Abschied auf Raten (?) wegen Rost ...
Liebe Gemeinde,
jetzt hats mich (wohl) auch heftig erwischt: Rost. (E290,T-Modell, 2007, 540000km)
Ich bin eher Laie, habe keine Bühne und bin nun offensichtlich an dem Punkt, an dem man den Wagen (eigentlich) mit Sicherheit abgeben (also eigentlich verschrotten), oder als Alternative von unten 'durchschweißen' müßte. Das Drama ist festgestellt worden, als in der Werkstatt der Wagen hochgenommen wurde (der Federteller war abgerostet, ich berichtete hier). Diese Reparatur wird erstmal noch gemacht (500,-) und mir wurde bereits gesagt, daß sich Schweißen der anderen Stellen am Unterboden in keinem Fall mehr lohnen würde.
Allein, was ich gesehen habe: So eine Art von Schalter (in Fahrtrichtung rechts hinten im Bereich über der Hinterachse für die Niveauregulierung?) hängt nur noch in der Luft: Halterung schlicht weg!
Nun bin ich gestern rein zufällig aufmerksam geworden über einen Möbelrestaurator auf einen Billigschweißer hier im Göttinger Umland, den man noch mal ansprechen könnte. (Es muß ja nicht schön aussehen und der TÜV im letzten Nov. hat seltsamerweise nichts festgestellt, wahrscheinlich, weil der Rost unterm Unterbodenschutz verborgen war/ist.)
Die Überlegungen sind folgende und nach dem Federteller sieht es für mich autotechnisch folgendermaßen aus:
Ich habe noch TÜV bis Nov. 2017; also Auto (Federteller) rep. lassen und in aller Ruhe mal schaun, aber immer (zumal seit gestern) die Option im Hinterkopf, das Auto doch noch mal machen zu lassen (also den Unterboden), aber nur wenns diese Billigversion (s.o., Kosten noch unbekannt) werden kann, nicht bei einer 'richtigen' Werkstatt.
Jetzt hatte ich mich schon mal umgesehen nach einem Nachfolger, und da ich ein Auto lange Jahre fahren möchte, also eher wechselunwillig bin (wie auch aktuell) sollte es ein W212 200 oder 220 Diesel (Vor-Modellpflege) werden (ohne Leder, Navi, Automatik, wenngleich das sekundäre Aspekte sind).
Sicherlich findet man etwas, bloß: Ich bin nun im Netz gestoßen auf diese (erschreckenden) Motorproblematiken des OM 651 und bin einigermaßen beunruhigt, was mich dann da an Riesenreparaturen erwarten könnte - also kein Rost, dafür Motorprobleme!
Ironie der Geschichte: Mein 290 läuft bestens (kein Ölverbrauch, ZylKopf vollkommen trocken) und ist, was die neuralgischen Punkte betrifft, durchrepariert, der Motor läuft unbeirrt und ist sehr sparsam. Außen und innen ist er mehr als passabel.
'Zeitstrategisch' siehts (ohne den OM 651-Schrecken im Hinterkopf) so aus, daß ich die 14 Monate (bis zum nächsten TÜV) in aller Ruhe schaun kann, bis ich etwas finde - bloß machen mich die Nachrichten etwa von Steuerkettenproblematiken eines neueren Diesel (s.o.) kribblig.
... und mit einem halbdefektem Schiebedach, sehr hakliger Schaltung des 290 kann ich ansonsten gut leben, zumal dann, wenn er noch mal kostengünstig rep. (dann wirklich durchgeschweißt) wurde.
Was tun?
Vielleicht gibt es hier ein paar Strategen, die mehr Überblick haben, vielleicht um die Problematik des OM651 wissen oder sich in einer vergleichbaren Situation befinden.
Über Antworten und grundsätzliche Einschätzungen würde ich mich freuen (also weniger, obs ein Automatik sein muß oder einen mit Navi (brauche ich definitiv nicht).
... und nur so nebenbei: Als Leihwagen hatte ich einen Golf (Benzin, 1,2 Liter, also weniger Hubraum als ein Käfer!): So etwas von einem unproblematischen Auto! Am Ende also Golf? (kein Rost, kein 651 ... ... ... .)
