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Akkutausch

Kia EV6 1. Gen
Themenstarteram 26. Januar 2022 um 15:39

Moin,

wie seht ihr das Thema der Haltbarkeit des Akkus?

KIA Garantie sichert mind. 70% Kapazität nach 7 Jahren zu.

Wenn ich einmal real rechne anhand der Probefahrt letztes Wochenende, dann sind im Winter bei 77 Kwh Kapazität und einem Verbrauch von knapp 20 Kwh auf 100 km also ca. 385 km 'Brutto' zu erwarten. Die Haltbarkeitstipps für Lithium Akkus (nicht tiefentladen, nicht volladen) lasse ich einmal beiseite, aber mit den 70% nach 7 Jahren ist wohl zu rechnen, ergibt dann 270 km Reichweite.

Ich denke, in eine realistische Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gehört eigentlich ein Akkutausch, wenn von einer Nutzungsdauer von 10 Jahren ausgegangen wird. Kennt jemand die dafür zu erwartenden Kosten?

PS: mir ist wohl bewusst, dass laut aktueller ADAC Auswertung alle BEV Hersteller ähnliche Garantiezusagen geben. Das ist also keine Diskussion für / gegen den EV6.

31 Antworten

Zitat:

@taxan4711 schrieb am 26. Januar 2022 um 16:39:31 Uhr:

aber mit den 70% nach 7 Jahren ist wohl zu rechnen, ergibt dann 270 km Reichweite.

Also ich rechne damit nicht. Unser i3 hat nach 3 Jahren und 40k Kilometern noch 98% SoH.

Bei einem Diesel rechne ich ja auch keinen Turbolader in die Wirtschaftlichkeit ein. Oder einen Motorschaden wegen kaputter Steuerkette.

Weil etwas so oder so lange Garantie hat, heißt das nicht ansatzweise, dass es mit Ende der Garantie kaputt geht. Da müsste ja so ziemlich alles nach 2 Jahren Schrott sein.

Und natürlich sollte man die Behandlung des Akkus mit in die Überlegungen einbeziehen. Das macht man doch bei einem Verbrenner auch. Wenn ich meinen Diesel damals immer kalt auf die Bahn gescheucht hätte, dann wäre der Turbo und/oder anderes auch eher kaputt gewesen. So achte ich halt darauf den Akku schonend zu behandeln. Warum sollte die Kiste auch immer mit 100% in der Garage stehen?

Unterm Strich: ich denke die 70% sind absoluter worst-case. Diese Garantie wird eben zur Beruhigung gegeben, KIA und andere wissen wahrscheinlich sehr genau, dass dies im Normallfall einfach nicht passiert.

@taxan4711,

 

man geht davon aus, dass ein Lithium Akku etwa 700 bis 1000 Ladezyklen macht, bevor seine Kapazität auf 90% sinkt. Ein Ladezyklus wäre eine Ladung von 100%. Wenn Du also 20 kWh rechnest bei einem 77 kWh Akku, dann wäre das in Kilometer ausgedrückt 385 km pro Ladezyklus, also von 700 x 385 km bis 1000 x 385 km bzw. 270 bis 385 tkm...

 

Ein Akkutausch Aufgrund von Kapazitätsverlust ist kaum zu erwarten, schon garnicht während der Garantielaufzeit.

Themenstarteram 26. Januar 2022 um 16:53

@killed_in_action,

ja richtig, die max. 1000 Ladezyklen sind mir auch bekannt und so betrachtet ist die Rechnung auch mathematisch OK.

Mich regt zur Nachfrage an, dass die Garantie auf 160 TKM / 7 Jahre begrenzt ist, dies entspricht nur ca. 50 % des theoretisch möglichen. Diese Zusage ist schon sehr, sehr konservativ - da fragt man sich nach dem Grund ... und nach den potentiell entstehenden Kosten.

PS. das Verhalten von Notebook Akkus kommt mir da schnell in den Sinn, und auch die Tools zum "Rekalibrieren". Der Kapazitätsverlust ist leider keine Rechteckkurve, d.h. 100% bis zum letzten Ladezyklus, und danach Absturz, sondern das erfolgt schleichend.

@TheBR4in:

"... i3 hat nach 3 Jahren und 40k Kilometern noch 98% SOH".

