Additive zur "Motorreinigung"
Hallo in die Runde,
also da Ich und meine Benz E 240 (Avantgarde), Bj 99 (60000 km), hier neu sind,habe ich bestimmt noch 1000 fragen
und das ist eine: Additive zur "Motorreinigung" macht das wirklich sinn?
Ich habe gestern meinen Nachbar getroffen und er meinte ich soll mir sowas in den Tank kippen. Da frag ich doch lieber mal nach!!
freu mich jetzt schon über eure Antworten!!
vg chrissy
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von hotw
Wenn man Motor-Talk glaubt, darf man den Motor nicht reinigen/spülen, das Getriebe aber schon!?Kann mir das mal jemand erklären?
Hallo zusammen,
hallo hotw,
ich greife deinen Einwurf auf, weil ich in der Gegenüberstellung von Motor und Getriebe hinsichtlich der notwendigerweise zu verwendenden Schmieröle eine Bedeutung sehe und keinen Konflikt.
Verbrennungsmotoren sowie Getriebe werden konstruiert und ein Konstruktionselement und Betriebsstoff ist jeweils das Schmieröl. Motoren werden auf Motorölwechsel hin ausgelegt, weil die Wirksamkeit von Additiven abhängig von den Betriebsstunden bzw. Laufleistungen nicht unbegrenzt ist. Motoröle weisen u. a. Reinigungsmittel auf, die Schmutzpartikel umhüllen in Schwebe halten (und bei einem Ölwechsel ausschwemmen), die in Getriebeölen dagegen fehlen. Getriebeöle dagegen haben hohe Anteile von Hochdruck-Additiven, die ein Fressen von hochbelasteten aufeinander rollenden Teilen verhindern sollen.
Getriebe werden i.d.R. auch auf Ölwechsel hin konstruiert, der z. B. für die mechanisch-hydraulischen Baumuster 722.2/.3/.4/.5 nach Hersteller-Vorgabe bei normaler Belastung alle 60.000 km fällig ist. Das Getriebe-Baumuster 722.6 hingegen wurde nicht auf Getriebeölwechsel hin konstruiert, sondern auf eine Lebensdauerbefüllung mit Getriebeöl.
Die Kehrtwendung vollzog der Hersteller Mercedes-Benz nach allseits bekannten Problemen bereits im März 2005 und schreibt seit dem auch für Getriebe-Baumuster 722.6 einen einmaligen Getriebeölwechsel nach 60.000 km vor. Vergessen oder übersehen wird dabei allerdings auch der damalige Umstieg auf ein Getriebeöl mit einer anderen Spezifikation nach MB-Blatt 236.12 statt MB-Blatt 236.10 und seit 6/2010 werden für 722.6-Getriebe Getriebeöle nach MB-Blatt 236.14 vorgeschrieben.
Doch wie soll bei einem Getriebe das komplette Getriebeöl ausgetauscht werden, wenn es konstruktionsbedingt nicht für einen Ölwechsel auslegt wurde? Wenn die Ölwanne abgeschraubt wird verbleiben trotzdem 2-3 Liter Getriebeöl im Wandler und in den Leitungen zum Kühler.
Wechseln oder spülen? Hier hilft mir die Bedeutung des Wortes ein wenig weiter. Mit wechseln verbinde ich erneuern und ersetzen, mit spülen bewegen und schwemmen. Bei einer Getriebeölspülung drückt das neue Getriebeöl das restliche alte zu ersetzende Getriebeöl aus dem Wandler und aus den Leitungen zum Kühler in den Altöl-Kanister heraus, bevor es das alte Getriebeöl ersetzt. Mit dem sog. Automatikölwechselsystem geht also einem Getriebeölwechsel ein Ausschwemmen des alten Getriebeöls voraus. Dabei werden eingelagerte Partikel ausgewaschen. Um diesen Reinigungsvorgang zu unterstützen, kann Automatikgetriebereiniger verwendet werden.
Dieser Reinigungsvorgang ist bei einem Motorölwechsel nicht notwendig, weil Motoröl wie oben beschrieben reinigende Additive enthält, die evt. Partikel umhüllen und bei einem Motorölwechsel ausschwemmen.
LG, Walter
22 Antworten
Hallo sentei,
Zitat:
Wer sich zuviel Sorgen macht, überträgt das irgendwann als "Bad vibration" auf sein Auto...
daran muß ich immer denken, wenn ich regelmässig einen bestimmten 290er T Vormopf sehe.
Früher mal schwarz - jetzt grau meliert von jahrelangem Dreck, im Laderaum tonnenweise Schutt und Malerfarbe, vorne eine Mülldeponie, die jeder Beschreibung spottet...🙁🙄😕
Aber...kein nenneswerter Rost und gerade hier müsste er gut zu sehen sein - und brav fahren tut der Arme scheinbar auch noch, sonst würde ich ihn ja nicht immer wieder sehen.: rolleyes:
Hallo an Alle,
erstmal Danke, ich lass von dem Zeug die Finger weg,versprochen!! Ich habe, bei meinen Autos immer so nach "10000 +- km" das Öl + Filter gewechselt.
das war dann zwar immer 5W 40 Öl! Bei mir ging noch kein Motor kaputt,grins!!
Darf ich bei meinem Benz so weiter machen oder soll ich wirklich erst nach 25000 km das 0W 40 Öl nehmen?
vl Chrissy
Ich würde so weiter machen, oder das 0/W40 nehmen und garantiert nicht erst nach 25000 sondern schon nach 15000 wechseln.
Im Display erscheint turnusgemäß ein Hinweis , wann ein Assyst fällig ist , bei dem dann ja auch das Öl gewechselt wird . Das wird ca. alle 22 000 km fällig , vorher brauchst du auch nichts zu wechseln .
