ADAC conta LKW

In diesem Zusammenhang habe ich einen Leserbrief geschrieben, der (vielleicht nie veröffentlicht wird) hier mal zur Diskussion eingestellt wird:

Zitat:

ADAC-Heft Dez.2010 S.66

"Monstertrucks"

Mit dem Titel des Artikels nehmen sie bereits eine Bewertung vor, indem sie emotionale Wirkung durch Schlagworte zu erreichen versuchen. Das ist journalistisches Niveau einer Boulevardzeitung und keines Fachblattes für Automobilnutzer würdig.

Die inszenierte Furcht vor Euro-Combis, die sie noch zu schüren suchen, kann mit wenigen Argumenten auf ein diskussionsfähiges Niveau der Vernunft gebracht werden:

1:
Kreisverkehre sind unproblematisch, da der Nachlauf der Gespanne den üblichen Sattelschleppern entspricht.

"Das Kurvenverhalten des EuroCombi ist für deutsche Straßen, insbesondere für Kreisverkehre, nicht bei allen Variationen bzw. überlangen LKW-Typen gleich gut. Die zulässige Gesamtlänge steigt von 18,75 m bei einem herkömmlichen Gliederzug auf 25,25 m, wobei diese Nutzfahrzeug-Länge heute schon überlange Gelenkbusse (z. B. Hamburg 24,80 m) erreichen, die bekanntermaßen im Stadtverkehr nur geringe Probleme haben. Die Zunahme von 6,5 m wirkt sich nur gering auf den Wendekreis aus, so dass Untersuchungen ergeben haben, dass der Kurvenradius (BOKraft-Kreis) als entscheidender Faktor für die Manövrierfähigkeit eines LKW nicht steigt und weiter unter dem zulassungsrelevanten Wert von 12,50 liegt."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/EuroCombi

2:
Längere Überholstrecken aufgrund der Gespannmehrlänge werden durch konsequentes Einhalten (elektronische Abregelung) der Höchstgeschwindigkeit von 80km/h gegenüber den üblichen "quasi-tolerierten" 90km/h der bisherigen LKW kompensiert.

3:
Zwei Euro-Combis ersetzen (zumindest vom Ladevolumen her) 3 herkömmliche Sattelzüge. Also weniger Verkehrsaufkommen bei gleichem Ladevolumen.

4:
Zwei anstelle drei Zugmaschinen bedeuten weniger Leermasse - dadurch Kraftstoffersparnis - ein klarer Umweltvorteil.

5:
Durch die Gesamtzugmassebegrenzung auf 44t verteilt sich das Gewicht auf mehr Achsen - also geringe Achslasten. Die Strassen werden weniger verschlissen.

6:
Allein wirtschaftliche Gründe sprechen gegen den Einsatz von Euro-Combis im Kleinverteilerverkehr. Eine "Ausbreitung" dieser Fahrzeuge jenseits der Autobahnen und Industiegebiete ist kaum zu befürchten.
In sinnvollen Einzelfällen wird wohl jeder Chauffeur einen "alten Indianertrick" anwenden, der bereits bei den bisherigen Gliederzügen üblich ist: "Anhänger abstellen, bevor man ins Dörfchen reinfährt."

7:
Die von Ihnen zitierte "hoffnungslose Überlastung des Strassennetzes" wird durch Eurocombis in keiner Weise beeinflusst.
Alle Parteien haben seit Bestehen der BRD die Chance ungenutzt gelassen, politisch Einfluss auf die Frachtverteilung bezüglich der Verkehrswege zu nehmen. Müssig die Ursachen zu erläutern, wie sich besonders die Bahn selbst aus der Konkurrenz geschossen hat. Auf einem abgebauten Schienennetz können nunmal kein Züge fahren - da helfen weder Subventionen für die Bahn noch (wegelagerermässige) Mautabgaben für LKW.
In diesem Zusammenhang sollte man übrigens nicht unerwähnt lassen, dass die DB eine der grössten deutschen LKW-Speditionen unterhält. Es wäre kein Wunder, wenn ebendiese die ersten grösseren Stückzahlen an Euro-Combis auf die Strasse stellen wird.