Mathematisch komme ich nach 1000 Zyklen dann auf ca. 87% Kapazität, ein guter Wert finde ich. Kannst Du die Konditionen der BMW Garantie zum Vergleich angeben ...?

@taxan4711,

 

als erstes solltest Du dir den Vergleich mit einem Laptop Akku aus dem Kopf schlagen. Der Laptop Akku hat keine aktive Lade- und Thermosteuerung. Der verschleißt daher deutlich schneller und er besteht auch aus weit weniger Zellen wie der Akku eines E-Autos.

 

Zur Garantie. Die Garantie ist doch hervorragend und natürlich nie auf die zu erwartende Lebensdauer des Akkus berechnet. BMW gibt 2 Jahre Garantie auf seine Verbrenner Autos, die Autos halten aber in der Regel länger als 2 Jahre.

Im Gegenteil, eigentlich müsste man auf den Akku keine längere Garantie geben, als man es sonst üblicherweise für ein Auto gibt, man macht es aber um Vertrauen in die Technik zu wecken.

Themenstarteram 26. Januar 2022 um 17:19

@killed-in-action:

 

Aus meiner Sicht ist ein BEV nicht mit einem Verbrenner vergleichbar - ein Verbrennermotor besteht aus vielen, einzeln reparierbaren, mechanischen Teilen. Reparaturen bewegen sich keinesfalls auf dem Niveau "alter Motor komplett raus - neuer Motor rein".

Beim BEV ist, soweit mir bekannt, im Fall der Fälle der komplette Akku zu tauschen - und genau dieser Kostenfaktor interessiert mich. Ich denke, hier spricht man von mindestens 50% des Kaufpreises.

 

Aber vielleicht kommen ja noch weitere Kommentare dazu ...

Zitat:

@taxan4711 schrieb am 26. Januar 2022 um 17:53:18 Uhr:

 

@TheBR4in:

"... i3 hat nach 3 Jahren und 40k Kilometern noch 98% SOH".

Mathematisch komme ich nach 1000 Zyklen dann auf ca. 87% Kapazität, ein guter Wert finde ich. Kannst Du die Konditionen der BMW Garantie zum Vergleich angeben ...?

BMW gibt seit 2020 8 Jahre bzw. 160.000km

Davor waren es 100.000km.

Wie gesagt: beim verbrenner rechnet ja auch keiner damit, dass nach 2 Jahren der Motor hoch geht. Insofern ja auch sehr konservativ, da die Motoren ja ziemlich sicher länger halten.

Allerdings steigt mit der Zeit natürlich der Einfluss des Nutzers auf die Haltbarkeit. Irgendwann ist das Risiko gar nicht mehr einschätzbar.

Daher beinhaltet die Entscheidung für die Garantielänge bei eAutos mehrere Faktoren. Z.B. sicherlich auch Marketing, Kosten für eventuell bis zum Garantieende defekte Akkus, Nutzer die fast nur Schnellladen, Nutzer die langsam laden und nur bis 80%, usw. usf.

50% des Kaufpreises ist auch völlig übertrieben. Verstehe nicht so richtig worauf das hier hinauslaufen soll. Wir haben Dir denke ich sehr gut erklärt wie die Sachlage ist. Aber eventuell kommt nich jemand der Deine Sicht bestätigt.

BTW: wenn eine Steuerkette reißt oder ein Turbo sich zerlegt, dann sind das zwar "Teile" aber diese zerstören unter Umständen so viel am Motor, dass es so oder so tausende kostet.

Zudem geht auch beim eAuto nicht der ganze Akku kaputt sondern einzelne Module die sehr einfach einzeln tauschbar sind. Ein solches Modul (8 hat der i3) kostet ca. 1600€. Das spart man in 8 Jahren schon dicke an Ölwechseln, Bremsklötze und Scheiben und AUs.

Stuerkettenwechsel OHNE Schäden kostet schon bis zu 5000 Euro. Und daa ist deutlich häufiger nötig als man denkt. Man kann nicht beim Verbrenner alles ausblenden was passieren könnte und beim eAuto dann vom Schlimmsten ausgehen. Das ist wenig objektiv und hat null Aussagekraft.

