Ärgernis Betonleitplanken

Ahoi!

Da in unseren Breiten immer mehr dieser unsäglichen Betonleitplanken aufgestellt werden, können wir Autofahrer (mal wieder) die Zeche zahlen.
Der Grund ist laut ADAC einfach ein geringer Kostenvorteil bei Errichtung dieser im doppelten Sinne abstoßenden Betonklötze im vergleich zu Stahlleitplanken. Und das gerngenommene Argument der höheren "Durchstoßsicherheit" bei Frontalkollisionen mit LKW.

Die Nachteile sind gewaltig:
- fast immer tödlich bei voller oder annähernder Frontalkollison (z.B. nach Schleudervorgang)
- umständlicher wieder instandzusetzen als Stahl
- Sandstrahleffekt bei schneller Vorbeifahrt durch Sandnester
(das war letzte Woche die Hölle auf der A5, es prasselte und prasselte, ich bin dann lieber auf die 80km/h Rechtsspur gewechselt, bevor ich meinen Wagen neu lackieren muß!)
- dadurch, das der Sand nicht wie bei Standardleitplanken auf dem Mittelstreifen im Gras zu liegen kommt, muß (müsste mal viel öfter!!!) der Kehrwagen auf die Autobahn - wie dämlich ist das denn?!?
- laut ADAC Studien sinkt auch noch die Aufnahmekapazität und die Durchschnittsgeschwindigkeit, da sich viele Autofahrer eingeengt fühlen und somit nur die rechte Spur nutzen - die BAB wird somit fast einspurig, vermehrte Staus und Unfälle sind die Folge - na Danke auch!

Was sind Eure Erfahrungen mit den "Betonkanälen", nerven sie Euch auch so? Auch schon sandgestrahlt worden?

Beste Grüße,

Ronntar

Beste Antwort im Thema

Denke mal an die Motorradfahrer. Die wären froh wenn es die überall geben würde. Das war auch ein Hauptgrund das zu ändern.
Da waren schon Einige nach einem Sturz "Kopflos"

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Zitat:

Original geschrieben von Hartgummifelge


Die Betonteile werden wie Nut- und Federbretter in einander gesteckt und stecken mit je 4-6 Zapfen im Asphalt oder Beton.
Ist ein Teil zu erneuern wird es nach oben raus gezogen und ein neues zwischen gesteckt. Das dauert etwa 15 min, statt 15-20 Stunden.
Da sie auch in den Kurven gesteckt sind, sind die Radienstücke entsprechend vorrätig und genauso schnell gezogen und gesteckt..
Es kann durchaus sein, das wegen der dadurch erhöhten Nachfrage nach Beton, der Block teurer ist, als der teure Plankenstahl, der pro Abschnitt incl. wuchten und Montage bis zu 1800 Euro kosten kann.

Danke für die fachmännischen Detailinfos. Du scheinst gut beim Mauerbau vor deiner Tür zugeschaut zu haben ;-) Ich bleib dabei: lieber sicherer Stahl als vermeintlichen Billig-Beton und wünsch dir eine unfallfreie Fahrt.

Straßenbauer oder Betonverkäufer? 🙄

Ich finde für meine Kfz-Steuer habe ich doch die beste Sicherheit verdient. Bleibe also beim Stahl. Hab eben mal geschaut und mich gewundert, wie viel Beton mittlerweile verbaut wird. Mann, mann, mann... So genug getalkt für heute. Bin weg.

Zitat:

Original geschrieben von Hartgummifelge


Die Betonteile werden wie Nut- und Federbretter in einander gesteckt und stecken mit je 4-6 Zapfen im Asphalt oder Beton.
Ist ein Teil zu erneuern wird es nach oben raus gezogen und ein neues zwischen gesteckt. Das dauert etwa 15 min, statt 15-20 Stunden.
Da sie auch in den Kurven gesteckt sind, sind die Radienstücke entsprechend vorrätig und genauso schnell gezogen und gesteckt..
Es kann durchaus sein, das wegen der dadurch erhöhten Nachfrage nach Beton, der Block teurer ist, als der teure Plankenstahl, der pro Abschnitt incl. wuchten und Montage bis zu 1800 Euro kosten kann.

Hier mal ein paar Infos zu den Betonleitplanken: http://de.wikipedia.org/wiki/Betonschutzwand

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Hier mal ein paar Infos zu den Betonleitplanken: http://de.wikipedia.org/wiki/Betonschutzwand

Zitat:

Die Wand ist in der Länge durch eine Eisenverstärkung so stabilisiert, das sie sich als ganzes Stück ausbeult. Der Durchbruch auf die Gegenfahrbahn wird damit verhindert.