Schöne Ferien!
AEn
Beste Antwort im Thema
Gleich kommt der Ford Mondeo...😎😉
40 Antworten
Moin,
ich bezog mich bei der Reparatur der Nockenwellenräder auf die Vorgabe von Mercedes Benz, bzw. die Anleitung aus dem WIS. Der Ausbau des gesamten Motors ist da nicht vorgesehen, weil unnötig.
Ironischerweise möchtest du keine Motorenprobleme, denkst aber über einen Golf nach. Die 3-Zylinder Problematik ist dir ein Begriff? Die TSI Problematik mit den Steuerketten und den wegbrechenden Stegen zwischen den Kolbenringen auch? Dazu kommt die generell unterirdische Qualität.... Wasser in den Rückleuchten bei Fahrzeugen unter 3 Monaten....
Wenn du einen gut gemeinten Rat haben möchtest. Nimm entweder Geld in die Hand und sanier deine Kiste, oder aber Kauf ihn dir als Neuwagen nochmal.
Bei ebay-Kleinanzeigen ist momentan ein E290td inseriert, der noch nicht einmal die 25tkm geknackt hat und unter 8k€ kostet. Wenn du da alle Flüssigkeiten einmal wechselst und ihn dann regelmäßig wartest nimmst du den (inkl. Automatikgetriebe) wahrscheinlich mit ins Grab.
Mfg
Bene
Hallo,
Kurze Meldung von mir: der Mangel an brauchbaren Motoren im 212 war einer der Gründe für mich, keinen zu nehmen!
Viele Grüße
ES
Die Schwierigkeit bei 211ern mit Vierzylinder-Diesel (OM 646) ist es, glaubwürdig wenig gelaufene Exemplare zu finden. Ist es ein MOPF ohne SBC spricht nichts gegen so einen Wagen, wenn man vernünftige Ansprüche hat.
Die Motoren 220 CDI und 200 CDI ist recht unkompliziert und die immer damit verblockte Fünfgangautomatik bewährt wie ausgereift. Es gibt nur wenige Schwachstellen, die alle bekannt sind.
Allerdings sind auch "sehr junge" Fahrzeuge schon 7 Jahre alt!
... wegen Golf: Ich denke ja nicht wirklich an einen, und der, den ich eine Woche fuhr, machte einen guten 1Druck. Daß der auch solche Probleme bereitet, hätte ich nicht gedacht.
Ansonsten:
Dank für den Hinweis zu W211 und Modellpflege; genauso habe ich es eben in der Nachbarschaft gehört - und generell:
Wenns nicht zu überbordend wird, tendiere ich mehr und mehr (habe mich insgeheim eigentlich schon entschieden) zu Reparatur (am besten vor dem Winter) - und bin allerdings wirklich platt wegen dieser OM 651-Probleme und hätte möglicherweise einen Riesenfehler gemacht.
Gruß,
AEn
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Das mit dem OM 651 wird überbewertet, inzwischen ist der Motor okay. Er war von der Fahrbarkeit in allen Inkarnationen (200 CDI, 220 CDI, 250 CDI) "besser" als der OM 646, allerdings war er nie wirklich deutlich sparsamer und schon gar nicht unkomplizierter oder deutlich komfortabler (250 CDI recht rau).
Im 211er ist der OM 646 EVO die beste Wahl, im 212er der OM 642 und OM 642 LS.
Im 211er ist der OM 642 auch recht okay, nur muss man mit etwas teureren Reparaturen wegen der schlechteren Zugänglichkeit an EKAS und Ölkühler rechnen, die mit ihm verblockte 7G-Tronic kann zickig sein oder auch sehr cool. Das Paket stimmt aber auch hier.
Ich und meine Frau fahren ja beide Modelle und sind sehr zufrieden.
Und Null Rost. Null.
