Ärgernis Betonleitplanken

Ahoi!

Da in unseren Breiten immer mehr dieser unsäglichen Betonleitplanken aufgestellt werden, können wir Autofahrer (mal wieder) die Zeche zahlen.
Der Grund ist laut ADAC einfach ein geringer Kostenvorteil bei Errichtung dieser im doppelten Sinne abstoßenden Betonklötze im vergleich zu Stahlleitplanken. Und das gerngenommene Argument der höheren "Durchstoßsicherheit" bei Frontalkollisionen mit LKW.

Die Nachteile sind gewaltig:
- fast immer tödlich bei voller oder annähernder Frontalkollison (z.B. nach Schleudervorgang)
- umständlicher wieder instandzusetzen als Stahl
- Sandstrahleffekt bei schneller Vorbeifahrt durch Sandnester
(das war letzte Woche die Hölle auf der A5, es prasselte und prasselte, ich bin dann lieber auf die 80km/h Rechtsspur gewechselt, bevor ich meinen Wagen neu lackieren muß!)
- dadurch, das der Sand nicht wie bei Standardleitplanken auf dem Mittelstreifen im Gras zu liegen kommt, muß (müsste mal viel öfter!!!) der Kehrwagen auf die Autobahn - wie dämlich ist das denn?!?
- laut ADAC Studien sinkt auch noch die Aufnahmekapazität und die Durchschnittsgeschwindigkeit, da sich viele Autofahrer eingeengt fühlen und somit nur die rechte Spur nutzen - die BAB wird somit fast einspurig, vermehrte Staus und Unfälle sind die Folge - na Danke auch!

Was sind Eure Erfahrungen mit den "Betonkanälen", nerven sie Euch auch so? Auch schon sandgestrahlt worden?

Beste Grüße,

Ronntar

Beste Antwort im Thema

Denke mal an die Motorradfahrer. Die wären froh wenn es die überall geben würde. Das war auch ein Hauptgrund das zu ändern.
Da waren schon Einige nach einem Sturz "Kopflos"

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Zitat:

Original geschrieben von Fallgeschwindigkeit


Vielleicht sollte man jemand von der Stahlindustrie mal befragen (Vielleicht liest ja auch jemand mit und kann mal als Profi Auskunft geben) 🙂 Oder jemand der sich im Straßenbau auskennt? Ich denke, dass es Produkte aus Stahl gibt, die beides können. Wenn nicht, müsste man die erfinden, aber ich denke, dass da jemand schon vor uns aufgestanden ist.

Zitat:

Original geschrieben von Fallgeschwindigkeit



Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Möglich, aber klar ist wohl auch, je mehr Durchbruchsicher die Stahlplanke sein wird, desto weniger wird sie Aufprallenergie abnehmen können, oder?

Ein aufnehmen von Energie ohne nachgeben wird es kaum geben. Da der Mittelstreiefen in den meisten Fällen nicht gerade breit ist, bzw. Brückenüberhänge nicht lang, sind hier eh gewisse Grenzen gesetzt.

Zitat:

Original geschrieben von Incoming



Dort steht u.a.:
"In Deutschland kommen zunehmend steife Schutzeinrichtungen zum Einsatz, da diese eine hohe Durchbruchsicherheit - auch für Busse oder schwere Lkw - bieten. "

Was hat denn die Durchbruchsicherheit mit Steifigkeit zu tun? Ein System ist dann durchbruchsicher, wenn es möglichst viel Energie aufnehmen kann. Und hier dürften mit Erde/Kies hinterfüllte Betonwände gegenüber Stahlschienen fast immer im Vorteil sein. Es sei denn, man spart bei der Erde.

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Möglich, aber klar ist wohl auch, je mehr Durchbruchsicher die Stahlplanke sein wird, desto weniger wird sie Aufprallenergie abnehmen können, oder?

Moderne Leitplanken aus Stahl, ich sag mal „intelligente“ Leitplanken, können beides: PKW schonend auffangen und LKW am Durchbruch hindern.

Wie das geht? Vorne zur Fahrbahn hin ist eine ganz normale Planke. Dahinter ist eine stabile Konstruktion aus Pfosten und Kästen. Zwischen Planke und Kasten sitzen sogenannte Deformationselemente. Dadurch ist die Planke zur Fahrbahn hin nachgiebig und baut Energie ab (PKW). Erst wenn der Verformungsbereich aufgebraucht ist (LKW), kommt das enorm stabile Kastensystem zur Wirkung. Ihr könnt solche Systeme manchmal auf der Autobahn sehen, sind ca. 1,2 m hoch. Heißen z. B. Super-Rail. Werden aber wenig eingesetzt. Zu teuer?