---

Bedenken Sie auch, dass ein grosser Teil ihrer Mitglieder Berufskraftfahrer sind. Mit Hetzartikeln gegen den LKW-Verkehr sammeln Sie bei diesen keine Punkte - oder wünschen Sie ausschliesslich PKW-Fahrer als Mitglieder? In diesem Falle genügt eine kurze Nachricht und ich werde zusammen mit meinen Kollegen die Kündigung der ADAC-Mitgliedschaft absenden!

Sollten sie jedoch den Weg einer sachlichen Diskussion suchen, unterstütze ich gerne Ihre Redaktion mit weiteren Informationen aus dem Umfeld der Berufskraftfahrer. Gerne stehe ich Ihnen Rede und Antwort.

Beste Antwort im Thema

In diesem Zusammenhang habe ich einen Leserbrief geschrieben, der (vielleicht nie veröffentlicht wird) hier mal zur Diskussion eingestellt wird:

Zitat:

ADAC-Heft Dez.2010 S.66

"Monstertrucks"

Mit dem Titel des Artikels nehmen sie bereits eine Bewertung vor, indem sie emotionale Wirkung durch Schlagworte zu erreichen versuchen. Das ist journalistisches Niveau einer Boulevardzeitung und keines Fachblattes für Automobilnutzer würdig.

Die inszenierte Furcht vor Euro-Combis, die sie noch zu schüren suchen, kann mit wenigen Argumenten auf ein diskussionsfähiges Niveau der Vernunft gebracht werden:

1:
Kreisverkehre sind unproblematisch, da der Nachlauf der Gespanne den üblichen Sattelschleppern entspricht.

"Das Kurvenverhalten des EuroCombi ist für deutsche Straßen, insbesondere für Kreisverkehre, nicht bei allen Variationen bzw. überlangen LKW-Typen gleich gut. Die zulässige Gesamtlänge steigt von 18,75 m bei einem herkömmlichen Gliederzug auf 25,25 m, wobei diese Nutzfahrzeug-Länge heute schon überlange Gelenkbusse (z. B. Hamburg 24,80 m) erreichen, die bekanntermaßen im Stadtverkehr nur geringe Probleme haben. Die Zunahme von 6,5 m wirkt sich nur gering auf den Wendekreis aus, so dass Untersuchungen ergeben haben, dass der Kurvenradius (BOKraft-Kreis) als entscheidender Faktor für die Manövrierfähigkeit eines LKW nicht steigt und weiter unter dem zulassungsrelevanten Wert von 12,50 liegt."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/EuroCombi

2:
Längere Überholstrecken aufgrund der Gespannmehrlänge werden durch konsequentes Einhalten (elektronische Abregelung) der Höchstgeschwindigkeit von 80km/h gegenüber den üblichen "quasi-tolerierten" 90km/h der bisherigen LKW kompensiert.

3:
Zwei Euro-Combis ersetzen (zumindest vom Ladevolumen her) 3 herkömmliche Sattelzüge. Also weniger Verkehrsaufkommen bei gleichem Ladevolumen.

4:
Zwei anstelle drei Zugmaschinen bedeuten weniger Leermasse - dadurch Kraftstoffersparnis - ein klarer Umweltvorteil.

5:
Durch die Gesamtzugmassebegrenzung auf 44t verteilt sich das Gewicht auf mehr Achsen - also geringe Achslasten. Die Strassen werden weniger verschlissen.

6:
Allein wirtschaftliche Gründe sprechen gegen den Einsatz von Euro-Combis im Kleinverteilerverkehr. Eine "Ausbreitung" dieser Fahrzeuge jenseits der Autobahnen und Industiegebiete ist kaum zu befürchten.
In sinnvollen Einzelfällen wird wohl jeder Chauffeur einen "alten Indianertrick" anwenden, der bereits bei den bisherigen Gliederzügen üblich ist: "Anhänger abstellen, bevor man ins Dörfchen reinfährt."