@taxan4711,

 

wieso sollte ein Akku nicht in Teilen zu reparieren sein? Er besteht aus hunderten von Einzelteilen und kann genauso repariert werden.

Natürlich gibt es derzeit noch nicht all zu viele Betriebe die darauf spezialisiert sind, aber der Fall tritt ja auch erst in vielen Jahren auf, wenn das Auto aus der Garantie ist.

 

Themenstarteram 26. Januar 2022 um 18:15

... merci, 1.600 € pro Modul ist eine gute Kalkulationsbasis. Für eure Meinungen zum "wieso / warum / warum nicht" danke ich euch, vermutlich betrachte ich solche Fragestellungen als Kaufmann zu 'un-technisch'.

PS: am Rande - der EV6 hat die doppelte Kapazität des i3, d.h. wohl 16 Module.

16 x 1.600 € = 25.600 € = 50% vom Kaufpreis ... im worst case.

Ich klinke mich dann einmal aus, nochmals danke für die Infos - nun kann ich meine Finanzierung des guten Stücks durchkalkulieren.

Zitat:

@2704 schrieb am 26. Januar 2022 um 19:35:57 Uhr:

Hier ein paar allgemeine Infos zu Akkus:

www.autobild.de/.../...chen-co2-abdruck-kosten-recycling-16202315.html

Demnach sind die o.g. 1000 Zyklen zu niedrig gegriffen, bzw. die modernen Akkus sind da schon leistungsfähiger. In dem Artikel wird von bis zu 3000 Zyklen gesprochen. Die Wahrheit liegt vielleicht bei 2000-2500 Zyklen.

Zitat:

@taxan4711 schrieb am 26. Januar 2022 um 19:15:30 Uhr:

... merci, 1.600 € pro Modul ist eine gute Kalkulationsbasis. Für eure Meinungen zum "wieso / warum / warum nicht" danke ich euch, vermutlich betrachte ich solche Fragestellungen als Kaufmann zu 'un-technisch'.

PS: am Rande - der EV6 hat die doppelte Kapazität des i3, d.h. wohl 16 Module.

16 x 1.600 € = 25.600 € = 50% vom Kaufpreis ... im worst case.

Ich klinke mich dann einmal aus, nochmals danke für die Infos - nun kann ich meine Finanzierung des guten Stücks durchkalkulieren.

Wenn man so etwas berechnen will, dann doch auf Grundlage von sinnvollen Informationen. Aus der Größe auf die Anzahl der Module, dazu noch bei einem anderen Hersteller, zu schließen ist nicht möglich.

Der EV6 hat 32 Module, der ioniq 5 30 Module jeweils in der größten Version. Ist ein mal googeln, dann weiß man das. Was die Module kosten und ob das ähnlich ist wie bei BMW, keine Ahnung.

Bin selbst Wirtschaftswissenschaftler. Keine Ahnung wie man dieses Risiko des Totalschadens der Batterie sinnvoll einrechnen soll. Da dürfte man sich ja nie etwas kaufen. Viel rechnen muss man zudem auch nicht, die beste Variante wäre dann daa Fahrzeug alle 2-3 Jahre zu wechseln. Dann entgeht man dem Risiko, aber das kostet natürlich.

Ich glaube nicht das nach 7 Jahren oder länger noch die dann sehr alten Akkus produziert werden und auch nicht das man solange Akkus als Ersatzteil lagert, und neue Akkus benötigen ein anderes Batterie Management was Software/Hardware Änderungen am Fahrzeug notwendig macht.

Ist das nicht gerade erst ein EU Gesetz gekommen, wonach die Ersatzteilversorgung 7 Jahre nach Baureihenende gewährleistet sein muss?

Die Li-Ion Technik ist schon länger als 7 Jahre auf dem Markt. Ich halte es nicht für selbstverständlich, dass die Technik sich so gravierend ändert und nicht mehr verfügbar sein wird. Auch die Bauform ist egal, weil die Module alle aus ganz normalen Standardzellen besteht. Mittlerweile gibt es zwar einige Ankündigungen nicht mehr Standardzellen zu verwenden, aber soweit ich weiß gibt es noch niemanden, der das bisher umgesetzt hätte. Insofern kann man da einfach einzelne Zellen tauschen und das ist noch nicht mal so aufwendig, wie man sich das vorstellen mag.

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