Wenn jetzt noch zwischen Unterkante der Planke und dem Erdboden ein Längsblech angebracht ist, das auch die Pfosten nach vorne abdeckt, ist auch ein besserer Schutz für die Motorradfahrer da. Gibt es alles. Heißt z. B. System Euskirchen. Sieht man aber selten. Zu teuer?

Ich glaube nicht, dass Beton durchbruchsicher ist. Zerplatzt, wenn LKW dagegen fährt. Hunderte Kilo schwere Brocken fliegen in den Gegenverkehr. Oder: LKW wird hart gestoppt. Da kein Energieverzehr rauscht die Ladung (25 to) weiter und fliegt über die Betonwand auf die Gegenfahrbahn. Auch keine schöne Vorstellung.

Warum werden zu wenig „intelligente“ Leitplanken eingesetzt? Betonlobby? Sparzwang auf unsere Kosten? Betonköpfe in der Straßenbauverwaltung?

Wir zahlen jede Menge hochwertige Sprit- und sonstige Steuern. Dann können wir doch auch hochwertige Systeme für unsere Sicherheit verlangen.

Gant8

Zitat:

Wie das geht? Vorne zur Fahrbahn hin ist eine ganz normale Planke. Dahinter ist eine stabile Konstruktion aus Pfosten und Kästen. Zwischen Planke und Kasten sitzen sogenannte Deformationselemente. Dadurch ist die Planke zur Fahrbahn hin nachgiebig und baut Energie ab (PKW). Erst wenn der Verformungsbereich aufgebraucht ist (LKW), kommt das enorm stabile Kastensystem zur Wirkung. Ihr könnt solche Systeme manchmal auf der Autobahn sehen, sind ca. 1,2 m hoch. Heißen z. B. Super-Rail. Werden aber wenig eingesetzt. Zu teuer?

Wie ich schonmal sagte, zu breit für die Mittelspur oder bestehende Brückenränder?

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Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk



Zitat:

Wie das geht? Vorne zur Fahrbahn hin ist eine ganz normale Planke. Dahinter ist eine stabile Konstruktion aus Pfosten und Kästen. Zwischen Planke und Kasten sitzen sogenannte Deformationselemente. Dadurch ist die Planke zur Fahrbahn hin nachgiebig und baut Energie ab (PKW). Erst wenn der Verformungsbereich aufgebraucht ist (LKW), kommt das enorm stabile Kastensystem zur Wirkung. Ihr könnt solche Systeme manchmal auf der Autobahn sehen, sind ca. 1,2 m hoch. Heißen z. B. Super-Rail. Werden aber wenig eingesetzt. Zu teuer?

Wie ich schonmal sagte, zu breit für die Mittelspur oder bestehende Brückenränder?

Schwachsinn, haben die bei uns einfach draufgesetzt und fertig 😉

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk



Zitat:

Wie das geht? Vorne zur Fahrbahn hin ist eine ganz normale Planke. Dahinter ist eine stabile Konstruktion aus Pfosten und Kästen. Zwischen Planke und Kasten sitzen sogenannte Deformationselemente. Dadurch ist die Planke zur Fahrbahn hin nachgiebig und baut Energie ab (PKW). Erst wenn der Verformungsbereich aufgebraucht ist (LKW), kommt das enorm stabile Kastensystem zur Wirkung. Ihr könnt solche Systeme manchmal auf der Autobahn sehen, sind ca. 1,2 m hoch. Heißen z. B. Super-Rail. Werden aber wenig eingesetzt. Zu teuer?

Wie ich schonmal sagte, zu breit für die Mittelspur oder bestehende Brückenränder?

Nur wenige Stellen sind zu schmal. Die Mittelspur der deutschen Autobahnen ist fast immer gut 3 m breit. Sieht man beim Vorbeifahren gar nicht so. Kann man aber gut sehen, wenn man mal auf einer Brücke über der BAB über dem Mittelstreifen steht und runterguckt.

Auf Brücken stehen eher weniger Betonwände, meine ich. Sind wohl zu schwer.

Gant8

Zitat:

Original geschrieben von Byrus



Zitat:

Original geschrieben von Incoming



Dort steht u.a.:
"In Deutschland kommen zunehmend steife Schutzeinrichtungen zum Einsatz, da diese eine hohe Durchbruchsicherheit - auch für Busse oder schwere Lkw - bieten. "
Was hat denn die Durchbruchsicherheit mit Steifigkeit zu tun? Ein System ist dann durchbruchsicher, wenn es möglichst viel Energie aufnehmen kann. Und hier dürften mit Erde/Kies hinterfüllte Betonwände gegenüber Stahlschienen fast immer im Vorteil sein. Es sei denn, man spart bei der Erde.