7:
Die von Ihnen zitierte "hoffnungslose Überlastung des Strassennetzes" wird durch Eurocombis in keiner Weise beeinflusst.
Alle Parteien haben seit Bestehen der BRD die Chance ungenutzt gelassen, politisch Einfluss auf die Frachtverteilung bezüglich der Verkehrswege zu nehmen. Müssig die Ursachen zu erläutern, wie sich besonders die Bahn selbst aus der Konkurrenz geschossen hat. Auf einem abgebauten Schienennetz können nunmal kein Züge fahren - da helfen weder Subventionen für die Bahn noch (wegelagerermässige) Mautabgaben für LKW.
In diesem Zusammenhang sollte man übrigens nicht unerwähnt lassen, dass die DB eine der grössten deutschen LKW-Speditionen unterhält. Es wäre kein Wunder, wenn ebendiese die ersten grösseren Stückzahlen an Euro-Combis auf die Strasse stellen wird.

---

Bedenken Sie auch, dass ein grosser Teil ihrer Mitglieder Berufskraftfahrer sind. Mit Hetzartikeln gegen den LKW-Verkehr sammeln Sie bei diesen keine Punkte - oder wünschen Sie ausschliesslich PKW-Fahrer als Mitglieder? In diesem Falle genügt eine kurze Nachricht und ich werde zusammen mit meinen Kollegen die Kündigung der ADAC-Mitgliedschaft absenden!

Sollten sie jedoch den Weg einer sachlichen Diskussion suchen, unterstütze ich gerne Ihre Redaktion mit weiteren Informationen aus dem Umfeld der Berufskraftfahrer. Gerne stehe ich Ihnen Rede und Antwort.

42 weitere Antworten
42 Antworten

Leute! Ihr werdet es doch noch fertig kriegen ein paar lausige Güterwaggons von A nach B zu schaffen???

Zitat:

Wenn jetzt die Güter auf die Schiene verlagert werden, hat das zur Folge, das der Verteilerverkehr vom Sprinter bis zum 12-Tonner rasant zunimmt und in die Stadt verlagert wird. Zum Güter holen und bringen. .

Das Stichwort ist: "Verlagerung" nicht "Zuwachs". Das heisst der Nahverkehrsteil bleibt der gleiche, nur der AB Anteil wird gestrichen. Dem Anwohner einer Fabrik wirds egal sein ob 2 LKW täglich vom Bahnhof oder von Hamburg kommen.... Der PKW Fahrer auf der AB sieht halt 2 LKW weniger, soll er doch heulen. 😉

Gigaliner gibt es bei uns auch, aber nur auf genehmigten Autobahnen, niemand hier ist bis jetzt auf die Idee gekommen die Dinger durch den Kreisverkehr kleiner Dörfer zu jagen....

Hier muss man aber mal sagen das das Transportgewerbe nicht zur Belustigung der Fuhrknechte existiert sondern deswegen weil die Ware im am falschen Ort hergestellt wird. 😉

Damit kommen wir zur finanziellen Seite der Gigaliner. Irgendjemand erhofft sich doch mehr Profit/niedrige Kosten oder einen sonstigen Vorteil und da wirds kritisch.

Seit dem Garten von Eden träumt jeder Fuhrknecht davon das er mit einem grösseren/schwereren LKW mehr Geld verdient, das klappt aber nur bis ALLE diesen LKW haben, danach ist alles wieder beim alten.... Als es

Verbilligt der Gigaliner den Transport wird es nicht weniger LKW auf der Strasse geben sondern mehr.
Einfach deswegen weil billiger mehr verkauft. Gigaliner machen der Bahn noch mehr Konkurrenz, möglicherweise brechen sie in die Tonnage der Binnenfahrt ein, usw...

Der Fahrer darf sich dann mit mehr Länge und sonstwas rumärgern zum gleichen Geld....

Persönlich ist es mir egal ob es die Dinger gibt oder nicht, Sicherheitsgründe gegn Gigaliner gibt es eigentlich keine.