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 29. Juli 2016 um 12:59:33 Uhr:
Gleich kommt der Ford Mondeo...😎😉
Leider nein, weil der TE nur Mercedes fahren will:
Zitat:
@AEn schrieb am 29. Juli 2016 um 13:24:18 Uhr:
Zum Pflichtheft:
Merc., E-Kombi, sparsamer Diesel, ohne NaviLederAutom., soll langfristig halten, Größenordnung um die 250000km - vielleicht ein junger 211? (Habt Ihr einen Tip zu dieser Baureihe; hat der etwa auch den OM 651?)
Tatsächlich wurde der aktuelle Mondeo in der vom Schrieb her sehr schön zu lesenden Auto Revue wieder mal so richtig gelobt. Genau das Modell, das ich mir ansah ... 180 PS, Automatik, Allrad, Kombi, alles drin. Neupreis 40.000 ... die Hälfte von dem, was so ein Mercedes kosten würde ...
Da stehen zB solche Sachen wie: "Etwas, was Ihnen nie in diesem Auto passieren wird ist, dass es Ihnen auf die Nerven geht." Klingt doch sehr nach 210er, oder? Und dass der Wagen in wenigen Wochen gleich ausgebucht für Fernreisen wurde ist doch auch ein gutes Zeichen.
AD: ... bloß was heißt 'inzwischen okay'?
Erstens 'ab wann' und zweitens (interessehalber): Hat man bei Daimler - diskret - nachgebessert?, was dann auch meine Frage beantworten würde, ob heute Leute, die sich einen neuen 212 zulegen, reparaturtechnisch nicht mehr unwissentlich in sehr unübersichtliches Gelände geraten. (Meine Frage hatte ich umgekehrt formuliert).
Vielen Dank für die Detailinfos zu den 211er Motosspezifikationen.
Gruß,
AEn
Mein unmaßgebliches Statement: Behalten & sanieren ist für mich angesichts deiner Gemengelage der gangbarste Weg. Lass dir doch mal einen Kostenvoranschlag machen.
Irgendwann kommst du zwangsläufig in den youngtimer gap. Dann wird dir jeder Betriebswirt sagen, dass sich das "nicht mehr lohnt".
Wäre das so, gäbe es keine Oldtimer... Aber die Durststrecke oder youngtimer gap will durchgehalten werden!
Wieder einmal zitiere ich die "Auto Bild": "Der rostigste Benz ist auch der solideste".
So ist es! Der 210er lohnt die Reparatur, wenn man einigermaßen sagen kann, dass die Substanz ordentlich ist. Das kannst nur du beurteilen! Der TÜV schafft es nicht, wie du gesehen hast... Das sage ich aus eigener Erfahrung mit TÜV und Karosseriebauer-Meister! Dann traf ich MEINE Entscheidung. Die war sicher der Albtraum jedes Ökonomen 😁.
Nachlesen kannst du das in meinem Blog zum Rostteufel.
Für mich wäre ein 290 TD das große Los, fast noch mehr als ein 300 TD ('tschuldigung, Dicki 😁). Toller Traktor, ganz ernsthaft!
Viel Glück und die richtige Entscheidung wünsche ich dir, AEn!
Zitat:
@AEn schrieb am 29. Juli 2016 um 21:12:41 Uhr:
AD: ... bloß was heißt 'inzwischen okay'?
Erstens 'ab wann' und zweitens (interessehalber): Hat man bei Daimler - diskret - nachgebessert?
Natürlich bessert Daimler laufend nach, das sind doch keine Idioten. Mein Mercedes-Annahmemeister ist über die Zeit (und zu keinem kleinen Grund durch den 210er) zu einem lieben Wandersfreund geworden. Der Gute fährt selber einen S211 220 CDI und hat berufsmäßig mit allen aktuellen Modellen und den entsprechenden Fortbildungskursen laufend zu tun.
Seiner Aussage nach ist der OM 651 circa nach den ersten beiden Baujahren definitiv ein inzwischen mit gutem Gewissen kaufbarer Motor, der einen Normalfahrer nicht enttäuschen wird. Einzelfälle gibt es immer und dann ist die verkehrtherum eingebaute Kettengeschichte lästig, aber das Gros der Fahrzeuge fährt problemlos seine 250.000 km.