Durchbruchsicherheit und Steifigkeit sind zwei Eigenschaften ,die sich gegenseitig beeinflussen. Superrail ist deshalb so durchbruchsicher,weil das System auch nachgibt und damit selbst 40 Tonner umgelenkt werden. Bei Betonsystemen, besonders wenn sie mit Erde/Kies hinterfüllt sind, besteht die Gefahr wie die Praxis auch zeigt,dass die LKW aufsteigen und sich über die Wand "abwickeln". Systeme, die hinterfüllt sind nehmen eben überhaupt keine Energie auf.

Zitat:

Original geschrieben von Richard Roller



Zitat:

Original geschrieben von Byrus


Was hat denn die Durchbruchsicherheit mit Steifigkeit zu tun? Ein System ist dann durchbruchsicher, wenn es möglichst viel Energie aufnehmen kann. Und hier dürften mit Erde/Kies hinterfüllte Betonwände gegenüber Stahlschienen fast immer im Vorteil sein. Es sei denn, man spart bei der Erde.

Durchbruchsicherheit und Steifigkeit sind zwei Eigenschaften ,die sich gegenseitig beeinflussen. Superrail ist deshalb so durchbruchsicher,weil das System auch nachgibt und damit selbst 40 Tonner umgelenkt werden. Bei Betonsystemen, besonders wenn sie mit Erde/Kies hinterfüllt sind, besteht die Gefahr wie die Praxis auch zeigt,dass die LKW aufsteigen und sich über die Wand "abwickeln". Systeme, die hinterfüllt sind nehmen eben überhaupt keine Energie auf.

Das leuchtet mal ein. Wenn da auch noch Erde oder Kies dahinterliegt tut sich da gar nix mehr. Und was ich da auch immer wieder mal gesehen habe ist, dass der Erdstreifen zwischen den Betonwänden mit Gras bewachsen ist. das muss ja schließlich auch regelmäßig abgeschnitten werden. Also Pflegevorteil/Kosten ist bei Beton auch nicht gegeben. Dann lieber Leitplanken aus Stahl. Die sind wenigstens sicher.

Werden denn Unterhaltskosten bei den Kommunen berücksichtigt? Kann man das mal quantifizieren, was der kostet? Ich denke, da schaut keiner so genau hin, oder?

Zitat:

Original geschrieben von M-otto



Zitat:

Original geschrieben von Richard Roller



Durchbruchsicherheit und Steifigkeit sind zwei Eigenschaften ,die sich gegenseitig beeinflussen. Superrail ist deshalb so durchbruchsicher,weil das System auch nachgibt und damit selbst 40 Tonner umgelenkt werden. Bei Betonsystemen, besonders wenn sie mit Erde/Kies hinterfüllt sind, besteht die Gefahr wie die Praxis auch zeigt,dass die LKW aufsteigen und sich über die Wand "abwickeln". Systeme, die hinterfüllt sind nehmen eben überhaupt keine Energie auf.
Das leuchtet mal ein. Wenn da auch noch Erde oder Kies dahinterliegt tut sich da gar nix mehr. Und was ich da auch immer wieder mal gesehen habe ist, dass der Erdstreifen zwischen den Betonwänden mit Gras bewachsen ist. das muss ja schließlich auch regelmäßig abgeschnitten werden. Also Pflegevorteil/Kosten ist bei Beton auch nicht gegeben. Dann lieber Leitplanken aus Stahl. Die sind wenigstens sicher.

Zitat:

Original geschrieben von Fallgeschwindigkeit


Werden denn Unterhaltskosten bei den Kommunen berücksichtigt? Kann man das mal quantifizieren, was der kostet? Ich denke, da schaut keiner so genau hin, oder?


Wär mal interessant, auch im Vergleich. Aber ich denke der Aufwand für die Datenerhebung ist zu groß.

Schaden ist Schaden und hier spielt es am Ende keine Rolle ob man sich den von einer Metall Leitplanke oder Betonleitplanke geholt hat. Die Fahrspuren sind zwischen 3meter und 3,5meter breit und wer sich mit einem Fahrzeug nicht traut der noch nicht mal 2meter Breit ist zu fahren, sollte überlegen sich überhaupt ans Steuer zu setzten.