Gruss, Pete

Zitat:

Original geschrieben von pleindespoir


Der "Bahnvorteil" ist, dass ein Waggon keine Ruhezeit nach 4,5 h braucht und auch auch keine Nachtruhe. Für alles was innerhalb einer Schichtzeit durch die Lande gekarrt werden kann, wird niemand die Bahn nehmen.

es lohnt sich auch nicht wegen zwei oder drei schichten.....

du darfst dabei nicht vergessen, das die db ganzzüge zusammenstellt, bevor sie losfährt

(wegen einem waggon setzt sich keine lok in bewegeung)

und vom ersten waggon an der lok, bis zum letzten mit der schlusstafel geht auch mal zwei bis drei tage ins land....

dann ist die ware noch lange nicht am zielbahnhof, und u.u. noch ein paar hundert kilometer vom kunden entfernt....

zudem sind heute wichtige güterstrecken schon am rande der zulässigen belastungsgrenze (sowohl was achslasten und auch was die max. zugmenge angeht -> "anwohnerschutz" etc.) angelangt, mehr geht teilweise nichtmehr....

Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm



Zitat:

Original geschrieben von pleindespoir


Der "Bahnvorteil" ist, dass ein Waggon keine Ruhezeit nach 4,5 h braucht und auch auch keine Nachtruhe. Für alles was innerhalb einer Schichtzeit durch die Lande gekarrt werden kann, wird niemand die Bahn nehmen.
es lohnt sich auch nicht wegen zwei oder drei schichten.....
du darfst dabei nicht vergessen, das die db ganzzüge zusammenstellt, bevor sie losfährt (wegen einem waggon setzt sich keine lok in bewegeung) und vom ersten waggon an der lok, bis zum letzten mit der schlusstafel geht auch mal zwei bis drei tage ins land....

dann ist die ware noch lange nicht am zielbahnhof, und u.u. noch ein paar hundert kilometer vom kunden entfernt....

zudem sind heute wichtige güterstrecken schon am rande der zulässigen belastungsgrenze (sowohl was achslasten und auch was die max. zugmenge angeht -> "anwohnerschutz" etc.) angelangt, mehr geht teilweise nichtmehr....

Ist die DB ein Altersheim?

250 Auflieger laden in 2 Stunden.... so einfach ist das. 😎
Nachtzug 1400 km, Ankunft am nächsten Tag... 😰
Das sind UPS Auflieger deren Planmässige Ankunft garantiert wird!

Wenn euch die Gleise ausgehen schickt die Fabriken zu uns, wir haben Gleise satt und bauen mehr, Tunnelumbau für Doppelstock Züge eingeschlossen. 🙂

Gruss, Pete

PS: in 4 Jahren haben wir das Volumen von 10 000 Schachteln im Monat auf 15 000 erhöht.

Bahnhof & Fahrplan

Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker


Ist die DB ein Altersheim?

nicht wirklich....

in einem altersheim herrscht wenigstens noch struktur......

"einsparen" ist das hauptmotto der db....
und das geht nunmal nur über verringerung des (teils überalterten) fuhrparks, zusammenstreichen der zugverbindungen bei gleichzeitiger personaleinsparung....

und so kommt es, das am ende, das streckennetz von zig-dutzend von der konzernzentrale ausgelagerten unterschiedlichen gesellschaften betrieben wird....

die planmäßigen zugverbindungen, die feste strecken haben und wochenlang im vorraus gebucht sind, mögen zwar funktionieren.....aber auch nur solange wie im umkreis von 250km kein zug liegenbleibt....

Zitat:

Nachtzug 1400 km, Ankunft am nächsten Tag...

wäre in d nicht möglich.....

wie gesagt, einige der haupt güterstrecken sind bereits jetzt maximal ausgelastet...mehr geht weder vom schienenunterbau noch von der waggonanzahl

(nachtfahrverbot durch nicht vorhandene "flüsterbremsen" usw.)