Es gibt mehr Motore, wo sich Daimler nicht mit Ruhm bekleckert hat, der M 271 und der M 272 zählen auch dazu. Aber auch da stranden nicht alle Besitzer in Problemen. Teilweise hat Daimler nachgebessert (ein Drittel der M 272 hatte das schlecht gehärtete Kettenrad, es gab 3 Zulieferer), teilweise sind die Probleme bis zuletzt ungelöst geblieben (M 271), betreffen aber auch nicht jeden Besitzer.
Ich selbst sehe Reparaturen inzwischen pragmatisch. Irgendwas gibt es immer zu tun, bei meinem OM 642 hab ich gerade 2.500 Euro nach 185.000 km in eine "Generalüberholung" investiert, die wohl für die nächsten 180.000 km ausreichen wird. Der OM 646 EVO im Wagen der Frau verlangte völlig untypisch nach 140.000 km nach zwei neuen Injektoren. Jo mei, dafür fahre ich sorgenfrei und komme rostfrei ans Ziel, noch nie ist mir ein Mercedes unerwartet stehengeblieben.
Ich selbst würde mir ja sowieso kein Auto mit über 50.000 km mehr kaufen. Zu gut sind die Erfahrungen mit Jungwagen, zu durchzogen dieselben mit den gebrauchteren Exemplaren. Ob man ein Auto mit 2 oder 8 Jahren am Buckel kauft macht wertverlustmäßig (um die nötige Instandhaltung korrigiert) kaum einen Unterschied. Womit wir beim Mondeo wären, weil mir die neuen Mercedes einfach zu teuer sind und zuviel Blinki-Blinki bei zuwenig Realleistung bieten.
hoppenstedt1:
... na das klingt doch genau nach meinem Geschmack; ernsthaft:
Eigentlich habe ich mich innerlich bereits für Reparatur entschieden. Ja natürlich ökonomisch, ... ... ... aber was verfahre ich ansonsten an neuem (gebrauchtem) Blech.
'Verbraucht' wird also in jedem Fall - und wenn, dann lieber mein guter alter äußerst knurriger 290, dem ichs auch nicht übelnehme, wenn ich im Winter (etwa ab 2°) mit Wärmflasche losziehe, weil es an die 15 Kilometer dauert, bis es einigermaßen warm ist - das hat doch Charakter.
Und eine Warnmeldung 'Müdigkeit erkannt' oder noch absurder 'Fenster schließen - Luftverwirbelungen - Benzinverbrauch' benötige ich ohnehin nicht.
Und ob der kleine Golf wirklich sparsamer als FünfKommaFünf ist, wage ich zu bezweifeln (er lag ein bissl drüber).
Danke für Ermutigung,
und AD dank für Detailinformationen, zumal zum 651, an die ich ansonsten kaum (oder besser garnicht) herangekommen wäre - ich bin in keiner Autoszene.
AEn
"5,5 Benzin" gegen "5,5 Diesel" kann man sowieso nicht vergleichen.
Die Assistenten gehen mir auch am A.... vorbei. Ich fahre gerne, ich glaube ganz leidlich zu fahren, ich fahre unfallfrei, benutze kein Handy am Steuer und vorausschauend zügig-gleitend ... ich weiß nicht, was mir dieser dumme Krempel lernen soll.
Zitat:
@AEn schrieb am 29. Juli 2016 um 21:12:41 Uhr:
Ich selbst sehe Reparaturen inzwischen pragmatisch. Irgendwas gibt es immer zu tun, bei meinem OM 642 hab ich gerade 2.500 Euro nach 185.000 km in eine "Generalüberholung" investiert, die wohl für die nächsten 180.000 km ausreichen wird. Der OM 646 EVO im Wagen der Frau verlangte völlig untypisch nach 140.000 km nach zwei neuen Injektoren. Jo mei, dafür fahre ich sorgenfrei und komme rostfrei ans Ziel, noch nie ist mir ein Mercedes unerwartet stehengeblieben.Ich selbst würde mir ja sowieso kein Auto mit über 50.000 km mehr kaufen. Zu gut sind die Erfahrungen mit Jungwagen, zu durchzogen dieselben mit den gebrauchteren Exemplaren. Ob man ein Auto mit 2 oder 8 Jahren am Buckel kauft macht wertverlustmäßig (um die nötige Instandhaltung korrigiert) kaum einen Unterschied. Womit wir beim Mondeo wären, weil mir die neuen Mercedes einfach zu teuer sind und zuviel Blinki-Blinki bei zuwenig Realleistung bieten.
