartenden Kosten?
PS: mir ist wohl bewusst, dass laut aktueller ADAC Auswertung alle BEV Hersteller ähnliche Garantiezusagen geben. Das ist also keine Diskussion für / gegen den EV6.
31 Antworten
Zitat:
@taxan4711 schrieb am 26. Januar 2022 um 17:53:18 Uhr:
@killed_in_action,ja richtig, die max. 1000 Ladezyklen sind mir auch bekannt und so betrachtet ist die Rechnung auch mathematisch OK.
Mich regt zur Nachfrage an, dass die Garantie auf 160 TKM / 7 Jahre begrenzt ist, dies entspricht nur ca. 50 % des theoretisch möglichen. Diese Zusage ist schon sehr, sehr konservativ - da fragt man sich nach dem Grund ... und nach den potentiell entstehenden Kosten.
Und bei Garantien von 3 bis 5 Jahren und 100.000 - 150.000 km beim Verbrenner lösen bei dir keine Fragen aus?
Aber du kannst dir auch einen Lexus UXe holen, der hat 10 Jahre und 1.000.000 km Garantie. 😉
Zitat:
@taxan4711 schrieb am 26. Januar 2022 um 18:19:09 Uhr:
@killed-in-action:Aus meiner Sicht ist ein BEV nicht mit einem Verbrenner vergleichbar - ein Verbrennermotor besteht aus vielen, einzeln reparierbaren, mechanischen Teilen. Reparaturen bewegen sich keinesfalls auf dem Niveau "alter Motor komplett raus - neuer Motor rein".
Beim BEV ist, soweit mir bekannt, im Fall der Fälle der komplette Akku zu tauschen - und genau dieser Kostenfaktor interessiert mich. Ich denke, hier spricht man von mindestens 50% des Kaufpreises.Aber vielleicht kommen ja noch weitere Kommentare dazu ...
Auch ein Akku ist kein monolithischer Block. Er ist aus Modulen aufgebaut, und im Fall eines Defektes musst du nur das defekte Modul tauschen. Diese Module bekommst du vom Hersteller.
Am Beispiel des BMW I3:
8 Module bilden das Akkupack, 1 Modul kostet neu etwa 2000€ incl. Einbau.
Bei den Toyotahybriden (den älteren) bestand der Akku aus 24 bis 36 Modulen (NiMH), ein einzelnes Modul bekommst du neu vom Hersteller für 90€ plus Einbau, und vom Akkuverwerter für etwa 30€.
Es gibt aber inzwischen auch Firmen, die sich auf Akkureparaturen spezialisiert haben, denn auch das einzelne Modul ist wiederum aus einzelnen Zellen aufgebaut, die auch einzeln tauschbar sind, kommt dann unter der Bezeichnung "Refurbished" unter die Leute. Renault macht das schon so bei seinen Mietakkus, sie sammel sie, und zerlegen sie, testen die einzelnen Zellen, und stellen dann aus den guten "runderneuerte" Akkumodule zusammen.
Zitat:
@taxan4711 schrieb am 26. Januar 2022 um 19:15:30 Uhr:
...
PS: am Rande - der EV6 hat die doppelte Kapazität des i3, d.h. wohl 16 Module.
16 x 1.600 € = 25.600 € = 50% vom Kaufpreis ... im worst case.
...
Nein, dieser "Worst Case", dass alle Module gleichzeitig defekt gehen, kommt nicht vor.
Aller Wahrscheinlichkeit (bisherige Erfahrungen) wirst du mit dem Originalakku gut 10 Jahre Ruhe haben. danach steigt das Risiko, dass EINS der Module schwächelt, stetig an (in den alten Prius lagen meist mindestens 11, und maximal über 18 Jahre zwischen Auslieferung und Modultod). Dann hast du vielleicht in Jahr 11 oder 12 eine Akkureparatur von einem Modul für 2000 all incl. und dann in Jahr 14 oder 15 wieder ... vielleicht.
Und vor allem: 80% Kapazität bedeutet nicht "defekt" im Sinne von funktionsunfähig, vielen werden auch 80 oder 75% Kapazität noch gut ausreichen, dann verschiebt sich ein eventuell notweniger Tausch noch weiter nach hinten.
Im 100 TKM der Auto Motor Sport hat der Niro PHEV zum Schluss die gleiche Reichweite wie Neu gehabt. Auch am Verbrennungsmotor kann so einiges kaputt gehen, da wird nicht so ein Drama wie bei den Akkus von E-Fahrzeugen gemacht. So ein neuer TSI Motor, von VW kostet auch schnell mehr als 5000 € mit Einbau.
Ich sehe das so, effektiv kann man mit einem E-Auto um die 300 km am Stück fahren, wenn da nach 10 Jahren 20% fehlen, kann man immer noch 240 km ohne aufzuladen fahren, sollte also für die tägliche Fahrt zur Arbeit immer noch reichen.
ohne zertifizierte Akku Reparatur wird dann wohl die Versicherung wenn es darauf ankommt nicht zahlen
Der Akku ist kein Sicherheitssystem wie eine Bremse oder ein Fahrgestell, wenn da gepfuscht wird, dann steht der karren halt, da muss keine Versicherung für ran. Und Vollkasko ... wir reden doch gerade über Autos, die älter als 10 bis 12 Jahre sind, das hat es nur noch Einzelfälle, die ne Kasko haben.