....

und ich persönlich glaube nicht, das sich daran etwas ändern wird...wenn die db einen güterbahnhof reaktivieren wöllte (der mittlerweile in dichtbesiedeltem wohngebiet liegt) kann sich jeder ausmalen was daraus resultiert: "stuttgart21 2.0"

mag sein, das die zahlen der db auf dem papier gut aussehen und die theoretischen fahrpläne funktionieren mögen......allerdings hat die db vor 20-25jahren angefangen sich selbst das fundament dafür zu untergraben.......

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm



Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker


Ist die DB ein Altersheim?
nicht wirklich....
in einem altersheim herrscht wenigstens noch struktur......

"einsparen" ist das hauptmotto der db....
und das geht nunmal nur über verringerung des (teils überalterten) fuhrparks, zusammenstreichen der zugverbindungen bei gleichzeitiger personaleinsparung.... [...]

mag sein, das die zahlen der db auf dem papier gut aussehen und die theoretischen fahrpläne funktionieren mögen......allerdings hat die db vor 20-25jahren angefangen sich selbst das fundament dafür zu untergraben.......

Frei nach Theo Lingen: "Traurig, traurig, traurig"...

Es ist nicht das Deutschland das ich vor 34 Jahren verlassen habe...

Dazu muss ich auch sagen das ich eigentlich kein Bahnfreund bin, ich bin in einem Kleinstadt Haushalt voller Fuhrknechte aufgewachsen und da war es politisch immer Kaiser und Bahn gegen den freien Bürger....

Ich komme ja nur ab und zu um Familie zu besuchen, da fällt es nicht so auf ob die Bahn noch nach Fahrplan fährt.

Aber irgendwie hat sich scheins das ganze Land geändert...

a. geht erstensmal garnix neues mehr,
b. nur mit Steuergeldern und Staatshilfe
c. es erscheint mir das D mit mehr Pessimismus/Negavität durchwachsen ist als guter Speck...

Irgendwie wirds wohl weiter gehen. 🙂

Wie gesagt, mich stören Gigaliner nicht, den Fahrern werden sie aber nix bringen.
Wenn sie die Deutsche Industrie mehr Konkurrenzfähig machen sinds aber auch wieder Arbeitsplätze, Bahn oder keine.

Gruss, Pete

Zitat:

Original geschrieben von Karthago500SEC


Ich find Euro-Kombis volle Asche - egal wat der ADAC dazu schreibt oder Lobbyisten dieser Schwerlastdinger 😎
Es ist in Anbetracht der Wirtschaftslage erheblich sinnvoller die Fracht viel mehr auf die Schiene zu verlegen - sinnvolle Wiederbelebung von Nebenstrecken wäre ein Effekt der auch Arbeitsplätze mitbringt, die bei den Kutschern verloren gehen - dafür regelmäßiger zuhause und keine Zeitüberschreitungen der 3ten Art wie im Fernverkehr.
Ich find eine Vergrößerung von LKWs schwachsinnig und kurzsichtig.

Sternengruß aus Berlin

Die Bahn kann sich drehen und wenden wie sie will, sie wird immer so flexibel sein wie ihre Gleise. 😉

Zitat:

Original geschrieben von pleindespoir


In diesem Zusammenhang habe ich einen Leserbrief geschrieben, der (vielleicht nie veröffentlicht wird) hier mal zur Diskussion eingestellt wird:

Zitat:

Original geschrieben von pleindespoir



Zitat:

ADAC-Heft Dez.2010 S.66

"Monstertrucks"

Mit dem Titel des Artikels nehmen sie bereits eine Bewertung vor, indem sie emotionale Wirkung durch Schlagworte zu erreichen versuchen. Das ist journalistisches Niveau einer Boulevardzeitung und keines Fachblattes für Automobilnutzer würdig.

Die inszenierte Furcht vor Euro-Combis, die sie noch zu schüren suchen, kann mit wenigen Argumenten auf ein diskussionsfähiges Niveau der Vernunft gebracht werden:

1:
Kreisverkehre sind unproblematisch, da der Nachlauf der Gespanne den üblichen Sattelschleppern entspricht.