Alte Metallleitplanken sind auch schwerer auszutauschen als neue, da hier alles fest rostet. Betonleitplanken sind hier auch nicht aufwendiger zu ersetzten, da es sich hier um trocken Beton handelt, das gepresst wird. Durch dieses Verfahren kann man eine größere Strecke mit Leitplanken versehen als wie es bei den Metallleitplanken der Fall ist. Die Betonleitplanken rosten nicht und wenn hier kein Schaden entsteht, halten sie auch ein Leben lang. Egal ob Beton oder Metall, gepflanzt wird hier meistens immer, so dass gehöltzer pflege hier in beiden Fällen vorkommt.

Zitat:

Original geschrieben von cpedv


Schaden ist Schaden und hier spielt es am Ende keine Rolle ob man sich den von einer Metall Leitplanke oder Betonleitplanke geholt hat. Die Fahrspuren sind zwischen 3meter und 3,5meter breit und wer sich mit einem Fahrzeug nicht traut der noch nicht mal 2meter Breit ist zu fahren, sollte überlegen sich überhaupt ans Steuer zu setzten.

Alte Metallleitplanken sind auch schwerer auszutauschen als neue, da hier alles fest rostet. Betonleitplanken sind hier auch nicht aufwendiger zu ersetzten, da es sich hier um trocken Beton handelt, das gepresst wird. Durch dieses Verfahren kann man eine größere Strecke mit Leitplanken versehen als wie es bei den Metallleitplanken der Fall ist. Die Betonleitplanken rosten nicht und wenn hier kein Schaden entsteht, halten sie auch ein Leben lang. Egal ob Beton oder Metall, gepflanzt wird hier meistens immer, so dass gehöltzer pflege hier in beiden Fällen vorkommt.

Selbst die Fachleute von Straßen nrw bestätigen, dass die Unfallfolgen bei Beton schlimmer sind (insbesondere wenn der Anprallwinkel etwas größer ist)

Metallplanken auszutauschen ist kein Ding. selbst verrostete Schrauben sind überhaupt kein Problem. Überhaupt hält heute die Zinkschicht mehr als 30 Jahre- Bei Beton gibt es Setzrisse und manchmal Betonkrebs, bei dem nicht klar ist, was die Ursache ist und was man dagegen tun kann.

meist werden Ortbetonwände verwendet. Bei der Reparatur müssen die mindestens eine Woche abbinden, bevor die Spur wieder freigegeben werden kann. Normalerweise braucht Beton sogar mindestens 28 Tage bis er weitgehenst abgebunden ist.

Flüssig Beton wir nur bei Fundamente verwendet und für kleinere Reparaturen aber nicht bei längere Strecken. Trockenbeton dass gepresst wiird, wird auch bei der Herstellung von Betonringe in Betonwerke verwendet, dort stellt man am Tag an die 200 Ringe her die dann frei stehen. Natürlich müssen diese dann auch aushärten. Zudem wird manchmal auch Fertigbetonteile verwendet. Ich komme aus diesem Berufszweig und kenne dieses Verfahren und habe selbst schon oft genug auf AB Fertigbetonteile gesetzt und die Herstellung oft genug gesehen.

Gruß Gero

Zitat:

Original geschrieben von cpedv


Flüssig Beton wir nur bei Fundamente verwendet und für kleinere Reparaturen aber nicht bei längere Strecken. Trockenbeton dass gepresst wiird, wird auch bei der Herstellung von Betonringe in Betonwerke verwendet, dort stellt man am Tag an die 200 Ringe her die dann frei stehen. Natürlich müssen diese dann auch aushärten. Zudem wird manchmal auch Fertigbetonteile verwendet. Ich komme aus diesem Berufszweig und kenne dieses Verfahren und habe selbst schon oft genug auf AB Fertigbetonteile gesetzt und die Herstellung oft genug gesehen.

Gruß Gero

Ja, es gibt auch Pressbeton und Fertigteile. Aber die meisten Wände auf Autobahnen werden vor Ort mit Nassbeton gefertigt. Diese Verfahren ist viel billiger(ca. 50%) als Pressbeton-wenn auch bei weiten nicht die Betonqualität von Fertigteilen erreicht wird.

Habe ich aber seltener gesehen und ich war die letzten Jahren 12-14 Stunden am Tag am Fahren und dass 15 Jahre lang als LKW-Fahrer. Kann man aber leicht sehen, die gegossene sind abgerundeter und die gepressten sind hier eckiger und Grade. Sehen hässlicher aus. Ich spreche hier aber von Betonleitplanken und nicht von Wänden.

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