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Freigegeben ist das Mobil1 0W40 laut meinem 🙂 bis 25.000 km völlig problemlos. Kannst auch schon ab 20.000 an einen Wechsel denken, aber 15.000 ist bei diesem Öl vollkommen übertrieben.
Zitat:
Original geschrieben von hotw
Wenn man Motor-Talk glaubt, darf man den Motor nicht reinigen/spülen, das Getriebe aber schon!?Kann mir das mal jemand erklären?
Hallo zusammen,
hallo hotw,
ich greife deinen Einwurf auf, weil ich in der Gegenüberstellung von Motor und Getriebe hinsichtlich der notwendigerweise zu verwendenden Schmieröle eine Bedeutung sehe und keinen Konflikt.
Verbrennungsmotoren sowie Getriebe werden konstruiert und ein Konstruktionselement und Betriebsstoff ist jeweils das Schmieröl. Motoren werden auf Motorölwechsel hin ausgelegt, weil die Wirksamkeit von Additiven abhängig von den Betriebsstunden bzw. Laufleistungen nicht unbegrenzt ist. Motoröle weisen u. a. Reinigungsmittel auf, die Schmutzpartikel umhüllen in Schwebe halten (und bei einem Ölwechsel ausschwemmen), die in Getriebeölen dagegen fehlen. Getriebeöle dagegen haben hohe Anteile von Hochdruck-Additiven, die ein Fressen von hochbelasteten aufeinander rollenden Teilen verhindern sollen.
Getriebe werden i.d.R. auch auf Ölwechsel hin konstruiert, der z. B. für die mechanisch-hydraulischen Baumuster 722.2/.3/.4/.5 nach Hersteller-Vorgabe bei normaler Belastung alle 60.000 km fällig ist. Das Getriebe-Baumuster 722.6 hingegen wurde nicht auf Getriebeölwechsel hin konstruiert, sondern auf eine Lebensdauerbefüllung mit Getriebeöl.
Die Kehrtwendung vollzog der Hersteller Mercedes-Benz nach allseits bekannten Problemen bereits im März 2005 und schreibt seit dem auch für Getriebe-Baumuster 722.6 einen einmaligen Getriebeölwechsel nach 60.000 km vor. Vergessen oder übersehen wird dabei allerdings auch der damalige Umstieg auf ein Getriebeöl mit einer anderen Spezifikation nach MB-Blatt 236.12 statt MB-Blatt 236.10 und seit 6/2010 werden für 722.6-Getriebe Getriebeöle nach MB-Blatt 236.14 vorgeschrieben.
Doch wie soll bei einem Getriebe das komplette Getriebeöl ausgetauscht werden, wenn es konstruktionsbedingt nicht für einen Ölwechsel auslegt wurde? Wenn die Ölwanne abgeschraubt wird verbleiben trotzdem 2-3 Liter Getriebeöl im Wandler und in den Leitungen zum Kühler.
Wechseln oder spülen? Hier hilft mir die Bedeutung des Wortes ein wenig weiter. Mit wechseln verbinde ich erneuern und ersetzen, mit spülen bewegen und schwemmen. Bei einer Getriebeölspülung drückt das neue Getriebeöl das restliche alte zu ersetzende Getriebeöl aus dem Wandler und aus den Leitungen zum Kühler in den Altöl-Kanister heraus, bevor es das alte Getriebeöl ersetzt. Mit dem sog. Automatikölwechselsystem geht also einem Getriebeölwechsel ein Ausschwemmen des alten Getriebeöls voraus. Dabei werden eingelagerte Partikel ausgewaschen. Um diesen Reinigungsvorgang zu unterstützen, kann Automatikgetriebereiniger verwendet werden.
Dieser Reinigungsvorgang ist bei einem Motorölwechsel nicht notwendig, weil Motoröl wie oben beschrieben reinigende Additive enthält, die evt. Partikel umhüllen und bei einem Motorölwechsel ausschwemmen.
LG, Walter
Abgesehen von der perfekten literarischen Form von Walters Analyse möchte ich doch stark anzweifeln, dass im Getriebeöl keine Dispergenzien drin seien -- andere bzw. in anderer Zusammenstellung sehr wohl, da Ruß und Versauerung durch SO2-Eintrag nicht vorkommen, aber Metall- und Sinterabrieb von dem Lamellenkupplungen sehr wohl.
Ich seh das pragmatischer: Bei einem "normalen" Motor genügt ein Ölwechsel ebenso wie bei einem "normalen" AT-Getriebe. Aber weder ist ein bei Verwendung von minderwertigen Ölen zur Verschlammung neigender 240er normal, noch ein AT-Getriebe, das keine Ablassschraube am Wandler hat. 😁 Also warum nicht mal mit dem Reiniger reingehen?
Hallo zusammen,
hallo AD,
leider ist es mir (noch) nicht gelungen, z. B. die genaue Formulierung von Fuchs Titan ATF 4134 hinsichtlich waschaktiver Zusätze zu ergründen, aber bei Getriebeölen sind generell Reibwertveränderer nicht erwünscht, damit die Synchronisation in den Gängen beim Schaltgetriebe und die Funktion von Reiblamellen bei Automatikgetrieben nicht beeinträchtigt werden. Detergentien und Dispersantien (waschen und Partikel in Schwebe halten) könnten in Getriebeölen die Reibung reduzieren, wenn diese in ihrer Leistung nachlassen und deren Rückstände die Poren der Reibungsoberfläche blockieren. Mit Sicherheit sind zu diesem Thema Labor-Untersuchungen angestellt worden, vielleicht meldet sich dazu noch jemand zu Wort.
LG, Walter