Ja, das ist genau der Punkt.
So nen OM642 hatten wir hier auch mal im Haushalt, war ggf. ein Montagswagen, aber die Kombination aus 7 G Tronic und V6 Diesel war totaler Müll. Der Wagen hatte wegen des Antriebsstranges in 3 Jahren 5 außerplanmäßige Werkstattaufenthalte.
Das Getriebe hat ziemlich merkwürdig geschaltet, teilweise viel zu spät runter beim Beschleunigen, dann wieder zu spät hoch. Runterschalten generell mit starken Schlägen verbunden, alles im Prinzip ab Werk. Mercedes hat am Getriebe mehrmals rumgebastelt, neue Software aufgespielt, so richtig gut hat das aber nie funktioniert, kein Vergleich mit der 5 Gang Automatic vorher.
Der Motor selber war auch nicht das gelbe vom Ei. Bei 80.000 km hat sich der Innenkrümmer verabschiedet und seine Bestandteile in den Turbolader verteilt, der widerum seine Einzelteile dann bis in den Ladeluftkühler geworfen hat.
Wäre das ganze kein Firmenwagen gewesen bzw. der Unsinn über Garantie gelaufen, dann wären in 80.000 km nur für Motor und Getriebe etwa 5.000 Euro versenkt worden und das bei einem Auto, was mit KM Stand 0 geliefert wurde.
Man mag das mittlerweile bei modernen Dieselmotoren akzeptiert haben, auch den Blödsinn mit den Injektoren.
Aber wenn man von sowas wie nem OM602 kommt, dann heißt Aufwand für Motor da alle 20.000 km neues Öl reingießen und bei 600.000 km einen neuwertigen Antriebsstrang mit vergammelter Karosserie in die Presse stecken.
Ich kenne so einige Motoren der Generation OM601-603 und ich weiß keinen davon, der in teilweise 600.000 km fast 1.800 Euro investieren hätte müssen....
Ich würde mir daher einen modernen Diesel maximal als Firmenwagen anschaffen, wenn das alles hübsch wer anders, bzw. der Hersteller zahlt.
Aber das übelste was man sich antun kann ist einen gebrauchten CDI aus den späten 90ern privat zu kaufen.
Insofern muss ich der Aussage leider zustimmen, ich würde auch kein modernes Auto ab 50.000 km aufwärts mehr kaufen, weil das Risiko privat nicht wirklich tragbar ist.
Das ist zwar mutig geschrieben, aber unpraktikabel: Du bekommst heute keinen OM 602 mehr "in jungem Zustand" und und kaum jemand will im Alltag das Auto fahren, in dem der OM 602 verbaut war. Auch wollen wir lieber nicht über die Abgaswerte "von damals" reden, wer erinnert sich noch an die damaligen Gerüche der Städte???
Damit ist das Thema eigentlich "als romantische Attacke" erledigt, oder?
Dass in die modernen Motoren auf 250.000 km ab und an etwas zu unvestieren ist, das ist natürlich der komplexen Technik geschuldet. Jedoch bekommt man dafür auch etwas: Viel mehr Leistung bei deutlich geringerem Verbrauch -- alleine dadurch fährt sich dieser Nachteil schon wieder rein.
Die CDIs der Baureihe 211 halte ich grundsätzlich für eine gute Wahl: Die Rumpfmotore sind inzwischen bewährt und bekannt robust, die vielen kleinen Wehwehchen der ersten CDIs in BR 210 sind ausgestanden und der Motor ist viel besser diagnosefähig, d.h. mit dem Tester kommt man schneller zu aussagekräftigen Informationen. Die Diagnose bei MB war bei mir bisher immer schnell und punktgenau!