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 30. Januar 2022 um 19:42:16 Uhr:
Der Akku ist kein Sicherheitssystem wie eine Bremse oder ein Fahrgestell, wenn da gepfuscht wird, dann steht der karren halt, da muss keine Versicherung für ran. Und Vollkasko ... wir reden doch gerade über Autos, die älter als 10 bis 12 Jahre sind, das hat es nur noch Einzelfälle, die ne Kasko haben.
Versicherung hin oder her. Aber von einem hingepfuschten Akku kann eine akute Brandgefahr ausgehen.
Eine erhöhte Brandgefahr geht nicht vom Akku aus, genauso wie von Stoff. Eine Brandgefahr, und zwar sehr akkut, geht z.B. Benzin aus. Trotzdem schweißen viele Menschen am Tank rum und der TÜV interessiert sich nicht dafür.
Zitat:
@HAL01 schrieb am 31. Januar 2022 um 13:29:10 Uhr:
...Versicherung hin oder her. Aber von einem hingepfuschten Akku kann eine akute Brandgefahr ausgehen.
Jede "hingepfuschte" Reparatur, egal an was, verursacht große Risiken (meist für andere).
Zitat:
@Wumba schrieb am 31. Januar 2022 um 13:54:27 Uhr:
Eine erhöhte Brandgefahr geht nicht vom Akku aus, genauso wie von Stoff. Eine Brandgefahr, und zwar sehr akkut, geht z.B. Benzin aus. Trotzdem schweißen viele Menschen am Tank rum und der TÜV interessiert sich nicht dafür.
Von einem Akku als solchem natürlich nicht. Wobei der Vergleich mit Stoff schon sehr weit hergeholt ist, bzw. mein technisches Verständnis überfordert :-)) Und der Vergleich mit einem Benzintank hinkt auch gewaltig.
Aber wir sprachen von einem unsachgemäß instandgesetztem Akku. So wie bei einem unsachgemäßen Eingriff in die elektrische Hausinstallation, kann jeder Kurzschluss, jede mangelhafte Verbindung, jeder zu hohe Übergangswiderstand, jedes falsch dimensionierte Ersatzteil zu einer Überhitzung, und im Worst Case zu einem Brand führen. Wir sprechen hier von einem Hochvoltsystem mit hohen Stromstärken. Ich halte das nicht für total abwegig.
Wenn ein Problem wie von dir genannt auftritt, dann tritt er direkt auf. Also bekommst du das Auto nicht mal aus der Reparatur, ohne dass etwas passiert. Das einzige, was überhaupt ernsthaft passieren kann, ist das Nachträgliche Aufbrechen einer Zelle. Der Vergleich mit einem Benzintank hinkt in der Tat, denn die Brandgefahr, die von einem Benzintank ausgeht, ist um etliche Potenzen höher. Seit Jahrzehnten fahren wir mit Gefahrstofftransporten durch die Gegend, die nur deshalb nicht als Gefahrstofftransporte gelten, weil man ja nicht alle Autos als Gefahrstofftransport einstufen kann (das ist tatsächlich die offizielle Begründung).
Das ist genauso völlig am Thema vorbei wie die Geschichte, dass für BEV seltene Erden verwendet werden aus gefährlicher Kinderarbeit. Seltene Erden sind auch in Verbrennern, die gefährliche Kinderarbeit wurde nicht für BEV erfunden. Nur interessiert sich weder jemand dafür, dass die Verbrenner und Handys auch nicht besser sind, noch dafür, dass die BEV die seltenen Erden fast völlig aus der Produktion geworfen haben.
Ich verstehe, dass man gerne Angst und negative Punkte bei BEV hätte. Nur weil es am Stammtisch die Gespräche gibt, heißt das aber noch lange nicht, dass sie real sind. Brennende Verbrenner gibt in der Stadt, in der ich in der Feuerwehr bin, mehrfach täglich. Brennende BEV dagegen noch nie. Die Angst, dass BEV ständig brennen ist überall im Gespräch, brennende Verbrenner scheinen keinen zu interessieren.
Bericht zur Brandgefahr: www.autobild.de/.../...r-gefahr-feuer-loeschen-statistik-18793633.html
Wir driften thematisch etwas ab. Es ging ursprünglich darum, ob von unsachgemäß reparierten Akkus eine erhöhte Gefahr, ein Risiko, ausgeht. Jetzt sind wir dabei, ob von einem Batteriefahrzeug als solchem, also generell, eine höhere Brandgefahr als von einem Verbrenner ausgeht.
Das ist thematisch schon ein Unterschied, mehr möchte ich dazu aber auch nicht mehr schreiben. Wahrscheinlich steht mir als Elektrotechniker mein Wissen im Weg :-))
Hallo zusammen,
Ich interessiere mich für den EV6 und bin auf der Suche nach der Haltbarkeit auf diesen Artikel gestoßen:
https://www.autobild.de/.../...to-kosten-einbau-garantie-21232250.html