Das war irgendwie alles was ich darin gefunden habe. Ob das nun ein Werbeversprechen ist, nachgewiesen wurde oder systembedingt gar nicht anders funktionieren kann, weiss ich nun leider auch nicht.

Da die deutsche Wikipedia viel zensiert und auch Fehlerkorrekturen verhindert, ist mein Vertrauen in die Aussage sehr eingeschränkt.

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Zitat:

Einerseits sollen Leitplanken so stabiel sein das sie einen 40 Tonner der mit 80km/h ins Schleudern gerät nicht auf die Gegenfahrbahn durchbrechen lässt, andererseits sollen die Leitplanken so stark nachgeben das ein PKW Fahrer relativ unverletzt bei einem Einschlag davon kommt. Können wir uns vielleicht drauf einigen was wichtiger ist? Beides scheint ja nicht realisierbar zu sein.

Deswegen evtl. einfach Beton und stahl kombinieren. Ob das mit dem Platz hinhaut keine ahnung aber eine durchgehende betonmauer zwischen den Stahlplanken sollte den pkws die kinetische energie nehmen und den lkws stellt sich dann der beton in den weg

Zitat:

Original geschrieben von Incoming


Da die deutsche Wikipedia viel zensiert und auch Fehlerkorrekturen verhindert, ist mein Vertrauen in die Aussage sehr eingeschränkt.

Das war ja jetzt nur als Einstieg in die Thematik gedacht. Von dort aus kann man sich über die Quellenangaben ja weiter informieren.

also bei mir in der gegend haben sie jetzt schon so ziemliches jedes autobahnstück mit betonleitwanden ausgekleidet.

Hab bis jetzt im Fahrgefühl keine Unterschiede feststellen können.
ausser das einem der Gegenverkehr entgegenkommen kann und nicht abblenden muss.

Sorry: was hier teilweise geschrieben wird, entbehrt jeder Grundlage.

Bitte hier informieren

(Berichte sowie die Datenblätter der einzelnen Systeme)

Die meisten Systeme mit Betonteilen haben durchaus mit Stahl vergleichbare dynamische Auslenkungen. Der Unterschied besteht in der Art der Kraftaufnahme: der Stahl kann nur durch Verformung Energie abbauen (und das nur wenig, weil: nicht viel Stahl dran), die Betonteile bauen durch die Aufnahme kinetischer Energie beim Beschleunigen derselben und die Reibung der Teile auf dem Untergrund (bei hinterfüllten Teilen auch durch die Verdrängung des Schotters oder Kieses) Energie sehr viel besser ab, weil sie durch das Flächengewicht auf das Fahrzeug abgestimmt werden können.

Gruß SRAM

Grrr: ich hasse java --> suchkriterium Eingabe: Rückhaltesysteme // ordne nach: Datum --> dann Module anschauen

Zitat:

Original geschrieben von SRAM


Sorry: was hier teilweise geschrieben wird, entbehrt jeder Grundlage.

Bitte hier informieren

(Berichte sowie die Datenblätter der einzelnen Systeme)

Die meisten Systeme mit Betonteilen haben durchaus mit Stahl vergleichbare dynamische Auslenkungen. Der Unterschied besteht in der Art der Kraftaufnahme: der Stahl kann nur durch Verformung Energie abbauen (und das nur wenig, weil: nicht viel Stahl dran), die Betonteile bauen durch die Aufnahme kinetischer Energie beim Beschleunigen derselben und die Reibung der Teile auf dem Untergrund (bei hinterfüllten Teilen auch durch die Verdrängung des Schotters oder Kieses) Energie sehr viel besser ab, weil sie durch das Flächengewicht auf das Fahrzeug abgestimmt werden können.

Gruß SRAM

Grrr: ich hasse java --> suchkriterium Eingabe: Rückhaltesysteme // ordne nach: Datum --> dann Module anschauen

Ich habe mal bei oben genannten LInk von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) reingeschaut und habe das hier gefunden: ... , stellt sich die Frage, ob derzeit mit dem zunehmenden Einsatz von steifen Schutzeinrichtungen eine sich mittelfristig offenbarende Gefährdung von Pkw-lnsassen aufgebaut wird...

Hier direkt zu dem Beitrag.
http://www.bast.de/.../fp-laufend-v4.html
(Punkt 3 der laufenden Forschungsprojekte: Insassenbelastung beim Anprall moderner Pkw an Schutzeinrichtungen (82.372)

, was mich in meiner Meinung bestätigt, dass Stahl mehr Sicherheit beim Unfal bietet. Danke für den Hinweis.

