Additive im Gas zur Verhinderung von Motorschäden
Hallo Leute,
hab kürzlich einen Bericht gelesen, dass über eine geregelte einheitliche Zusetzung von Ventilschutzadditiven zum LPG nachgedacht und verhandelt wird.
Weiß da jemand schon was Genaueres darüber, oder ist das noch ferne Zukunftsmusik?
Danke und Gruß
DOIT
22 Antworten
Ich kenne einen Campingladen, der Gasflaschen selbst abfüllt und eine Autogastankstelle betreibt (diese aber auch mit "100% Propan" bewirbt). Getankt habe ich dort aus diesen Gründen aber nie 😉 Der hat auch jedenfalls nur einen großen Tank auf dem Hof und (vermutlich) einfach nur 2 Abrechnungssysteme. Einmal fürs Heizen und das andere fürs Auto.
Es geht dabei ja nur um die Abrechnung der Steuern, das Gas kann laut aktueller Norm das selbe sein (muss aber nicht, meist ist der Butananteil beim Autogas höher). Einfärbung wie bei Diesel / Heizöl gibts jedenfalls nicht 😉 Ist auch nicht so einfach... womit wir wieder bei den Additiven wären, deren gleichmäßige Beimischung wohl sehr schwer ist, sonst wäre sowas schon längst auf dem Markt.
Theoretisch könnten halbwegs lösliche Kaliumsalze durch den Filter einfach durchgerissen werden, aber so richtig gut gefällt mir der Gedanke nicht. Kalisalze von Alkoholen (K-Ethanolat) sind sehr stark basisch, und damit ätzend, gleiches für höhere wie Isopropylat oder Butylat. Zudem setzen die sich bereits mit Spuren von Wasser zu Kaliumhydroxid um. Feststoff, im Kraftstoff unlöslich und gut als WC Reiniger zu gebrauchen. Damit bleiben Carbonsäuren übrig, die sind nicht wirklich hydrolyseemmpfindlich, aber eigentlich recht unlöslich. Macht man an die Karbonsäuren Ketten dran, hat man die bisher üblichen Fettsäuren (Seifen).
Ich denke, man könnte mal mit C5/C6 Karbonsäuren nebst Kalisalzen Versuche wagen. Mit Glück gehts, zudem sind die C6 Körper noch recht billig in der Herstellung. Was man von klassischen "Salzlösern" für organische Medien wie Kronenethern nicht behaupten kann. Ein relativ hoher Dampfdruck der Salze (Widerspruch in sich) wäre von Vorteil, dann hätte das Zeug ne Chance durchzukommen. Die benötigten Mengen sind ja gering.
@Zinnenberg: Eine Verbesserung der Kraftstoffnorm für Flüssiggase ist überfällig. Allerdings verstehe ich den Punkt mit der Verdampfungswärme nicht. Das ist etwas, was mir technisch gar keine Sorgen macht, die unterschiedliche Zusammensetzung und damit der unterschiedliche volumetrische Luftbedarf sehe ich als weitaus größere Baustelle. Zumindest so lange die Steuergeräte keinen weitaus höheren Adaptionsbereich zwingend verordnet bekommen, die Flexifuels können das. Alkohol schadet dem Fahrer, aber nicht dem Motor 😉
@GaryK: Zwar ist AutoGasJournal eine selbsternannte Fachzeitschrift, wie technisch beschlagen der Autor des Artikels war, weiß man aber natürlich nicht. Aber Du bist der Fachmann, also nehme ich Deine Info dankend zur Kenntnis.
Was den Adaptationsbereich der Steuergeräte an geht: Manche können sehr breit, manche nicht (Herstellerarchitektur) oder sehe ich das falsch?
Grüße: Markus
Exakt. Bei einem Flexifuel Steuergerät hat man einen weitaus breiteren Anpassungsbereich und zudem auch bei Vollgas zwingend eine Lambdaüberwachung. Ich bin ein großer Fan von Flexifuels, vor allem da die Alkis ebenfalls das Thema 'Additivmangel' haben werden. Es gibt schließlich gescheites Ventilsitzmaterial, es müsste 'nur' verbaut werden. Wenige Euro je Motor, aber bei den Stückzahlen schießt garantiert ein Kaufmann quer und drückt die Kosten. Den Schlipsträger eingespart, sein Gehalt im Laufe der Produktionszeit in besseres Material gesteckt und das Thema wäre gelöst. Dann kann man Benzin, Alkohol und nach Umbau Gas fahren (sofern es kein FSI ist), die Ventilsitze sind dann kein Thema mehr. Der 1.4 'CNG' Motor beim Passat als Flexifuel ausgerüstet und mit LPG sowie Ethanol als Startbenzin gefahren. Herrlicher Gedanke, fehlen nur noch 2-4 Zylinder 😉
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🙂 ... (träumt)
Zitat:
Original geschrieben von DonC
Seh ich gar nicht als soo schwierig an....Zitat:
Original geschrieben von GaryK
Wo?Weil es fällt schwer, bei einer Verdampferanlage ein Additiv zu dosieren, was weder in den Filtern hängen bleibt noch als Verdampfungsrückstand die Rails bzw. Düsen zusetzt.
Ich hab vor kurzem den Versuch gewagt in einen leeren LPG Tank per Druckluft 100 ml 2-Takt-Öl zu pressen - ging hervorragend und die Injektoren klackern nun viel leiser 🙂 (LandiRenzo)
Ob ich das patentieren lassen sollte 😁 ??
Darf ich fragen, wie Du das bewerkstelligt hast?
Wird das Zweitaktöl nicht im Gasfilter ausgefiltert.
Ely
Ganz einfach:
Stück Rohr auf einer Seite mit Gewinde für Anschluss versehen, auf der anderen Seite mit Schraubdeckel und Druckluftanschluss.
Dann 2-Taktöl einfüllen und 12 bar Druck anlegen - zack im Tank.
Den Filter hab ich noch nicht gewechselt, da ich noch ein paar Tankfüllungen abwarten wollte. War für mich auch ein Test.
Keine Ahnung wie der Filter aussieht, aber bislang läuft noch alles perfekt - ich geh mal davon aus, dass durch die Hitze und den Druck das durchgedrückt wird!
Filter sind für Feststoffe, Öl geht durch. Zudem ist Öl im flüssigen LPG beliebig gut löslich, also geht auch nicht alles auf einmal durch.