Auch stimmt es überhaupt nicht, dass der OM 642 grundsätzlich mit der 7G-Tronic nicht harmoniert, seltsam schaltet und so weiter. Das Gegenteil ist der Fall! Man kann mit der Kombination wunderbar untertourig cruisen und auch recht fix unterwegs sein -- ganz nach Laune. Man darf nie von einem (negativen) Einzelfall auf eine ganze Baureihe schließen, das ist doch nicht okay.
Wir fahren jetzt schon 120.000 km mit dem OM 646 EVO und 110.000 km mit dem OM 642 im 211er und da sind meine Erfahrungen mit den Motoren nicht schlecht, durch den Entfall des elenden Themas "Rost" sind diese Autos klar unkomplizierter.
Wir sind gerade von Sardinien zurückgekommen, waren vom Raum Wien aus per Auto dort. Mit dem "unfahrbaren" OM 642 mit 7G-Tronic. 900 km am Stück von Wien nach Livorno, auf Sardinien ein paar hundert Kilometer Kurzstrecken und wieder die 900 km am Stück zurück. Schnitt 110 km/h, Verbrauch 7 Liter. Einsteigen, drehen, fahren. Das Auto ist definitiv sehr gut zum Reisen.
Der OM 646 EVO ist -- wenn man es etwas kerniger mag -- ebenso eine sehr gute Wahl. Schluckt je nach Fahrstrecke rund einen halben Liter weniger, zieht verteufelt gut ab und bietet denselben Fahrkomfort.
Auch beim Nutzwert der T-Modell-Karosserie gibt es keine Nachteile, wenn man vom spürbar engeren Fußraum der hinteren Reihe absieht. Dafür punktet der leichter erweiterbare Kofferraum, die bessere Heizung/Klimatisierung u.v.a.m.
Ich sag ja... Vielleicht war das ein Montagsauto, aber nach einmal S211 Vormopf und dann besagtem E 280 CDI wurde der W212 erstmal ausgespart.
Was den kompensierenden Verbrauch angeht halte ich das übrigens für nicht zutreffend. Der OM642 hat hier im Drittelmix über 90.000 km 8,5 Liter verbraucht, was ca ein Liter weniger ist als der damalige W124 mit M111, der mit Schaltgetriebe nur unwesentlich langsamer war und eben in 80.000 km genau 15 Euro gekostet hat, nämlich Zündkerzen.
Wenn ich das Motorentheater auf die Kilometer umlege, dann komme ich auf 6,25 Euro / 100 km. Dafür kann ich ca 6 Liter Diesel kaufen gehen. D.h ein Wagen der nicht dauernd kaputt gewesen wäre hätte fast 15 Liter Diesel verbrauchen dürfen ohne teurer zu sein.
Aber wie gesagt, das ist ein Extremfall.
Was man sicher kaufen kann ist ein gemopfter 4 Zylinder, die sind relativ ausgereift. Gibts bzw gab's hier in der Familie 2 und die haben zusammengenommen 400.000 km problemlos gelaufen.
Was Abgas angeht hätte ich mal gar kein schlechtes Gewissen OM602 zu fahren 😉 In Sachen Feinstaub jedenfalls schonmal garnicht, und bei Bedarf gibt es den mit Filter.
Ich bin sowieso gespannt ob Dieselmotoren nicht irgendwann verboten werden, wenn sich rausstellt dass auch trotz DPF die Atemwegserkrankungen nicht weniger werden und Furane trotz DPF krebserregend bleiben 😉
Zitat:
@hoppenstedt1 schrieb am 29. Juli 2016 um 21:32:00 Uhr:
...
Für mich wäre ein 290 TD das große Los, fast noch mehr als ein 300 TD ('tschuldigung, Dicki 😁). Toller Traktor, ganz ernsthaft!...!
Nun mal ernsthaft: Warum das denn? Der einzige Vorteil, den ein 290TD gegenüber einem 300TD hat, ist der Verbrauch! Sonst ist er vergleichsweise nur nachteilig! Weniger Leistung, weniger Laufkultur, zunächst keine serienmäßige Automatik und Parameterlenkung, keine bessere Haltbarkeit des Motors...
Ich finde, davon abgesehen, den 290er gut - er ist die wirtschaftlichste Art, einen 210er zu fahren - aber das ist auch alles!😉😛