"Das Kurvenverhalten des EuroCombi ist für deutsche Straßen, insbesondere für Kreisverkehre, nicht bei allen Variationen bzw. überlangen LKW-Typen gleich gut. Die zulässige Gesamtlänge steigt von 18,75 m bei einem herkömmlichen Gliederzug auf 25,25 m, wobei diese Nutzfahrzeug-Länge heute schon überlange Gelenkbusse (z. B. Hamburg 24,80 m) erreichen, die bekanntermaßen im Stadtverkehr nur geringe Probleme haben. Die Zunahme von 6,5 m wirkt sich nur gering auf den Wendekreis aus, so dass Untersuchungen ergeben haben, dass der Kurvenradius (BOKraft-Kreis) als entscheidender Faktor für die Manövrierfähigkeit eines LKW nicht steigt und weiter unter dem zulassungsrelevanten Wert von 12,50 liegt."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/EuroCombi

2:
Längere Überholstrecken aufgrund der Gespannmehrlänge werden durch konsequentes Einhalten (elektronische Abregelung) der Höchstgeschwindigkeit von 80km/h gegenüber den üblichen "quasi-tolerierten" 90km/h der bisherigen LKW kompensiert.

3:
Zwei Euro-Combis ersetzen (zumindest vom Ladevolumen her) 3 herkömmliche Sattelzüge. Also weniger Verkehrsaufkommen bei gleichem Ladevolumen.

4:
Zwei anstelle drei Zugmaschinen bedeuten weniger Leermasse - dadurch Kraftstoffersparnis - ein klarer Umweltvorteil.

5:
Durch die Gesamtzugmassebegrenzung auf 44t verteilt sich das Gewicht auf mehr Achsen - also geringe Achslasten. Die Strassen werden weniger verschlissen.

6:
Allein wirtschaftliche Gründe sprechen gegen den Einsatz von Euro-Combis im Kleinverteilerverkehr. Eine "Ausbreitung" dieser Fahrzeuge jenseits der Autobahnen und Industiegebiete ist kaum zu befürchten.
In sinnvollen Einzelfällen wird wohl jeder Chauffeur einen "alten Indianertrick" anwenden, der bereits bei den bisherigen Gliederzügen üblich ist: "Anhänger abstellen, bevor man ins Dörfchen reinfährt."

7:
Die von Ihnen zitierte "hoffnungslose Überlastung des Strassennetzes" wird durch Eurocombis in keiner Weise beeinflusst.
Alle Parteien haben seit Bestehen der BRD die Chance ungenutzt gelassen, politisch Einfluss auf die Frachtverteilung bezüglich der Verkehrswege zu nehmen. Müssig die Ursachen zu erläutern, wie sich besonders die Bahn selbst aus der Konkurrenz geschossen hat. Auf einem abgebauten Schienennetz können nunmal kein Züge fahren - da helfen weder Subventionen für die Bahn noch (wegelagerermässige) Mautabgaben für LKW.
In diesem Zusammenhang sollte man übrigens nicht unerwähnt lassen, dass die DB eine der grössten deutschen LKW-Speditionen unterhält. Es wäre kein Wunder, wenn ebendiese die ersten grösseren Stückzahlen an Euro-Combis auf die Strasse stellen wird.

---

Bedenken Sie auch, dass ein grosser Teil ihrer Mitglieder Berufskraftfahrer sind. Mit Hetzartikeln gegen den LKW-Verkehr sammeln Sie bei diesen keine Punkte - oder wünschen Sie ausschliesslich PKW-Fahrer als Mitglieder? In diesem Falle genügt eine kurze Nachricht und ich werde zusammen mit meinen Kollegen die Kündigung der ADAC-Mitgliedschaft absenden!

Sollten sie jedoch den Weg einer sachlichen Diskussion suchen, unterstütze ich gerne Ihre Redaktion mit weiteren Informationen aus dem Umfeld der Berufskraftfahrer. Gerne stehe ich Ihnen Rede und Antwort.

Daumen hoch . Absolut richtig . Das hatte ich auch gedacht beim ADAC-Zeitung lesen . MfG FH 660

Zitat:

Original geschrieben von icke2610



Zitat:

Original geschrieben von Karthago500SEC


Ich find eine Vergrößerung von LKWs schwachsinnig und kurzsichtig.