Zitat:

Original geschrieben von M-otto


Hier direkt zu dem Beitrag.
http://www.bast.de/.../fp-laufend-v4.html
(Punkt 3 der laufenden Forschungsprojekte: Insassenbelastung beim Anprall moderner Pkw an Schutzeinrichtungen (82.372)

, was mich in meiner Meinung bestätigt, dass Stahl mehr Sicherheit beim Unfal bietet. Danke für den Hinweis.

Dort steht u.a.:

"In Deutschland kommen zunehmend steife Schutzeinrichtungen zum Einsatz, da diese eine hohe Durchbruchsicherheit - auch für Busse oder schwere Lkw - bieten. "

Damit wird suggeriert daß Stahl eben weniger Sicherheit bei einem Unfall bietet.

Zitat:

Original geschrieben von Incoming



Zitat:

Original geschrieben von M-otto


Hier direkt zu dem Beitrag.
http://www.bast.de/.../fp-laufend-v4.html
(Punkt 3 der laufenden Forschungsprojekte: Insassenbelastung beim Anprall moderner Pkw an Schutzeinrichtungen (82.372)

, was mich in meiner Meinung bestätigt, dass Stahl mehr Sicherheit beim Unfal bietet. Danke für den Hinweis.

Dort steht u.a.:
"In Deutschland kommen zunehmend steife Schutzeinrichtungen zum Einsatz, da diese eine hohe Durchbruchsicherheit - auch für Busse oder schwere Lkw - bieten. "

Damit wird suggeriert daß Stahl eben weniger Sicherheit bei einem Unfall bietet.

Die Frage ist wohl eher, welche Sicherheit bevorzuge ich an welcher Stelle. Insassenschutz = Stahl und Durchbruchschutz = Beton.

Wenn ich hier jetzt richtig rauslese.

Wie kann etwas, wie eine Leitplanke, weniger Sicherheit bieten, die, durch Verformung Energie abbaut, statt, den in eine Betonleitwand Einschlagenden unberechenbar umher zu schleudern oder zum Überschlag zu bringen?
Motorradfahrern ists egal, ob sie an der Mauer zerschellen oder in den Gegenverkehr fallen, oder durch Leitplanken verletzt oder getötet werden.
Fangseile, wie in den USA erprobt und eingesetzt, standen nicht auf der Liste. Die, zwar für PKW und LKW gleichermassen optimal sind, können Motorradfahrer mindestens 3 teilen.

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk



Zitat:

Original geschrieben von Incoming


Dort steht u.a.:
"In Deutschland kommen zunehmend steife Schutzeinrichtungen zum Einsatz, da diese eine hohe Durchbruchsicherheit - auch für Busse oder schwere Lkw - bieten. "

Damit wird suggeriert daß Stahl eben weniger Sicherheit bei einem Unfall bietet.

Die Frage ist wohl eher, welche Sicherheit bevorzuge ich an welcher Stelle. Insassenschutz = Stahl und Durchbruchschutz = Beton.
Wenn ich hier jetzt richtig rauslese.

Eine Lösung wäre wohl hier zu finden:

http://www.bast.de/.../fp-laufend-v4.html

(Vorletzter Beitrag: Eignung von Schutzeinrichtungstypen im Mittelstreifen von Autobahnen (03.412)

Aber die Forschung bei der BAST läuft anscheinend noch.

Wenn die modernen Stahlschutzplanken, wie die bei der Bast angegebenen Super-Rail auch schwere LKW-aufhalten, ist die Frage ob Stahl oder Beton auch für den Durchbruchschutz gelöst und man kann es mit den Stahlleitplanken in allen Bereichen sicher machen.

Habe dazu hier noch was von der Uni Wuppertal gefunden, was ganz interessant ist:
http://www.buw-output.uni-wuppertal.de/ausgabe3/gerlach/

Und evtl. hier noch was - ist natürlich nicht ganz objektiv:
http://www.stahl-info.de/Stahlschutzplanken/anforderungen.htm

Möglich, aber klar ist wohl auch, je mehr Durchbruchsicher die Stahlplanke sein wird, desto weniger wird sie Aufprallenergie abnehmen können, oder?

Vielleicht sollte man jemand von der Stahlindustrie mal befragen (Vielleicht liest ja auch jemand mit und kann mal als Profi Auskunft geben) 🙂 Oder jemand der sich im Straßenbau auskennt? Ich denke, dass es Produkte aus Stahl gibt, die beides können. Wenn nicht, müsste man die erfinden, aber ich denke, dass da jemand schon vor uns aufgestanden ist.

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Möglich, aber klar ist wohl auch, je mehr Durchbruchsicher die Stahlplanke sein wird, desto weniger wird sie Aufprallenergie abnehmen können, oder?
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