Sternengruß aus Berlin

Keineswegs! Es ist von vorne bis hinten genau überprüft und durchdacht worden. Diejenigen die dagegen sind, wollen sich den Eurokombi-Bericht nicht durchlesen. "Die Dinger sind zu gross und zu schwer, blabla." Schwachfug, klar sind sie schwerer, aber dafür haben die auch mehr Achsen. Wenn man mal rechnet:       
z.Z. 40t bei (i.d.R.)5 Achsen = 8t pro Achse (rein rechnerisch)
Eurokombi 60t bei mind. 8 Achsen = 7,5t pro Achse (rein rechnerisch)

Der Druck auf den Asphalt nimmt also ab. Und da ich auch Lkw-Fahrer bin, sollte man die Höchstgeschwindigkeit der Eurokombi`s auf 85km/h begrenzen. Somit wird das Überholen für die bissherigen Sattelzüge einfacher und nimmt sogar noch weniger Zeit in anspruch. Und wenn man das widerum nochmal rechnet:    Benzineinsparung durch nur einem Fahrzeug, 20t mehr GG (gut 11-12t mehr Ladung oder sogar noch mehr) plus Maut und 5km/h abzug... Da kann man ja nur sparen!

@TE conta = contra 😛

Gruß...

Deine Gesammtgewichtsargumentation ist schon in der Hose, wenn man sich die zusätzliche Belastung von Brücken und deren Statik ansieht - da ist nämlich der gesammte überschwere LKW-Lindwurm mit seinem gesammten Schwergewicht am Start.

Was und wie die Bahn denkt ist doch erst mal egal - wird sich schon regeln - die Schäden durch die BigLKWs zahlt der Steuerzahler, nur damit sich ein Spediteur mehr Knete in die Tasche stecken kann.

Elektrische Energie ist zB durch Wind und Fotovoltaik zu erzeugen und als Antriebsenergie für E-Loks verfügbar - Für Fahrzeuge mit Verbrennungsotoren gibt es nichts vergleichbares.

Das der Arbeitsplatz am LKW-Quirl vorwiegend eine Hetze geworden ist und sich auch noch vorwiegend im roten Bereich des Zuläßigen bewegt, dürfte klar sein - Da bietet die Schiene ganz andere Möglichkeiten geregelter Arbeit und der LKW-Verkehr läuft eher im Nahverkehr - Es kommt doch jetzt schon keiner mehr hinterher, unsere Autobahnen in bestem Zustand zu erhalten.

Die Einsicht, daß dringend was verändert werden muß, hat sich leider noch nicht durchgesetzt, ist aber auf Grund der Energieresourcen garnicht anders machbar.

Güterbahnhöfe sind natürlich nicht in Wohngebieten - genausowenig wie die Spedition.

Ich finde der Job in einem veränderten Transportwesen ist auch anspruchsvoller und macht mehr Laune.

Die Bahn kommt :-)))))

Sternengruß

Zitat:

Original geschrieben von Karthago500SEC



Elektrische Energie ist zB durch Wind und Fotovoltaik zu erzeugen und als Antriebsenergie für E-Loks verfügbar

Es werden durchschnittlich auch nur ca. 1000 Windräder oder "alternativ" 5 Hektar Sonnenkollektoren benötigt, um eine E-Lok zu betreiben.

Zitat:

Original geschrieben von Karthago500SEC



Deine Gesammtgewichtsargumentation ist schon in der Hose, wenn man sich die zusätzliche Belastung von Brücken und deren Statik ansieht - da ist nämlich der gesammte überschwere LKW-Lindwurm mit seinem gesammten Schwergewicht am Start.

Könntest du diese Argumentation eventuell etwas konkretisieren und sachlich darlegen?

Das Problem, was Du vermutlich anzusprechen versuchst, lässt sich durch das Zeichen 273 (Verbot des Unterschreitens des angegebenen Mindestabstandes) bewältigen.

Zitat:

Original geschrieben von Karthago500SEC



Was und wie die Bahn denkt ist doch erst mal egal - wird sich schon regeln - die Schäden durch die BigLKWs zahlt der Steuerzahler,

Seit einem über einem halben Jahrhundert hat sich da nichts geregelt und es wird sich auch nichts regeln mit der Bahn.

Der Steuerzahler zahlt übrigens auch und nicht zu knapp für die inzwischen schon traditionellen Bahnsubventionen - übrigens auch die Steuerzahler, die garnicht mit der Bahn fahren!

Im Gegensatz zahlen hingegen die bösen Brummis Kfz-Steuer und Maut.
Beide Positionen werden nur zu einem Bruchteil der Strassenerhaltung zugeführt.
Besonders interessant: Ein Anteil aus den Mauteinnahmen wird als Subvention direkt der DB zugeführt

Warum nicht das machbare zuerst?
Wenn der Güterverkehr in seiner jetzigen Form nicht auf die Schiene passt, dann soll die Bahn attraktive Angebote für den Personen nah- und Fernverkehr bereitstellen.
Und zwar Angebote bei denen jeder ein Idiot wäre wenn er das eigene Auto alleine oder zu zweit benutzt.
Warum soll denn der Güterverkehr von der Strasse, damit abertausende von Pkw Fahrern alleine zusammen im Stau stehen können ungestört von "Monsterbrummis"?

Warum nicht einfach den Individualverkehr auf die Schiene verfrachten, dann hätten wir endlich Platz auf der Autobahn um die Wirtschaft per Lkw am laufen zu halten.
Dann hätte man erstmal Zeit gewonnen- und Platz.
Wer zu viert im Auto sitzt darf gerne weiterfahren, 2radfahrer auch, aber alleinfahren, Stau verursachen und sich dann über den Puls der Wirtschaft beschweren, nämlich den LKW, das geht nun wirklich nicht.

Dieser Beitrag enthält ein Mittelmaß an Ironie, und ein ungesundes Maß Polemik.

Mez

Zitat:

Original geschrieben von Mezcalito


Wenn der Güterverkehr in seiner jetzigen Form nicht auf die Schiene passt, dann soll die Bahn attraktive Angebote für den Personen nah- und Fernverkehr bereitstellen.

weil die bahn dann mehr zugverbindungen einrichten müsste.....dazu wird mehr personal und mehr rollendes material benötigt.....und das wiederrum kostet geld.....und das geld wird dann über garantiert über sinkende ticketpreise wieder reingeholt...... 😁

In Deutschland fehlen 10 000Lokführer ....

Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm



Zitat:

Original geschrieben von Kipptransporteur


Leute die Bahn hat intresse die Güter auf die Bahn zu bringen,
zumindest was meinen betrieb angeht, schafft die bahn es seit jahren nicht, entsprechende waggon kapazitäten bereitzustellen...

das hauptproblem besteht darin, das die bahn schlichtweg alle möglichen güterbahnhof-standorte aufgegeben hat bzw. zurückbaut.....es ist weder platz, noch ausreichend rollendes material da.....

und wenn dann mal ein zug falsch zusammengestellt wird, was durchaus an der tagesordnung ist, ist so ein fehlgeleiteter waggon auch mal 1-2wochen auf irrfahrt, bis er am zielort ankommt....von dem umstand, das man sich dann nicht mit einer gesellschaft, sondern direkt mit fünf bis sechs db-schlagmichtot-ag's (ja, da gibts zig-dutzend tochter, schwester und was weiß ich nciht noch alles sub-unterfirmen die dann so nen waggon betreuen) rumärgern muss mal ganz abgesehen...

heute nen waggon bestellen, sodass er übermorgen in 400km entfernung (straßenkilometer) ankommt, ist auch nicht......

Ihr seit halt nicht MB 😉

In der Großindustrie sieht das anders aus. Von A nach B, jeden Tag immer die gleiche Tour. Aber Just in Time, auf bestellung geht mit der Bahn einfach nicht.

Deine Antwort
Ähnliche Themen